#16

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 20.02.2017 14:54
von Lucille Darabont • 75 Beiträge

Carolines hämische Bemerkung zu Beginn prallte an mir ab, ganz so, als hätte ich sie nicht gehört oder bewusst gekonnt ignoriert, doch genau genommen war es weder noch und doch beides - mit der Zeit hatte ich gelernt, jene abfälligen Bemerkungen über meine Haarfarbe zu überhören und all die Missgunst auszublenden, über sie hinweg zu rücken, denn wie die Wenigsten, die jahrelang spöttische, dumme Kommentare wegen ihres Äußeren ertragen mussten, lernte ich meine Besonderheiten nur noch mehr zu schätzen, jene Besonderheiten, über die sich andere Menschen beschwerten, weil sie sie nicht hatten - auch jene Ansichtsweise hatte seine Zeit gebraucht, doch das Resultat war ein Selbstbewusstsein, dass sich das schüchterne Mauerblümchen von damals nie erträumen hätte können.
Erst, als ich wieder für ein letztes Gesprächchen vor ihrem Tod vor ihr hockte ging ich darauf ein, mit einem vermutlich giftigerem Unterton als der Giftzahn einer Schlange es war: "Weißt du, Barbie... Ich mag meine Haarfarbe wenigstens trage ich nicht so ein stinknormales Blond auf dem Kopf, wie es die meisten tun, ich könnte mir einen Heuballen auf den Kopf setzen und es würde besser aussehen als deine kleine Mähne...," mit einem Grinsen schnappte ich nach einer ihrer Haarsträhnen und zwirbelte diese um meinen Finger, ehe ich ruckartig daran zog.
"Na hoppla, da bin ich wohl aus Versehen weggezuckt, tut mir leid, fang mir jetzt ja nicht an, ewig rumzuflennen, sonst verschmiert dein angeblich perfektes Make-Up noch."
Ich setzte zu einer kurzen Pause an, in welcher ich mich verwundert in jenem Raum umsah, in dem wir uns alle befanden, ehe ich mit gespielt verwirrtem Blick wieder zu der Vampirin sah.
"An deinem Augenkrebs? Schon gut, den hätte ich auch, wenn ich aussehen würde wie du und mich jeden Tag im Spiegel betrachten müsste... etwas oder jemand Anderen kannst du ja gar nicht meinen."
Caroline´s Tränen motivierten mich nur noch mehr dazu, sie und Emilia zu töten, genau wie alle anderen Vampire, die hinter Menschen her waren, ich glaubte nicht bedingt daran, dass es auch "gute" Vampire gab, sonst hätte man schließlich wenigstens einmal etwas Gutes von ihnen gehört; mit übertriebener, falscher Zärtlichkeit strich ich ihr die Tränen von den Wangen, nur um ihr hinterher noch eines drauf zu legen.
"Komm schon, wer wird dich großartig vermissen? Niemand braucht unnütze, dumme Vampire, wie dich, wie euch..diese Stadt wird mir irgendwann dankbar sein, dass es noch Leute wie mich gibt, irgendjemand muss euch Geisteskranken ja im Zaum halten."
Während ich also gerade voll in Fahrt geriet, hielt ich inne, stockte und offenbarte für die wenigsten Millisekunden meines Lebens meine Verletzlichkeit, einen meiner wundesten Punkte, als Care mir weiß machen wollte, mein Name sei bedeutungslos...
War er das?
Und wenn, würde er das immer sein?
Würde es sich vielleicht ändern, wenn ich genug von ihnen getötet hatte, wenn ich genug von ihnen mit den Schmerzen, die Eisenkraut den Biestern aussetzte, dass sie starben, wenn ich genug von ihnen andere, spitze Dinge ins Herz jagte, wenn ich nur genug ihrer Köpfe abtrennte und sie rollen ließ..?
Würde man sich jemals an mich erinnern, an Lucille Darabont, eine lediglich weitere Vampirjägerin?
Oder würde mein Name wie so viele andere in Vergessenheit geraten, sodass niemand jemals über mich sprach?
Kopfschüttelnd hob ich mein Messer, in jeder Faser meines Körpers brannte entfesselte Wut, die ich schon zu lange in mir hielt, meine ständige Wut darüber, alles in allem nur eine Versagerin zu sein, eine elendige naive Versagerin, die nach Jahren noch verbittert dachte und hoffte, dass man sich irgendwann an sie erinnern würde.
Mein Leben lang schon stand ich in den düsteren Schatten meiner älteren Brüder, stets bemüht darum, die Beste zu sein... die Beste in allem, worin man gut sein konnte und in meinem Job musste, schon immer wollte ich besser sein als sie, erfolgreicher werden und mit all diesen Wünschen und Zielen stiegen meine Erwartungen an mich selbst immer und immer mehr - und an jenen Erwartungen hatte ich längst angefangen zu zerbrechen, schon zu früh war mir bewusst geworden, dass ich es bis jetzt nie geschafft hatte.
Nie war ich der Sonnenschein gewesen, der bettelte, dass er nach draußen durfte, um mit anderen Kindern zu spielen, nie bettelte ich darum, dass ich weggehen durfte, dass ich Freunde sehen durfte... und wieso?
Welche Freunde, was für Freunde sollte eine sich stets isolierende Vampirjägerin haben, welche Freunde außer ihre Gedanken, ihren Ehrgeiz und hin und wieder die düsteren Gedanken.
In jenem Moment, in welchem ich mein geschärftes Messer in Carolines Herz rammen wollte, spürte ich den starken Griff Alexanders´, den ich doch gerade eben erst aus seinen Fesseln befreit hatte, von dem ich dachte, er würde Hilfe gebrauchen und nicht jene Person hintergehen, die ihm half, bevor er dank Vampiren vollendete?
Mit einem lauten, genervten Knurren verpasste ich dem jungen Mann eine in seine Magengrube, sobald ich die Gelegenheit dazu hatte, während in meinen Augen die Wut nur so loderte.
"Du kleiner, hinterhältiger Bastard... soll ich dich etwa auch umbringen? Verdienen würdest du es ja..."
Ein zweites Mal wollte ich ausholen, ihm so eine verpassen, dass er bewusstlos umkippte und ich seine falsche Visage nicht mehr ansehen musste als ich von Caroline mehr als nur unsanft auf den harten Boden gezogen - oder viel mehr gerissen - wurde.
Mit einem schmerzvollen Murren blieb ich kurz dort liegen, da mir der Sturz meinen Kreislauf beinahe zusammengehauen hatte, doch die Chance zum Aufstehen verstrich, als ich die Vampirin über mir wiederfand, welche sich wohl in der größten Freude darüber befand, dass sie nun doch noch nicht gestorben war, was mir wiederrum ein enttäuschtes Grinsen auf meine Lippen lockte... und dieses Grinsen blieb auch noch, als die Blonde meinen Kopf gegen den Betonboden pfefferte und mich somit Sternchen sehen, mich vor Schmerz krümmen und aufjaulen ließ.
Mühselig stützte ich mich auf meinen Ellbogen auf, nur um sogleich das warme Blut an meinem Kopf zu spüren, ganz offensichtlich hatte Caroline das eine Mal wenigstens so gut getroffen, dass ich nicht ohne Wunde davonkam.
Ein leises Lachen entwich mir dennoch, als ich zu Alexander hochsah.
"Sieh an, sieh an. Ich habe noch nie einen so hinterlistigen Menschen wie dich getroffen, das ist unglaublich. Hoffentlich verreckst du beim nächsten Mal elendigst."
Mit jenen Worten robbte ich zur Wand, um mich an dieser hochzuhieven, anschließend holte ich mir mein heiß geliebtes Messer zurück und steckte es an seinen Platz in dem Gürtel.
"Erbärmlich. Einfach nur erbärmlich."
Man könnte meinen, dass ich jene Worte Alec widmete doch galten sie viel mehr mir in meiner Niederlage, die ich bis jetzt mit den Dreien erfahren durfte, doch aufgeben? Nein, aufgeben wollte ich nicht.
Keine Minute nach jenen Worten befand ich mich unmittelbar vor dem Südländer, legte meine blassen, kalten Hände an seinen Hals und drückte einfach zu, sodass es ihm die Luft abschnürte, während ein falsches Lächeln die Lippen in meinem Gesicht zierte.

@Alexander Lightwood @Caroline Forbes @Emilia Fernandez







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#17

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 21.02.2017 00:04
von Alexander Lightwood • 205 Beiträge

Warum habe ich das getan? Was hat mich nur dazu getrieben? Wo war mein Verstand in jenem Augenblick? Diese drei Fragen spuken in meinem Kopf herum, prallen von den Wänden meines Schädels ab und hallen umher, quälend energisch, als würden sie erst Ruhe geben wenn sie sich mein absurdes Verhalten erklären können. Was ich vor ein paar Momenten getan habe? Ich habe die unbekannte Fremde mit dem feuerroten Haar davon abgehalten Caroline ein Messer ins Herz zu rammen. Richtig gehört: Ich, der Vampirhasser schlechthin, habe eine Vampirin vor dem Tod gerettet. Es geschah alles so wahnsinnig schnell, schneller als das mein Verstand meine emotionsgesteuerten Handlungen hätte verhindern können. Was mich dazu verleitet hat? Ich habe keine Ahnung, ehrlich, ich weiß nicht was mich zu jenem Schritt getrieben hat, was mich dazu getrieben hat einem Vampir das Leben zu retten. Mag sein das es einfach das Ego war welches in mir geschrien hat ich sollte derjenige sein der sie nicht nur überwältigt, sondern auch der der ihr den Todesstoß verpasst, ja das muss es sein. Denn die zweite Erklärung die sich mein Verstand versucht in den Kopf zu rufen ist allem Anschein nach immer noch von meinen Emotionen behaftet, die sich nach wie vor nicht wieder einsperren lassen. Das Bild welches sich mein Kopf zurecht spinnt ist so absurd, so weithergeholt, so skurril und so abweichend vom normalen Alec, dass ich nicht gewillt bin jene weiter auszuführen, doch diese ozeanblauen Augen gehen mir nicht mehr aus dem Kopf.
Die Grenze zwischen Realität und Gedankenpalast verfestigen sich wieder, sodass ich ins Hier und Jetzt zurück geschleudert werde, ganz so als würde ich in ein tiefes, schwarzes Loch fallen und auf dem harten Boden aufprallen der sich Realität nennt. Aber in Wahrheit ist es kein Sturz der meinen Körper vor Schmerz zum Beben bringt, sondern die unerwartete und völlig überraschende Faust von Lucy, die geradewegs in meiner Magengrube landet. Von meinen Bauchmuskeln, die ich leider viel zu spät angespannt habe, über meinen Brustkorb, bis hin zu meinem Rücken zieht sich der Schmerz, der mir ein lautes Keuchen entlockt, bei dem nahezu sämtliche Luft aus meinen Lungen gepresst wird. Zum Glück hat sie nicht weiter höher angesetzt, doch mein Glück ist ihr Pech würde ich behaupten. Mein Atem geht noch stoßweise, langsam versuche ich den Schmerz auszublenden, das Adrenalin darüber zu legen, damit ich mich gleich wieder aufrichten kann. Doch zuvor erreichen mich ihre garstigen Worte, die nichts weiter in mir regen als meine Mundwinkel die sich zu einem spöttischen grinsen nach oben ziehen. „Kleiner, hinterhältiger Bastard? Kommst du grad aus der Vorschule das du dich jetzt mit solch schmutzigen Wörtern beweisen musst, Kleine? Das wird dir noch leidtun…“, antworte ich noch halb nach Luft japsend, als ich schon die Bewegung ihrer Schulter wahr, ein deutliches Zeichen dafür das sie zum nächsten Schlag ausholen wird. Diesmal aber bin ich bereit, diesmal wird sie mich nicht so kalt erwischen wie beim ersten Schlag, diesmal werde ich gefasst sein, abwehren können, doch dazu soll es nicht kommen, denn Caroline reagiert schneller, überlegter als ich und reißt die rothaarige Fremde zu Boden. Alles ereignet sich so wahnsinnig schnell: Erst steht mir Lucy noch gegenüber, bereit ein zweites Mal zuzuschlagen und jetzt? Jetzt rangelt sie auf dem Boden mit Caroline, die mit all ihrer letzten Kraft das feuerrote Haar auf den steinigen Boden schlägt, sodass der Wiederhall des Aufpralls noch Sekunden später zu hören ist. Kaum hat Caroline diese kräfteraubende Aktion beendet, fällt sie auch schon wieder seitlich neben Lucy zu Boden, am Ende ihrer Kräfte, geschwächt durch das Eisenkraut. Ich kann ihre Tränen erkennen die sich in ihren Augen gebildet haben, Tränen der Furcht, Tränen der Nahtoterfahrung und auch, so glauben meine Emotionen die noch immer meine Gedanken zu verpesten scheinen, Tränen der Dankbarkeit an seine so selbstlose Tat. Das darauffolgende „Danke“, welches ihre Lippen in einem zarten Flüstern verlässt, ist zu viel für meine Emotionen die etliche Wochen, Monate, aber auch Jahre in dem Exil meiner selbst verbracht haben, dass ihr nun, im letzten Moment ehe ihre Bewusstlosigkeit einsetzt, einen zuvor nie dagewesenen Ausdruck auf seinem Gesicht erblickt: Aufrichtige Zuneigung, nicht nur zu seiner Tat selbst, sondern für Caroline, die Frau mit den ozeanblauen Augen, die in mir einen Wind auslösten der das Blatt wendete. Doch wer Wind säht, der erntet bekanntlich Sturm, nicht wahr?
Doch gerade als ich mich zu Emilia drehen und nach ihrem Wohlbefinden sehen will, stützt sich Lucy auch schon wieder auf ihre Ellbogen, als sei nichts passiert, lediglich das Blut das von ihrem Hinterkopf aus auf den Boden tropft und sich dort mit dem Staub des Sandes vermischt, zeugt von einer Verletzung. Statt das sie aufgibt, sich zurück zieht, sich ergibt, ihren Plan neu überdenkt, statt eines dieser Dinge zu tun beginnt sie nun wieder das Wort an mich zu richten, vorrangehend ein Lachen, ein einfaches Lachen, als sich unsere Blicke treffen wie ein Blitzschlag. „Ich hoffe auch das mein Ableben langsam und qualvoll sein wird, doch nicht du wirst jene sein die mir den Todesstoß verpasst Schätzchen. Ich hätte deine Hilfe nicht im Geringsten gebraucht, denn noch hatte ich alles unter Kontrolle, bis du kamst. Glaubst du allen Ernstes ich lasse dich diesen Vampir töten? Glaubst du ich überlasse dir diesen Tod? Einfach so. Dann kennst du mich aber schlecht, Kleine. Aber du wirst mich noch kennen lernen, gl-….“ , während meiner Worte kriecht sie zur nächstbesten Wand um sich daran hochzuziehen, um sich aufzurichten, um mit mir wieder auf Augenhöhe zu sein und noch bevor der letzte Satz von mir vollendet werden kann spüre ich auch schon ihre kleinen Hände an meinem Hals, die fest zudrücken. Da ich gerade inmitten eines arroganten Monologes bin, überrascht mich auch dieser Angriff kalt, sodass ich sofort das Gleichgewicht verliere und auf dem Rücken lande, Lucy auf mir, ihre Hände immer noch an meiner Kehle. Jetzt heißt es schnell handeln, ehe ich meiner eigenen Gedanken nicht mehr Herr bin und der Sauerstoffmangel mich einholt. Sofort hebe ich meine Arme, weil diese eine der ersten Körperteile sind die dem Sauerstoffmangel für gewöhnlich zum Opfer fallen. Aber statt sie mit meinen Armen zu schlagen oder gar von mir zu schütteln, packe ich ihre Handgelenke die noch immer an meinem Hals sind. Meine Kehle entkommen nur noch Japser, verzweifelte Versuche irgendwie an Luft zu gelangen, während ich mit aller letzter Kraft die Beine anziehe, bis meine Füße ihren Bauch berühren. Ich habe nur einen Versuch, einen einzigen Versuch ehe der Sauerstoffmangel meinem Gehirn zu viel wird und es unnütze Körperfunktionen abstellt. Mit laut hämmerndem Herzen, drücke ich sie mit meinen Beinen nach oben, versuche ihren Griff zu lockern und sie mit aller, aller letzter Kraft über mich nach hinten zu werfen. Sogleich ihre Hände nicht länger wie fesseln auf meiner Kehle lasten atme ich hörbar ein und aus, immer wieder, bis sich mein Körper erneut mit Energie aufgeladen hat und nun ich jener bin der die Oberhand hat: Ich drehe mich um, sitze auf meinen Knien und schaue meiner Widersacherin direkt in die Augen. „Du musst schon früher aufstehen um einen Lightwood kalt zu erwischen“, töne ich mit meiner üblichen Arroganz, jedoch noch hörbar atemsuchend ihr entgegen, ehe ich mich aufrichte und sie zeitgleich am Kragen packe. Mein finsterer, erboster Blick bohrt sich in den ihren ein, während ich sie wutentbrannt gegen die steinige Wand hinter ihr drücke, sie immer und immer wieder gegen die Wand hinter ihr schleudere, bis ich ihren Körper loslasse, er nach unten gleitet und ich mich wegdrehe, fast so als sei sie mir egal. Was sie nicht gesehen hat? Das ich ihr das Messer zwischen zwei Angriffen entwendet habe, es nun in der Hand halte und mit diesem auf die leblose Caroline zugehe. Erst retten, dann töten. Sollte so meine Devise lauten? Was ist nur wieder los mit mir? Wozu der Stimmungswandel? Wo ist das Mitgefühl hin? Wo die Emotionen? Sind sie wieder alle in ihrer Kiste, als hätte sich in mir ein Schalter umgelegt, der alles in mir zu Eis erstarren ließ? Ich habe keine Ahnung und doch nie ich mich mit dem Messer in der Hand neben sie, betrachte sie von oben bis unten, siegessicher und triumphal. Ich lasse die Klinge des Messers über ihre zarte Haut wandern, nur hauchzart, keinerlei Spuren hinterlassend, ehe ich an ihrer zarten, schlanken Kehle stoppe. Wie gern würde alles in mir nun den finalen Schnitt setzen, diesem blonden Lockenkopf ein für alle Mal die Lichter ausknipsen, doch irgendetwas hält mich davon ab, irgendetwas lässt mich zögern. Ich will, nein ich brauche die Gewissheit, wie zuvor jenen Beweis für Vampire, so brauche ich jetzt einen neuen, eindeutigen Beweis. Mit meiner freien Hand schlage ich ihr zart gegen die Wange, erst zögerlich, dann bestimmter, nur um sie zurück in das Hier und jetzt zu rufen. Warum ich das mache, statt ihrem Leben ein Ende zu bereiten? Ich will die Gewissheit, dass das Auftauchen meiner Emotionen nichts mit ihr und ihren ozeanblauen Augen zu tun hat. Während Caroline allmählich das Bewusstsein wiedererlangt, wecke ich auf dieselbe Weise auch Emilia, mit zunächst leichten, dann harten Schlägen, während ich Lucille gänzlich außeracht lasse. Für mich, meinen Verstand und meine Emotionen zählt nur die Beantwortung einer Frage: Sind ihre Augen der Grund wieso ich mich verändere, wieso meine Emotionen ausbrechen statt verschlossen zu bleiben?

