#1

der Lockwood-Kerker

in Wald & See 16.02.2017 19:01
von Caroline Forbes • 882 Beiträge

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#2

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 16.02.2017 19:04
von Caroline Forbes • 882 Beiträge

Coming from: Straßen durch die Innenstadt, Seite 1-2

Kaum, dass Alexander hatte realisieren können, was soeben mit ihm im Begriff gewesen war zu geschehen, fand er sich von den Wänden eines modrigen Kerkers umgeben – vermutlich hatte ihm das bloß für die Zeit eines Wimpernschlags an ihm vorüber ziehende, wirr in einander überfließende und doch markant aus all den vielen Farben heraus gestochene Sattgrün der zuvorigen Umgebung mitgeteilt, dass wir uns im Herzen des Waldes befanden. Dramatisch ausgedrückt sollte er also erkannt haben, dass seine Hilferufe fern jeglicher Straßen unerhört blieben. Jedoch schien es momentan nicht in meinem nahe gelegensten Interesse zu liegen, den Jäger mit Samthandschuhen anzufassen, nachdem dieser seine schäbigen Finger regelrecht in den Verletzungen meiner Seele gewunden hatte, nachdem es diesem tatsächlich gelungen war, mich gegen meinen eigenen Verlobten zu behaupten. Mit einem unsanften Rumps ließ ich mir Alexander nun also vom Rücken gleiten, jedoch bloß, um ihn mittels Vampirgeschwindigkeit ebenso schnell wieder am Kragen seines Hemdes gepackt zu haben und uns – ich ihn grob hinter mir her schleifend wie ein Haufen wertloser Muskeln – in der nächsten Sekunde inmitten der abschließbaren Zelle zu manövrieren, wo ich nun hastender Unruhe über ihn gebeugt verweilte und ihm, welcher wehrlos ähnlich eines kleinen Jungens verblieb, die schwerrostigen Schnallen um die Handgelenke schloss – ein Blick hinauf würde ihm verraten, dass jene Schnallen über unüberwindbar gewichtige Ketten verlaufend unmittelbar in die Unergründlichkeiten der herab gekommenen, halbschimmelnden, steinernen Wand mündeten. Einst, zu längst vergessenen Zeiten, hatte der Lockwood-Kerker als Folterhalle gedient. Einst hatte Mason Lockwood meinem Expartner Tyler nahe gelegt, seine Verwandlungen in einen Werwolf an eben jenem Ort zu vollziehen, damit letzten Endes niemand Schaden durch ihn davon tragen konnte. Und heute, heute würde der Kerker als vorzeitiges Asylheim für Alexander’s zweite Chance dienen, ehe das Eisenkraut seinen Organismus verlassen hatte und meine Manipulation ihn nicht bloß aus dieser Zelle, sondern auch aus diesem hoffnungslosen Leben in die große Freiheit entließe. „Ich muss zugeben, es ist alles andere als kuschelweich, aber da du das in wenigen Tagen sowieso vergessen haben wirst, kannst du mir das mit Sicherheit verzeihen“, sprachen meine Worte gar schon ein wenig machtgefällig aus ganzer Größe auf ihn herab, wie er nun mit dem Rücken bewegungsunfähig zu Fuße der Wand kauerte, während er wie die Maus in der Falle mir und meiner schrecklichen Güte ausgeliefert war. Auch ich strahlte eine deutliche innere Unruhe aus, so begann ich ihm gegenüber rastlos hin und her zu schreiten – hauptsächlich wühlte mich die Frage auf, ob ich hierbei tatsächlich die richtige Entscheidung getroffen hatte, ob ich mich denn nicht mit Anlauf in mein eigenes Unglück verrannte. Jedoch flüsterte mir mein Hinterkopf stets entgegen, kaum, dass ich es wagte, mir jene Frage zu stellen: ‚Was willst du von einem einfachen Menschen bitte befürchten, Caroline? Dass er seine Crew an Land zieht?‘ Und somit ereilte mich ein Geistesblitz – und von einer Sekunde auf die andere hielt ich ihm gegenüber schier plötzlich inne, wand ihm meinen zierlichen Körper zu, das Kinn behauptend angehoben, um bloß noch tiefer auf ihn und seine wohl verdiente Unbequemlichkeit herab zu sehen. „Gibt es noch mehr von dir? Natürlich gehört viel Fantasie dazu, sich auszumalen, du hättest so etwas wie Freunde oder auch nur Bekannte, die dich hin und wieder mal freiwillig ertragen … aber warst du tatsächlich dumm genug, dich im Alleingang einer ganzen Kleinstadt voll von Blutsaugern zu stellen?“, erfragte ich schmunzelnd mit nachdenklich geneigtem Kopf, während ich ihn ergründete, als lag die Antwort auf jede erdenkliche Frage der Welt alleinig in jenem lächerlich perfekten Gesicht.

@Alexander Lightwood


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#3

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 16.02.2017 23:54
von Alexander Lightwood • 205 Beiträge

