#16

RE: Whickery Bridge

in Highway | Whickery Bridge 02.06.2017 12:47
von Emilia Fernandez • 168 Beiträge

NACH DREI TÄGIGEM ZEITSPRUNG

Coming From: Mystic Grill, Hinterhof (S.1)



Ihr Kopf schwirrte und drohte jeden Moment zu explodieren, tausende von Fragen schwirrten in ihrem Lockenkopf herum und wollten eine Antwort.
Diese Ganze Sache kratzte an der Mauer der Brünetten, die ganzen Emotionen ob gut oder schlecht, ob traurig oder Fröhlich, ob Liebe oder Hass, all das wollte aus ihrem Inneren heraus, wollte ausbrechen und würde sie überfluten und und umreißen.
Ihr Schalter war wohl noch immer noch umgelegt, aber Ihre "Gefühlswelt" drohte alles umzuschmeißen und zu Nichte zu machen.
Und was war dann? Vermutlich würde ihre ganze Welt einfach zusammen brechen wie ein Kartenhaus das vorher sorgfältig und mit bedacht konstruiert wurde, und übrig bleiben würde ein Wirr War aus Karten die bereits gespielt wurden, oder noch zu spielen waren.
Die Begegnung mit Chris, war auch so eine Karte in ihrem Leben, auf einmal war er da gewesen, aus dem Nichts, ließ sie Dinge tun die sie nie für möglich gehalten hatte, ließ teilweise Dinge an denen sie fest hielt einfach zerfallen wie Staub, und schaffte es sie zum Schweigen zu bringen.
Vielleicht war es besser gewesen das ihr Tete a Tete in dem schäbigen Hinterhofs der Grills unterbrochen wurde und sie weg gejagt wurden ehe sie es tatsächlich noch weiter gegangen wären.
Sie hatte ihm diesmal ihre Nummer zu gesteckt, und hatte sich vor Scham über sich selbst, einfach mal wieder aus dem Staub gemacht, wie das letze mal.
Sie wusste nicht ob es gut wäre ihn noch mal wieder zu sehen, vermutlich nicht gut für ihn und noch weniger gut für Sie selbst, und vielleicht wollte es das Schicksal ja so haben das der Typ der den Müll raus brachte sie entdeckt, beschimpft und weg gejagt hatte.
Auch die Sache mit ihrem Tod nagte noch immer schwer an der Brünetten, es war ja immerhin erst 4 Tage als sie selbst Tod gewesen war, und die Spuren hafteten noch immer ziemlich an ihr, jeder der Ahnung davon hatte konnte den Gestank des Höllenfeuers noch immer an ihrer Haut riechen, konnte vermutlich die Aura des Todes immer noch an ihr erkennen.
Und manchmal, bildete Sie sich auch ein das ein Stück von ihr da unten geblieben wäre, und auch da bleiben würde und im Höllenfeuer schmoren würde.
Das ein Stück von ihr immer noch Tod wäre und es auch bleiben würde.
Irgendwie wäre das ja sogar nachvollziehbar, denn es war ja immerhin nicht normal das man einfach von den Toten zurück kommen könnte.
Und auch wenn sie den Preis dafür täglich abzahlte, so war sie sicher das ein Stück noch bei Cade war.
Aber darüber wollte sie jetzt nicht mehr nach denken, dafür war der Tag viel zu schön und sogar schon von Erfolg gekrönt.
Sie hatte schon eine ausgiebige Shopping Tour hinter sich, und die Ausbeute war trotz der Tatsache das das hier eine Kleinstadt ist von erfolg gekrönt und die Sachen waren sogar echt schön, anschließen war sogar noch ein Friseurbesuch und eine Maniküre drin gewesen, so hätte jeder Tag sein können.
Und auch wenn ihr alles egal war, und sie keine Gefühle hatte, so wollte sie verdammt noch mal trotzdem wie immer gut aussehen.
Ihre wie so oft möderisch hohen Higheels küssten den Boden während sie mit ihren unzähligen Tüten zum Auto lief um sie darin zu verstauen und sorgfältig auf dem Rücksitz des alten Chevys zu verstauen.
Sie dachte noch nicht daran nach Hause zu gehen, und so stieg sie in ihren Wagen, fuhr etwas außerhalb der Stadt und parkte ihren Wagen, vor ihr lag die Whickery Bridge, eins der Wahrzeichen von Mystik Falls, sie war schon ziemlich alt und aus massiven Holz, und es gab Geschichten über sie die geschichtlich weit zurück reichten.
Sie Stieg aus ihrem Wagen und lief das Stückchen nach vorne bis mitten auf der Brücke stand, ihre zierlichen Hände strichen über das Geländer der Brücke, blinzelte in die Sonne die ihre Nasenspitze etwas küsste.
Etwas weiter weg hörte man das Rauschen des Staudammes der hinter ihr lag, und vor ihr Lag der See.
Die Sonne spiegelte sich in dem Wasser, ein paar Vögel zwitschernden ab und zu und der Tag war wirklich schön.
Sie liebte die Sonne eigentlich schon immer, und den Hexen sei Dank gab es die Tageslicht Ringe die es ihr und allen Vampiren ermöglichte auch bei Sonnenschein draußen zu sein und sie statt als Feind als was schönes zu betrachten.
Doch genau dies sollte der Brünetten Schönheit gleich zum Verhängnis werden, und leider war sie in diesem Moment wohl zu leichtsinnig und unvorsichtig gewesen.
Sie spielte wie so oft in Gedanken mit ihrem Ring, drehte ihn am Finger hin und her, und noch nie war etwas passiert, aber wie es schien sollte dieser Tag alles verändern.
Ihr Ring mit dem Lapislazuli löste sich von ihrem Finger und fiel von der Brücke hinunter Richtung Wasser, dies alles geschah in Zeitlupe vor ihren Augen.
Ihr Blick musste Starr vor Angst gewesen sein im Moment, und tausende Bilder schossen ihr durch den Kopf, sie wollte nicht noch einmal sterben.
Ihr Glück war wohl das die Sonne gerade etwas von Wolken verdeckt wurde und das sie so schnell reagierte, sie konnte nichts anderes tun als zu springen, und das Tat sie auch.
Ehe sie Sprang erkannte sie im Augenwinkel gerade einen Blondschopf der auf sie zu steuerte, aber um das konnte sie sich nun wirklich nicht kümmern.
Sie spürte die Sonne auf ihrer Haut wie sie brannte, wie sie ihr unsagbare Schmerzen zu fügte, sie wusste nicht ob sie schon brannte, sie wusste nicht wie schlimm das Ausmaß sein würde, aber sie wusste sie wollte nicht Sterben.
Es spielte sich alles wieder wie in Zeitlupe ab, und es schien ewig zu dauern bis sie unten im Lebensrettenden Wasser ankam, und wieder rasten ihr Bilder durch den Kopf.
Endlich tauchte sie in das Kühle Nass ein, und sofort hörte die Sonne auf zu brennen, und das beste daran war, sie Lebte, sie war kein Häufchen Asche das der Wind in alle Richtungen verstreute.
Ihr Glück war wohl das sie erst am Morgen Blut getrunken hatte, und die Wunden schon langsam begannen zu heilen, und so tauchte sie unter, bis auf den Grund des Sees, Ausschau haltend nach ihrem Ring.
Sie war mal wieder froh ein Vampir zu sein, und das ihre Augen so verdammt gut auch unter Wasser waren, denn ohne ihn zu finden war das wohl ihr Ende.
Nach einer gefühlten und vermutlich auch nach wirklich einer Ewigkeit fand sie den Ring am Grund, und streckte ihn sich wieder an ihren Finger, ein Blick an die Oberfläche verriet das es ein gutes Stück nach ob war, und so stieß sie sich einmal kräftig ab Grund ab.

@Adam Wilde



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#17

RE: Whickery Bridge

in Highway | Whickery Bridge 05.06.2017 17:48
von Adam Wilde • 23 Beiträge

NACH DREI TÄGIGEM ZEITSPRUNG

Coming from:
★ AUßERHALB DER STADT★ - See und Wasserfall [Seite 3 + 4]