@Caroline Forbes @Emilia Fernandez @Lucille Darabont


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#18

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 21.02.2017 14:56
von Caroline Forbes • 882 Beiträge

Obgleich das niemals erwartete, von unerfindlichem Sanftmut geprägte Lächeln Alexander’s bloß noch einen geringen Anteil meines nicht bereits entglittenen Wachbewusstseins ansprach, so saugte ich jenes mit umso größerer Verwirrung in mich auf – ein Lächeln, das sich dermaßen fest in mich einprägte, dass es mir in meinem von Eisenkraut wirrem Verstand vor meinem inneren Auge nun schon gar gefährlich und doch gleichermaßen befreiend wirkend nahe kam, bereits lange nachdem mein niemals erdachter Retter sich von mir abgewunden hatte … um mich mit dessen so sanften Anblick letztlich kuschelweich trotz all des Schmerzes, der mich durchfuhr, in die warme Wiege der körperlichen Erholung zu tragen … so verweilte ich scheinbar friedlich ruhend inmitten des modrigen Bodens, die blonde Haarmähne durch die Rangelei mit diesem elendigen Miststück wirr aufgeschüttelt, während sich nicht auch nur erahnen ließe, sollte mein Körper nun jeden folgenden Moment der darin innewohnenden Seele bis in alle Tage abhandenkommen. Doch, dem war so nicht: lediglich aufgrund dem Beisein Alexander’s, welcher sich eisern der Auseinandersetzung mit der Jägerin stellte, ein Kampf auf Leben und Tod. Einige Minuten waren bereits vergangen, ehe ich anfänglich noch in schwer wiegender Trance das bloß spärlich wahrgenommene, zarte Schlagen an meinen Wangen vernahm, welches mich zurück in eine Welt entsann, welche meine Abwesenheit nicht verantworten durfte – und alsbald mir dies mit dem ersten, mühseligen Augenaufschlag bewusst wurde, so war ich bereits von einer Sekunde auf die andere vermutlich wacher, als ich es jemals gewesen war. So schärfte sich mein zuvor noch unkenntlicher Blick hinauf zu Alexander, welchen ich beäugte wie ein hochkomplexes und doch fesselnd faszinierendes Rätsel, welches er doch tatsächlich war. Auf der einen Seite verblieben meine Augen ihm gegenüber schutzloser Nacktheit, so wie mein Blick sich verdächtig intensiv auf das Messer in seinen Händen herab beruhte, doch fielen andererseits im darauffolgenden Augenblick mit entschiedener Gewissheit zu ihm hinauf – der Gewissheit, dass er bereits zuvor richtig gehandelt hatte und dies unmöglich im nächsten Tatengang verwerfen würde. Kaum wollte ich zaghaft die Lippen öffnen, um Worte an ihn zu richten, welche sich aufgrund all der überschlagenden Irritation in mir jedoch nicht finden ließen – da sah ich bereits, nahezu an seinem Rücken festhaltend, wie er weiter zu Emilia spurtete, um auch diese aus ihrer Besinnungslosigkeit zu befreien. Ganz offenbar in notwendig überschwänglicher Eile, da die Jägerin, welcher ich nun mittels tötender Blicke eine eisige ‚hello again, bitch‘-Willkommensheißung bot, offenbar noch immer zu halben Kräften zu Fuße der Wand ruhte. Doch so schnell mein Blick den ihren auch voller Abscheu gekreuzt hatte, so stellte ich mich bereits in Vampirgeschwindigkeit Alexander zur Seite, mit tief verbundenem Blick die Lider zur allmählich erwachenden Emilia hinab geneigt, die ich um meinen festen Händedruck beschenkte, um sie im nächsten Moment bereits gekonnt mir gegenüber auf die Beine zu ziehen. Gar so, als gehörte Alexander nun aller Ironie zum Überdruss zu unserem Trioteam, streifte mein Blick ihn nun zart nach ihm ausgreifend von der Seite, so als wagte ich es kaum, ihn auf direkter Luftlinie anzusehen. „Weshalb auch immer du das getan hast … es beweist, dass doch nicht alles in dir gestorben ist, Alexander Lightwood“, wichen meine Worte matt an ihn heran, ihm nun wieder auf stolzer Augenhöhe begegnend, offenbar bereits im Zeitraffer umgeschlagene Kräfte meine Ausstrahlung umgebend. So war die Eisenkrautfalle ein Verhängnis von kurzweiliger Dauer – nutzte man die knapp begebene Zeit nicht, um sich die Unzurechnungsfähigkeit des Blutsaugers zu eigen zu machen, so waren alle Chancen vertan. Meine übersinnlichen Kräfte erblühten zu alter Reife – und es war mir, als wurde mein Körper feuerheiß durchlodert durch all der mächtigen Wut in mir, die dem Ganzen erst das nötige Feuer zuführte. „Wenn du kein Teil dieses Kampfes sein willst, dann zieh dahin. Nimm dich und dein Leben mit dir, wie es geplant war. Du musst nicht mit ansehen, was hier passiert … denn offenbar ist dies nicht länger deine Schlacht. Du kannst frei sein, sofern du es nur willst“, entglitt mir nun doch eindringlicher und wohlwollender von den Lippen, mein Blick nun erstmals seit seiner unerklärlichen Rettungsaktion blitzschlagähnlich in den seinen einschneidend, während alles, was sich aus meinen Augen spiegelte, aufrichtige Dankbarkeit und Wertschätzung war. Tatsächlich rührte mein Rat unterbewusst ebenso daher, dass ich ihm trotz alledem kein unzerstörbares Vertrauen zuweisen konnte. Was, wenn das alles bloß ein tückischer Plan sein sollte, um uns zu überlisten? Mein Herz wollte dem nicht glauben und für üblich schrie jenes lauter als alles andere – und doch sah meine Rationalität die Option gegeben. Lange und intensiv verlor ich mich in dem so unergründlichen Braun seiner Augen, fragend, ergriffen und doch so verhalten. Es kostete mich offensichtliche Mühe, meinen Blick nun wieder von ihm zu lösen, um mich den hier und jetzt entscheidenden Dingen zu widmen. „Redhead trägt noch immer Eisenkraut bei sich. Vermeide vorhersehbare Bewegungen. In Vampirgeschwindigkeit wird sie uns nicht verfolgen können, allerdings soll ihre Intuition nicht mitdenken können … ein Auge auf uns beide zu haben wird ihr kleines Köpfchen umso mehr verwirren …“, wisperte ich nun seitlich gar stimmlos in Emilia’s Ohr hinein, den Blick von Alexander gesenkt, als sei ich in diesem Moment nicht für sein Verständnis bestimmt. Mit jenen rasch daher geflüsterten Worten schlug ich bereits zur Handlung aus, mich kräftig vom Boden abstützend, sprang ich bereits meterhoch über allem Lebenden zu dem aus der Wand herausragenden Fensterboden empor – nun, Fenster ließe es sich kaum nennen, lediglich ein winziges vergittertes Loch mit Felsvorsprung in der Wand – und kam dort ähnlich einer lauernden Raubkatze in der Hocke zum kaum bruchsekündigen Ruhen. Was ich nun mittels unverfolgbarer Geschwindigkeit mittels einer lächerlichen Sekunde veranstaltete, war folgendes: mit verbissen über die eigene Schulter hinweg gefallenen Blick brach ich die Gitter entzwei, sodass daraus unfreundlich zerbrochene Zackenenden entstanden, welche ich fest mit meinen Fäusten umschloss. Kaum, dass die Jägerin, welche ich noch immer in der Hocke verblieben mit höhnischstem Hochmut von oben herab beäugte wie das winzig kleine Insekt oder vielmehr Parasit, der sie doch war, schoss ich mittels meiner vampirischen Fähigkeiten die entzweigten Gitterstäbe bereits auf sie zu – und alsbald jene ihren zarten Körper durchbohrten wie Butter und inmitten ihres Bauches stecken blieben, ließ es sich mir nicht nehmen, absolut selbstüberzeugt untermalt von mädchenhaftem Gekicher, welches eindrucksvoll aus allen Seiten vervielfacht von den Wänden auf sie niederhallte, in die Hände zu klatschen über den absolut hinreißenden Anblicks des wandelnden Löcherkäses. „Brauchst du einen Doktor, Schätzchen? Sieht übel aus. Hättest du nur wenigstens mal etwas Anständiges gelernt, hm? Müsstest du denn jetzt nicht in der Schule sein und etwas tun, das deinen wahrhaftigen Qualitäten entspricht? Eins plus eins zum Beispiel, denn hättest du das beherrscht, wärst du unmöglich hier …“, wehten meine Worte von oben auf sie herab, der beißende Hohn trotz all der körperlichen Distanz ihr regelrecht in die Ohren hauchend. Derweilen zog ich einen bissigen Schmollmund und tastete die Fingerspitze fließend meine Wange herab, um ein kleines Krokodilstränchen anzudeuten. Kaum, dass es der Kleinen gelungen sein würde, sich von dem frischen Einstich bereits sattblutender Körperöffnungen lediglich für einen nächsten Atemzug zu erholen, sprang ich aus der Hocke von der Höhe des Fensters aus drei, vier Metern in die Tiefe auf sie herab, in meiner Geschwindigkeit lediglich das hörbare Aufwirbeln von Luftzügen und die rasch vorüber fließenden Töne meiner Kleidung darstellend, bloß um bereits im unmittelbar folgenden Augenblick ihr gegenüber zu stehen – sie mit Augen, unbarmherziger als der Tod, von oben herab auf mich aufnehmend. Denn für sie kannte ich kein Erbarmen, geschweige denn Mitleid für die Lebenskraft, welche durch mein kleines Kunstwerk gar sichtlich verfolgbar aus ihr entwich. Den Kopf gespielter Andächtigkeit nach ihrem Anblick neigend, fügte ich nun ganz und gar verzückt hinzu, dabei auf das Blut anspielend, das mir allmählich die Adern schwärzte, welche meine ozeanblauen Augen umkreisten: „Verzeih mir, Rot steht dir ausgezeichnet! Mein Fehler!“ Aufgrund der Anstrengung meiner rasch aufeinander gefolgten Taten sog ich die Luft um mich herum, Luft die mit jedem Zug süßlicher nach ihrem jungen und umso reineren Blut schmeckte, umso intensiver in mich auf – ein bedenkenswürdiger Fehler. Mit einem Male brannte alles in mir danach, aus ihr zu kosten, solange sie noch nach Lebenskraft schmeckte, Lebenskraft welche ich ihr mit einem einzigen Einstich in ihren zarten Nacken bestehlen konnte … zwar war ich für üblich ein erstaunlich widerstandsfähiger Vampir, wenn es um die Lust des Blutes ging, doch erwischte ich mich nach und nach in sich immer mehr in Trance verlierenden Augen dabei, mich selbst um ein moralisches Schlupfloch zu erbitten: ‚Dieses kleine Miststück will dich tot sehen. Sie hat es nicht anders gewollt.‘ Von jenen Gedankengängen wie besessen, ähnlich in mir trommelnder Kriegsschläge zum Töten verführt, fand ich mich in der nächsten Sekunde bereits gefährlich nahe seitlich zu ihr, auf den Knien, an ihrem Nacken vor. Alexander und gar Emilia waren für mich rein gar nicht länger existent, ganz gleich was es für die Beeinflussung Alexander’s bedeutete, mich in dieser Verfassung zu sehen: in diesem Moment gab es nichts Weiteres mehr als mich und Lucille’s Blut, welches regelrecht nach mir schrie, wie meine bestialischsten Instinkte annahmen. Die Augen besinnlich geschlossen, versenkte ich auch schon meine bis in die schärfste Spitze ausgefeilten Reißzähne in ihrem Nacken, labte mich an ihrem Blut und dem darin enthaltenden Lebensspender. Mich selbst vollkommen an ihr vergessend, beugte ich mich immer herrischer über sie hinweg, bis sie letztlich unter mir lag – und das bereits ausgedünnte Restchen an Blut, das sie noch in sich beherbergte, in hörbar nachfließender Raschheit meine Geschmacksknopsen benetzte …
@Emilia Fernandez @Alexander Lightwood @Lucille Darabont