Coming From: Straßen durch die Innenstadt; Seite 1-2

Von jetzt auf gleich veränderte sich meine komplette Wahrnehmung, als Caroline mich über ihre Schulter hievte, als sei ich eine leblose Puppe und mich herum trug als sei ich leicht wie eine Feder. Mit ihrer Vampirgeschwindigkeit schaffte sie es mich innerhalb von Sekunden von einem Ort zum anderen zu bringen. Während der wenigen Sekunden fühlte ich mich als würde ich durch Raum und Zeit gezogen werden, Landschaften schossen an mir vorbei, sodass alles in einem einzigen Farbfilm vermischt wurde. Innerlich bin ich umso erleichterter als Caroline endlich an ihrem Ziel angekommen ist. Durch die Veränderung der Farbstrecke von einem tristen braun in ein sattes Grün meine ich zu erahnen das uns unser Weg mitten in den Wald geführt hat, vermutlich nicht allzu weit von meiner eigenen Hütte entfernt.
Die Missgunst Carolines, die widersprüchlich zu ihrer Rettungstat meiner Wenigkeit ist, bekomme ich sofort und deutlich zu spüren als sie meinen Körper wie einen Müllsack auf den Boden fallen lässt, ich unsanft auf dem Rücken lande und zu ihr auf sehe. Ihrem Anblick wende ich mich ab um meinen neuen Aufenthaltsort in Augenschein zu nehmen: Ein modriger Raum, wie ein Kellergewölbe, nur vermodert, vermoost und schäbig dem Verfall ausgesetzt. Allzu lange habe ich nicht das Vergnügen mich mit meinem neuen Zuhause auf Zeit anzufreunden, denn schon spüre ich wie die Fingerknochen einer zarten Hand an meiner Brust und einen ungeahnten Zug auf meinen Kragen, ebenso wie das einschneidende Shirt an meinem Nacken. Wahrlich nicht die Beste Art jemanden willkommen zu heißen, doch was erwartet man von einem Vampir auch großartig, hm? Caroline würdigt mich keines Wortes, sondern zerrt mich, ähnlich eines Mehlsackes gleich kommend über den Boden durch den Raum. Warum ich mich nicht wehre? Wozu? Damit ich wieder ihr Blut auf meinen Lippen schmecke? Oder sie mein Herz in der Hand hält? Dann wäre der ganze schöne Plan umsonst gewesen, das wollen wir ja nicht. Also füge ich mich, lasse mich ziehen, gebe keinen Mucks von mir. Innerlich bin ich aufgewühlt, kann die Anspannung des Ungewissen nicht länger in mir tragen: Wird sie mich töten? Foltern? Beides? Keine Ahnung was in dem Köpfchen der blonden Blutsaugerin vor sich geht, aber durch meine Worte und Taten habe ich wohl keinen Luxusstand verdient. Als sie mich endlich in die Mitte des Raumes gebracht hat und ich sie von unten herauf ansehe, schaue ich ihr zum ersten Mal seit wir an diesem muffigen Ort sind wieder in ihre ozeanblauen Augen, ehe sie auch schon beginnt hastig meine Hände in Handschellen zu verpacken, als sei ich ein Schwerverbrecher höchster Klasse. Eigentlich sollte sie in Ketten gehalten werden, nicht ich, sie ist die blutsaugende Mörderin hier. Doch wie gesagt sich zu wehren wäre so als würde man ein Eigentor schießen, schädlich für sich selbst. Deshalb spiele ich mit, bleibe nach außen hin ruhig, was man von meinem Inneren nicht behaupten kann. Alles in mir schreit nach einer Reaktion, dass ich mich zur Wehr setze, kämpfe, mir das nicht gefallen lasse. Aber was soll ich machen? Sterben ohne meine Rache? Dann hätte ich mir schon in der Seitengasse das Leben nehmen können oder nachdem ich auf dem Polizeirevier war, als der stümperhafte Detektiv allen Ernstes mich als ersten Verdächtigen präsentiert hatte. Damals war ich auch in einer Bar, trank mir Mut an, ehe ich in meine Übergangswohnung torkelte und mir die Waffe an den Kopf hielt. Schon damals konnte ich mein Leben nicht selbst beenden, so sehr ich es auch wollte. Es war schon immer so als würde mich eine unsichtbare Macht davon abhalten, als sei ich auf ewig dazu verdammt andere Menschen oder auch Wesen zu provozieren damit sie das beenden was ich nicht beenden kann. Doch wie ihr seht stehe ich noch hier, also war ich nicht erfolgreich, noch nicht. „Ist nett hier….Wohnst du hier? Vorhänge wären nicht schlecht, ein paar nette Rottöne und schon wird es einaldender. Nur so als Vorschlag“, wettere ich, noch bevor sie das Wort an mich richten kann in meiner gewohnten Arroganz, nur um die Tatsache herunter zu spielen, dass mich diese Ungewissheit rasend macht. „Ich werde euch nicht vergessen. Wie könnte man je diese ozeanblauen Augen vergessen, die voller Schmerz meinen Worten gelauscht haben, mit denen ich so treffend deinem ach so tollen Verlobten versucht habe zu erklären wieso gerade du ihn gerufen hast. Ist er immer so? So unfähig zwischen den Zeilen zu lesen? Ich meine, selbst ein hassender Trunkenbold wie ich es einer bin hat es verstanden“, ich versuche mit den Schultern zu zucken, was sich mit den Handschellen und den daran befestigten Ketten etwas schwierig gestaltet. Ich lehne mich sowohl mit meinem Rücken als auch mit meinem Hinterkopf an die kalte Wand, blicke zu ihr auf und beobachte sie dabei wie sie beginnt auf uns ab zu gehen, als sei ihr Zwiespalt immer noch tief in ihr drin, als könne sie sich immer noch nicht entscheiden was sie mit mir machen soll. Oder diese innere Unruhe rührt daher das ihr Verlobter ein wohl noch größeres Arschloch ist als er, was zugegebenermaßen ein wenig an meinem Ego kratzt. Sie kann einen wahnsinnig machen wenn sie immer wieder von rechts nach links und von links nach rechts schreitet, hastig kehrt macht und somit sämtliche Ruhe des Raumes absorbiert. Als sie sich dann – zu meiner Erleichterung – zu mir wendet und dem ganzen Hin und Her ein Ende setzt, lege ich meinen Kopf fragend zur Seite als sie ihr Kinn anhebt um ihre Macht zu demonstrieren die sie glaubt über mich zu besitzen. Ihre Frage überrascht mich nicht, doch die Worte „…gehört viel Fantasie dazu, sich auszumalen, du hättest so etwas wie Freunde oder auch nur Bekannte, die dich hin und wieder mal freiwillig ertragen…“ gleichen einem Peitschenhieb auf meine nackte Brust. Immer wieder daran erinnert zu werden sämtliche Menschen überlebt zu haben die mir wichtig waren ist wie ein Schlag in die Magengrube, immer und immer wieder, der sich sobald man am Boden liegt in einen erbarmungslosen Tritt verwandelt.
Ja, Ja verdammt ich muss nicht immer wieder daran erinnert werden, dass ich alleine bin, ich muss es nicht ständig hören. Ebenso wenig die Tatsache das meine Gegenwart eine verdammte Qual für all jene zu sein scheint die mich nicht verstehen – würde ich zu gerne Brüllen, innerlich habe ich ihr jene Worte auch gerade mit der Stimmgewalt eines Orkanes entgegen geworfen, mit gefletschten Zähnen und bissigem Unterton, doch diese Schreie verbleiben in mir, hinter den Mauern in mir, prallen an deren Wänden ab und hallen darin weiter, ehe sie verstummen.
„Noch mehr von mir? Du meinst hassende, selbstmordgefährdete Trunkenbolde? Sicherlich, die findest du in jeder guten Bar. Leicht zu erkennen an der Melancholie die von ihnen ausgeht und an den Worten „Noch einen, ach was, lass einfach die Flasche stehen, mein Guter“. Suchst du so jemanden, falls das mit deinem Verlobten doch nicht klappt?“, ein Grinsen ziert meine Lippen, während ich mit meinen Worten regelrecht mit dem Feuer spiele, die Tatsache ignorierend das ich drohe mich zu verbrennen. „All jene die meine Gegenwart freiwillig ertragen hätten habe ich zu Grabe tragen müssen, für den Fall das du überhaupt Interesse hast diese Information über mich zu wissen. Wenn nicht…“, hier stoppe ich, sehe ernst zu ihr auf und lasse die kleine Kunstpause einwirken, als suche ich nach den richtigen Worten. „…dann verstehe ich nicht warum ich noch atme, warum mein Herz noch schlägt, warum du dem ganzen Theater kein Ende setzt…“, ich ziehe etwas an den Fesseln um deren Grenzen zu testen, doch viel Spiel bieten sie nicht, im Gegenteil, sie leisten ganze Arbeit. Ihr fragt euch jetzt sicher warum ich jene Information offenbart habe, hm? Es macht sowieso keinen Unterschied was sie weiß und was nicht, denn entweder ich sterbe hier unten oder sie ihre Worte bezüglich des Vergessens treten unvorstellbarer Weise ein. Vielleicht will ich auch einfach nur Gewissheit das wenigstens ein Wesen dieses Planeten den Namen Alexander Gideon Lightwood und sein Wesen dahinter in die Welt hinaus trägt, ihn kennt und womöglich das Vergessen etwas ausbremst. Vielleicht sind es auch ihre Augen die mich in eine Trance locken, festhalten und nicht wieder loslassen. Ich habe ihren Schmerz gesehen, Schmerz den ich höchst selbst herbeigeführt habe als ich sie durchschaut habe, einen Schmerz der genauso gut jener meines früheren, nun eingesperrten, Ichs sein könnte. Ihr nachdenklicher Blick macht mich wahnsinnig, denn ich kann nicht anders als diesen zu erwiedern, meine braunen Augen in ihre blauen blicken zu lassen.