Tage sind verstrichen seit meiner Ankunft in Mystic Falls, Tage in denen ich die Menschen in dieser Stadt gemieden habe, nur um kein Wort wechseln zu müssen, nur um nicht erklären zu müssen, dass ich der Neue bin, warum ich hier her zog, nur um mir dann eine weitere Lügengeschichte an den Haaren herbei zu ziehen, die wahren Beweggründe zu verschleiern. Da ich Orte meide an dem ich Geister in Hülle und Fülle vermute ist es sehr schwer den Trubel zu meiden ohne innerhalb von vier Wänden verrückt zu werden, deshalb und aufgrund der Tatsache das die erdrückende Enge mir nicht mehr geheuer schien, habe ich nach geschlagenen drei Tagen beschlossen meine Vereinsamung zu stoppen, das Hotelzimmer zu verlassen und mir die Beine zu vertreten. Die Innenstadt ist voller Menschen, also nicht mein Fall, im Wald vermute ich die beiden Geister im See noch immer, dort ist es mir zu heikel, nicht das sie, wenn sie mir ein zweites Mal begegnen, meinen ich würde ihnen helfen, sie ins Licht führen. Friedhof ist sowieso ein Ort den ich niemals je freiwillig besuchen würde, denn dieser Ort und das Krankenhaus sind Orte die eine Brutstätte für Geister sind, dort hausen die meisten auf der ewigen Suche nach Erlösung manche Jahrelang, manche Jahrhunderte lang.
Auf dem schnellsten Weg verlasse ich die Innenstadt von meinem Hotel aus zu Fuß, meide jeden Blickkontakt, um nicht zufällig in das Gesicht eines Geistes zu blicken und dessen Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, sie an mich zu binden, bis ich ihnen geholfen habe. Das darf nicht passieren, das sollte nicht passieren, das wird nicht passieren. Die Schritte werden schneller ohne überhaupt ein Ziel zu haben, hinter mir wird die Innenstadt kleiner und vor mir wird der Stadtrand größer. Soweit so gut denke ich mir als ich an den meisten Menschen ohne diese nur eines Blickes zu würdigen vorbeihusche, den Blick nicht Richtung Boden gerichtet sondern viel mehr durch die entgegenkommenden Menschen hindurch blickend. Gerade als ich die Grenze zwischen Stadt und Weg zur Wickery Bridge, die ich als besten Ort der Ruhe erachte, erreicht habe, da passiert es: Ich sehe kurz auf zum blauen Himmel und als ich den Blick wieder vor mich richte, da sehe ich ihr direkt in die Augen. Einem Geist, eindeutig einem Geist der mich mit schockierten Augen anstarrt, ebenso schockiert wie ich gerade wohl für alle Menschen drein blicke, die nicht verstehen, wieso ich einfach so abrupt stehen bleibe. Die Frau, ihr Gesicht, es wird von schwarz roten Brandwunden geziert, die Haut sie liegt in Fetzen auf ihrem Gesicht, während die Augen leblos drein blicken. Ich kann mich nicht rühren, keine Regung meiner Mimik veranlassen, kein Wort meinen Lippen entweichen lassen, aber das muss ich alles gar nicht, denn es ist der Geist, präziser die Frau mit den langen blonden Haaren, die das Wort an mich richtet und mit einem ehrfürchtig gehauchten ‚Du kannst mich sehen?‘, verschwindet als sei sie nie dagewesen. Es fühlt sich an als habe mein Herz bis zu ihrem Verschwinden aufgehört zu schlagen, denn jetzt setzt es seinen Rhythmus in doppelter Geschwindigkeit fort, das Bild der verbrannten Frau immer noch vor meinem inneren Auge. Plötzlich setzt ein Husten meinerseits ein, ein Husten welches mich einzunehmen droht, ein Husten welches sich so anfühlt als würde ich statt klarer Luft dicken, schwarzen Rauch einatmen. Um mich herum ist nichts als schwarzer Rauch, doch nur für mich sichtbar, weswegen meine Erscheinung für alle anderen wohl seltsamer nicht sein könnte. Meine Luft wird dünner, meine Lungen saugen sich nur noch voll mit dem luftzuschnürrenden ekelhaften Rauch, bis ein Passant seine Hand auf meinen Rücken legt und mich fragt ob es mir gut geht. Ruckartig blicke ich ihn an, die Vision, die viel mehr als eine Vision war, ist verschwunden. Doch ohne eine Antwort auf dessen Frage zu geben beginne ich zu rennen, weg von dem Fremden, weg von dem Ort wo der Geist war, weg von der todbringenden Vision, auf die Brücke zu, die in Mystic Falls bekannter nicht sein könnte. Die Brücke die aus massivem Holz erbaut wurde steht schon dort etliche Jahrzehnte und bildet einen Überweg in die Stadt, so hatte ich es vor meiner Entscheidung in diese Stadt zu ziehen, gelesen und verinnerlicht. Diese Brücke würde zwar auch einen faden Beigeschmack mit sich führen, doch nach den Ereignissen die kaum zehn Minuten her sind, wäre mir jeder Ort recht, an dem ich meine Gedanken ganz und gar für mich habe. Auf dem kompletten Weg sehe ich die Frau vor mir, deren blonde Haarmähne an den Spitzen Schwärze aufweisen, deren halbes Gesicht von Brandwunden der Unkenntlichkeit näher gebracht wurden, während sich dort schwarz und rot als Farben abwechseln, die Haut aufgeplatzt und zerstört. Was mit ihr Geschehen war? Ein Rätsel das ich nicht zu lösen gewillt bin, denn ehrlich gesagt ist es nicht meine Sache, wenn sie sich nicht mit ihrem Tod abfinden kann, wenn sie immer noch voller Verzweiflung an dem Leben hängt, dass nicht mehr für sie bestimmt ist. Doch die Vision oder vielmehr die Nahtoderfahrung durch das Ersticken an Rauch, die ist bedenklich, denn solche Visionen sind sehr sehr selten und können nur von äußerst mächtigen Geister erzeugt werden. Wie ein Geist so mächtig werden kann? Geister deren Erdenbindung lange genug besteht können ihre Kräfte sammeln, zentrieren und solch eine Macht über die Lebenden haben. Auch Elektromagnetische Wellen können sie kontrollieren, den Empfang von Radio und Fernsehern stören, Botschaften übermitteln die sogar für ‚normale‘ Menschen deutlich werden. Je nachdem warum ein Geist auf der Erde weilt, kann er seine Stärke auch von jenem abhängig machen, an den er sich ran gehängt hat. Im Prinzip heißt das: Je stärker der Lebende, desto stärker der Geist. Es ist ein Jammer, dass Menschen nichts über Geister wissen, obwohl diese so präsent in ihrem Leben verweilen, manche sogar beeinflussen.
Ich schüttle den Gedanken an den Geist und die Nachwirkungen der Vision von mir ab, konzentriere mich auf meinen Weg, denn ich in meiner Trance eingeleitet durch meine Gedanken über den Geist, schon weiter zurück gelegt hatte, als ich es erahnte. Ich streiche mir durch meine blonden Haare, blicke nach oben und erblicke die Brücke, das Ziel meines heutigen Tages. Kaum habe ich einen Fuß auf das massive Holz der Brücke gesetzt fällt mir auch schon die Frau am Geländer auf und der erste Gedanke der mir durch den Kopf schießt ist: ‚Nicht schon wieder ein Geist!‘ Doch im selben Moment als ein Seufzer der Entnervtheit meine Lippen verlässt, springt die junge Frau gefolgt von Rauch von der Brücke hinab in die Tiefe. Wie von selbst setzen sich meine Beine in Bewegung ein ‚Nicht!‘ entkommt meinen Lippen, doch ich kann sie nicht erreichen, nicht bevor sie in die Tiefe stürzt. Mein Herz rast und meine Augen starren voller Unglauben von der Stelle nach unten ins Wasser von der eben noch die junge Frau stand. Meine Hände klammern sich an das Geländer, dort schlägt auch mein Herz gegen, als ich versuche mich vornüber zu beugen, einen Blick nach unten zu erhaschen, auf die Gefahr, dass ich selbst in den Tod stürzen könnte. Doch meine Augen erblicken nichts, nichts als kühles Nass am Boden, aufgeschäumtes Wasser, doch nichts was auf einen toten Körper hindeuten würde. War sie tot? Hatte sie womöglich den Sturz überlebt? Warum kümmert mich das? Drei Fragen die sich in mir aufbauen, drei Fragen deren Antworten unterschiedlicher nicht sein könnten. Alles was ich kann ist stehen wie eine Statue, als hätte mich Medusa in Stein verwandelt, denn keine Faser meines Körpers kann auch nur einen Muskel bewegen. Ich habe schon viele Geister gesehen, doch nie einen Menschen, der sich statt für das Leben für den Tod entschied und dies auch von Anfang bis Ende durchgezogen hatte. Menschen die einfach so ohne Vorwarnung aus dem Leben gerissen werden, vor meinen eigenen Augen sind neu für mich, denn sonst sind es nur ihre Geschichten die ich zu hören bekomme. Was mein Kopf auch tun will, mein Körper lässt es nicht zu. Alles was ich spüre ist das schockierte Herzrasen in mir, deutlich zu spüren, wie es meinen Brustkorb immer wieder gegen das Geländer drückt. Meine Gedanken könnten nun schon meilenweit entfernt sein, meine Füße würden noch immer dort stehen, meine Augen noch immer in die Tiefe starren.

@Emilia Fernandez


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But it's not okay to let them win, and it's not okay to be one.


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#18

RE: Whickery Bridge

in Highway | Whickery Bridge 05.06.2017 23:56
von Emilia Fernandez • 168 Beiträge