In the end we'll fall apart just like the leaves change in colors

And then I will be with you, I will be there one last time now

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#19

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 21.02.2017 22:37
von Emilia Fernandez • 168 Beiträge

Sie lag immer noch auf dem Kalten und harten Betonboden, um sie herum nur Leere und völlige Dunkelheit, das Eisenkraut in ihrem Organismus das die Jägerin ihr gespritzt hatte, hatte sie völlig ausgeknockt, und so lag sie immer da, gänzlich ohne Bewusstsein und Leblos, es war einfach nur schwarz und umgeben von Nichts, keine Ahnung wie lange Sie da so lag, keine Ahnung was dann noch passieren würde, ich kam langsam zu mir als ich etwas an meiner Wange spürte, ich blinzelte etwas und mein Körper fühlte sich immer noch an als hätte ich Beton in den Venen, ich vernahm die Umrisse Alecs, nahm seine Stimme langsam wahr, und auch die Carolines, sie ließ sich von ihr auf die Füße ziehen und stand noch etwas benommen da, sah immer wieder von ihr zu Alec, sie hatte keine Ahnung warum er das tat, warum er bereit war Vampiren zu helfen, obwohl er sie doch so zu verabscheuen zu schien, aber darüber konnten sie sich später immer noch Gedanken machen, meine Kraft kehrte langsam vollständig zurück und meine Sinne waren wieder geschärft wie eh und je, ich hörte Carolines Worten zu und gab ihr mit einem knappen nicken zu verstehen das ich verstanden hatte, ich fuhr mir durch meine dunkle Mähne und sah mich in dem Raum um, sah dann wieder zu Caroline.

“Sie hat nicht die geringste Chance gegen uns, vor allem hat sie mich jetzt echt wütend gemacht, und wenn ich wütend bin, dann bin ich unberechenbar.“

Ich sah Caroline einen Moment nach wie sie durch den Vorsprung in der Wand verschwand, für einen Mensch musste das wie ein Stunt aus einem Actionfilm wirken, doch für uns Vampire war das völlig normal anzusehen, also wartete ich etwas, sah nochmal kurz zu Alec, und tat es der Blondine dann gleich, ich sprang hoch, und landete Elegant und wie ein Raubtier in der Hocke auf dem Boden, strick mein dunkles Haar aus dem Gesicht und orientierte mich ein wenig, der Geruch von Blut stieg mir sofort in die Nase, ich konnte zwar in meinem Alter mich gut kontrollieren, doch hatte mich für Gewöhnlich keine Lust dazu, und so bekam ich auch dieses mal diese hübschen kleine Äderchen unter den Augen, ich folgte dem Geruch, ich konnte sehen das Caroline der Rothaarigen Jägerin ein Paar hübsche Löcher in ihrem Körper verpasst hatte, ein paar Löcher die nicht Sonderlich gut aussahen und die Hautfarbe der Jägerin war auch nicht mehr wirklich sehr gesund, ich konnte gerade noch sehen wie Caroline ihre Zähen in dem Hals der Rothaarigen versenkte, in diesem Stadium konnte man sie nicht mehr abhalten, sie hörte nicht mehr auf sie, oder auf Alec, sie hörte nur noch den Schrei des Blutes, sie hatte Angst um sie, denn sicher hatte die Jägerin noch Eisenkraut oder Waffen bei sich, hilfesuchend blickte ich zu Alec, ich hoffte darauf das er eine Idee hatte.

@Caroline Forbes @Alexander Lightwood @Lucille Darabont



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#20

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 22.02.2017 16:20
von Lucille Darabont • 75 Beiträge

"Nein, ich kann dir versichern, dass ich nicht in der Vorschule war und auch einen exzellenten High School-Abschluss habe, aber mein Mundwerk hat nichts Anderes für dich übrig, deshalb rede ich so mit dir, mein Lieber. Und nein, mir wird absolut nichts leid tun," giftelte ich Alexander nun wieder mit in Hass getunkter Stimme entgegen, sobald ich mich wieder auf meine Beine gerappelt hatte, während sich ein freches Grinsen auf meine Lippen schlich.
"Na, fehlt es dir etwa an Luft? Wieso denn? Brauchst du Hilfe?" fügte ich anschließend voller Spott und Hohn hinzu, mich ersichtlich noch immer daran amüsierend, wie ich ihn vor mir vorfand in jenem Moment, bevor Caroline mich zu Boden stieß und ebenso gefiel mir der Anblick, wie ich ihn ohne Schwierigkeiten würgen konnte, ihn seiner Luft berauben.
Gerade, als ich seinem mehr als nur nervendem Geschwafel entgegenreden wollte, erlebte ich auch schon den zweiten Sturz innerhalb weniger Minuten, nur, dass es dieses Mal Alec war, der wegen meines ´Angriffes´ umkippte, mich aber mit sich riss, gottseidank aber federte er meine Landung ab - so war es für mich wesentlich angenehmer und für ihn um einiges schmerzhafter.
"Vielleicht töte ich dich nicht heute, vielleicht nicht morgen, doch dafür, dass du mir so scheußlich in den Rücken gefallen bist, werde ich das irgendwann, das verspreche ich dir bei meinem Leben. Meine Hilfe nicht gebraucht, sagst du, aber dagesessen wie ein im Regen stehengelassener Straßenköter; ja, ja und ich will dich nicht kennen lernen, aber danke," schulterzuckend übte ich noch mehr Druck auf meine Hände aus, vor allem, als ich seine Hände an meinen Handgelenken spürte und Gott, wie mich diese bloße Berührung seinerseits anwiderte, dazu musste sie noch nicht einmal sanft sein.
Bevor ich jedoch zu weiterem kommen und weiterreden konnte, spürte ich schon den erneuten, knallharten Aufprall auf dem nassen, dreckigen Boden, für welchen der Südländer gesorgt hatte, um sich selbst vor einer Bewusstlosigkeit durch fehlendem Sauerstoff zu retten, mit welchem ich aber keinesfalls gerechnet hatte.
Keuchend, mit schmerzverzerrtem Gesicht und hustend blieb ich liegen, meine eine Hand kurz hebend, um mir das Blut, welches sich einen schmalen Weg aus meinem Mundwinkel bahnte, wegzuwischen, als meine Augen auf die Braunen meines Gegners trafen, wendete ich meinen Blick mit einem von Süffisanz geprägtem Lachen ab, ganz so, als würde sein Gesicht dem eines Clowns gleichen - doch genau genommen war er auch nichts weiter für mich als ein lächerlicher Zirkusclown, eine wahrliche Lachnummer.
"Und du musst ein ganzes bisschen weniger du sein, um eine Darabont zu erwischen," diese Worte hauchte ich ihm entgegen, alsbald er mich an meinem Kragen packte, doch drang schon bald nichts mehr aus meinem so frechen, provokanten Mund, dessen Werk ich nicht zu zügeln lernte, das würde ich nie.
Ich hielt still, ließ zu, dass er mich immer wieder aus dieser kurzen Entfernung gegen die Wand schmetterte, jedoch wagte ich es nicht, ihm großartig Reaktion zu zeigen außer ein paar schmerzvollen Zischlauten, ehe ich zu Boden sank, als er endlich von mir abließ und ich begann ihn fürs Erste ebenso zu ignorieren wie das warme Blut, das nun vermehrt aus meinem Mundwinkel triefte, eines musste ich ihm lassen, er hatte mich jedes Mal gut genug getroffen, um mich - wenn auch nicht aüßerlich, nicht sichtbar - so zu verwunden, dass ich mit jenen Verletzungen wohl künftig noch länger zu leben hatte.
Mein Messer, welches ich in der Zwischenzeit schon mit meinen lebhaft grünen Augen bei Alec erhascht hatte, überließ ich ihm ohne Widerrede, es war nicht meine einzige Waffe, lange nicht, was ich aber tat: ich nannte ich Alexander einen Feigling, mehrere Male, immer lauter, er hielt sich für den Größten und brachte es noch nicht einmal über sich, einen kleinen, wertlosen Blutsauger umzubringen.
Die Zeit, in der ich nicht von ihm beachtet wurde, kostete ich vollkommen dafür aus, wieder ein wenig zu Kräften zu kommen, keiner der Stürze war ohne und mein Kopf brummte höllisch, zudem tat mir alles weh, auch, wenn ich das nicht zugeben wollte, genauso wenig wie ich nicht akzeptieren konnte, so einfach und auf dumme Art innerliche Verletzungen erlitten zu haben.
Erst Carolines Stimme ließ mich aufsehen, doch nicht aufstehen, solange ich sie noch zu schwachen Kräften glaubte, musste auch ich mich nicht allzu sehr anstrengen, Emilia schien zudem für die Blonde Priorität zu empfinden, somit war ich gerade vorteilhafterweise Luft für die Drei, die Vampirin, welche ich bis jetzt meinen Hass noch nicht spüren lassen konnte, die Vampirin, welche gerade jenen Beiden, die bereits auf meiner künftigen Mordesliste standen, ihre Aufmerksamkeit schenkte, wurde zunehmend ein interessanteres Hauptziel für mich und alles in mir riet meinem Körper, doch einfach zuerst die kleine Braunhaarige zu töten, um Care und Alec bewusst zu machen, zu was ich Imstande war.
Sie wirkte nicht so stark wie ihre blonde Freundin und jünger, unerfahrener, und als krönendes Sahnehäubchen war sie unfassbar hübsch anzusehen.
Das dumme, halbherzige Geschwafel meiner Rivalen schien mir tiefe Stiche in mein Herz zu jagen, in Wahrheit aber ließen sie mich kalt, angelehnt, desinteressiert, ich fand es abstoßend, alleine der Gedanke an Freundschaften löste beinahe einen Würgereiz in meinem Hals aus und ich war wieder unfassbar dankbar dafür, dass ich keine einzige solche Bindung führte, lieber wäre ich gestorben, als eine solche oder eine noch Engere erneut einzugehen.
Ich wurde hellhörig, als ich das Wort "Redhead" aufschnappte, welches unübersehlich ein Spitzname für mich war, zur Abwechslung aber fand ich ihn keinesfalls schlimm, viel mehr als jenen Namen konnte ich zu meinem Unglück nicht erlauschen, etwas allzu Gutes konnte das Geflüstere aber nicht bedeuten, was auch immer sie vorhatten, sie waren zu dritt, ich stand alleine da, was nichts Neues war, doch schlug ich mich lieber in Einsamkeit durch, als es zu riskieren, dass mir schon wieder jemand ein Messer in den Rücken jagte, zudem ich glaubte, meine Selbstlosigkeit abgelegt zu haben, also wäre ein Komplize nur eine Rückendeckung, dessen Tod ich nicht betrauern würde, solange ich überlebte.
Und ich lag richtig, sie hatten irgendetwas geplant, unbeeindruckt sah ich bei Carolines erstem Sprung zu, während ich eine Augenbraue hochzog und zu der Frage ansetzen wollte, ob sie jetzt doch vielleicht lieber ein kleines Häschchen sein wollte, so, wie sie rumhüpfen begann, ob sie endlich kapiert hatte, dass sie als Vampir nichts taugte, nutzte sie bereits ihre ""Gabe"" mit der Geschwindigkeit aus, ich hatte gar nicht erst realisieren können, was sie an jenem vergitterten Vorsprung wollte, ehe ich auch schon die Metallstangen spürte, die sich durch meine Haut, mein Fleisch bohrten und schließlich in meinem Bauch stecken blieben, wie angewurzelt blieb ich sitzen, ledigleich ein wenig zusammengekrümmt und mit weit aufgerissenen Augen, brachte aus meiner plötzlich staubtrocken gewordenen Kehle kein Piepsen mehr hervor, alles, was ich von mir gab, war heftiges, energisches und panisches Keuchen, während ich nun langsam meinen Kopf senkte und eine Hand auf meinen Bauch sinken ließ, der Anblick des ganzen Blutes, welches mein Eigen war, ließ mich blasser werden, als ich es jemals war und ich glaubte, nun noch mehr Schmerz als zuvor zu spüren, alleine die Blutlache, in welcher ich nach so kurzer Zeit saß, alleine meine blutgetränkte Kleidung ließen mich aufschluchzen und baten sogleich meinen Tränen, die ich die ganze Zeit zurückgehalten hatte, freien Lauf, ließen mich nicht wenig Blut vor mir auf den Boden spucken, das Blut, welches mich mehr meines Atems beraubte als all meine heiß-salzigen Tränen und mein unregelmäßiges, von Schmerz geprägtes Keuchen.
Carolines Worte prallten mir hart entgegen, was ihr entgegen kam, waren keine frechen Worte, keine provokante Meldung, noch nicht einmal ein giftverseuchtes Funkeln aus meinen tränenüberfüllten Augen, nein, was ihr entgegen kam, waren lediglich weitere, endlose Tränen, die nichts taten, außer meine Verletzlichkeit zu offenbarten, meine Schwächen, die ich hinter Süffisanz und Egoismus zu verstecken wusste, ihre Worte ließen mein Herz bluten, alte Narben aufreißen und ebenso den Hass in mir aufflammen, welchen ich jediglichen Wesen gegenüber seit Jahren verspürte, welches nicht ich oder ein junger Mann, den man früher an der Schule einfach nur den einsamen Poeten nannte, waren, ja, tatsächlich gab es nur ein Wesen in meinem Leben, für welches ich noch nie das kleinste bisschen Hass verspüren konnte.
Ich hätte ihr so verdammt gerne all meine hasserfüllten Gedanken entgegengebrüllt, doch wenn ich ehrlich war, selbst, wenn ich sie ihr nur zuflüstern würde, es würde mich zu viel meiner kostbaren Kraft rauben und ich war beim besten Willen nicht so lebensmüde und trieb mich weiter in meinen Tod, statt allem, was ich sagen wollte, starrte ich sie nur verbissen an, obwohl ich wusste, dass sie genau erkennen würde, wie sehr sie ins Schwarze getroffen hatte.
Kaum hatte ich mich meines schweren Atems beruhigt, jagten Carolines nach meinem Blut durstenden Augen mir einen weiteren Schrecken ein, keinen allzu Großen, da ich jene Reaktion auf ihr süßes Lebenselixier schon kannte, aber dennoch.
Für einen Moment glaubte ich mich verloren, bis mir der Geistesblitz kam, der mir mein Leben retten konnte und noch dazu mein Ziel zum Opfer zu machen, vermutlich hatte ich nie eine Idee gehabt, die mehr Risiken aufwies, ich hatte aber die Qual der Wahl.. nichts riskieren und sterben oder alles aufs Spiel setzen und überleben...ich meinte, noch daran zu zweifeln, doch hatte ich meine Entscheidung längst getroffen, dafür musste ich gar nicht nachdenken, mehr solcher "Was wäre, wenn..."-Gedanken und ich hätte falsch gehandelt.
Ich wartete angespannt, bis Caroline nahe genug war, allerdings war ich nicht so schnell, wie gehofft und ihre Reißzähne vergruben sich in meinem Nacken, ließen mich gequält aufschreien und weckten gleichzeitig einen ernsthaften Überlebensinstinkt, den ich so noch nie erlebt hatte, während ich die durstige Vampirin an meinem Hals mein Blut saugen ließ, zog ich eine Eisenkrautspritze, wie schon zu Beginn des Gefechts und rammte sie unsanft in den Hals jener Blonden, die wie gewünscht sofort wieder an dem Kraut zu leiden begann, welches wie Gift für einen jeden Vampir war.
Sobald ich konnte, stieß ich Care grob von mir, der kleine Fortschritt zauberte mir ein triumphierendes Lächeln aufs Gesicht, Arroganz glitzerte in meinen Augen und es wirkte, als wäre nie etwas gewesen, als wäre ich nicht kurz davor noch so gefühlsoffenbarend und Wasserfälle heulend auf dem Boden gesessen.
"Spiel nicht mit mir, du dreckige Schlampe...," hauchte ich ihr zu, noch immer sichtlich geschwächt, doch lag die Antwort auf eine schnelle Genesung vor mir, am Boden, von Eisenkraut gelähmt.
Wollte ich das? Wollte ich so sehr gewinnen, so sehr beweisen, wer und was ich war, dass ich dazu bereit war, Vampirblut zu trinken, um am Ende meiner Tage auch zu einem zu werden, konnte ich meine Artgenossen dann noch jagen, noch umbringen?
Und ich bejahte mir diese Frage, schnappte Carolines Arm, zog ein kleines, handliches, ebenfalls mit Eisenkraut überzogenes Messer aus meinem Gürtel und ritzte ihr´das Handgelenk quer auf, steckte meine Waffe geschwind wieder zurück und riss mir die Eisenstangen mit einem lauten Keuchen aus meinem Bauch, jene Aktion trieb mir erneut Tränen in die Augen, doch lehnte ich mich auch schon hinab und begann, das Blut aus der Schnittwunde Carolines´zu trinken, so gierig, wie es normalerweise nur umgekehrt war..als ich eine langsame Besserung verspürte, ließ ich ab und rappelte mich zitternd auf, um dann erneut mein Messer zu zücken, einige Schritte nach vorne zu gehen und um Emilia zu fokussieren, auf welche ich meine Klinge anschließend auch warf, sodass sie sie in ihrem Oberschenkel traf und sodass die braunhaarige Vampirin meinem Angriff ein zweites Mal zum Opfer fiel.
Immer siegessicherer erhellte sich meine Miene, ich ging mit wackeligen Schritten auf Emilia zu, griff nach ihren beiden Armen, verschränkte diese hinter ihrem Rücken, hielt sie dort fest und zog sie anschließend zu mir hoch, Alec und Caroline mit einem Grinsen musternd.
Um jegliche Unterbrechungen zu vermeiden, schliff ich meine "Geißel" nun an das andere Ende des Raumes, blieb aber in schöner Sichtweise... blitzschnell packte ich mit einer Hand nach Emilias Hals und drückte leicht zu, mich nicht von den anderen Beiden abwendend, zog ich das Messer aus ihrem Oberschenkel und strich mit der Spitze der Klinge ihr restliches Bein hoch, ihren Bauch, ihre Brust, bis ich an ihrem Herzen stehen blieb.
"Es war mir eine Ehre, mit euch Bekanntschaft gemacht zu haben, doch für heute ist genug. Für das, was ihr Beiden mir angetan hat, wird diese wunderschöne Kleine hier bezahlen, nur, um sicherzugehen, dass ihr euch an mich erinnert, wenn wir uns das nächste Mal sehen und damit ihr es nicht wieder wagt, mir solchen Spott, solchen Hohn entgegenzubringen."
Kaum hatte ich den letzten Buchstaben gesprochen, stach ich zu, einmal, zweimal, dreimal, jeder Stich in ihr Herz, doch ich hatte nicht genug, nein, kichernd beugte ich ihren Oberkörper etwas nach vorne, hielt sie nur noch an den Armen fest und zog die Klinge längs über ihre Kehle entlang, langsam, aber tief.
"Lucille Darabont, das, meine Süßen, das ist der Name, den ihr euch merken sollt!" mit diesen, letzten Worten warf ich Emilias Leiche zwischen Alexander und Caroline, doch wollte ich mir meines Sieges tausendprozentig bewusst sein, so trat ich in Windeseile an Alec heran, auf dem Weg zu ihm hatte ich mir einen modrigen, mittelgroßen Stein geschnappt.. und jenen pfefferte ich gegen seinen Schädel, sodass ich zuerst ihn außer Gefecht setzte, ehe Caroline mit meiner letzten Eisenkrautspritze in die Venen folgte.
Kaum war mein Werk vollbracht, wendete ich mich kalter Miene ab, wieder spürend, wie meine lange nicht ganz geheilten Verletzungen an meinen Kräften zogen und entfernte mich, so schnell mein Körper es mir zuließ, von dem Lockwood-Kerker, in welchem ich gerade meinen ersten Vampir in Mystic Falls getötet hatte, nachdem ich selbst beinahe mein Leben lassen musste..