@Caroline Forbes


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#4

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 17.02.2017 14:35
von Caroline Forbes • 882 Beiträge

Offen gesagt gingen mir Alexander’s hoch ausschweifende Witzeleien, welche vermutlich auf die darunter liegende Ausweglosigkeit zurück zu führen waren, deutlich auf den Geist; mir ein trockenes sowie unamüsiertes Lächeln entlockend, welches wortlos sprach: ‚Lass es doch einfach gut sein.‘ Tatsächlich jedoch schien ich den Kontext meiner Frage nicht ausreichend betont zu haben, denn vielmehr war ich hinter der Gewissheit her, ob neben ihm noch weitere Vampirjäger ihr Unwesen in Mystic Falls trieben. Immerhin war es hoch fährlässig und verrückt, sich im Alleingang in einer Stadt wie dieser Erfolge zu erhoffen, doch sollte ich bereits den Glauben an einen gesunden Verstand bei ihm nicht längst verloren haben? Jedoch sollten seine folgenden Worte, die erste wohl freiwillig offenbarte Preisgebung seiner Geschichte, mir meine Neugierde mit einem dumpfen Schlag in meine Magengrube austreiben, so auch das zuvor vor Sarkasmus blühende Lächeln auf meine Lippen. Jenes verstummte zeitgleich mit meiner selbstgefälligen Haltung, alsbald sich eine gewisse Melancholie und aufrichtiges Mitgefühl in Fluten über mich hermachten. Sein Schmerz erinnerte mich an den meinen zurück, welcher zwar bewältigt schien, doch seien wir mal ehrlich, jemanden zu vergessen, den man einst liebte, war ein ebenso surrealer Gedanke wie jener, sich an jemanden erinnern zu können, den man nie kennen lernte. Jeder weitere Verlust in meinem Leben hatte die zusätzliche Last des Weltgewichts auf meinen zerbrechlichen Schultern unwiderruflich belastet, mit jedem Schritt, den ich durch meine Ewigkeit setzte, eine unabnehmbare Bürde, welche mich prägte und zu der Persönlichkeit machte, die ich war. Umso enger hielt ich an den Wenigen fest, die mir geblieben waren: Elena, Emilia, Bonnie, Enzo und Stefan. Die Nähe zu jenen tief geliebten Charakteren wurzelte umso tiefgehender in mir, seit mich die Realität der niederschmetternden Gewissheit ausgesetzt hatte, dass alles, worauf ein jeder tagtäglich baute, ebenso vergänglich war wie der tägliche Sonnenaufgang. Ich sollte schmerzhaft am eigenen Leibe erfahren, dass der persönliche, eigene Weltuntergang nicht bloß eine Fantasie war, sondern vielmehr eine mit jeder Sekunde realistische Laune der Naturgewalt, welche ähnlich einer Todeswelle unbeirrt alles Glück unter sich ergoss, mit sich in die Fluten riss und von dort unauffindbar bis in alle Tage mit sich stahl. Einige, äußerst gesegnete Menschen lebten in dem Glück, dass ein Verlust von solch jeden Glauben überschüttendem Ausmaß in ihrem kurz bejahrten Leben bloß eine Einmaligkeit darstellte – ich als Vampir, verfangen in eine Welt, in der mörderische Intrigen und scheinbar alles Dunkel der Welt ihr Zuhause fanden, hatte immer wieder aufs Neue daran zu beißen, mich daran gewöhnen zu müssen, dass bloß die wenigsten Dinge meine Zeitlosigkeit einholten. Die Zeit interessierte es nicht, wen sie vor sich hatte; sie war unbedacht, wild, unergründlich wechselhaft und somit wohl die freilebendste Natur, welche die Erde je gesehen hatte. Ob Mensch oder Vampir, das war ganz gleich – oftmals zerbrachen wir uns allesamt unsere Gemüter an der irrsinnigen Vorstellung, die Natur kenne Liebe, mache gar etwa Halt vor dieser. Nein, dem war nicht so und wir konnten uns glücklich schätzen, obgleich der Vergänglichkeit des Planeten, den wir bewohnten, mit all unserer fortwährenden und unerschütterlichen Liebe mit ihr einher existieren zu dürfen. Die Fluten gaben und sie stahlen und niemals ließe sich erahnen, was die künftige Flut einem vor die Füße warf und zeitgleich aus den ängstlich erzitternden Armen entriss – in diesem Falle hatte sie mir den Vampirjäger vor die Füße gespült und es war bloß eine Frage der Zeit, bis ich meine suchenden Blicke umher warf und erkannte, was sie mir gestohlen hatte. Jenem Mann war es mit seiner Offenbarung gelungen, meine Schutzhaltung einzubrechen und in meinen tief getroffenen Augen spiegelte sich all das, was die seinen doch so gekonnt vor mir beschützten. In diesem Moment hasste ich mich dafür, meinen Giftigkeiten einen solch bösartigen Ausdruck vermacht zu haben. Gar unterbewusst geleitet, kniete ich mich nun zu allem Überdruss vor ihm nieder, während meine so weichen, vor Mitgefühl nahezu zerfließenden Augen rein gar nichts mehr mit dem klassischen Caroline-Forbes-Verschnitt, den ich ihm zuvor präsentiert hatte, gemein hatten; ein weiteres Mal hatte er mich schwach gemacht, indem seine Schwäche die Schwäche in mir erkannt und verstanden aufschreien ließ. So wie ich ihn nun anfänglich wortwörtlich sprachlos vor Emotionen bestarrte, so als wolle mein alleiniger Blick zaghaftester Zärtlichkeit seine Trauer von ihm streicheln, schlich sich mir der ungenießbar bittere Gedanke ein, dass ihm in diesem Fall nicht die Zeit seine Angehörigen mit sich nahm. In dem Moment, als ich dies erkannte, überschattete ein schmerzhaftes Funkeln erkennbar meine sanftmütige Reinheit – nun, da ich um seine Verluste wusste, sah ich nicht länger einen Grund darin, mich ihm gegenüber zu erheben, unverständlich in den Tiefen meines Unterbewussten geschehen. Ozeanblaue Augen blitzten auf fairer und Intimität gewährender Augenhöhe in feurigbraune Augen, zwei so kontraststarke Gegensätze nach außenhin, während sich in deren unergründlichen Tiefen trotz aller Differenzen dieselbe Essenz spiegelte: Trauer und Einsamkeit. „Dein