Sie hatte noch gehört wie er in ihre Richtung das einzelne Wort rief, das einzelne Wort das so viel ausdrückte.
"Nicht" hatte er gerufen, und es war vermutlich an sie gerichtet gewesen, und dank ihres guten Vampirgehör hatte sie es auch gehört.
Aber was hätte sie den Tun sollen? Brennen wie ein Baum am Weihnachtsabend?
Sie konnte sich durchaus schönere Tode vorstellen als zu verbrennen, und davon abgesehen hatte ihr der Tod vor ein Paar Tagen für die nächste Zeit gereicht, sie war nicht scharf darauf sofort wieder Cade einen Besuch abzustatten.
Er war nicht gerade das was sie als schönen Zeitvertreib oder als netten Zeitgenossen betrachten würde.
Aber das alles spielte erst einmal keine Rolle, denn sie hatte es rechtzeitig in den See geschafft, war in das Kühle und rettende Nass eingetaucht, und hatte sogar das Glück gehabt ihren Ring wieder zu bekommen.
Mit ihm wieder an ihrem Finger, als Schutz vor der stechenden Sonne an diesem Sommertag, bahnte sie sich ihren Weg zurück an die Oberfläche.
Das Wasser drang zu allen Seiten an ihr vorbei, sie konnte schon die Sonne sehen wie sie sich im Wasser brach und erreichte dann auch schon ihr Ziel, die Oberfläche.
Oben angekommen strick sie sich erst einmal die nassen Haare aus dem Gesicht.
Ein Blick nach oben zu der Hölzernen Brücke zeigte ihr das der Kerl zu der Passenden Stimme die sie hörte noch da oben stand und zu ihr Runter starrte, und irgendwie ziemlich verwirrt und etwas erschrocken aussah.
Wer konnte es ihm verübeln, man sah eben nicht jeden Tag wie sich jemand brennend von einer Brücke stürzte hinunter in das Wasser, und dann einfach wieder so heraus spazierte als wäre nichts gewesen, als wäre das nicht ziemlich hoch, und das Wasser ziemlich tief.
Sie hatte keine Ahnung wie sie das erklären sollte, aber für den Notfall konnte sie ihn ja noch einfach manipulieren, das klang nach einem ganz guten Plan für die Brünette.
Also schwamm sie ziemlich schnell zurück an das Ufer, spürte die Sonne die auf ihrer Haut brannte, aber Glücklicherweise nichts mehr anhaben konnte.
in Normalem Tempo schritt die Brünette wieder nach oben zu der Holzbrücke bis sie vor dem jungen Mann stand.
Ihr dunkles Haar klebte nass an ihrem Körper und hin ihr etwas in die Stirn, die letzten Perlen liefen ihr über ihr Gesicht und ihre Kleidung klebte nass an ihrem Körper und hinterließen ebenfalls Tropfen auf dem Boden die mittlerweile schon einen kleinen See auf dem Boden der Brücke bildeten.
Sie musterte den Mann eine weile genau ohne etwas zu sagen.
Seine Blondes Wildes Haar hing ihm etwas in der Stirn, und seine Blauen Augen stachen zuerst heraus, geheimnisvoll, so als hätten sie viel gesehen und versuchten noch mehr zu verstecken.
Er wirkte blass, viel zu blass als das es gesund sein konnte, so als hätte er etwas schlimmes gesehen und die ganze Farbe sei aus seinem Gesicht gewichen.
Sie war fasziniert von Augen, und man konnte so viel über sie heraus finden das Worte nie sagen würden.
Er wirkte immer noch etwas geschockt und verwirrt als sie so vor ihm stand, es wirkte fast so als könnte er es nicht glauben was er da vor sich sah.
Er wirkte fast so wie wenn man einen Alptraum hatte und sich nicht ganz sicher war ob man auch wirklich wieder daraus aufgewacht war.
Fernab jeder Gefühle legte sie ihren Kopf in die andere Richtung und grinste ihn etwas an.

"Du siehst so aus als hättest du einen Geist gesehen..."

Sie konnte ja nicht ahnen das er wirklich Geister sehen und mit ihnen kommunizieren konnte, wie hätte sie das auch ahnen können.
Aber selbst wenn, hätte sie sich diesen Spruch wohl nicht verkneifen können.

@Adam Wilde



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#19

RE: Whickery Bridge

in Highway | Whickery Bridge 11.06.2017 19:45
von Adam Wilde • 23 Beiträge

Espenlaub würde weniger zittern als meine Finger, würden diese nicht mit aller Gewalt am Geländer der Brücke festhalten, krampfhaft versuchend den letzten Halt des Momentes nicht zu verlieren. Mein Blick ist immer noch mit weit aufgerissenen Augen hinab in die Tiefe gerichtet, dort wo das Wasser gerade die Frau empfangen hat, die sich unmittelbar vor meinen Augen in den süßen, erlösenden Tod gestürzt hatte, einfach so ohne Vorwarnung. Es hätte nichts gegeben was ich hätte tun können, dafür war ich einfach nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort, ich war Minuten, womöglich Sekunden zu spät, um Haaresbreite wäre ich rechtzeitig gekommen. Hätte ich sie aufhalten können? Hätte ich sie davon abhalten können? Zweierlei Fragen beide so erdrückend belastend und doch so simple, das eine Beantwortung viel mehr neue Fragen aufwerfen würde, als ich beantworten könnte. Allein die Last die von diesem beiden Fragen ausgeht, die Schuld des zu spät seins, die Angst des Versagens, all das zermürbt mich von oben herab, zerdrückt mich wie ein Stiefel eine kleine Schabe. Erstaunlich wie sehr mich dieser Vorfall hier in ein Meer aus Schuld zerrt, hinunter drückt, bis ich keine Luft mehr zum Atmen habe und mein Leben sonst mit Geistern, mich noch nie sonderlich berührt hatte. Abgesehen von den Momenten in denen Geister ihre Macht nutzten um mich spüren zu lassen, was sie einst spürten, um mich teilhaben zu lassen an Dingen die ihnen wiederfahren sind. Doch hier und jetzt auf der Brücke, da spüre ich zum ersten Mal wie vergänglich das Leben sein kann, wie ein einziger Wimpernschlag die Grenze zwischen Leben und Tod markieren kann. Das Wasser unten im Fluss, es beruhigt sich allmählich wieder, es kehrt Stille ein dort wo gerade noch Schwingungen die Oberfläche des Wassers zerstört hatten. Doch als sich alles legt, wirkt als sei nie etwas Derartiges geschehen, da scheint es nicht nur so, es sieht auch so aus, denn keinerlei Leiche ist zusehen, keinerlei Körper treibt auf dem Wasser, nichts was auch nur ansatzweise an eine gleichen könnte. Doch plötzlich, als sich mein Herz gerade wieder in eine normale Anzahl an Schlägen pro Minute gezwängt hat, da beginnt das Wasser erneut auf zu ballen, Wellen zu schlagen und die Stille Wasseroberfläche zu zerreißen. Ungläubig starre ich nach unten, starre auf die Stelle an der sich die braune Haarpracht erhebt, wie ganz selbstverständlich ihre langen Haare vom Wasser befreit und dann in einem Wimpernschlag der Starre, da starrt sie nach oben und unsere Blicke treffen sich, schlagen ein wie zwei Blitze. Erschrockene, verwirrte, vor Überraschung geweitete Augen treffen auf die ihre die mich ansehen als sei alles in bester Ordnung, als sei sie weder ängstlich, noch traurig, noch wütend, sondern einfach glücklich in ihrem Normalzustand. Mein Kopf versucht Erinnerungen zu finden, Ereignisse bei denen ich mit eigenen Augen sah wie ein Mensch starb und seine Seele aufstieg aus dessen Körper, doch in diesem Moment des Schocks, da bin ich zu keinem klaren Gedanken an solch ein Ereignis fähig. Alles was ich sehe ist ein Geist der gerade aus den Untiefen des Wassers aufstieg, kurz nachdem seine noch lebende Hülle sich von der Brücke hinab in den Tod gestürzt hatte. Doch eine Leiche, ein Körper, die seelenlose Hülle die übrig bleibt, wenn der Geist hinauf steigt, ist nicht zu sehen, doch vermutlich ist es der Schock der meine Augen vollkommen auf den Geist fixiert, der gerade wie selbstverständlich von der Wassermitte zum Ufer schwimmt, als sei er nicht gerade wissentlich und freiwillig auf die Schippe des Todes geklettert. Als sie das Ufer erreicht, löse ich meine vor Schock verkrampften Hände vom Geländer, wende meine Augen vom Geschehen ab und drehe dem ganzen meinen Rücken zu. Ich presse meine Wirbelsäule gegen das Geländer, versuche das Pochen meins Herzens irgendwie mit einer gleichmäßigen Atmung zu regulieren, es wieder in den Normalzustand zu bringen. Der Geist er hatte mich gesehen, hatte mir in die Augen geblickt und ich in die seinen, er weiß nun das ich ihn sehen kann, das ich ihn wahrnehme. Ich schließe die Augen, versuche sowohl meine äußere Unruhe, in Form meiner nun wie Espenlaub zitternden Hände, als auch meine innere Aufgewühltheit, in Form meines Herzens, welches meine Brust zu zersprengen droht. Geschlossene Augen sind ein fataler Fehler, wenn man unbedacht dessen gerade die Umwelt ausblendet, um seine innere Ruhe wiederherzustellen, denn in dem Moment in dem er die Augen öffnet, da blickt er in die ihren, direkt hinein und es fühlt sich ein, als würde ein Dolch durch mein inneres gestoßen werden, so viel Druck staut sich gerade an, so sehr überfordert mich diese plötzliche Wendung, so überrascht es mich, trotz meiner Gabe, das sie völlig unvorbereitet vor mir steht. Das zuvor noch so schnell rasende Herz, es setzt erst nach einigen Sekunden wieder ein, nur um in doppelter Geschwindigkeit weiter zu schlagen. Ich versuche mich zu konzentrieren, ihre Empfindungen zu filtern die sie in diesem Moment fühlt, doch alles in mir lehnt diese Konzentration ab, will sich nicht auf das rationale Denken konzentrieren müssen, sondern sich gänzlich dem Schock des Momentes fokussieren wollen. Eine Weile stehen wir da, schweigend, sie mich betrachtend, ich sie ansehend, während das einzige Wohl der Schlag meines Herzens ist, welcher ungestört die Stille zerreißt, auch wenn ich nicht weiß ob zu hören ist oder mir einfach lauter vorkommt, als er eigentlich ist. ‚Du siehst so aus als hättest du einen Geist gesehen‘, sind ihre Worte die nun gänzlich die Stille zerreißen, den Moment zerstören, eine Unterhaltung unvermeidlich machen. Geister können vor Menschen fliehen, können abtauchen, verschwinden, auf neue, bessere Gelegenheiten warten, doch Menschen wie ich, wir können Geister nicht entkommen, sie finden uns immer, sind überall und nirgends. Ein Fluch, der uns als Gabe verkauft wird, damit es für uns leichter ist unsere Aufgabe zu akzeptieren, dass wir die Grenze zwischen den Lebenden und den Toten markieren. Ich kann erst nichts sagen, kann kein klares Wort bilden, sondern nur den Mund öffnen und ihn wieder schließen. Hier kann ich nicht mehr so tun als würde ich den Geist nicht sehen, nicht so tun als könne ich ihn nicht wahrnehmen, jetzt muss ich mich dem stellen was meine Bestimmung ist, dem stellen vor dem ich seit dem Tod meiner Großmutter weglaufe. „Makabere Witze hören auch auf der anderen Seite nicht auf, was?“, kaum ausgesprochen könnte ich mir für diese Frage selbst ohrfeigen, doch dies entkam mir ohne nachzudenken, ohne zu überlegen, einfach frei heraus. „Verzeih mir, der Schock sitzt noch tief“, stottere ich diese Entschuldigung schon fast, atme tief durch, weil ich nun der sein muss, der den klaren Kopf besitzt. „Hast du Schmerzen?“, frage ich als Eröffnung, um sowohl sie, als auch mich nicht zu überfordern, denn das wäre fatal für dieses Gespräch. Jeder Geist reagiert anders auf seinen Tod, jeder Geist stellt sich anders seinen Dämonen. Das sie noch hier ist und nicht sofort mit dem Zeitpunkt des Todes in das hell gleißende Licht gegangen ist beweist, dass sie hier auf der Erde noch etwas hält, das sie immer noch Dinge zu klären hat, Dinge von denen sie eventuell nicht einmal eine Ahnung hat. Alles was ich weiß, ist das ich nun das Tun muss, was ich vielen Geistern vor ihr versagt hatte: Sie ins Licht führen, koste es was es wolle. Dann erst kann ich die Schuld von meinen Schultern schieben, die auf mir lastet weil ich zu spät kam, dann erst kann ich mich den Visionen des anderen Geistes widmen, die mich auf dem Hinweg überrannt haben. Ich muss diese braunhaarige Schönheit nur in das erlösende Licht führen. Wie schwer kann das sein?