Going to: Stadt / Innenstadt

@Caroline Forbes @Alexander Lightwood @Emilia Fernandez







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#21

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 22.02.2017 20:33
von Caroline Forbes • 882 Beiträge

Mein Verstand war in jenem Moment, in dem ich mich zusehends sehnsüchtiger, zusehends gieriger, zusehends erfüllter und doch unersättlich an dem Blut meiner Widersacherin labte, gänzlich ertrunken unter ihrem kostbaren, roten Lebenselixier. Zu kaum einer anderen Empfindung oder gar inneren Regung war ich mehr imstande, nun, da alles in mir sich der schieren Lustgewinnung verschrieben hatte – doch ahnte ich nicht, dass ich mit jedem zusätzlichen Schluck mein eigenes Schicksal bereits besiegelte … die Schreie meines gesunden Verstandes dagegen, mich der Rothaarigen aufgrund meiner eigenen Blutlust bedenken- und schutzlos hinzugeben, blieben zu jeder Sekunde unerhört, so war es nichts als das reinste Tier in mir, das die Oberhand gewonnen hatte und jenes Schiff bedenkenlosen Gewissens geradewegs gen Abgrund steuerte. Je mehr ich das warme Blut meiner unverhofften Rivalin das eigene Kinn hinab bis in die Ansätze meines Dekolletés triefen spürte, umso mehr stachelte mich dieses an, gar unvergleichlich mit einem Drogenabhängigen während des erlösenden Einstichs in dessen unmittelbare Venen. Rein gar nichts schien sich zwischen mich und das simple Verlangen, das so heiß in mir kochte, stellen zu können – jedoch bloß allem Anschein nach, denn alsbald ich den schmerzlichen Einstich in meinen Nacken vernahm, sowie den sich darauffolgend ähnlich eines Lauffeuers von meinem Hals gar bis in die letzte Faser meines Körpers ausbreitenden, körperlähmenden Höllenschmerz, bemächtigte sich nun das Eisenkraut der Führung über mein Verlangen und bereits in jener Sekunde, in der mich Lucille grob von sich stieß, kannte ich kein anderes Bedürfnis mehr als den dringlichen Wunsch nach der Ruhe im Inneren, einer Befreiung von den Qualen, die das Vampirgift besinnungsloser Intensität in mir entfachte. Kaum hatte sie mich federnden Widerstandes zurück zu Fuße der Wand und somit von sich und dem beflügelnden Blutrausch fort gedrängt, trafen meine Augen sie schier gedankenloser Gleichgültigkeit, während sie den Einstich in mein Handgelenk vornahm und sich meines heilsamen Blutes bemächtigte. Bloß flüsterstill und bislang kaum hörbar pochte die bedrängende Gewissheit in meinem Hinterkopf heran, dass es nichts als meine Schwäche für Blut gewesen war, welche jeden folgenden Handlungsschritt passiv in die Wege leitete, ermöglichte und verantwortete. In alles verschleiernder Trance und emotional hundertkilometerweiter Ferne verhing mein Augenpaar im folgenden Geschehen: Lucille, welche aus meiner Schnittwunde trank, während die bleierne Schwere in mir es aussehen ließ, als kümmerte es mich nicht … die Adern um meine Augen zu kaum mehr auffälliger Naturfarbe verblassend und meine Reißzähne sich derweilen zurück ziehend, während jeder einzelne Tropfen Blut, der von meinen Lippen fiel und zu Boden zerschellte, nichts als Verdammnis verhieß … erst dann, als sie sich schließlich von mir abwendete und mit einem gekonnten Wurf ihr Messer in das Bein Emilia’s versenkte, schreckte ich auf, zuckte panisch zusammen, die blauen Augen bis auf das letzte bisschen Lid erweitert und das, obwohl ich doch am Liebsten die Augen verschlossen hätte vor dem, was nun drohte zu geschehen! „Wage dich auch nur, ihr etwas anzutun und ich werde der Fluch sein, der dich bis an dein jämmerliches Lebensende begleiten wird!“, stöhnte ich brüchig unter all den in mir brodelnden Feuerstichen mit ungehalten knurrendem Unterton zu ihr hervor, die letzten Kräfte in mir reservierend, um mich gestützt von den eigenen Händen aufrichten zu wollen, Emilia zur Hilfe zu eilen – auf halbem Wege in der Hocke jedoch bereits die Standhaftigkeit und somit das Gleichgewicht verlierend, weshalb ich mich auf allen vieren von Bauch zu Steinboden verblieben wiederfand, meinen Oberkörper ersichtlich mühsam durch abstützende Fäuste empor richtend, mein Blick immer glasiger und angstdurchfluteter hervor pirschend bei der zerreißenden Erkenntnis, dass ich nicht in der Lage wäre, Emilia vor ihrem Schicksal zu bewahren. Wie gefangen in meinem eigenen Körper, obgleich ich mit aller Seelenkraft darum bettelte, diesem an einen fernen und unauffindbaren, leichteren Ort entweichen zu können, sah ich dem unheilvollen Trauerspiel um Emilia entgegen, meinen Rücken derweilen durch angestrengt verzogene Mimiken unter der Belastung durch das Eisenkraut ruckartig krümmend. Mein Herz zerbrach bereits in dem Moment zu Fetzen, als es sich mir erahnen ließe, wohin meine eigene Unachtsamkeit Emilia beförderte – die Szenen von unfassbarer Brutalität und abscheulichem Sadismus sich bereits Sekunden zuvor vor meinem schockgebannten, inneren Auge abspielend – und dennoch, als sich der finale Einstich inmitten des Herzens meiner tiefgeliebten Freundin ereignete, so entsandt ich einen hysterischen Schrei aus Leibeskräften in die dreckige Luft, welcher selbst jenen Emilia’s um Weiten übertönte, mit einer solch erschütterlichen Stimmgewalt, wiederhallend aus allen Seiten, dass mein Schmerz selbst der empathielosesten Seele spürbar, greifbar und erdrückend nahe kam! Eine Szenerie, welche sich so blitzartig und rasch ereignete, eines plötzlichen Scherenschnitts gleichkommend, der ihren seidenen Lebensfaden mit nahezu banaler Leichtigkeit durchtrennte, so furchtbar einfach, so erschreckend simpel, ausgelöscht wie das Licht eines Raumes durch nichts Weiteres als das Betätigen eines einzigen Knopfdrucks – doch meine Augen, meine in Massen tränengefluteten Augen, welche bloß noch einem zu Unkenntlichkeit wässrig verzerrtem, schauderhaftem Kunstwerk aus Rottönen gebrochen entgegen blitzten, sie wiederum sahen sich dazu nieder gezwungen, den wahrhaftigen Albtraum in Zeitlupe zu durchleben, die gesamte Welt um mich herum vernichtender Gewalt entschleunigt und somit jeden einzelnen, emotionalen Dolcheinstich inmitten meines Lieder des Untergang bebenden Herzens verzögert und somit umso feiner, umso zehrender, umso unlöslicher wahrzunehmen. Parallel zu dem Rot, das mein gebrochenes Herz seitens der äußeren Zeitlosigkeit tief in meinem zerfallenden Inneren tropfte, lösten sich maskaragetränkte, halbschwarze Tropfen aus meinen Augen, welche mein so engelsgleiches Gesicht in tiefschwarze Zeichnungen, zarten sowie sattdunklen Flüssen, bemalte, der Tod und die Schuld mir somit unleugbar in meine Züge geschrieben. Selten hatte ich einen solch unaufhaltbaren Hass in mir geschmeckt und es war von Wahrheit, was sie sagten: Hass vergiftete jenen, der ihn empfand. Ein Hass, von so zweifelloser Beständigkeit und niemals weichenden Pein, dass es mir war, als sei die einzig erdenkliche Lösung darauf das Herausschneiden aus meinem eigenen Fleisch. Ein Hass, der die Schmerzen durch das Eisenkraut in milisekündiger Geschwindigkeit mit seinem alles übermannenden Grauen beschattete – und nichts als jener tiefschwarze, tausende Tode ersehnende Hass war es, welcher Emilia’s Mörderin nackt aus der Tiefe meines Verderbens entgegen blitzte, alsbald sie sich an mich und Alexander heran wagte und ich auf direktem Wege dabei zusah, wie dieser in die Ohnmacht katapultiert wurde. So wie Lucille nun zu guter Letzt an mich heran trat, so empfand ich keine Angst, denn ganz gleich, ob jene mich nun auf der Stelle tötete oder bloß in den süßlichen Kuss der Ohnmacht versetzte: an allem, was die Plage meines entsetzlichen Hasses wenigstens für einen kostbaren Moment verstummen ließe, griff ich mit allergrößter Sehnsucht aus. Fortwährend nun vielmehr durch meine seelischen Qualen Lucille zu Fuße erzitternd, mich unter dem tiefseelischen Schluchzen am ganzen Leibe schüttelnd, begegnete ich ihren kalten Augen tapfer und doch zerstört aus meinen Tiefen. „Du wirst nie wieder Glück erfahren, niemals wieder …“, hörte ich mich brüchiger und doch bebender Flüsterschwäche zu ihr hinauf steigen, meine Augen durch benässte, dichte Wimpern schließend in dem Moment, als ich ihre folgende Dosis des Giftes im Inneren als Geschenk empfing … und zur Folge der Überdosis Eisenkraut leblos scheinend auf die Seite niederfiel, mein durch geschlossene Lider tiefruhendes Gesicht kaum Zentimeter von jenem so verhängnisvollen, lächerlich perfekten Gesicht Alexander’s entfernt … während das besudelnde Schwarz an meinen Wangen es mit ein bisschen Fantasie anmuten ließ, dass ich im Inneren noch immer weinte … obgleich Lucille es erkannte oder nicht, so waren meine zuvorigen Worte kein Abschied gewesen, sondern ein Versprechen, das ich uns beiden an die Beine heftete mit jedem folgenden Schritt, den wir gingen. Niemals sollte die soeben gewesene Ewigkeit verjähren.
@Lucille Darabont @Alexander Lightwood