Verlust tut mir schrecklich leid …“, entstieg mein brüchiges Hauchen klangvoll in die Höhe der Wände hinab, welche meiner Flüsterstille nun erst Ausdruck verliehen, „ob du es mir glaubst oder nicht: Ich weiß ganz genau, wie sich das anfühlt. Und ich weiß, wie es ist, den Kummer von sich abstreifen zu wollen, doch mitsamt dessen alles andere von sich zu reißen. Ich weiß, wie es sich anfühlt, lieber in einer Lüge um ein unnahbares, gefühlsresistentes Selbst gefangen zu leben, statt sich selbst und somit all dieser Trauer ausgeliefert zu sein. Doch ich habe eine gute Nachricht für dich … mir wurde eine wundervolle Gabe mitgegeben, die es dir erlauben wird, unter alledem nicht zu zerbrechen. Du wirst wieder erfahren, wie es ist, wenn sich jeder einzelne Atemzug nicht länger nach einem Selbstbetrug anfühlt. Du wirst wieder erfahren, wie es ist zu lieben, wenn die Gefahr vor dem möglichen ‚Wenn‘ hinter Unkenntlichkeit verschleiert wird. Schon bald, da wirst du die wenigen Jahre, die dir gegeben sind, zu vollerer Lebendigkeit leben, als du es je gekannt hast. Du wirst dein Leben als das Geschenk annehmen, das es ist, ehe deine Familie dich empfängt mit dem Wissen, dass du genutzt hast, was sie dir gaben: Dich. Du wirst all die großen und kleinen Abenteuer eines erfüllten Menschenlebens bestreiten, eine wunderschöne Frau finden und unwiderstehlich liebenswerte Kinder in die Welt setzen … und die einzigen Monster, die du kennen wirst, werden die unter ihrem Bett sein, nach denen du jeden Abend prüfen musst …“ Von Wort zu Wort steigerte sich die spürbar warm einhüllende Sanftheit in ihnen, von Wort zu Wort erstrahlten meine Augen hoffnungsvoller als zuvor, es war, als trug meine Seele ihre innerlich verborgene Schönheit in den wohl sanftesten und melodischsten Klängen verpackt zu ihm hervor, damit er sich nicht an dem schnitt, was sie tatsächlich bedeuteten. Dass ein Teil seiner Selbst von ihm genommen werden würde, ein Teil seiner Selbst, auf den er ein Anrecht besaß: Hass, Wut, all dies waren nichts weiter als gesunde Bewältigungsstrategien. Doch belog er sich selbst, wenn er glaubte, all dies vergiftete ihn nicht mit jedem weiteren Tag zusehends mehr. Alles, was ich mir für ihn, jenen ‚dahergelaufenen Fremden‘ wünschte, war innerer Seelenfrieden, nachdem ich all den Schmerz mit einem gekonnten Blick in seine schauspielerisch trügenden Augen und ein paar tief gewollten Worten aus ihm saugte. Seine Familie, die sollte seinen Gedanken erhalten bleiben, wenn er ging: Doch er sollte sie in sich tragen, als begleiteten sie ihn mit allem, was er tat, als sagte ihre körperliche Vergänglichkeit rein gar nichts über die unsterbliche Liebe ihres Geistes aus. Alleine die Vorstellung an das, was Alexander bevorstand, ließ mich träumerisch wie ein kleines Mädchen lächeln – ein kleines Mädchen, das sich doch nur erhoffte, einem anderen das ganz große Happyend zu vermachen, das sie selbst bislang nicht hatte sehen dürfen. Dass Alexander nichts als Verachtung für mich und meine Rasse empfand, mir vermutlich das in diesem unantastbaren Augenblick mit ihm in Einklang bebende Herz aus der Brust schnitt, wenn er denn nur könnte, zählte für mich derweilen nicht, denn hatte ich mich anders entschieden, als meine Mutter ihrem Krebs erlag? Auch ich hatte Zuflucht in kaltblütigen Morden gesucht, in der Hoffnung, ich konnte mir beweisen, dass die wohl beängstigendste Macht der Welt, die Liebe, nicht länger mein Sklavereitreiber war. „Du musst mich und meine Handlungen nicht verstehen können. Du musst ebenso wenig das zwischen mir und Stefan verstehen können, denn uns wird es schon bald in deiner Welt nicht mehr geben. Letzten Endes wirst du auf andere Weise all das bekommen haben, was du dir wünschst. Betrachte das hier … als kleine Unannehmlichkeit, die du ähnlich eines Traumes vergessen wirst. Du musst Hunger haben, nicht?“, tönte ich des Weiteren mit angespanntem, doch aufrichtig gewolltem Sonnenlächeln, da meiner geringfügigen objektiven Wahrnehmung bewusst war, dass ich mich durchaus lächerlich machte. Dass mir vermutlich jede folgende Sekunde sein arrogant verschleierndes Gelächter entgegen hallte, das ich innerlich geduckt über mich einher ziehen ließe. Gott sei Dank wurde ich zumindest für den unmittelbaren Moment von seiner Reaktion verschont, als nun mein Handy erklingelte, welches ich rasch zückte, mich zeitgleich aufrichtend, als sei die Barriere zwischen mir und dem Jäger wieder zu ganzer, fälschlicher Festigkeit erblüht. Dem jedoch war nicht so, nicht für mich. „Emilia, hey“, hörte mich Alexander beschwingt am Telefon plaudern, „ich habe dir ja mal von dem Lockwood-Kerker erzählt? Du weißt schon, wo Tyler und ich … ja, genau dort sind wir. Sorry, ich weiß, eine Sahneschnitte wie dich lässt man nicht stehen, aber es ist wichtig, dass Stefan nicht weiß, wo er ist. Würdest du vorbei schauen und vorher beim Bäcker etwas besorgen? Du bist die Beste, bis gleich.“ So wie ich nun auflegte, lag mir meine zuvorige Gutmütigkeit doch ein wenig unwohl im Nacken, während ich mich nun, das Handy wieder einsteckend, abermals aus unerreichbarer Höhe Alec gegenüber fand. „Wie … wie heißt du eigentlich? Ich meine, nachdem ich das von dir weiß, tut ein Name ja auch nichts mehr zur Sache. Es sei denn, du wünschst, dass ich dich Gefangener 01 nenne …“, hörte ich meinem eigenen, kläglichen Smalltalkversuch zu, bloß um der peinlichen Stille nicht auch nur die Möglichkeit eines ersten Atemzuges zu gewähren, mein Stimmklang hierbei sowohl angespannt als auch aufgekratzt.