@Emilia Fernandez


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#20

RE: Whickery Bridge

in Highway | Whickery Bridge 14.06.2017 20:55
von Emilia Fernandez • 168 Beiträge

Sie hatte ja keine Ahnung was gerade in ihm vorging, das er sich panisch im Geländer fest gekrallt hatte als sie gesprungen war, und noch panischer fest gekrallt hatte als sie wieder aus dem Wasser heraus kam.
Wie hätte sie auch ahnen können das der Mann vor ihr mit Geister kommunizieren konnte und jetzt eben dachte das sie sich gerade das Leben genommen hatte und eben solch einer ist.
Bevor Er die Augen geöffnet hatte war ihr nicht entgangen das er wie Espenlaub zitterte, das sein Herz schlug als würde es ihm gleich aus der Brust heraus springen und explodieren, sie konnte ja sehr gut hören.
Auch wenn seine Augenlider geschlossen waren, seine langen Wimpern ruhten, konnte sie die Panik erkennen, dafür musste sie nicht in seine Augen schauen.
Als seine Augen sich geöffnet hatten blickten ihre Schokoladen Braunen Augen in seine Himmel Blauen, und für einen langen Moment wurde auch nichts anderes getan.
Keiner der Beiden sagte auch nur einen Ton, das Einzige das man hören konnte war sein Herzschlag der nun Doppel so schnell schlug wie zuvor, ganz so als hätte er Angst oder Panik vor etwas.
Auch das Blut das durch seine Adern rauschte konnte man deutlich hören, aber beides versuchte sie auszublenden, was durch ihren Hunger vielleicht nicht ganz einfach war.
Eigentlich war sie durch ihr nicht vorhandenen Gefühle nicht in der besten Verfassung um solche Dinge auszublenden, aber irgendwas ließ sie es doch tun.
Sie musterte ihn weiterhin, betrachtete sein schönes Gesicht , seine markanten Wangenknochen, die leichten Stoppeln seines Bartes die zu sehen waren, auch seine Blauen Augen die unglaublich faszinierend waren, ebenso sein goldblondes Haar das wellig und Wild auf seinem Kopf lag.
All das sah sie sich genau an, so war sie schon immer, aufmerksam was solche Dinge betraf.
Und als ich die Stille mit meinem Satz durchschnitt, so schien es fast so als würde er nicht ganz verstehen das es ein Scherz ihrer Seites sein sollte, oder besser gesagt als würde er ihn nicht verstehen.
Was meinte er mit andere Seite? Sie verstand in dem Moment nicht so ganz was er meinte, das er wirklich dachte sie sei Tod.
Sie hatte nicht vor noch einmal so schnell abzutreten, da ihr Tod ja erst 4 Tage her war, und ihre Zeit ablief.

"Ich bin immer für einen Scherz zu haben, aber verzeih mit wenn er zu flach für deinen Geschmack war.."

Mit diesen Worten musste sie etwas schmunzeln und betrachtete ihn weiter, auch verstand sie nicht so wirklich was er damit meinte als er sich bei ihr entschuldigte, dafür gab es nun wirklich keinen Grund.
Auch sein Stottern war ihr nicht entgangen, was sie irgendwie niedlich an ihm fand.
Sie stemmte ihre Hände in ihre schmale Hüfte und hörte seinen Worten weiterhin zu, und schüttelte dann ihren Kopf auf die Frage hin ob sie Schmerzen hatte.

"Nein, ich habe keine Schmerzen, es ist ja zum Glück kaum etwas passiert als ich gesprungen bin.
und so hoch ist es ja auch nun wirklich nicht, ich hatte echt Glück"

Mit diesen Worten schritt sie an des Holzgeländer der Wacker Bridge und schaute hinunter zu dem Tosenden Wasser das sich seinen Weg bahnte, an Steinen und Felsen vorbei, sah dann aber auch gleich wieder zu ihm.
Sie hatte keine Ahnung von seinem Vorhaben, wie hätte sie auch, sie war ja noch am Leben.
Ihren dunklen durch das Wasser Lockigen Kopf legte sie etwas zur Seite und drückte etwas das Wasser heraus das in ihrem dicken Haar war, schüttelte dann ihr Haar etwas aus und schaute dann wieder zu ihm.

"Ich brauche dringen etwas frisches zum Anziehen, ich bin völlig durchweicht.
Sag mal, wieviel hast du eigentlich von meinem Sprung gesehen?"

Auch ihre Kleid das Nass und Dicht an ihrem Körper klebte, versuchte sie etwas auszudrücken, aber zum Glück war es ein Sonniger Tag und es war warm, es würde nicht sehr lange dauern bis sie etwas trocken wäre.
Sie kam überhaupt nicht auf die Idee oder auch nur im entferntesten auf den Gedanken das er denken könnte sie sei Tod, vielmehr dachte sie einfach das er dachte sie hatte unglaubliches Glück gehabt.
Sie ging ja auch davon aus das er ein normaler Mensch war, und deshalb würde sie ihn erst einmal in dem Glauben lassen das sie ein Normaler Mensch war, der eben einen Sprung ins Wasser überlebt hatte.

@Adam Wilde



zuletzt bearbeitet 14.06.2017 20:58 | nach oben springen

#21

RE: Whickery Bridge

in Highway | Whickery Bridge 18.06.2017 22:50
von Adam Wilde • 23 Beiträge

Sie beobachtet mich, sie beobachtet mich seit dem ich es gewagt hatte die Augen zu öffnen, seit dem ich es gewagt hatte auf ihre Worte zu antworten, seit dem liegen ihre Augen auf mir, selbst als sie neben mich trat um nach unten zu sehen, auch nach diesem Abbruch des Blickkontaktes lag der Blick wieder auf mir. Ich kann es nicht verstehen, kann nicht verstehen was einen Geist so sehr daran fasziniert, was vor ihr steht. Ich weiß nicht ob es mein Haar ist, welches halb gelockt, halb glatt auf meinem Kopf glänzt, ob es meine Augen sind, deren Meeresblau ihr entgegenblickt oder ob es mein Blick an sich ist, doch irgendetwas scheint sie zu faszinieren. Ich werde Geister nie verstehen, werde niemals verstehen wie es ist zu fühlen und zu sein wie sie, naja so lange ich noch unter den Lebenden weile, versteht sich. Geister sind meine Vergangenheit, meine Gegenwart und sie werden auch meine Zukunft sein, doch sie halsen mir mehr Probleme auf, als meine beiden schmalen Schultern tragen können. Warum kann sie nicht einfach ins Licht gehen, die Dinge auf der Erde lassen wie sie sind und einfach friedlich von dannen ziehen, statt mein Leben so zu bestimmen. Würden Geister nicht entscheiden können, ob sie bleiben oder gehen, dann hätte meine Großmutter ein normales Leben führen können, dann wäre meine Mutter nicht so verbittert und Träge, dann wäre ich vielleicht ein normaler Junge gewesen, hätte Freunde und wäre zu einem ‚normalen‘ Blondschopf herangewachsen und nicht zu solch einem Etwas, was ich jetzt bin. Das Zittern es lässt langsam nach, genau wie das Pochen meines Herzens, als ich es ihr nachmache und mich ebenfalls an das Geländer lehne, den Blick in Richtung des Wassers gerichtet, dort wo sie noch vor Minuten hinunter gesprungen war. Ihre Antwort über die nicht vorhandenen Schmerzen hallt noch immer in meinem Kopf umher, bis ich mich zu einer Antwort fähig fühle, bei der ich ihr in die Augen blicken kann. „Manches ist schmerzhaft, manches ist friedlich. Ich will mir gar nicht vorstellen was man fühlen muss, wenn es passiert…“, undefinierbare Worte die im ersten Moment nur in meinem eigenen Kopf einen Sinn ergeben wollen. Es ist absurd, wie unterschiedlich Geister doch sind, wie unterschiedlich sie fühlen, wie unterschiedlich sie sterben, wie unterschiedlich sie sich verhalten. Sie ist ruhig, gelassen, als wäre sie gesprungen und gestorben, ohne dass sie ihren Tod überhaupt mitbekommen hatte, als wäre sie im Wasser gelandet und einfach wieder hinaus gelaufen. Aber in Wahrheit müsste ihr menschlicher Körper noch irgendwo dort unten im Wasser treiben, während ihre Seele hier oben ist. Geister die nicht wissen das sie tot sind, sind zwar weniger lästig und nervig, allerdings sind die Auswirkungen einer solchen ‚Du bist tot‘-Nachricht fatal und nicht abzuwägen. Unsere Augen treffen sich, die Blicke prallen aufeinander, doch vermögen nichts über den anderen preiszugeben, nicht mehr. Ich kann sie ansehen, doch ich spüre zum einen keine typischen Gefühle die ein Geist zu haben hat und zum anderen überschlägt sich all das was von ihr ausgeht, wie Wellen bei Sturm. Ich sehe ihr zu, wie sie ihre Haare vom Wasser befreit, wie das Wasser zu Boden tropft, doch ihre Worte lenken mich von einer Tatsache ab die entscheidend und wichtig gewesen wäre. Meine Aufmerksamkeit liegt nun wieder auf ihr, statt auf dem Wasser, welches niemals den Boden hätte benetzen dürfen, doch dies entgeht mir peinlicherweise, denn zu sehr bin ich darauf bedacht sie zu analysieren, die verschiedenen Gefühle zu filtern, die sie unverkennbar als geist entlarven. Würde ich ihr wahres Ich erahnen können, würde ich nicht so darauf bedacht sein zu beweisen, dass niemand solch einen Sturz überleben kann. „wie viel ich gesehen habe? Alles…“, eine längere Antwort will ich ihr nicht geben, sonst würde bei einem unbedachten Wort klar werden, dass ich mir die Schuld ihres Todes teilweise auf meine Schultern lade, weil ich schlicht und ergreifend nicht rechtzeitig da gewesen war. „Du sprangst, du fielst, du warst im Wasser…“, und doch folgen diese Worte um sie nicht zu verärgern, auch wenn mir der Zorn eines Geistes in diesem Zustand noch recht egal sein könnte. Ich beobachte sie weiter, doch nie weiter als ihre Hände, sonst hätte ich womöglich bemerkt, dass die Frau vor mir nie und nimmer ein Geist sein könnte, doch ich bin davon abgelenkt sie verstehen zu wollen, sie fühlen zu wollen, mir selbst den Beweis zu präsentieren, dass ich trotz meiner Abneigung abwägen kann was nun vor mir steht. „Siehst du ein Licht?“, eine simple Frage die meine Großmutter zu ihren Lebzeiten den Geistern zu Hauf gestellt hatte, eine Frage die unmissverständlich klar macht, auf welchem Grad der Reise sich der Geist befindet, was sein Begehren ist. Manche sehen es und trauen sich nicht hinein, manche sehen es und wollen nicht hinein und manche sehen es nicht, weil sie nicht wissen was genau die auf der Erde hält, manche verstehen nicht, wieso das Licht sie nicht einnehmen will, ein nerviges Unterfangen, weswegen ich Geistern für gewöhnlich aus dem weg gehe. Doch ihr kann ich nicht ausweichen, ihr kann ich nicht entkommen, sie muss ich ins Licht führen, wenn sie denn tatsächlich ein Geist ist der in das Licht will.