In the end we'll fall apart just like the leaves change in colors

And then I will be with you, I will be there one last time now

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#22

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 23.02.2017 00:43
von Alexander Lightwood • 205 Beiträge

Kaum habe ich mich aus der Hocke neben Emilia aufgerichtet, beginnt in meinem gesamten Körper erneut der Kampf über Recht und Unrecht, Gerechtigkeit und Mitgefühl über mir herein zu brechen, wie ein Anker der alles rationale Denken in mir in die Tiefe reißt. Fakt ist: Ich habe Caroline vor dem Tode bewahrt, diese Tatsache steht nun unwiderruflich im Raum, hat Bestand bis in die Ewigkeit hinein. Denn ihr Blick mit dem sie mich noch Minuten zuvor angesehen hatte, als ich sie mit meinem Handrücken in das Hier und Jetzt befördert hatte. Eigentlich hatte ich in diesem Moment nur eine Intention: Wenn ihre Augen nichts in mir bewirken, dann töte ich sie auf der Stelle. Doch als ich ihren Blick sah mit dem sie mich beäugte, als sei ich unvorstellbar kompliziert, bis sich dieser dann in einen Augenblick voller Intimität verwandelte, als sich unsere Blicke vertieften, da schaffte es das Mitgefühl in mir wieder an die Oberfläche: Ihre ozeanblauen Augen hatten gesiegt. Aber nicht nur ihre Augen hatten meinen Plan über Bord geworfen, wie einen blinden Passagier, sondern auch die Erinnerungen die mit dem Messer in meiner Hand an ihrer Kehle in mein Gedächtnis gerufen wurden: Ich hätte ihr niemals solch ein Ende bereiten können, welches ich schon bei meiner Mutter nicht habe verhindern können. Ich hätte nicht abermals das blutige Messer in meinen blutigen Händen halten können, einen leblosen Körper vor mir. Ich hätte diesen Anblick einfach nicht verkraftet. Ebenso wenig wie ich den Umschwung ihres Ausdruckes verkraftet habe, als sie das Messer in meiner Hand erblickt hatte. Ein Blick a la „Du weißt was das Richtige ist“ schnitt in meinen ein, doch auch jetzt, Minuten später weiß ich nicht was „das Richtige“ ist. War es Richtig die Jägerin, die auch wahrhaftige eine war, davon abzuhalten? War es das Richtig die bewusstlose Caroline zu verschonen? War es das Richtige sie zu hassen, vom ersten Moment an, als ich sah was sie ist? War es das Richtige das mich mein Weg in diese sagenumwobene Kleinstadt führte? Sagt mir: Was ist das Richtige? Gibt es überhaupt ein richtig und ein falsch? Ich weiß es nicht, weswegen ich ihr auch nur einen verwirrten Blick widmete, ehe ich auch schon zu Emilia spurtete, dorthin wo ich jetzt noch stehe. Mein ganzes Bild von Vampiren, mein ganzes Bild meiner Rache, mein ganzes Bild von mir Selbst, alles wurde herab gerissen in nur wenigen Stunden, all das wird nun in Frage gestellt tief in mir. Mein Verstand der beruht auf Rache, der will Gerechtigkeit, der will die Genugtuung, dass der Tod meiner Eltern gesühnt wird, das Gleiches mit Gleichem vergeltet wird. Wer ihm gegenüber steht? Mein Herz, jenes faustgroße Organ, welches in der Vergangenheit nur dafür da war mich am Leben zu halten, Blut durch meine Adern zu tragen und sonst keinerlei Nutzen für mich hatte. Doch jetzt, jetzt kämpft es Seit an Seit mit meinen Emotionen, die die steile Mauer in mir drin überwunden haben, um nun gegen meinen Verstand anzukämpfen. In all den Jahren meines sogenannten Lebens hatte nichts dergleichen es geschafft die Mauer zu meinen Gefühlen zu überwinden, ferner noch, all die Jahre über haben alle Ereignisse meines sogenannten Lebens es geschafft die Mauern höher, schützender und unüberwindbarer zu machen, die emotionale Schwäche zu verbannen wie einen Kriegsverbrecher. Kann es wirklich sein das eine einzige Farbe so viel ausmacht? Kann es wirklich sein das allein der Blick des ozeanblauen alles ändert? Das mich die Tatsache das der braunhaarige Vampir mit etwas so kostbarem umsprang wie mit einer Puppe mehr trifft als ich zugeben will? Was kümmert mich es wie diese Monster leben? Was kümmert mich es das Caroline ihre komplette Energie an einen Kerl verschwendet der sie wie einen feuchten Dreck behandelt? Wieso denke ich bloß darüber nach? Wieso kann ich mich nicht auf das Wesentliche konzentrieren? Doch was ist das wesentliche überhaupt? Das ich nicht Herr meiner Gedanken und Emotionen bin von denen ich letztere eigentlich längst verbannt habe? Das die Bedrohung sowohl durch die Jägerin, als auch durch die Vampire immer noch groß ist? Oder das ich schon wieder an nichts anderes mehr denken kann als diese ozeanblauen Augen die mich voller Dankbarkeit von der Seite ansehen. Moment…das sind nicht meine Gedanken. Mit einem leichten Kopfschütteln bringe ich mich allmählich wieder raus aus meinem Gedankenpalast, zurück in den modrigen Kerker, wo ich scheinbar Minuten über Minuten in Trance verbracht habe, gefangen in meinen eigenen Gedanken. Emilia steht wieder auf ihren Beinen, ihrer Haltung nach zu urteilen hatte sie Caroline auf ihre Füße gezogen. Ihr Blick den sie mir widmet, er zeugt von Skepsis, aber jener Art von Skepsis mit der ich mich in solch einer Situation auch beäugt hätte, so wie mich mein Verstand nun gerne beäugen würde, ehe er mich mit einer schallenden Ohrfeige an das für ihn so wesentliche erinnern wollen würde: Die Rache, die Genugtuung an die Tatsache das die beiden immer noch blutdurstige Vampire sind, eine Tatsache die unter den Emotionen die mich zu übermannen scheinen untergeht. Erst jetzt kann ich mich Carolines Blick widmen, den ich eben schon für pure Einbildung hielt, doch jetzt glasklar vor mir sehe: Das einstechen ihrer ozeanblauen Augen in die braunen Augen meiner selbst jagen mir eine Gänsehaut über den Rücken, wie ich sie seit Jahren nicht mehr auf meiner Haut hatte spüren können. Ihre Worte die ihren Ausdruck begleiten nehme ich in mir auf, Worte wie sie einer reinen Seele wohl wie Balsam gleich kämen, doch für mich die Bestätigung das in mir etwas im Gange ist, das in mir gewaltige Wellen der Veränderung im Gange sind. Eine Tatsache die mir nicht ganz geheuer ist, denn jahrelang hat dieses perfekte Image des emotionskargen Sonderlinges gefruchtet, doch nun scheint mit einem Mal alles Einsturzgefährdet zu sein. Die Lightwoods, meine Eltern, meinten immer ich sei etwas Besonderes, weil ich die Welt aus so vielen verschiedenen Blickwinkeln sehen dufte, dass ich einen Blick für das Feine im Leben entwickelt habe, der sonst von fast keinem anderen genutzt wurde. Doch sie sagten auch, dass meine Erlebnisse diesen Blick oft in den Hintergrund fallen lassen, dass ich mich vor der Welt und all ihren Farben verschließe, nur um nicht ein weiteres Mal einer Enttäuschung, einer Erschütterung meiner selbst ertragen zu müssen. Ob sie Recht hatten? Fakt ist: Jedes Ereignis meines „Lebens“ trug dazu bei, das der einstige lebensfrohe –man glaubt es kaum- Alec sich in jenen Alec verwandelt hatte, der hier und heute existiert. Ereignissen prägen uns, formen uns und all das was bisher passierte schaffte es diesen Alec zurück zu lassen, mit einem Hass auf die Welt, auf die Vampire und auf sich selbst.
„Es beweist rein gar nichts, es beweist nur das…es beweist das…..ach vergiss es…“, eigentlich will ich ihr eine altbekannt arrogante Antwort zukommen lassen, doch mir fehlen die Worte und jene die ihren Weg an die Oberfläche finden, werden zum Ende hin immer leiser. Wieder einmal hatten mich meine Gedanken aus dem Hier und Jetzt entführt und in meinen Gedankenpalast verschleppt, dorthin wo nichts weiter lauert als gähnende Leere und das Wiederhallen meiner eigenen verworrenen Gedanken. Doch jetzt nachdem ich ihre ersten Worte beantwortet habe, prasseln ihre folgenden Worte auf mich herein wie ein Hagelsturm. Erwartet sie immer noch, dass ich gehe? Erwartet sie immer noch, dass ich der Stadt den Rücken kehre als sei nichts gewesen? In mir, tief in mir, schlummern noch die Gelüste nach Rache, irgendwo dazwischen Mitgefühl und Entschlossenheit schimmern sie schwach durch. „Willst du denn dass ich gehe? Willst du immer noch das ich mit meinem lächerlich perfekten Gesicht das Weite suche?“, statt einer Antwort erhält sie nur Gegenfragen, bevor ich auch schon diesen intensiven Blickkontakt erwidere, der in mich einschlägt wie ein Blitzeinschlag. Was haben diese Augen nur an sich, dass ich selbst an einem Ort wie diesem nichts auszusetzen habe? Was haben diese Augen nur an sich, dass ich immer dann wenn sie mich ansieht nichts weiter spüre als Zufriedenheit mit meiner Rettungstakt? Was haben diese Augen an sich, dass sie mich so in einen Bann ziehen können in dem ich Raum und Zeit vergesse? Warum bin ich nicht stark genug meine Ansichten aufrecht zu erhalten? Warum schwanke ich nur so zwischen Hass und Mitgefühl? Hasse ich nicht eigentlich die Vampire? Warum muss ich das in Frage stellen? Was ist nur los mit mir?
Viele Fragen, keine Antworten. Ich weiß nur eines: Meine Eltern, die Lightwood, würden diese ganze Szenerie mit wissenden Blicken beäugen, sie würden es begrüßen wenn sie sehen könnten wie ihr Alec mit sich selbst hadert nur um ein paar Emotionen freien Lauf zu lassen. Doch ist es wirklich das Richtige? Ist es wirklich das Richtige mich mit jenen Kreaturen abzugeben die ich zuvor noch töten wollte? Menschen können sich ändern, nicht wahr? Ich war nur nie der Auffassung das diese Tatsache auch auf mich zutreffen könnte, bis jetzt versteht sich. Noch immer blicken meine braunen Augen intensiv in das ozeanblau der ihren hinein, sodass ich sowohl Dankbarkeit als auch Anerkennung für meine Tat in ihren Augen ablesen kann. Für nichts auf der Welt hätte ich diesen Moment zerstören wollen, auch wenn alles in mir danach schreit, sich diesem unergründlichen Verhalten gegenüber skeptisch sieht. In mir toben zwei Mächte, geraten ständig aneinander und führen Krieg in meinem inneren als wäre die ganze Situation nicht schon anstrengend genug für mich. Statt meinem anfänglichen Hass sehe ich jetzt nur noch in diese ozeanblauen Augen und frage mich ob mein ganzes Vorhaben überhaupt noch einen Sinn hat. So sehr mein innerstes diesen Austausch blitzartiger Intimität auch genießt, höre ich mich innerlich aufatmen, gar erleichtert, als Caroline ihre ozeanblauen Augen endlich loslöst und sich von mir ab zu Emilia abwendet die, wie auch die Jägerin, kurzzeitig in Vergessenheit geraten ist. Die nachfolgenden Worte die die beiden Vampire nun austauschen sind so leise daher geflüstert, dass sie für meine Ohren schlichtweg unerreichbar sind und ich abermals allein in mir selbst nach Antworten suche. Statt aber der üblichen Frage meines plötzlichen und doch unerklärlichen Sinneswandels auf den Grund zu gehen, erwische ich mich dabei wie ich mit skeptischem, jedoch neugierigem Blick, die Jägerin die zu meinen Füßen an der Wand kauert, beäuge, die ich kurze Zeit zuvor noch wutentbrannt und völlig von Sinnen gegen jene geschmettert hatte. Was treibt sie an? Warum hatte sie mich gerettet? Was hat sie dazu gebracht Vampirjägerin zu werden? Was unterscheidet uns voneinander? Auch sie muss, so vermuute ich auf den ersten klaren Blick den ich erhasche, dass auch sie eine Vergangenheit hat, die sie so geformt hatte, dass sie nun Vampire jagte. Im Prinzip unterscheidet mich ja nicht viel von ihr, wir haben denselben Feind, die selbe Intention und das gleiche Ziel. Oder? Bei mir allerdings bin ich da nicht mehr so sicher ob ich noch die gleichen Ziele verfolge, ob ich noch der selbe Alec bin wie vor meinem Besuch im Mystic Grill.
Ich kann erst von Lucy aufblicken, als ich aus dem Augenwinkel bemerke, wie sich Emilia und Caroline in Bewegung setzen und nacheinander zum Sprung ansetzen, der sich so manch ein Hollywoodsternchen nicht getraut hätte. Beide landen butterweich auf einem zuvor unbemerkten Vorsprung und lassen mich damit allein mit der Jägerin am Boden. Das Messer umfasse ich in meiner Hand fester und entschlossener, aber instinktiv, auch wenn ich zu meist bezweifle solche Instinkte zu haben, trete ich ein paar Schritte zurück, unwissend was die zwei Vampire in meinem Unwissen geplant haben. Doch dies soll sich schnell ändern: Alles geschieht wie in Lichtgeschwindigkeit, fast unerkennbar für mein so menschliches Auge. Erst ist nur ein Knacken zu hören, das Knacken des Eisengitters, in der nächsten Sekunde saust etwas über meinen Kopf hinweg auf die Jägerin zu und in der nächsten Sekunde sehe ich wie der Körper der jungen Frau von zwei Eisenstangen nahezu durchbohrt wird. Entsetzen ist in meinem Gesicht abzulesen, entsetzen und Angst, ja Angst, auch wenn diese Empfindung bei mir kaum vorstellbar ist. Carolines Gekicher zieht mich abermals weg von der Szenerie, mein Blick verschwimmt mit dem Anblick des roten Blutes welches aus der Wunde sickert. Ich kämpfe dagegen an, zum ersten Mal seit langem kämpfe ich dagegen an mich in meine eigene kleine Gedankenwelt, in meinen Palast ziehen zu lassen, ich kämpfe darum voll und ganz im hier und jetzt zu bleiben was mir auch gelingt. Vor meinen Augen stehen nun wieder Caroline und Emilia, angezogen durch das süße, rote Lebenselixier, welches immer und immer wieder auf den Boden tropft. Ich beäuge Caroline von der Seite her, mustere ihren Gesichtsausdruck, fixiere ihre Augen, noch ahne ich nicht was gleich auf uns zukommen wird. Schlagartig verändern sich ihre Gesichtszüge, die weiche, zarte Haut wird von den altbekannten dicken, schwarzen Adern überschattet, das ozeanblau in ihren Augen weicht einer Dunkelheit, die kaum wiederzuerkennen ist. Ich hatte zwar mit jenem Bild der jungen Vampirin schon zwei Mal Kontakt gehabt, doch dieses Mal ist etwas anders, denn dieses Mal scheint sie alle Warnsignale auszublenden und sich gänzlich dem Blutrausch hinzugeben. „Caroline, nicht…“, erwische ich mich, wie ich Caroline kläglich versuche aufzuhalten, als sie die ersten Schritte auf die junge Jägerin zumacht. Alles in mir schreit abermals ‚Halte sie auf‘, doch meine Beine sie geben keinen Schritt den Forderungen meines Verstandes nach. Ich muss zusehen wie Caroline, völlig ungeschützt sich an dem Blut der Jägerin ergötzt, ihre strahlendweißen Hauer in das Fleisch jener bohrt. Es ist als würde in mir etwas zerbrechen, in jenem Moment als mein Verstand realisiert was gerade vor ihm passiert: Die Vampirin die ich soeben noch vor dem Tode bewahrt hatte, zeigt nun abermals ihr wahres Gesicht. Ihre ozeanblauen Augen, so süß und verlockend, sind nur Tarnung um die Bestie zu verstecken die in ihr schlummert. Wie konnten mich diese ozeanblauen Augen nur vom wesentlichen ablenken? Wie konnte ich von jetzt auf gleich nur so blind werden? Ist sie wirklich nur ein Monster in der Hülle einer zerbrechlichen Frau? Hat sie mich wirklich täuschen können? Sofort werde ich wieder an das Gesicht jenes Vampires erinnert, der über dem Körper meiner toten Mutter gekauert hatte, das Blut an seinen Lippen, die Fangzähne nah an ihrem Hals, die Augen so schwarz wie die Nacht. Was unterscheidet diese beiden voneinander? Was ist der Unterschied zwischen Caroline und diesem Mörder? Habe ich mich wirklich von so etwas simplen wie Emotionen leiten lassen? Ich finde auf keine meiner Fragen eine Antwort, nicht mal den Hauch einer flüsterzarten Stimme die mich in die richtige Richtung stößt. Alles was ich sehe ist Caroline vor mir die immer weiter und weiter das Blut der jungen Frau in sich aufnimmt, als müsse sie ohne jenes sofort und qualvoll sterben. Aus etlichen Lehrbüchern und Internetforen habe ich gelernt das ein Vampir im Blutrausch nichts und niemand aufhalten kann, ohne die nötigen Waffen versteht sich und auch Emilias Blick den sie mir zuwirft offenbart mir, das auch sie besorgt und zugleich ratlos ist. Während ich mir einen fixen, wenn auch törichten, Plan in meinem Kopf zusammenbaue und das Messer in meiner Hand zu meiner Armbeuge bewege, muss ich mit ansehen wie sich der besorgte Blick Emilias bewahrheitet. Was ich vor hatte? Ich wollte sie von der Jägerin verlocken, ihr mein eigenes, reines Blut anbieten, damit Emilia, sofern sie etwas wie ein Herz gehabt hätte, die junge Jägerin von hier fort, in Sicherheit hätte bringen können. Die Erfolgschance meines Plan wäre gegen Null gegangen, doch hätte ich alles getan um Caroline und auch die Jägerin zu schützen, doch wie bereits erwähnt, mein Plan soll nicht sein. Warum ich sie retten wollte? Warum ich eine Frau retten will, die mir zuvor noch mit dem Tod gedroht hatte? Die Antwort hierauf ist dieselbe auf die Frage wieso ich Caroline gerettet habe: Ich weiß es nicht. Vermutlich weil ich in ihr mich wiedererkenne, wie auch sie wollte ich am Anfang nur den Tod der Vampire –auch wenn dieser Plan noch immer in mir steckt- und jetzt stehe ich hier, versuche einen Menschen vor einem Vampir und den Vampiren vor sich selbst zu bewahren, mit pochendem Herzen und purer Entschlossenheit.
Während ich noch die letzten Details in wahnsinniger Geschwindigkeit durch meinen Kopf rattern lasse, geschieht auch schon das was ich eigentlich verhindern wollte:
Lucille hat es irgendwie geschafft eine Eisenkrautspritze aus dem Ärmel zu schütteln und noch bevor Emilia oder ich reagieren können, steckt auch jene schon im Nacken von Caroline. In meinem Gesicht zeichnet sich Besorgnis ab, echte Besorgnis, kaum zu erklären, dennoch vorhanden. Meine Stimmungswechsel gleichen mittlerweile dem Gemüt einer Frau, sie sind unberechenbar, unvorhersehbar, unerklärlich. Vielleicht ist es mein tiefstes innerstes, welches nun ans Tageslicht möchte, vielleicht aber auch einfach nur ein Streich der mir von der Reizüberflutung gespielt wird. Nun sehe ich Caroline, die sich unter Schmerzen windet, plötzlich nicht mehr als blutrünstige Bestie an, sondern als verletzliches Wesen, wie zuvor als Stefan sie abblitzen ließ. Noch will ich zu ihr Eilen, mich vor sie stellen, vor der Jägerin schützen, doch zeitgleich beginnt wieder der Kampf in meinem inneren. Die Vernunft sie versucht mit einem klaren ‚Das ist das Richtige!‘, die anderen Emotionen zu überzeugen, mein Verstand brüllt nur ‚Sie ist der Feind! Sie ist ein Vampir!‘, doch zeitgleich setzt das Mitgefühl ein, schaut die anderen Empfindungen mit traurigen Hundewelpenkulleraugen an und wirft nur ein einziges Wort in die Runde ‚Ozeanblau‘. Als säßen meine Empfindungen, meine Emotionen alle an einem großen Tisch, so fühlt es sich in meinem inneren an, weswegen mir kein Schritt zu gelingen scheint. Als würde jede Empfindung, jede Emotion in mir ein anderes Körperteil steuern, sodass ich am Ende ein defekter, unbeweglicher Roboter bin. Doch genau jene Bewegungsunfähigkeit wird mir zum Verhängnis, denn wäre ich zu ihr geeilt wie ich es zuvor in meinen Gedanken vor meinem inneren Auge Bild für Bild gesehen habe, wäre das Folgende nicht passiert:
Ich muss zusehen wie es nun Lucy ist, die sich an Carolines Blut bedient, es sich zu eigen macht als sei sie bei der Blutspende. Vampirblut soll eine heilende Wirkung haben, so hatte ich es gelesen und so darf ich es mit meinen eigenen Augen miterleben, als Lucy die Eisenstangen aus ihrem Körper zieht, als seien es schlichte Zahnstocher und von Caroline ablässt. Das Blut klebt noch an ihrem Kinn, an ihren Lippen tropft es herab, während ich sie beäuge, als sähe ich einen Geist. Nein diese Frau hat nicht mit mir gemein, diese Frau scheint den puren Jägerinstinkt in sich zu tragen, wo bei mir nur Rachegedanken schlummern. Wo bei mir die Vorstellungskraft aufhört, da beginnt sie bei ihr erst. Ist es wirklich das was ich werden will? Ist wirklich das das Ergebnis meiner Rache? Doch mehr Gedanken kann ich mir nicht machen, denn der schrille Aufschrei Emilias reißt mich aus meinen Gedanken, sodass das erste was ich sehe das Messer ist, welches in ihrem Oberschenkel steckt. Ich kann nicht, ich kann mich nicht bewegen, ich kann keinen Finger krümmen und warum? Weil ich feige bin? Weil ich nicht weiß was ich denken soll? Weil ich nicht weiß was die Richtige Handlung für den Richtigen Alec ist? Welcher Alec ist nun der Richtige? Wo ist meine Arroganz hin, wo meine Gelüste? Alles prasselt auf mich ein, während ich die Bilder der brutalen Tötung Emilias vor Augen sehe und das einzige was ich mit meinen Ohren noch wahrnehmen kann der Name der Jägerin ist: Lucille Darabont, so ihr Name, so der Name jener die mich gerettet hatte, nur damit ich sie hintergehe, weil mein Mitgefühl für Caroline und gegen ihren Tod entschieden hatte. Doch bei Emilia da waren alle vorherigen Reize, Eindrücke und Bilder zu viel, erst die blutdurstige Caroline, dann die schier unzerstörbare Lucille. Einzig Caroline zu meinen Füßen nehme ich noch wahr, wie sie versucht unter größter Anstrengung zu ihrer Freundin zu kommen, doch vergebens. Sie trauert, sie trauert um die Vampirin was sie….was sie….menschlich wirken lässt. Doch ich kann nicht über dieses mir unvorstellbare Tatsache grübeln, denn schon spüre ich einen harten Schlag an meinem Kopf, darauffolgend das Zusammensacken meines Körpers, dann ist alles schwarz, schwarz und dunkel.