@Alexander Lightwood @Emilia Fernandez


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#5

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 17.02.2017 16:47
von Alexander Lightwood • 205 Beiträge

Auch wenn ich vor wenigen Augenblicken ein Teil von mir offenbart, ihr einen Teil meiner Vergangenheit vor Augen geführt hatte, zeugt nun nichts mehr von der Verletzlichkeit meiner Worte. Wie auch? Ich bin wie ein Schauspieler, mit dem Talent das äußere vom inneren grundlegend unterscheiden zu lassen, zu meist ein Segen, ab und an war es einst auch als Fluch zu betrachten. So konnte schon damals ein niemand meine Trauer auch nur erahnen, denn jene schlummerte tief hinter der Maske meines Äußeren, für alle Welt unsichtbar. Carolines Blick, das Lächeln welches sie mir entgegen bringt zeugen abermals davon das ihr meine arrogante, unnahbare Art zu wider ist, sie mir am liebsten das dreckige, provokante Grinsen aus dem Gesicht kratzen würde. Fragt sich nur, warum sie es nicht tut, was sie davon abhält. Aber mit ihrer Reaktion auf meinen kleinen Einblick in das längst vergessene in mir hätte ich niemals gerechnet, denn eigentlich hätte ich mit schallendem Lachen und Desinteresse gerechnet, schließlich ist sie ein Vampir, mit schwarzem Herzen und ohne Mitgefühl für die Probleme eines völlig Fremden. Denn das zuvor so sarkastische, amüsierte Lächeln verschwindet als jene Worte von mir gesprochen sind schlagartig, gefolgt von dem hoch erhobenen Kinn, welches mir Macht hätte demonstrieren sollen. Ich beäuge sie mit Skepsis und einer gewissen Neugierde als sie sich fern aller Annahmen und Vorstellungen zu mir nieder kniet, ich nun wieder Aug in Aug sehen kann. Was hat sie vor? Was ist ihr Plan? Doch als ich in ihre mitfühlenden, gebrochenen ozeanblauen Augen blicke realisiere ich, dass dies eine Emotion ist die niemand, nicht einmal ein Vampir oder ich selbst hätte spielen können. Für mich war die Offenbarung, dass es in meinem Leben keinerlei Menschen mehr gibt die mir wichtig sind, eine reine Information, ein kläglicher Versuch etwas zu dieser verdammten Welt beizutragen, doch für Caroline scheint dies mehr zu bedeuten als ich zu ahnen wage. Die Schwäche in ihrem Blick ist deutlich zu erkennen, fast schon greifbar für mich. Ich jedoch, ich kann meine Skepsis nicht verstecken mit der ich sie beäuge, als sei sie die Verrückte von uns beiden. Niemals hätte ich es gewagt anzunehmen, dass ein Vampir wie sie einer ist etwas wie Mitgefühl erübrigen kann, geschweige denn dieses auch zeigen kann. Doch nun sitzt sie vor mir, mit eben jenem Blick, der nichts aber auch gar nichts mit einer blutsaugenden Bestie oder der Caroline Forbes aus dem Mystic Grill gemein hat. Auf einmal spüre ich tief in meiner Magengegend ein flaues Gefühl, welches von Sekunde zu Sekunde stärker auflodert, je länger der Blickkontakt unserer Augen dauert. Was ist das für ein eigenartiges Gefühl? Wieso verspüre ich keine Abscheu? Wieso will ich ihr nicht um jeden Preis nach dem Leben trachten? Was ist nur los mit mir? Je länger dieser Moment von unausgesprochenen Gedanken noch andauert, desto intimer scheint er zu werden, auch wenn wir uns mit keinem Stück berühren. Diese Intimität könnte nicht noch stärker werden, so mein Gedanke, doch ich soll sogleich eines besseren belehrt werden, als sich die folgenden Worte aus ihrem Mund erheben und zu mir herüber wehen, wie eine warme Sommerbrise. Ihr tut mein Verlust leid? Innerlich bin ich im Zwiespalt: Auf der einen Seite die Emotionen die sich mit aller Kraft gegen die Mauern stämmen um diese zum Einsturz zu bringen und auf der anderen Seite die von Rache getriebene Vernunft, die versucht das alte Muster meiner selbst wieder zum Leben zu erwecken. All die Hoffnung in ihrer Stimme, all die Zärtlichkeit die allein ihr Flüstern offenbart zeugen von Sanftheit, eine Tatsache die mich noch vor wenigen Tagen einen unkontrollierbaren Brechreiz beschert hätte. Doch jetzt? Jetzt weiß ich nicht was ich denken soll, was mein Körper zu fühlen gewillt ist. Seit Wochen sind dies die ersten wirklich ehrlichen Worte die ich zu hören bekomme, doch sie machen mich stutzig: Erstens, wieso sie solch ein Mitgefühl für mich, den Trunkenbold der ich in ihren Augen bin, übrig haben kann und zweitens was sie in ihren Worten mit ihrer guten Nachricht meint. Je länger mir diese Worte durch den Kopf gehen, desto eher verschließe ich die aufkommenden Gefühle wieder hinter den kalten Mauern, mein Gesicht nimmt wieder ernste Züge an, obgleich mein Herz in meiner Brust immer noch schneller schlägt. Ich weiß ich bin widersprüchlich, ich kann nichts dafür. Mein innerstes will nach außen, doch ich kann das nicht zulassen, ich kann meine Emotionen nicht gewähren lassen. Auch wenn ihre ozeanblauen Augen es bereits in den wenigen Gesprächen geschafft haben einen Riss in die sonst so beständige Mauer zu treiben, ein Leck wenn man so will aus dem ab und an unkontrollierbares fließt. „Ich brauche dein Mitleid nicht, aus diesem Grund habe ich dir nicht gerade diese Information mit auf den Weg gegeben…“, beginne ich als schließlich die Vernunft wieder die Oberhand hat, ich an meinen Fesseln ziehe und ihr weiter in die Augen sehe. „Du weißt nicht wie ich mich fühle, wie auch? Ich will meinen Kummer nicht abstreifen wie eine zweite Haut, ich habe keinen in mir. Mit jedem weiteren Leben das ich verabschiedet habe hat sich auch mein Schmerz verabschiedet, der Kummer ist wie verflogen. Was kümmert es dich denn? Für dich bin ich nur ein Trunkenbold, dessen einziger Freund die Vodkaflasche ist.