@Emilia Fernandez


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#22

RE: Whickery Bridge

in Highway | Whickery Bridge 19.06.2017 14:25
von Emilia Fernandez • 168 Beiträge

Es war schon immer ihr Ding Menschen und Dinge zu beobachten, ihr verhalten und ihr Wesen zu studieren, einfach um alles aufzuschnappen, und um vorbereitet zu sein auf alles was passieren könnte.
Das alles lag eher an ihrer nicht so einfach Vergangenheit, und da man aus Fehler eben lernte wollte sie darauf vorbereitet sein.
Nicht immer war es so das sie so fasziniert von jemanden war, sei es das Wesen oder das Aussehen.
Sie wusste selbst nicht genau was genau es war, denn in ihrem Altern beeindruckte sie nichts mehr so leicht.
Einen Großen Teil trugen seine Meerblauen Augen dazu bei, in denen man zu versinken drohte.
Sie erinnerten sie irgendwie an die Tage als sie noch ganz klein war und die Welt noch in Ordnung war, als sie noch ein Kind sein durfte und ihre Welt noch nicht in Scherben lag.
Das änderte sich schlagartig als ihr Vater das erste mal Hand an sie anlegte und ihr mit einem Schlag ihre Kindheit und ihre Heile Welt nahm, der Glaube an das Gute in den Menschen und das alles irgendwann gut würde.
Und das ihre Mutter nur zu sah, machte diese Tatsache nicht wirklich besser.
Das war der Moment an dem sie wusste, sie würde niemals Kinder in diese verkorkste Welt setzten, das war der Moment an dem sie wusste das sie nie mehr Frei sein würde und jemand vertrauen würde.
Sie selbst hatte gar nicht gemacht das sie ihn so intensiv gemustert hatte, das sie ihn mit ihren Blicken regelrecht fixierte und nicht mehr aus den Augen ließ.
Sie atmete tief durch, musterte ihn noch einmal, seine Blonder Schopf lud regelrecht dazu ein seine Hände hinein zu vergraben.
Die Frau von früher hätte es vielleicht getan, doch die Frau von heute ließ es sein.
Es kam nicht sehr oft vor das jemand einem anderen so direkt in die Augen sehen konnte während er sprach, aber ihr gegen über tat es, und so tat sie es ihm gleich und dachte nicht einmal daran den Blick abzuwenden, und hörte seinen Worten zu.

"Friedlich... seltsames Wort. Ich weiß nicht wann ich das letzte mal so etwas wie Frieden gespürt habe. Mit Schmerz kenne ich mich aus, aber dieser zeugt nicht von Körperlicher Natur. aber es gibt Mittel und Wege um diesem auch aus dem Wege zu gehen."

Mit Körperlichen schmerzen konnten sie als Vampir recht gut umgehen, sie hatte schon einiges in ihrem längeren Leben durchgemacht in denn sie Schmerzen aushalten musste, körperlich, so wie seelisch.
Das ihre Worte auf ihn seltsam klingen musste, darüber machte sie sich keine Gedanken, auch nicht das er vermutlich als Ausweg dachte sie meinte ihren vermeidlichen Tod.

"Wenn was passiert? was meinst du?"

Sie wusste ja noch immer nicht das er dachte sie wäre tot, und auch nicht das er jetzt dachte sie wäre tot und wusste es nur nicht.
Bei ihrem Tod war sie nicht als Geist da gewesen, jedenfalls konnte sie sich auch nicht daran erinnern, und es war auch kein weißes Licht da gewesen, im Gegenteil.
Da war Dunkelheit, und sie war auch nicht auf die andere Seite gekommen, sondern war zu Cade gekommen.
Sie hatte Schmerzen, und hatte auch Angst gehabt, an diesem schrecklichen Ort.
Ihre Blicke treffen sich wieder, doch lässt sich nichts über ihn erfahren, und nichts sehen außer dieses Unglaubliche Blau das in seinen Augen tief verborgen liegt.
Seine Augen sagen das es viele Geheimnisse gibt, aber alle tief verborgen liegen wie am Abgrund eines tiefen Sees.

"Du sprangst, du fielst und landest im Wasser"

Sie wiederholte seine Worte für sich kurz Gedanken verloren und sah ihn wieder an, sie war dankbar das er den Rauch nicht gesehen hatte weil sie schon anfing zu brennen, die leichten Flamen die auf ihrer Haut schon brannten, nicht wie sie ihrem Ring nachsprang.
Gedankenverloren drehte sie an diesem Herum und schloss fest ihre Hand darum, wie um einen kostbaren Schatz den es um jeden Preis zu beschützen galt.
Sie stieß sich von dem Geländer der Hölzernen Brücke ab und drehte sich wieder zu ihm um, musterte ihn erneut intensiv ehe sie ihren braunen Lockenkopf schüttelte.

"Ein Licht? ich sehe kein Licht, außer die Sonne die heute besonders hell strahlt.
"Was für ein Licht meinst du?"

Sie warf einen Blick in die Sonne die Hell vom Himmel brannte und teilweiße Hitzewellen auf dem erhitzen Asphalt hinterließ, wieder sah sie zu ihm, auf sein goldenes Haar das im Sonnenlicht schimmerte wie Gold.