Zeitraffermomente, Bilder in Lichtgeschwindigkeit, dann alles ganz langsam. Alles was ich glaubte durch meine eigenen Gedanken verpasst zu haben, es spielt sich wieder ab, wieder und wieder, als würde jemand diese Szene immer und immer wieder abspielen: Ich sehe Lucy, wie sie das Messer immer und immer wieder in Emilias Körper rammt, wie ein Overkill bei einem Mörder, doch auch ich spüre es, ich spüre die Einstiche am eigenen Körper, als würde sie mir das Messer ins Fleisch rammen, nicht der Vampirin. Und am Boden? Caroline wie sie versucht immer und immer wieder zu Emilia zu gelangen, geschwächt durch Eisenkraut eine schier unmögliche Aufgabe. Ihre Trauer, ihre Angst, alles wirkt wie von einem echten Menschen, sie wirkt zum ersten Mal menschlich. Wirklich zum ersten Mal? Nein, sie hatte schon in der Seitengasse menschlich gewirkt, als ich die Worte über Stefan verlor, der nicht verstand oder verstehen wollte, wieso er gerufen wurde. Doch bevor ich dieser neuen Erkenntnis weiter auf den Grund gehen kann, setzt Lucy zum letzten Schnitt an, die Kehle wird durchtrennt und in mir dreht ein Schmerz auf, der mich sogleich nach Luft schnappen lässt. Das Bild verschwimmt und ich sehe mich, vor mir, mich als kleinen 5 jährigen Jungen. Ich halte das Messer, meine Hände blutverschmiert, meine Mutter zu meinen Füßen, nach Luft ringend, mit durchtrennter Kehle. „Nicht Alec, nicht“, entkommt ihr zwischen dem Röcheln noch, ehe das Bild wieder schwarz wird.

Im nächsten Moment wache ich auf, richte mich abrupt auf, schnappe nach Luft und finde mich auf dem Boden des Kerkers wieder. Sofort schnellt der Schmerz von meinem Kopf durch meine Glieder, lässt mich das Gesicht verziehen und an die Wunde fassen. Blut, rotes, warmes Blut. Sofort drehe ich mich um, als mein Blick wieder klarer wird und suche nach Caroline, deren leblos wirkender Körper direkt neben mir liegt. Sie sieht aus als würde sie friedlich schlafen, so hoffe ich just in diesem Moment, als ich mich, dem Schwindel und den Schmerzen zum Trotz, neben sie auf die Knie setze und in meiner Verzweiflung nach ihrem Puls suche. Ja ich bin verzweifelt, denn ich habe Angst, unerklärliche Angst um sie. Solche Angst das es Sekunden, gar eine Minute dauert bis ich bemerke das Vampire keinen Puls vorzuweisen haben und ich nur hoffen und beten kann. Ich ziehe die Luft tief ein, schaue jetzt erst, so sehr hat mich der leblose Körper Carolines abgelenkt, ob Lucy noch irgendwo ist, doch keine Spur von ihr. Meine Augen finden bloß die Leiche Emilias. Langsam richte ich mich auf, das Messer zu meinen Füßen in die Hand nehmend und gehe auf den toten Körper der Vampirin zu. In meine Augen steigt ein seltsames Kribbeln, mit jedem Schritt. Die Knie geben nach als ich an ihrer Seite stehe, treffen unbarmherzig auf den Boden auf. Langsam lege ich meine freie Hand auf ihre Augen um sie zu schließen, damit sie mich nicht mehr mit diesem anklagenden Blick ansieht. Hätte ich es verhindern können? Was hat mich abgehalten? Wollte ich das sie stirbt? Alle Fragen führen zu noch mehr Fragen, treiben mich von den Antworten weg, wie ein führerloses Boot vom rettenden Ufer. Ihr kann ich nicht mehr helfen, doch ich kann Caroline den Anblick jener ersparen, so stehe ich auf und blicke ein letztes Mal hinab. Doch plötzlich da sehe ich statt Emilia die Leiche meiner toten Mutter zu meinen Füßen. Das Messer entgleitet meinen Händen und landet klirrend auf dem Boden, als mein Herz für einen Moment aussetzt. Schockiert sehe ich auf sie herab, nur um zu erkennen das mein Verstand mir einen makaberen Scherz gespielt hat. Kopfschüttelnd gehe ich zurück zu Caroline, hebe sie sorgsam hoch, vor meine Brust und trage sie nach draußen. Raus aus diesem Kerker, weg von diesem Blutbad, an den einzigen Ort an dem ich mich sicher fühle: Mein Hütte, deren Standort ich ihr jetzt verrate, ihr einem Vampir, jene die binnen Stunden alles in mir zu Fall brachte an das ich zu glauben schien. Dabei schlägt mein Herz so laut gegen meine Brust, genau dort wo sich ihr Ohr befindet, dass ich mich fragen muss ob sie es hören kann, wenn sie noch lebt. Jener letzter Gedanke treibt mir einen kalten Schauer über den Rücken, einen Schauer den es vor Wochen nicht gegeben hätte, denn da wäre mir ihr tot willkommen gewesen. Doch jetzt, jetzt erkenne ich mich selbst nicht wieder.