“, mit verengten Lidern beäuge ich sie, immer noch über ihre Worte über die „gute Nachricht“ nachdenkend. „Welche Gabe? Lass bloß dein Vampir-Hokus-Pokus sein. Du willst dich unterhalten? Du willst mir zeigen das du meinen Schmerz verstehst? Auch wenn ich keinen Schmerz in mir trage….dann rede Klartext Kleine!“, knurre ich ziemlich erbost. „Was gibt es da zu Lächeln?“, stochere ich nach als ich das Lächeln eines kleinen Mädchens auf ihren Lippen erkennen kann. „Ich muss dich nicht verstehen können? Aber du nimmst es dir heraus mich verstehen zu wollen? Lachhaft oder?“, am liebsten würde ich nun, um meine trotzige Haltung zu unterstreichen, meine Arme vor der Brust verschränken, doch ich kann ja nicht. Stattdessen sehe ich ihr weiter in die Augen, tief und durchdringend, als würde ich versuchen in ihre Seele zu blicken. „Keinen Appetit“, töne ich, aber in Wahrheit würde es nicht mehr lange dauern und mein Magen würde sich lautstark ankündigen, als sei er ein Buckelwal, der einen Paarungsruf praktiziert.
Was hat sie nur an sich das ich meinen Blick nicht von ihr abwenden kann? Dieser Gedanke lähmt all die anderen Gedanken in meinem Kopf, lässt mich meine ernste Haltung verlieren, so als weiche gerade sämtliches Leben aus mir und das nur durch einen einzigen Blick ihrer ozeanblauen Augen. Sie ist ein Vampir! Sie ist ein Vampir! Alles in mir versucht zu schreien, mich selbst zur Vernunft zu bringen, doch im Nachhinein sind ihre Worte wie pures Gift für meine innere Mauer, die brüchig wird, wenn ich nicht den Blick abwende. Zu meinem Glück läutet nun ihr Handy, sodass sie sich von mir abwendet und ich nur beiläufig ihrem Gespräch mit Emilia zuhören muss. Nun könnte ich ja wieder Herr meiner Gedanken sein oder? Falsch, denn meine Gedanken, meine versteckten Emotionen, alles in mir scheint seinen eigenen Plan zu haben, die Rachegelüste werden in den Hintergrund verdrängt, während ich eine weitere Passage meines Lebens in Bildern vor mir sehe, abermals eine Erinnerung die längst in eine Gefängniszelle ohne Wiederkehr gehört. Erst sehe ich die weißen Flure des Krankenhauses, rieche den beißenden Geruch von Desinfektionsmittel in meiner Nase. Das nächste das ich sehen kann sind meine Adoptiveltern wie sie zusammen mit mir am Krankenbett eines kleinen Jungen stehen. Erneut wechselt das flackern meiner Erinnerungen und ich sehe die Krankenakte jenes jungen Kindes vor mir mit den deutlichen Großbuchstaben „Kyle Kingsley“ darauf, gerade als eine weitere Szenerie auftauchen will, reißt mich Caroline aus meinen Gedanken, sodass ich nur noch die Worte „Er wird es nicht schaffen Mr. Kingsley“ in mir hallen höre. Kingsley fragt ihr euch? Tja, ich habe noch nicht all die Geheimnisse rund um meine Vergangenheit gelüftet, denn da liegt mehr verborgen als der äußere Schein hergibt.
Mein Blick ist leer als ich zu Caroline aufblicke, ihre Frage erst nach wenigen Sekunden mich erreicht, als käme sie aus einem weißen Nebelschleier. „Alexander. Alexander Gideon Lightwood“, gebe ich zur Antwort, immer noch in Trance, immer noch nicht wirklich wieder im Hier und Jetzt, weswegen ich auch so willig meinen Namen preis gebe. Die Erinnerung hat etwas in mir ausgelöst, sodass ich, als das Hier und Jetzt in Form des modrigen Kerkers wieder präsent ist, nicht anders kann als in dieser Lage der Gefühle zu verbleiben. „Du siehst die Menschen um die dich sorgst altern und sterben, während du an die Ewigkeit gebunden bist, wie der Mensch an die Zeit“, stelle ich fest, senke meinen Blick von ihren Augen auf den kalten Boden herab, nur um wieder an Fassung zu gewinnen, ehe ich weitere Gefühlsausbrüche erleide, die einzig und allein ihrer Augen wegen sind. Den Blick ihrer gebrochenen, ozeanblauen Augen kann ich noch immer auf mir spüren, egal wie sehr ich dieses Gefühl verdrängen will. „Warum tötest du mich nicht? Warum hast du Stefan es nicht tun lassen? Was siehst du in meinem lächerlich perfekten Gesicht nur, dass du all meine Worte über dich ergehen lässt? Was? Sag es mir!“, fast schon verzweifelt flüstere ich dies mit gesenktem Kopf, ehe ich verstumme um neue Kräfte zu sammeln und meine steinerne Maske aus Arroganz und Zorn wieder zu erlangen.