@Adam Wilde



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#23

RE: Whickery Bridge

in Highway | Whickery Bridge 23.06.2017 23:55
von Adam Wilde • 23 Beiträge

Den Blick abzuwenden dazu wäre ich nicht fähig gewesen, nicht bei ihrer Musterung meinerseits, nicht bei ihren Worten und auch nicht bei den Worten die sich aus meinem Munde ihren Weg an die Oberfläche bahnten. Immer wieder versuche ich ihre Gefühle zu erhaschen, sie zu analysieren und sie zu ordnen, mir ein Bild dieser zu verschaffen, doch immer dann, wenn ich der Lösung des Puzzles zu Nahe komme, verschwimmt alles vor meinen Augen, als würde jemand permanent auf Reset drücken. Das passiert immer dann, wenn ich merke wie sehr ich sie doch anstarren muss und wie sehr sie daraufhin zurück starrt, als sei dies hier ein sonst menschenleerer Ort, als seien wir Vertraute, statt Fremde und als seien wir zwei menschliche, lebende Wesen statt eines Geistersehers und eines Geistes. Und dann beginnt sie zu reden, verschafft mir mit ihren Worten einen tieferen Einblick in das was in ihr vorgibt, schafft somit ein weiteres Puzzleteil zu lösen, das Bild klarer werden zu lassen und das nur durch die Beantwortung meiner Worte, die eigentlich keinerlei Antwort erwartet hatten. Ihre Worte sie zeigen mir, dass das Licht welches Geister nach ihrem Tod sehen sollen noch in weiter Ferne liegt, das sie noch nicht mit dem Leben abgeschlossen hat, welches für sie nur Leid und Schmerz bedeutete. Vielleicht der Grund ihres Aufenthaltes hier? Vielleicht ist das der Grund wieso sie hier verweilt, obwohl dieser Ort keinen Platz mehr für sie bereit hält? Ihr ist nichts irdisches mehr vergönnt, im Gegenteil, die Erde ist nicht mehr das zu Hause von Geistern, sondern nur ein Übergangsort, den sie verlassen müssen, früher oder später, ob sie wollen oder nicht. „Du musst Frieden spüren, sonst kannst du nicht gehen, sonst wird es dir vergönnt sein es zu sehen…“, ich kann auch hier den Blick nicht abwenden, die Farben der Augen nicht voneinander abweichen lassen, wie sie sich von Sekunde zu Sekunde mehr ineinander verschmelzen. Ja diese Szenerie könnte durchaus verwirrend für jeden sein, der gerade die hölzerne Brücke überqueren will: Ein Blondschopf Mutter Seelen allein, den Rücken an das Geländer gedrückt, den Blick starr in die leere Ferne gerichtet. Und zu allem Überfluss würden einem fremden Beobachter die Reden und Worte die ich von mir gebe so vorkommen, als sei ich verrückt. Aber wer würde es jenem Fremden auch verübeln können? „Wenn man stirbt. Diese Qualen will ich mir nicht einmal vorstellen wollen…“, spreche ich weiter, während ich nun deutlich das hölzerne Geländer spüre, welches sich in meinen Rücken bohrt. Trotz der Tatsache, dass die Außenwelt nur einen Mann vor sich sehen könnte, der mit sich selbst oder besser der Leere redet, die er anstarrt als sei sie pures Gold, trotz alledem spreche ich weitere Worte an sie, versuche ihre Fragen zu beantworten so gut es mir im schon abklingenden Schock nun mal gelingt. Auch wenn Geister mir nicht egaler sein könnten, so bin ich nicht in der Lage einfach zu gehen, ihr den Rücken zukehren auf ein nimmer Widersehen. Doch bei ihr, da ist es etwas anderes. Alle anderen Geister die ich seit her traf, die waren gestorben ohne das ich davon Kenntnis nahm, doch sie, sie ist vor meinen Augen von einer Brücke gesprungen, hat sich das Leben genommen ohne, dass ich es verhindern konnte. Ich glaube das macht den Unterschied aus, diese einfache Tatsache ist schuld, dass meine Beine nicht gehorchen, dass meine Augen sich nicht abwenden, dass sich meine Gedanken nur um diesen Geist drehen. Im Augenwinkel vernehme ich wie sie an ihrem Ring dreht, wie sie ihn erst nach links, dann nach rechts wendet, ehe sie den Griff darum verstärkt, doch meinen Blick zieht es nicht auf sich, zu stark der Blickkontakt der Augen. Als sie das Licht hinterfragt und es mit den Strahlen der Sonne gleichsetzt, da weiß ich nicht ob das ein makabrer Scherz eines Geistes sein soll oder aber doch ihre Unwissenheit aus ihr spricht. Einige Momente brauche ich um die passenden Worte zu finden, Worte die zwar eindeutig sind, jedoch nicht allzu viel preisgeben. Eine Überforderung könnte sie verschrecken, könnte sie wütend werden lassen und nichts ist bedrohlicher als ein neuer, nicht kontrollierbarer, aufgebrachter Geist. „Ich habe keine Ahnung, ich habe es noch nie gesehen, schließlich bin ich noch hier. Aber es wurde mir als ein weißes, strahlendes, gleißendes Licht, heller als die Strahlen der hellsten Sonne selbst bezeichnet, von all jenen die es sahen…“, mein Blick er schweift nun zum ersten Mal von ihren Augen ab hin zum blauen Himmel, der erleuchtet wird durch den großen, runden Feuerball an dessen Firmament, nahezu synchron zu ihrem Blick, doch das ist eher ein Produkt des puren Zufalles, als das Schicksal selbst. Als ich meinen Blick senke, wieder zu ihr sehe, tut sie es mir gleich, sodass unsere Blicke sich treffen, wie zwei einschlagende Blitze. „Wenn du es nicht sehen kannst, dann hält dich noch irgendetwas hier fest, dann scheint deine Seele noch an irgendwas zu hängen, als sei ein Anker an diese gekettet…“, feinfühliger kann ich dies nicht ausdrücken, noch sensibler ist der Übertritt in das Licht und das Festhalten am Irdischen nicht zu schildern. Mein Blick er schweift ab, kann ihr nach diesen Worten nicht mehr in die Augen schauen und schweift in Richtung des Bodens, dort wo das Wasser das von ihrer Kleidung abtropft, den hölzernen Brückenboden benetzt, das Holz in einen dunklen Ton taucht. Von der einen auf die andere Sekunde wird mir heiß, nicht dank meiner Fähigkeit, sondern weil der Schock tief sitzt. Das Wasser, das Wasser erreicht den Boden, das Wasser ist sichtbar, das Wasser es verrät, was mir zuvor nicht aufgefallen ist: Sie ist kein Geist! Ich schaue zu ihr rauf, in die Augen, mit einem verwirrt, verängstigten Blick der in ihre Augen trifft. „Was….bist…was…bist…du?“, stammle ich, denn zum ersten Mal ist es blanke Furcht die durch meine Venen rast, die mein Herz erst aussetzen lässt und dann mit einem Paukenschlag auf das dreifache der ursprünglichen Schlagzahl erhöht. Weiter zurück kann ich nicht weichen, das Holz es hat sich schon zu Beginn in meinen Rücken gebohrt, eine Flucht nach hinten also aussichtlos. Sie war gesprungen, das hatte ich mit meinen eigenen beiden Augen gesehen und die Höhe sie dürfte tödlich gewesen sein. Doch nun steht sie vor mir triefend nass, sodass das Wasser sie am Ende verraten hat. Egal was sie ist, wieso sie diesen Sturz überlebt hat, eine Flucht könnte bei ihrem Wesen nicht gut enden, weswegen ich nur starr dastehe, das Feuer in meinen Fingern sammle, das Kribbeln beginnt und die Hitze sich anstaut, damit ich im Falle eines Falles handeln kann. Doch was wird das bringen? Ich habe versagt weil ich dachte sie wäre ein Geist, habe ihr indirekt offenbart das ich anders bin, habe ihr indirekt die Möglichkeit gegeben mein Leben dem Erdboden gleichzumachen oder letzteres zumindest zu versuchen. Doch was ich weiß ist, dass ich versagt habe, das ich Schande über das Erbe meiner Großmutter gebracht habe, in dem ich das was ich einst von ihr lernte nicht richtig angewandt hatte, mehr noch die falsche Deutung selbst noch geglaubt hatte, das Wasser erst spät bemerkt habe, welches mir schon nach Sekunden hätte auffallen müssen. Nun stehe ich praktisch mit dem Rücken zur Wand dem gegenüber was ich nicht deuten kann, was ich nun noch weniger einschätzen kann als zuvor.

@Emilia Fernandez


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#24

RE: Whickery Bridge

in Highway | Whickery Bridge 26.06.2017 11:11
von Emilia Fernandez • 168 Beiträge

Sie wusste selbst nicht warum seine Augen, die wie zwei blaue Seen wirkte, sie so gefangen hielten, warum sie den Blick nicht von ihnen und dem markten Gesicht abwenden konnte.
Er erinnerte sie an jemanden, aber sie konnte bis jetzt noch nicht wirklich sagen an wen oder was, und diese Situation hier war verrückt, und noch verrückter hätte sie sie wohl gefunden wenn sie in dem Wissen wäre war in seinem Kopf vor sich ging, was er war und was seine Fähigkeiten waren.
Sie hatte noch immer keine Ahnung das er wirklich dachte sie sei Tot, sei ein Geist.
Naja, in gewisser Weiße waren Vampire ja Tod, und das sie noch einmal gestorben war, war gerade einmal 4 Tage her, und die Aura des Todes und des Höllenfeuers haftete sicher noch wie ein Umhang an ihr.

"Ich weiß gerade wirklich nicht so genau von was du redest, aber ich bin wohl ziemlich weit entfernt davon so etwas wie Frieden zu finden."

Das Gegenteil war wohl eher der Fall, denn die Zeit, sie arbeitet Sekunde um Sekunde gegen sie, und sie wusste wenn sie in 1 Jahr nicht alles erfüllt hatte was es zu erfüllen gab, so war sie wieder in der Hölle und würde da ewig schmoren, und daran wollte sie so überhaupt nicht wirklich denken.
Sie hörte ihm weiterhin zu, stemmte ihre zarten Hände etwas in ihre Hüfte und legte bei seinen Worten den Kopf etwas schief, bekam etwas geweitete Augen.
Er sprach über den Tod, so als sei sie gestorben, er wusste also bescheid, wie genau konnte er darüber bescheid wissen das bereits einmal Tot gewesen war? und wieso sonnst sollte er darüber überhaupt sprechen wenn er es nicht wusste? oder wusste er was sie war? Sie verstand nicht wirklich was davon was der Blondschopf da von sich gab.
Sein Rücken drückte sich mehr gegen das Geländer der Brücke und sie ging ein paar Schritte weiter nach vorne, verkleinerte die Lücke zwischen den Beiden, ließ ihn aber keine Sekunde aus den Augen und hielt seinem Blick weiterhin stand.

"Wie kommst du gerade überhaupt darauf, über den Tod zu sprechen? Woher weißt du..?"