@Caroline Forbes @Emilia Fernandez @Lucille Darabont

Going to: Waldhütte von Alexander


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#23

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 03.04.2017 23:11
von Tatia Petrova • 121 Beiträge

Firstpost
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Plötzlich fand sie sich in einem dunklen Wald wieder und konnte sich an so gut wie gar nichts mehr erinnern. Sie wusste zwar wer sie war, aber wie sie hier her gekommen war wusste sie nicht mehr. "Hallo?" rief die Petrova Doppelgängerin in die Nacht, doch niemand antwortete ihr. Sie war alleine und niemand würde ihr helfen kommen.
Sie war vollkommen auf sich gestellt.


_____________________________


Es war wahrscheinlich Frühling. Weit und breit waren über die Grünen Flächen des Waldes waren die verschiedensten Blumen verteilt. Tulpen, Schneeglöckchen, Gänseblümchen,Krokuse, ....
Es war ein wundervoller Anblick, wenn man davon absah das Tatia Petrova überhaupt keine Ahnung hatte wo sie war. An ihrem Leib trug sie nur ein leichtes grünes Kleid, ihre Haare waren sehr zerzaust und dreckig. Allgemein wurde die Petrova von dreck und kleineren Kratzern geschmückt.

Kein Wunder, vor wenige Tagen hatte Tatia einfach die Augen geöffnet. Die Tage hatte die Brünette nicht mitgezählt, den schon seitdem versuchte sie einen Weg nach Hause zu finden.
Doch das einzige was sie manchmal fand waren komisch gekleidete Mensche, magische Pferdekutschen und Gruselige Geräusche die Wohl möglich einem Waldgeist zuzuordnen waren.
Müdigkeit, Hunger und die Kälte in der Nacht quälten die Doppelgängerin und sie wünschte sich nichts sehnlicheres als nach Hause zu finden.

Ein Geräusch ließ sie herum fahren. Es waren nur einige Äste gewesen die geknackt haben, aber Wölfe oder andere Tiere könnten Tatia den Tod bedeuten.
Doch sie fuhr schnell herum, es war kein Tier zu sehen - das Gefühl verfolgt zu werden kam trotz allem ihr auf.
Mit verengten Augen schaute sie in die Richtung, wo sich nur einen Moment später schwarze Umrisse erkenntlich machen.
Er war deutlich größer als sie und vom Körperbau konnte es nur ein Mann sein. Angst machte sich erneut in der Petrova Dame breit. Sie musste sich verstecken solange sie nicht wusste er er war und ob er vielleicht zu ihrem Dorf gehörte.

Vorsichtig versuchte Tatia durchs Unterholz zu kriechen um sich dort zu verstecken. Doch die Doppelgängerin war zu abgelenkt.
Etwas unter ihr aber knarrte, ehe sie reagieren konnte folgte das Geräusch von etwas zerbrechendem.
Die Dielen unter Tatia brachen und sie verlor sofort das Gleichgewicht. Verzweifelt versuchte sie sich irgendwo festzuhalten, aber da war nichts.

Ein markerschütternder Schrei verließ ihre Kehle, doch nichts konnte sie davor retten in die Dunkelheit zu stürzen. Natürlich war im Moment der Mann der sich ihr genährt hatte vollkommen vergessen. Ihr Magen hob sich und die Luft wurde aus ihren Lungen gepresst, dann schlug sie hart auf dem Boden auf. Ein weißglühender Schmerz schoss von ihrem linken Knöchel bis zur Hüfte empor. Vor ihren Augen tanzten Sterne und in ihren Ohren schrillte es durchdringend. Sie bekam keine Luft und ihr Herz schien zu streiken. Alles wurde Schwarz.

Dann spürte sie kalten Zement unter sich. Spürte, wie sich harte Stufen einer Treppe in ihren Rücken bohrten und ihr Herz langsam wieder anfing zu schlagen.
Nach und nach verschwand die Taubheit und wurde durch einzelne Schmerzpunkte ersetzt. Ihr Knöchel pochte. Ihr rechter Ellenbogen brannte. Wie tief war sie gefallen? Drei Meter? Fünf? Zehn? Nein. Einen Zehn-Meter-Sturz hätte sie mit Garantie nicht überlebt. Fünf Meter erschienen ihr ziemlich realistisch. Auch wenn der Fall hat sich für Tatia wie eine Ewigkeit angefühlt. Jedenfalls hatte er so lange angedauert, um darüber nachzudenken, ob sie gleich sterben würde.

"Aber ich lebe.. "sprach sie sich leise zu um sich zu beruhigen. Jetzt muss sie nur noch herausfinden, wo sie war und ob der Mann sie nicht gehört hatte.

Als sie sich aufsetzte , rasten ihr Schmerzen durch alle Glieder. Vorsichtig fuhr sie mit ihrem Finger über ihren Knöchel. Er war schon so geschwollen, dass sie ihn nicht einmal mehr richtig ertasten konnte. Doch sie musste hier raus! Als sie ihn versuchte zu bewegen, schrie sie vor Qualen auf. Noch nie in ihrem ganzen Leben hatte ihr etwas so weh getan, wenn man von ihrem Tod absah an den sie sich nicht erinnerte. Trotzdem wusste Tatia, dass der Knöchel nicht gebrochen war, denn sie konnte ihn - trotz der starken Schmerzen - immer noch bewegen.

Die Welt drehte sich noch immer. Eine Welle von Übelkeit durchflutete sie und ihr brach leicht kalter Schweiß aus. "Reiß dich zusammen.." murmelte sie in der Dunkelheit. "Alles ist gut. Bleib ganz ruhig..."
Der Klang ihrer eigenen Stimme beruhigte sie ein wenig. Sie musste einen Weg hier raus finden...sie musste einfach!

@Elijah Mikaelson



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#24

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 03.04.2017 23:59
von Elijah Mikaelson • 80 Beiträge

Coming From: Wohnbereich mit Kamin


Sein Bruder war schon immer von sehr wechselhafter und Launischer Natur, er war wie das Wetter, man wusste nie wann es sich änderte und wie es sich änderte.
Aber da er seinen Bruder schon über ein Jahrhundert kannte wusste das es jetzt soweit war das eine seiner schlechten Launen durchkamen, und das konnte durchaus ungemütlich werden.
Er hatte wohl mit dem Ball Thema einen Wunden Punkt von Niklaus getroffen, er wusste schon welche Laus ihm über die Leber gelaufen war.

"Niklaus, beruhige dich Bruder, wir sind sowieso gerade nicht hier um über den Ball zu reden, wir habe gerade durchaus andere Probleme."

Mit diesen Worten sah er zu Jane, die immer noch behauptet die Tochter eine der Mikaelsons zu sein, er wusste noch immer nicht was er darüber denken sollte.
Es war nun mal auch bekannt das er Der Vernünftigere der Brüder war, der Diplomat, er wollte alles richtig tun und auch gerecht bleiben.
Und sein Bruder hatte Recht, wenn dieses Mädchen wirklich eine Nachkomme war, dann war sie herzlich in der Familie willkommen, und er würde sie schützen wie Hope, Freya, Rebekah oder eben den Rest der Familie, aber so lange das nicht geklärt war, war sie nur irgend jemand mit einer verrückten Geschichte die er schon zu häufig hören musste.

"Zunächst einmal Bruder, würde ich dich nie als einen Bastard bezeichnen, und das weißt du eben so gut wie ich.
Ich stand immer hinter dir.
Und dann will ich dir sagen das ich dieses Mädchen in der Familie aufnehmen werde wenn sie wirklich dazu gehört, und du weißt genau das ich sie dann niemals fortschicken würde.
Aber wie schon bereits erwähnt, das ist nichts was nicht Freya aufdecken könnte, sei gewiss Bruder."

er wusste einfach nicht was er von dieser Geschichte halten sollte, einfach so kam sie jetzt und sollte die Tochter von jemand der anwesenden sein, er konnte sich an nichts erinnern was darauf hindeutet, und selbst wenn, er konnte keine Kinder Zeugen.
Niklaus Smartphone riss Elijah aus seinen Gedanken und blickte zu ihm, sein Blick verriet das ihm irgend was nicht passte, aber die Erklärung sollte auch schon bald folgen.

"Nein, das klingt in der Tat nicht wirklich angenehm, aber du weißt auch das man stets zu seinem Wort stehen sollte.
Und darum werde ich dieses... Problem..."

Nickte in die Richtung von Jane und sah dann wieder zu seinem Bruder.

"...auch dir und Rebekah überlassen und mich um diesen Gefallen kümmern, es scheint ja sowieso etwas mit mir zu tun zu haben.
Wenn ihr mich also entschuldigt? wir sehen uns später"

Er zog sich also seinen Mantel über, verabschiedete sich und verließ das Haus, hörte noch was Niklaus sagte und musste etwas schmunzeln.
Kaum war er also in der Stadt, so hatte er schon das erste zu erledigen, diese Kleine Stadt ließ nie lange auf sich warten bis sich der nächste Ärger anbahnte, und die Nachricht klang doch recht unheilvoll, aber es war sicher nichts das er nicht auch lösen konnte.
So machte es sich also seine Gedanken was ihn wohl erwarten würde und machte sich auf den Weg zum Stadtrand und den Wald, er war bereits ziemlich dunkel, aber das war natürlich für seine Vampiraugen nicht das geringste Problem.
er konzentrierte sich ganz auf seine Sinne und schritt durch den Wald.
Plötzlich hörte er ein paar Äste knacken, da war definitiv jemand, kurz darauf hörte er dann ein Poltern und dann ein Schrei der einem Durch Mark und Bein ging.
Sofort war er in Vampir Geschwindigkeit an Ort und Stelle, vor ihm Lag der alte Lockwood Kerker, von da sollte das Geräusch kommen, und er vernahm auch im inneren eine Herzschlag der nicht all zu weit weg von ihm war.
Er stieg also die Stufen in den Keller hinunter und sah dann auch eine Person auf dem Boden sitzen,
Er konnte etwas das Blut der Person riechen, sie hatte sich also verletzt, so ging ihr in die Hocke auf ihre Gesichtshöhe, konnte ihr Gesicht aber noch nicht wirklich sehen.

"Sind sie okay?"

@Tatia Petrova

@Niklaus Mikaelson



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#25

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 04.04.2017 16:34
von Tatia Petrova • 121 Beiträge

Schmerzen, Dunkelheit, Hunger, Kälte und Orientierungslosigkeit waren wohl ab sofort die Treuen Begleiter der ersten Petrova Doppelgängerin. Sie schloss ihre Augen und versuchte ruhig zu atmen, den Schmerz vorerst zu ignorieren und wollte ihre Atmung erst mal wieder unter Kontrolle bringen. Einatmen, Ausatmen. Ja so langsam merkte sie wie auch ihr inneres sich beruhigte und öffnete die Rehbraunen Augen erneut. Doch Tatia musste erschreckend feststellen das sie nicht mehr alleine war. Die Gestalt vor der sie sich verstecken wollte war ihr gefolgt. Natürlich, wie konnte die Doppelgängerin auch nur im Ansatz geglaubt haben dass er ihren Schrei nicht gehört hatte?
So gut wie es ging versuchte sie sich die Treppe weiter nach Unten zu schieben, wobei sie der Gefahr ins Auge sah erneut zu stürzen. Aber lieber würde sie versuchen zu fliehen, als sich hilflos hinzugeben.
Er kam näher, stand plötzlich vor ihr und sie konnte die groben Züge seines Gesichtes erkennen. Doch erkennen wer da vor ihr stand tat sie nicht. Es war einfach zu dunkel für das menschliche Auge.
Seine Stimme ertönte und nur schwammig nahm sie seine Frage wahr, viel zu sehr war sie mit seiner Stimme beschäftigt. Elijah? Nein, er könnte es nicht sein. Die Haare des Mannes waren viel zu kurz und seine Kleidung entsprach nicht der Elijahs. Er war ebenfalls einer dieser komisch gekleideten Personen, die sie seit ein paar Tagen vereinzelt sah.
“Mir geht’s gut…nur gehen Sie wieder…“ gab Tatia von sich und hoffte das der Mann genauso schnell wieder verschwinden würde wie er aufgetaucht war. Die Angst in ihrer Stimme war kaum zu überhören, auch wenn sie versucht hatte dies nicht zu zeigen.
Es war einfach zu viel was in den letzten Tagen passiert war und nun war sie auch noch verletzt. Wie sollte sie jemals wieder Heim finden? Sie stützte sich mit ihren Händen auf eine der Stufen ab um aufzustehen, doch sobald sie ihren verletzten Fuß aufsetzte keuchte sie vor Schmerzen auf. Sie war am Ende. Wie konnte das alles nur geschehen und in welchem Wald war sie, wo ihr kaum etwas vertraut vorkam?


@Elijah Mikaelson



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#26

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 04.04.2017 17:43
von Elijah Mikaelson • 80 Beiträge

Er kniete jetzt also immer noch vor der jungen Frau auf dem kalten Betonboden.
Er konnte erkennen das es eine Frau war weil seine Augen sich sofort an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
Ihr Geruch kam ihm irgendwie Vertraut vor, er war sich fast sicher das er ihn kannte, er würde manche niemals in seinem Leben vergessen, doch er konnte ihn gerade noch nicht wirklich zu ordnen, aber das war nur eine Frage der Zeit.

Sie versuchte vor ihm zu fliehen und ging einige Schritte weg, sie hatte Angst, das konnte er riechen, und auch ihr Schneller Herzschlag verriet sie.
Sie hatte vor ihm nichts zu befürchten, was sie natürlich nicht wissen konnte, denn ihre Lage war durchaus nicht gerade angenehm und sie war verletz.
Er bliebt in der Hocke unten und hörte dann was die Junge Frau sagte, die Stimme erkannte er sofort - dachte er zumindest, wie auch hätte er ahnen können um welche der Doppelgängerinnen es sich hier handelte.
Er sah ihr Gesicht auch nicht wirklich, sondern nur seitlich und eher ihre Umrisse.

´"Du brauchst dich nicht zu fürchten, vor mir droht dir keinerlei Gefahr.
Lass mich dir bitte helfen, du bist verletzt.
Ich bin es, Elijah Mikaelson."

Sagte er mit ruhiger Stimme, denn egal welche der Doppelgängerin es war, sie würde ihn kennen, einige bessere als die anderen.
Genau wie er einige Besser kannte als Andere von Ihnen.
Aber eine Geschichte,die gab es zu jeder von Ihnen.
Man könnte fast meine manchmal meinen er hätte eine Schwäche für die schönen Doppelgängerinnen, denn sie glichen wie einem Ei dem anderen.

Mit Katerina Petrova, der Doppelgängerin aus Bulgarien.
Er lernte sie vor 500 Jahren kennen, sie war damals noch ein Mensch und hätte eigentich der Doppelgänger für das Ritual mit seinem Bruder werden sollen, aber sie wurde dann dummerweiße ein Vampir und floh seit dem vor seinem Bruder Niklaus.
Er hatte vor einiger Zeit eine Art Beziehung und wohl auch tiefere Gefühle für sie.