@Caroline Forbes


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#6

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 17.02.2017 18:31
von Emilia Fernandez • 168 Beiträge

Coming From: Straße durch die Innenstadt Seite 2



Sie stand da eine ganze weile herum und hörte auf sie Wählzeichen am anderen Ende der Leitung, sie war drauf und dran schon wieder aufzulegen und machte sich auch schon auf den Weg Richtung nach Hause als Caroline dann auch endlich abnahm, Emilia sagte ihr das sie da völlig recht hatte, das sie normal keiner einfach stehen lässt oder ähnliches, aber sie es ihr nochmal verzeihen würde, sie das Mehr aus spass meinte, sie dann aber auch schon wieder auflegte, Emilia machte sich sofort auf den Weg zu den genannten Ort, machte unterwegs wie gewünscht halt bei einem Bäcker und holte dort ein paar diverse Leckereinen und sogar Kaffee für alle, danach machte sie sich Zügig auf den Weg da hin und war kurze Zeit später auch schon am besagten Ort, sie ging on das Kellergewölbe hinunter und entdeckte die beiden auch sofort, ein grinsen auf ihren Roten geschminkten lippen lag.

"Ich bin so schnell gekommen wie ich konnte Liebes, und war sogar beim Bäcker, also was gibts neues?
dein Romeo hat übrigens das Weite gesucht, er ist also keinerlei gefahr.."

sagte die Brünetre zu der Blondine und sah die beiden Abwechselnd an.

"was hast du mit dem Jäger vor Liebes? willst du ihn nicht töten?"