Aber als er dann weiter sprach, da dämmerte ihr langsam auch der Gedanke das er wohl dachte sie sei Tot, er sprach von einem weißen gleisenden hellen Licht, und so wird es doch auch immer in Film dar gestellt wenn jemand stirbt und dann als Geist in das Jenseits gehen muss, aber wie kam er darauf das sie ein Geist war, oder das sie Tod war?
Vielleicht ihr Sprung? vielleicht dachte er tatsächlich das sie sich in den Selbstmord getrieben hatte?
Sie folgte seinem Blick in den Blauen Himmel, der heute besonders makellos war, der seinen Augen fast schon etwas ähnelte, schaute dann auch so dem brennenden leuchtenden Feuerball der am Himmel stand und alles erleuchtete.
Und seine nächsten worte bestätigten ihre Annahme nur darüber was er über sie dachte, als er über ihre Seele sprach die an die Erde gekettet war wegen irgendwas das sie noch hier fest hielt.
Gerade als die Brünette weiter sprechen wollte, es hinterfragen wollte warum er so über sie dachte, warum er dachte das sie Tot sei, da fiel sein Blick auf den Boden, und irgendwas, schien ihn dermaßen aus dem Konzept zu bringen.
Ihre Blicke trafen sich wieder, doch aus dem Friedlichen Blick den er vorher mit seinen blauen Ausstrahlte, war ein Angstgeweiteter und verwirrter Blick geworden.
Ein Blick der nach einer Erklärung suchte, der gerade nicht verstand was hier passierte, und sein nächster Satz bestätigte das alles nur.
Sie ging ein paar Schritte weiter auf ihn zu bis nur noch wenige Schritte platzt zwischen ihnen beiden lag, sah ihn mit einem neugierigen und forschenden Blick an.
Seine worte waren gestammelt und die Pure Angst war zu erkennen, auch sein Herz das jetzt dreimal so schnell als vorher raste und drohte aus seiner Brust zu springen verriet ihr das.

"Was ich bin? die Frage ist, was bist du? wie konntest du sehen das ich Tot bin? oder das ich tot war? dieses Gerede über das Licht und die Seele die gefangen ist?"

Sie ging ein paar Schritte weiter auf ihn zu bis sie keinen mehr voneinander trennte, sie stützte ihre schmalen Arme links und rechts von ihm gegen das Hölzerne spröde Geländer der Brücke und sah ihn aus einer Mischung von Neugierde und Verwirrung an, versuchte aber Kühl zu bleiben.

"Du willst wissen was ich bin? Warum ich diesen Sturz oder Sprung einfach so überlebt habe? ich werde dir Zeigen was ich bin, ist einfacher als es dir zu sagen.
Und ich würde dir empfehlen keine Dummheiten zu machen, dann werde ich auch erst einmal keine Tun."

Sie verwandelte langsam ihr Gesicht und die dunklen Venen bildeten sich unter ihren Rehbraunen Augen, bleckte etwas ihre Fänge die nun langsam zum Vorschein kamen.
Sie legte ihren Kopf etwas schief und sah ihn einfach nur weiterhin so an.

@Adam Wilde



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#25

RE: Whickery Bridge

in Highway | Whickery Bridge 07.07.2017 00:17
von Adam Wilde • 23 Beiträge

Entkommen, da wo es kein Entkommen gibt. Verschwinden, dort wo kein Ausweg wartet. Unsichtbar werden, dort wo schillernde Farben einen erstrahlen lassen. So fühle ich mich in diesem Moment, in dem Moment nach dem ich der Lösung eines Rätsels näher gekommen bin, welches ich nicht einmal lösen wollte. Doch jetzt bin ich mittendrin und kein Fluchtweg ist in greifbarer Nähe. Hinter mir das hölzerne Geländer der massiven Brücke, welches sich in meinen Rücken bohrt, mich zwar vor dem freien Fall in die Tiefe, versperrt mir aber auch jeglichen waghalsigen Ausweg. Vor mir sie, sie deren Art und Gattung nicht die eines Menschen sein kann, nicht nach dem Überleben solch eines Sturzes hinunter in die reißenden Tiefen des Wassers, nicht nach solch einer Höhe, egal auf welchen Untergrund zurasend. Was ist sie denn dann, wenn sie kein Mensch ist? Selbst eine Hexe hätte solch einen Sturz nicht überleben können, egal welche Magie sie ihr eigen nennen würde. Mein Blick er sucht nach einer Erklärung, nach etwas plausiblem, nach etwas greifbarem, was sie denn nun ist, wenn sie schon kein Geist, keine umherirrende Seele ist. Schlimmer wird das Pochen meines Herzens als sie einen Fuß voller Eleganz vor den anderen setzt und den ohnehin schon geringen Abstand zwischen uns mit jedem Schritt verkürzt, ehe es nur noch ein oder zwei solcher Schritte sind, die uns voneinander trennen, die entscheiden über Angriff oder Abwehr, über Aktion und Reaktion. Innerhalb meines gesamten Lebens habe ich mich noch nie so mit dem Rücken zur Wand gefühlt. Wusste ich früher nicht weiter konnte ich mich an meine Großmutter wenden, konnte Fragen über Fragen an sie richten und von ihrer Weisheit profitieren, ihren Erfahrungen mein Gehör schenken und so meinen Weg begehen, doch hier und jetzt bin ich auf mich gestellt, Aug in Aug mit etwas definitiv nicht menschlichem, aber auch nicht in geisterhafter Form. Also was ist sie? Was will sie? Was nur? Ihre Fragen sie hageln auf mich ein, treffen mich mit voller Härte der Realität, während sie mich unter sich zu begraben drohen. Ich habe mich verraten, ohne die Konsequenzen abwägen zu können, habe ich mich verraten, habe einen Einblick in meine Welt eröffnet, den niemand je bekommen sollte, ich habe mein lang gehütetes und gut verschleiertes Geheimnis offenbart, auch wenn ihr die Umstände und Zusammenhänge sicherlich noch schleierhaft erscheinen. „Du sprangst, du fielst, du kamst wieder an die Oberfläche. Ein Mensch würde dies niemals so unbeschadet überleben, da war der Tod die logische Konsequenz daraus…“, beginne ich zögerlich auf die Fragen von extremer Häufigkeit zu antworten, so gut es mir gelingt um nicht noch mehr vom eiskalten Schauer zu spüren der mir den Rücken herunter läuft, ein jedes Mal wenn ich daran denke, dass ich mit jedem weiteren Satz mein Geheimnis weiter enthüllen könnte. ‚Seelen gehören in das Licht, wenn ihre Zeit abgelaufen ist…‘, sind meine Gedanken die ich unterdrücken muss, damit ich sie nicht laut von mir gebe, das ich sie ihr nicht offenbare. Doch soweit kann es nicht kommen, denn im nächsten Moment tritt sie auch die letzten beiden Schritte vor, verkürzt die Distanz erneut, sodass keinerlei Distanz mehr gegeben ist, stemmt die Arme zu meiner rechten und zu meiner linken gegen das hölzerne Geländer der Brücke und nimmt mir so den letzten Rest des Fluchtweges, der nur in meiner malerischen Fantasie funktioniert hätte. Jetzt bin ich wirklich die Maus in der Falle, kein Entkommen, weder nach vorne, da dort die Unbekannte ihren Platz hat, weder nach hinten, denn dort schützt mich das drückende Geländer vor dem Fall in den sicheren Tod, weder nach links oder rechts, denn dort blockieren mir ihre schlanken Arme den Weg zur Flucht. Ich kann mich nicht rühren, keinerlei Muskel bewegen und doch geschieht etwas, etwas von dem sie nichts ahnt, etwas was tief in mir geschieht: Meine Hände sie beginnen zu Kribbeln, von den Handinnenflächen bis hin zu den Fingerspitzen, erst langsam und schwach, doch mit jeder Sekunde deutlicher, stärker, bestimmter. Ich spüre die Wärme in ihnen, versuche sie zu verstecken, in dem ich die Hände zu gewaltbereiten Fäusten balle, die Fingerspitzen in meine Handflächen bohrend. Keine Ahnung was sie ist, doch mein Hitzkopf, der im wahrsten Sinne des Wortes meist mit mir durchgeht, soll das nicht auf eine Art und Weise herausfinden, der mich das Leben kosten könnte. Ein leichtfertiger Angriff würde mehr Schaden an mir selbst anrichten, ein leichtfertiger Angriff würde ihr eine Chance für einen unberechenbaren Konter liefern, nicht worauf ich in solch einem Moment scharf bin. Ich studiere ihr Gesicht, versuche eine Gefühlsregung zu erhaschen, doch es bleibt monoton, es bleibt genauso wie es war bevor sie sich zu mir bewegt hatte, aus diesem kann ich nichts deuten, nichts lesen, nichts was mir in diesem Moment von Nutzen sein könnte. Gesicht an Gesicht wirken ihre Worte bedrohlich, fast schon wie ein gesprochenes Todesurteil an meine Wenigkeit, eines dem ich nicht entgehen kann. Mein Kopf bewegt sich automatisch von oben nach unten, nickt einige Sekunden einfach nur stumm, die Lippen einen Spalt geöffnet, doch unfähig etwas zu sagen. Gesicht an Gesicht sehen wir uns an, ich wartend auf das was sie vorhat, sie mit einem wissenden Ausdruck im Gesicht. Dummheiten würde ich in dieser Situation nicht einmal in Erwägung ziehen, doch immer deutlicher spüre ich das Ziehen meiner Hände, die Hitze die sich in ihnen sammelt, bereit für einen Angriff, auch wenn alles andere in mir dagegen ankämpft. Das Feuer in mir hat sein eigenes Denken, seinen eigenen Kopf, so hatte meine Großmutter immer zu sagen gepflegt, doch damit hatte sie nur beschönigen wollen was ich in Wahrheit bin: Ein echter Hitzkopf, gelenkt von meinem Temperament, das gepaart mit dem Feuer, eine Kombination ergibt, die in manchen Situationen eine brenzlige Note verpasst hat.
Von einem Moment, in dem ich gerade noch meine Gedanken an das Feuer in mir verschwendet habe, auf den anderen Moment, dem Moment im Hier und Jetzt, verändert sich ihr Gesicht langsam. Es bilden sich schwarze Ränder unter ihren Augen, bis dann deutlich die rabenschwarzen Venen aus eben jenen Rändern hervorstechen, das rehbraun der Augen für einen Moment verblassen lassen, ehe sich meine Aufmerksamkeit ein Stück nach unten ziehen lässt, auf ihre Zunge, die die wachsender Flächen der weißen Beißer erkunden, darüber lecken, wie eine hungrige Hyäne. Zwischen Schock und dem Versuch die Fassung zu bewahren sind es erneut die Schuppen die mir von den Augen fallen. Früher erzählte mir meine Großmutter oftmals Geschichten, immer dann wenn es Zeit war das Bett aufzusuchen, Geschichten die ich damals nur als Fiktion abgetan hatte, doch Aug in Aug mit ihr vor mir, da verstehe ich das meine Großmutter mir genau hier von erzählte. Sie erzählte mir von Vampiren mit eben jeder Beschreibung ihres Aussehens, neben den unzähligen anderen Erzählungen die ich Abend für Abend zu hören bekam, die mich Nacht für Nacht in heldenhafte Träume geleiteten. Ihre Geschichten, sie waren nie welche, es waren keine Erfindungen ihrer Fantasie um den leidgeplagten Jungen zu beglücken, es waren leibhaftig erlebte Erinnerungen, die mich auf mein Leben vorbereiten sollten. Doch lange kann ich über diesen Gedanken nicht nachdenken, denn schon ist mein Mundwerk schneller als die Gedanken an das Hier und Jetzt und ein leises ‚Vampir‘ entfleucht meinen Lippen, die noch immer einen kleinen Spalt geöffnet sind. Ob es eine Frage, eine Aussage, ein Aha-Moment oder was auch immer ist, das kann ich nicht sagen, zu sehr nehmen meine Augen die schwarz pochenden Venen unter ihren Augen ins Blickfeld. Abgelenkt von all den Einflüssen die ich in diesen wenigen Momenten auf mich einwirken lassen muss, tasten meine Hände blind und haltsuchend am Holz der Brücke entlang, auf der Suche nach etwas greifbaren, nach etwas festem, nach etwas um mich daran zu erinnern das nicht alles zum Scheitern verurteilt ist. In dem Moment in dem sie den Kopf zur Seite neigt und mich ihre Augen auf eine neue Art und Weise anschauen, in diesem Moment streife ich einen rostigen Nagel der im Holz hervorsticht, der meine Haut aufschlitzt, einen Kratzer verursacht der die Haut trennt. Ein Striemen so fein ist sichtbar als ich zögerlich die Hand nach vorne nehme, sie betrachte und im nächsten Moment das rote Blut sehe, welches sich seinen Weg durch den Riss direkt an die Oberfläche bahnt, ein Striemen so fein und doch so verhängnisvoll. Langsam dämmert es mir, langsam wird mir bewusst, mit jedem kleinen Tropfen Blut, welches sich in meiner Handfläche sammelt, dass dies der schicksalhafte Moment meines Todesurteiles ist, welches ich selbst mit Brief und Siegel unterschrieben habe. Blut so rot, so rein, so magisch anziehend für die Spezies Vampir, ein Fakt der in allen Geschichten meiner Großmutter vorkam, mich lehren sollte, für Momente wie diese. Doch nie erwähnte sie wie man Vampire von Geistern unterscheidet, nie zeigte sie die Praktiken der Überführung von Blutsaugern, die schon einmal aus dem Leben gerissen wurden, nur um dann wieder ins Leben geboren zu werden als etwas anderes, als etwas nicht Menschliches. Dieser Fakt ist es auch, welches mich der Verwirrung hingab, sie könne ein geist sein, der nicht wusste das sie ein Geist ist, eben weil die Unterscheidung von Vampir und Geist Neuland für mich darstellt, eben weil die Tatsache überwiegt das ich mein Geheimnis am liebsten unter Schutt und Asche begraben würde, auf das ich niemals wieder einem Geist helfen müsste. Doch jetzt stehe ich Aug in Aug einem Vampir gegenüber, mit blutender Hand, nur weil meine Neugierde die Vernunft und den Hass mal wieder überwiegt hat, nur deswegen stehe ich hier ohne Ausweg mit dem Rücken zur Wand und dem roten Todesurteil in meinen Händen.