Auch Elena Gilbert kannte er, sie war der Doppelgänger mit dem Sein Bruder dann tatsächlich das Ritual vollzog und durch Magie doch überlebte, mit ihr hatte er nichts weiter.

Und da gab es dann noch Tatia Petrova, er hatte sie vor über 1000 Jahren, als er noch selbst ein Mensch war sehr geliebt, genau wie sein Bruder Niklaus.
Sie hatte sich für ihn entschieden und er war überglücklich über diesen Umstand.
Er hätte die junge Frau sofort geheiratet, aber es sollte anders kommen als jemals gedacht.
Seine Mutter benutzte ihr Blut als Bindemittel um sie in Vampire zu verwandeln, die ersten ihrer Art.
Und in seinem Blutdurst hatte er sie leer getrunken und somit getötet, er kam wieder zu sich mit ihrer Leiche in seinen Armen, und seine Mutter hatte ihm die Erinnerung daran genommen.
Erst vor kurzer Zeit, als sie ihren Fehler wieder gut machen wollte und ihn und eine Geschwister zurück in einen menschlichen Körper stecken wollte, da hatte sie sie ihm wieder gegeben
Und mit dieser Schult musste er nun Leben, also konnte es Tatia wohl kaum sein.

Sie versuchte auf zu stehen, aber man konnte deutlich ihr Schmerzvolles Keuchen hören, also ging er sofort zu ihr um sie zu stützen und ihr zu helfen, vielleicht war sie die Frau die er hier treffen sollte und die er helfen sollten laut der Nachricht seines Bruders.

"Bitte, lass mich dir helfen, ich verspreche dir du bist sicher bei mir."

@Tatia Petrova



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#27

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 04.04.2017 20:02
von Tatia Petrova • 121 Beiträge

Die Dunkelheit machte es Tatia völlig unmöglich einen möglichen bekannten zu erkenne. Wo zum Teufel war sie überhaupt und wie konnte sie hier landen? Sie wollte noch nichts weiteres als zurück in ihre kleine Siedlung, ihren Sohn auf den Arm nehmen und Elijah heiraten.

Wenn man mit einem Mann in der Dunkelheit war, musste man sich fürchten. Vor allen wen man sein gegenüber nicht kannte, bzw. glaubte nicht zu kennen.

Ihre Anstalten ihm zu entkommen, schien ihn nicht zu beeindrucken, aber auch versuchte er nicht sie festzuhalten oder ihr noch näher zu kommen als er vorher schon war. Er sah sie einfach nur seelenruhig an, so als wäre er kurz mit seinen Gedanken ganz woanders gewesen.

Grade als Tatia sich den Plan zurecht legte ihn mit irgendetwas abzuwerfen, einem Stein zum Beispiel, erklang wieder seine Stimme. Seine Worte hallten noch gefühlte Stunden in ihrem Kopf umher. "E...Elijah..?" gab sie zögerlich und leise von sich. So leise das wohl nur ein Vampir den Namen verstehen könnte. Aber wie war das möglich? Warum waren seine Haare so komisch? Am Tag bevor sie auf der grünen Wiese erwacht war sah Elijah doch noch ganz anders aus.

"Lügner." kam es dann bitter böse von ihr und sie hätte ihm am liebsten dafür eine geknallt. Er war nicht ihr liebster, was bildete er sich ein?! Nur weil sie verletzt und ziemlich verwirrt war, würde sie nicht alles glauben was man ihr versuchte zu erzählen.
Aber wieso klang er wie er und gab dann noch seinen Namen an? Tatia konnte es nicht verstehen. "Ich kenne Elijah und er sieht nicht ansatzweise so aus wie Sie.", er hatte im Punkt Namen gelogen, würde er ihr als vielleicht doch noch mehr weh tun?

"Ich brauche Ihre Hilfe wirklich nicht....Niklaus und der wahre Elijah werden schon nach mir suchen lassen. Sie können also ohne sich sorgen zu machen Ihrer Wege gehen."
Natürlich legte sie Betonung auf "wahre", wieso log er sie so schrecklich an?

Würden die beiden Mikaelsons nach ihr suchen?
Sie hoffte es, ihre Eltern würden ihr verschwinden wahrscheinlich erst nach Wochen bemerken wenn sie zurück im Dorf angelangt waren. Sie waren ja ins Nächste Dorf gezogen um am Markt Lebensmittel und anderes zu verkaufen.

Wenn Tatia mal wüsste wie schrecklich sie sich doch irrte.

Kaum war die Doppelgängerin dabei aufzustehen, da half der Mann ihr auch schon. Es schien so als ob er wirklich Interesse daran hatte sich um sie zu kümmern. Kaum stand sie halbwegs sah sie ihm ins Gesicht und versuchte darin Antworten zu finden.
"Ich bin Tatia Petrova....und wie heißt du wirklich ?"

@Elijah Mikaelson



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#28

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 04.04.2017 23:49
von Elijah Mikaelson • 80 Beiträge

Er hatte ja nicht die Leiseste Ahnung wer sich gerade vor ihm befand und was sie durchmachte, welchen inneren Kampf sie die ganze Zeit führte, das es seine Große Liebe war, das es die Frau war die er einst heiraten wollte, aber wie hätte er das auch wissen wollen, sie sah eben aus wie die anderen Doppelgängerinnen von denen die meisten noch lebten.

Er konnte spüren und sehen das sie weg wollte, das sie immer noch Angst vor ihm hatte, was nun eigentlich auch verständlich gewesen wäre wenn sie ihn nicht kennen würde, sie musste wissen das er ihr nichts tun würde, nicht Katerina und auch nicht Elena, also fragte er sich was ihr so Angst machte.
Er bliebt einfach ganz ruhig so stehen und wartet ihre Reaktion ab, er hatte mit allem gerechnet nur nicht mit dem was folgte, sie wiederholte seinen Namen so als könnte sie es nicht wirklich glauben was sie da hörte, als hätte sie gerade gehört das es im Sommer schneien würde, sie sagte ihn so leise das ein Mensch es niemals hätte hören können weil sein Gehör dafür nicht ausgeprägt genug dafür gewesen wäre, aber er hörte nur zu gut was sie da sagte.
Er wollte gerade weiter reden und ihr gut zu reden, sie versuchen zu beruhigen.
Aber es sollte noch seltsamer kommen, sie nannte ihn einen Lügner, ihre Worte klangen bitter böse und sie war davon überzeugt das er lügen würde, aber warum, sie kannte ihn doch?
Sie selbst gab gerade zu das sie Elijah kannte aber sagte er sähe ganz anders aus.
Auch seine Hilfe wollte sie nicht annehmen, sie sagte der "wahre" Elijah und Niklaus würden ihr schon zu Hilfe kommen und sie da raus hohlen.
Er konnte sich nur vorstellen das hier Magie im Spiel war, ganz fieße dunkle Magie die ihr die Sinne vernebelten.

"Hör mir zu, ich will dir wirklich nur helfen, wer hat dir das angetan Liebes?"

Sprach er ganz ruhig weiter, und kam ihr dennoch zur Hilfe, stützte sie als sie fast gefallen wäre, er hoffte inständig das sie sich helfen lassen würde, das sie nicht weiterhin so sturr sein würde, er blickte ihr auch in ihr Gesicht als sie ihn so ansah und hörte ihren Worten zu.
Ihre Worte trafen sie sofort wie ein Blitz, er hörte ihre Worte, aber sie drangen erst viel später zu ihm durch, er fühlte sich plötzlich als würde ihm seine ganze Luft aus den Lungen weichen und als würde man ihm den Boden unter den Füßen weg ziehen, er sah ihr weiter in ihr Gesicht, und ging dann sofort ein Paar schritte zurück von ihr, starrte sie an als hätte er einen Geist gesehen.

"Das..das ist völlig unmöglich, Tatia ist... "

Er sprach die Worte nicht komplett aus, und eigentlich wusste er in diesem Moment auch schon das sie die Wahrheit sprach.
Ihr Geruch, ihr Wesen, alles passte, er würde sie früher oder später überall wieder erkennen.
Seine Augen wurden leicht Glasig.
Er schweifte mit seinen Gedanken ab.

Es war vor 1000 Jahren als sie noch Menschen waren.
Es war das Fest des Samhain zu dem wir feierten und tanzten und die besten Tiere aus unserem Viehbestand für die Götter opferten um sie für die nächste Ernte gütig zu stimmen.
Und da war auch sie, das schönste Mädchen das ich je gesehen hatte.
Alle Frauen beneideten sie, und alle Männer wollten sie.
Doch sie hatte sie dazu entschieden ihr Herz mir zu schenken...


Ich erwachte wieder aus dieser Erinnerung, denn das war einer der schönen Erinnerung die es mit ihr Gab, das war der Glücklichste Moment und ich dachte in diesem Moment es würde alles perfekt werden, doch es sollte alles anders kommen.
Denn seine Mutter hatte andere Pläne und für diese sollte Tatia eine Wichtige Rolle spielen, er starrte sie immer weiter an und ging weiter ein paar Schritte zurück, der Schweiß stand ihm schon auf der Stirn als die andere Erinnerung die seine Mutter so sorgfältig verschossen hatte vor seinem geistigen Auge auftauchte.

Er sah Tatia vor sich, an dem Morgen nach der Verwandlung, sie wusste was er war, sie sagte ihm das seine Mutter ihr Blut haben wollte, sie es ihr gab aber nicht wusste für welchen dunklen Zauber sie ihn gewollt hatte, und was sie aus ihm machen würde.
Er sah wie ihre Hand blutet und konnte nicht anders, sein Gesicht verwandelte sich und der Blutdurst kam durch, sie gab ihm eine Ohrfeige.
Er sagte ihr sie solle schnell weg laufen, und sagte immer wieder seinen Namen volle Angst ehe sie los lief, sie hatte natürlich keine Chance, und in Sekunden hatte er sie eingeholt und hing auch schon an ihrem Hals, und noch Sekunden Später lag sie tot in seinen Armen, er hatte sie einfach so getötet, seine geliebte, wunderschöne Tatia, die Liebe seines Lebens.
Er brachte die Leiche von ihr zu seiner Mutter und sie nahm sie mit in das Haus, kam dann wieder zu ihm raus und sagte zu ihm "die Erinnerung wird nie schmerzhaft für dich sein, und die Schuld von deinen Missetaten wird dich nie quälen, alles was hinter dieser Tür verschwindet, bleibt auch hinter dieser Tür und sollen vergessen werden.
Geh und wasch dich, denn wenn du Sauber bist wird keiner wissen was du bist und was du getan hast"

Und genau das tat er, ich schrubbte mich sauber, und alles war vergessen und hinter dieser Tür versteck


Ich erwachte aus meiner Erinnerung, diese Gab mir Esther erst vor einiger Zeit zurück, als sie mich heilen wollte
Sie offenbarte mir in diesem Moment auch das ich mir in meinem Unterbewusstsein einen Ort erschaffen hatte, die Rote Tür, die eigentlich nur gedacht war um diese eine Sünde zu verstecken, doch ich hatte ein ganzes Jahrhundert lang diesen Ort bis zum bersten gefüllt mit monströsen und Abscheulichen Taten, und so bald sie an diesem Ort waren, waren sie vergessen.
Und so lange meine Hände sauber waren und mein Anzug saß konnte ich in den Spiegel sehen und mir sagen das alles in Ordnung war, das ich kein Monster war.
All das kam in diesem Moment wieder mit ihrer Begegnung hoch, sie war mein erstes Opfer gewesen.


Er starrte sie immer noch so an als er aus seinen Erinnerungen erwachte, völlig durch den Wind wie schon lange nicht mehr.

"Das ist nicht möglich, du bist ...Tot"

Den letzten Teil davon flüsterte er so das es eigentlich fast nicht hörbar war.

"Ich bin es wirklich, Elijah Mikaelson"


@Tatia Petrova



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#29

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 05.04.2017 22:14
von Tatia Petrova • 121 Beiträge

Es können Jahrhunderte vergehen, aber eine Wahre Liebe wird selbst der älteste Vampir nicht vergessen.
Elijah und Tatia hatten eine sehr starke Verbindung. Eine Verbindung die dem Paar eine glückliche Zukunft geschenkt hätte, wäre da nicht Esther gewesen. Das Schicksal hatte der Doppelgängerin mal wieder mit viel Liebe ins Gesicht gespuckt!

Wieder drängte der Mann Tatia das er ihr nur helfen wollte. Aber wieso? Er kannte sie doch gar nicht. "Nichts, ich will einfach nur zurück in mein Dorf. Ich erinnere mich nicht wie ich hier her gekommen bin. Ich bin einfach...durch den Wald gelaufen und .. bin dann gestolpert. Den Rest kennst du ja." gab sie von sich, auch wenn sie das Detail veränderte das sie sich vor ihm versteckt hatte und deshalb gestürzt war.
Das war nun etwas was ihr dezent Peinlich war.
Leicht widerwillig ließ sie sich helfen, hier drin würden Elijah und Niklaus sie nie finden. Vielleicht wusste der Fremde wo ihr Dorf war?

Doch der Unbekannte erstaunte die Petrova Doppelgängerin leicht, er steckte wohl voller Überraschungen. Den kaum hatte sie sich mit ihrem Namen vorgestellt. Er schien so als würde er grade einem Geist gegenüber stehen.
Es dauerte nicht lange, da kamen die Worte über seine Lippen das irgendetwas nicht möglich war, irgendetwas mit ihr nicht möglich war! Aber was war nicht möglich? Noch verwirrter und ängstlicher als sie sowieso schon war versuchte sie ihn zu verstehen. Doch sie konnte es nicht. Die Schmerzen in ihrem ganzen Körper, der Hunger und die Müdigkeit machten das alles auch nicht besser. Ihr wurde leicht schwindlig, doch stützte sie sich mit der einen Hand an der Wand ab und die andere presste sie an ihren pochenden Schädel.
Tatia wusste wirklich nicht wie lange sie das noch durchhalten würde, ehe ihr Kräfte sie vollständig verließen.

Seine Abwesenheit bemerkte Tia gar nicht, viel zu sehr wahr sie damit beschäftigt den Schwindel aus ihrem Kopf zu verbannen. Es war ein Stechender Schmerz der sich von innerm ihres Kopfes nach außen verzog.
Die Worte die er jedoch sprach holten sie wieder ins hier und jetzt.
"Tod?", es war leise aber sie hatte dieses Wort klar und deutlich verstanden.
Sie schloss die Augen und lehnte sich letztendlich ganz gegen die Wand. "Elijah..." murmelte Tatia schließlich als sie seinen Namen erneut hörte und stürzte sich in seine Arme.
Es war alles schwarz..




@Elijah Mikaelon



zuletzt bearbeitet 05.04.2017 22:15 | nach oben springen

#30

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 06.04.2017 12:59
von Tatia Petrova • 121 Beiträge

----> Mikaelson Anwesen (Gästezimmer) mit Elijah



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