@Emilia Fernandez


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#26

RE: Whickery Bridge

in Highway | Whickery Bridge 09.07.2017 16:32
von Emilia Fernandez • 168 Beiträge

Sie selbst wusste auch nur zu gut, das ihr niemand entkommen würde, wenn sie das nicht wollte, das sie selbst die Macht darüber hatte wie dieses Spiel ausgehen würde.
Meistens gab es in dem Zustand in dem Emilia war eben auch nur ein Ende, und so würde das vermutlich auch diesmal laufen, zumal sie noch Hungrig dazu war.
Sein Herz war deutlich zu hören das bei jedem meiner Schritte auf ihn zu immer schneller und schneller schlug, und klar und deutlich verreit was für eine Panik er hatte.
Seine Blicke die sie die ganze Zeit musterten verrieten sogar einem Blinden was er dachte, was er sich fragte, die Frage was sie denn sei stand ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben.
Auch das er nach einer Rationalen Erklärung suchte konnte man sehen, nur gab es die in ihrem Fall nicht wirklich.
Seine Erklärung darüber warum er dachte sie sei Tot akzeptierte sie jetzt nun mal fürs erste, aber auf dieses Thema würde sie sicher nochmal zurück kommen, auch wenn es plausibel war.
Seine Angst wuchs noch mehr als sie das letzte bisschen Freiraum das zwischen ihnen lag auch in nichts verwandelte und ihn wirklich jede Fluchtmöglich weg nahm und ihn einsperrte zwischen Brücke und dem Wasser hinter sich und ihrem zierlichen Körper.
Das Raue Holz unter ihren Händen sperrte sie ihn immer mehr ein, auch wenn eine Fluch sowieso niemals funktionierte hätte, selbst wenn sie Meter weit weg von ihm gestanden wäre.
Aber so sah man die Hoffnung förmlich aus seinen Augen schwinden.
Davon was bei ihm vorging, bekam sie in der Tat nichts mit, wie hätte sie auch ahnen können das er auch noch Feuer bändigen konnte.
Sie konnte sich denken das er versuchte irgend eine Regung bei ihr zu finden, irgendeinen Gefühlsregung, oder auch nur irgendwas das ihm einen Hinweis geben konnte, aber da war er bei ihr an der Falschen Adresse, denn sie war völlig abgestumpft und ohne jegliche Regung.
Ihre bedrohlich klingenden Worte taten ihr übriges und das was durchaus erwartete hatte, er rührte sich keinen Millimeter, lediglich seine Augen suchten nach einem Hinweis.
Seine Lippen waren geöffnet, machten einen Ansatz etwas zu sprechen, aber er blieb stumm, und alles was man hören konnte war sein schneller Herzschlag.
Als sich ihr Gesicht aber verändert, und offenbarte was sie für die Meisten war - ein Monster, als sie ihre weißen und Spitzen Fangzähne präsentierte, da konnte man sofort erkennen das sich etwas in seinem Gesicht veränderte, besser gesagt seinen Blick
Es war wie als würde ihn ein Blitz treffen, als käme die Erkenntnis über etwas völlig unbegreiflichen.
Aus der sonst so harmlos aussehenden Schönheit, wurde das was sie war, und das war ihre Natur beschrieb, und auch eine ganze Weile später drang aus seinen Lippen das kleine Wort "Vampir" aus seinem Mund.
Sie wusste nicht ob er eine Antwort darauf erwartete, aber eigentlich klang es für sie eher wie eine Rhetorische Frage, oder einen Moment der Erkenntnis, und daher nickte sie nur ganz schwach, hatte aber wieder ihr provokantes grinsen auf ihren Blutroten Lippen.
Noch immer schwiegen Beide, vermutlich hatte er immer noch zu viel Angst, war noch immer zu überfordert mit der Situation, hatte damit zu kämpfen das Schauermärchen die man kleinen Kindern erzählte wenn sie nicht artig waren alle wahr sind.
Seine Hände tasteten das Brückengeländer entlang, das spürte sie zum einen weil sie ihre Hände eben gegen dieses gestemmt hatte und zum anderen war sie sehr wachsam und ließ ihn nicht aus den Augen.
Sie konnte sein Blut schon riechen ehe sie es zu Gesicht bekam, der Geruch stieg ihr sofort in ihre ziemlich gute Nase, und tat sein übriges.
Ihre Fangzähne brannten in ihrem Mund, das Rasen seines Blutes in seinen Venen und sein Herzschlag wurde lauter und lauter und war alles was sie irgendwann noch hörte.
Er hatte sein sicheres Todesurteil gerade selbst unterschrieben, hatte sich praktisch selbst auf einem Silbertablett serviert und sich zum verspeisen angeboten.
Nun war nichts mehr menschliches an der Jungen Frau, ihre Gesichtszüge waren verzerrt, die Fänge waren geblickt und die Adern unter ihren Augen waren Tiefschwarz, ihre Augen offenbarten das sie nicht mehr zugänglich für irgendwas war.
Im Moment glich sie einem Raubtier, einem Jaguar oder einem Leopardin dem der Jagdinstinkt geweckt wurde, und so drang aus ihrer Kehle auch schon ein Knurren das eben so wenig Menschlich war, wie alles andere an ihr.
Das folgende das Geschah ging so blitzschnell das es für das Menschliche Auge nicht mal mehr Sichtbar war, blitzschnell drückte sie den Jungen Mann mit ihrer Hand fest an das Geländer der Brücke und setzte zu einem Festen Biss an das ihr das Rote Lebenselixier des Mannes geben sollte.

@Adam Wilde



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