@Caroline Forbes
@Alexander Lightwood



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#7

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 17.02.2017 20:27
von Caroline Forbes • 882 Beiträge

Wie erwartet war die Antwort Alexander’s auf die Offenbarung meines kleinen Plans um nichts anderes als Seitenhiebe bemüht – in jener Hinsicht glich ich tatsächlich einem unbelehrbaren Kind, wobei diese wenigstens daraus lernten, hatten sie bereits einmal die Erfahrung gemacht, dass das kleine Händchen auf der Herdplatte nichts als Schmerz bedeutete. Ich jedoch sollte mir von dieser Weisheit womöglich ein Stück abschneiden, denn schien es, als ließ ich meine Hand auf jeder Herdplatte kochen, die nur aufzufinden war, das warnende Glühendrot ganz bewusst außer Acht lassend. Umso dankbarer war ich gewesen, als der Anruf meiner Freundin Emilia den Dialog zwischen mir und Alexander vorzeitig beendete. Nun jedoch war es wieder an mir, mich den Worten Alexander’s zu stellen und es ließ sich mir nicht helfen, diese als Zurückweisung viel zu tief in mich aufzunehmen. Natürlich war Skpesis das Grundmotiv seiner endlosen Fragerei, verübeln ließ es sich ihm nicht, denn ganz gleich, wie dringlich er es auch abstreiten mochte: Angst und Misstrauen waren die einzige logische Konsequenz auf seine Gefangenschaft, insbesondere durch einen jemanden wie mich, an dem selbst der brillianteste Menschenverstand auf der Suche nach Antworten kläglich zerbrach. So wie ich ihn nun durch fortgehend getroffene, nachdenkliche Augen ausgiebig und unbemerkt beobachtete und seine Fragen in einem kraftlosen Flüstern verblassend an mich heran reichten, als waren ihm diese seinen letzten Funken emotionaler Energie wert, war jedes innerlich einer Karrussellfahrt gleichende Suchen nach meiner abwehrend selbstgefälligen Selbstdarstellung so entmutigend unauffindbar. Ich konnte schlichtweg nicht darüber hinweg sehen, einen Teil seines Schmerzes in mir selbst zu erfahren, als er um einen Grund verlangte, weshalb ich ihm nicht dem Tode überlassen hatte … gar so, als enttäuschte es ihn, lediglich aufgrund meiner dämlichen Nächstenliebe fortbestehen zu dürfen. Selbst die rosige Zukunft, welche ich ihm noch Minuten zuvor in den schillerndsten Farben an den Himmel gemalt hatte, schien ihm nicht länger etwas zu bedeuten – ein jeder hatte einen emotionalen Anker, so hatte ich es bereits bei unzähligen Vampiren erlebt, welche durch jenen wieder ihres Bedürfnisses nach Gefühl nachgegeben hatten. Doch was war seiner? Ich glaubte nicht an die zweifellose Boshaftigkeit, an Dunkelheit ohne den geringsten Funken Licht in sich: Dies war Essenz sämtlicher Kindermärchen, in welchen Gut und Böse in überspitzte und somit unverkennbare Partien aufgeteilt war, und genau in jene Märchen gehörte sie hinein. Scheinbar gab sich Alexander Gideon Lightwood, das lächerlich perfekte Gesicht, das sich nun zu einem ebenso lächerlich klangvollen Namen vereinte, mit äußerster Vorliebe ähnlichen Märchen hin: So gab es keine Stärke, wo auch Schwäche war. So gab es kein Licht, wo auch Dunkel war. So gab es kein Menschsein, wo auch Vampirismus war … dabei war die Antwort auf seine Frage sowohl simpel als auch komplex. „Wenn es dich wirklich interessiert, gut, ich werde dir deine Antwort liefern. Entweder du glaubst es oder du lässt es eben bleiben; es ist wirklich nicht mein Problem, was du von mir glaubst, denn wie gesagt, theoretisch hast du mich nie gesehen“, platzte rasch aus mir heraus, alleinig die Geschwindigkeit meiner unüberlegten Worte um deren tiefe Aufrichtigkeit bekräftigend, während Alexander Lightwood nicht einmal erahnte, dass mein Augenpaar mit einer Ruhe und Zärtlichkeit auf ihm verharrte, welche rein gar nichts mit der minderen Sturmgewalt meiner Stimme gemein hatte, „was ich in deinem lächerlich perfekten Gesicht sehe? Ich sehe darin all meine Freunde, einschließlich mir selbst. Jene von dir so tief in den Abgrund gewünschten, seelenlosen Vampire, wie ich einer bin, jene unter ihnen, welche ich am Meisten liebe, sie alle standen bereits genau an der Schwelle, an der du gerade stehst. Wenn du glaubst, das, was ich da gerade vor mir sehe, ist neu für mich, dann liegst du falsch. Ja, genau aus diesem Grund bilde ich lächerliches Blondchen mir ein, dich in gewisser Hinsicht nachvollziehen zu können. Ich habe mich niemals in die Flucht schlagen lassen, ganz gleich wie sehr ich unter der Selbstaufgabe meiner Freunde zeitweise gelitten habe. Ohne mich stünden sie heute nicht dort, wo sie gerade stehen … nämlich auf festem Boden. Gut, ich habe es getan, da ich diese Vampire liebe und ja, ich finde dich im Gegensatz nicht mal annähernd sympathisch – wie auch? Du bist ganz offensichtlich größenwahnsinnig, vollkommen kaputt und umgibst dich mit dieser waghalsigen Arroganz, die im Übrigen auch nicht mehr wirklich erfrischend für mich ist. Aber aus irgendeinem Grund kann ich es nicht sein lassen, in dir das zu sehen, was ich einst in meinen Freunden sah, als jene den Schalter umlegten und ihre Menschlichkeit tief in sich verschlossen. Wer weiß? Vielleicht tue ich das ja nicht einmal für dich? Wer weiß das schon? Glaub mir, ich tu’s nicht. Ich weiß, es muss deine kleingeistige Welt sprengen, dass ich dich mit diesen ‚tollwütigen Bestien‘ vergleiche, aber wenn du nur einmal ehrlich zu dir selbst wärst, würdest du erkennen, dass dich rein gar nichts mehr von ihnen unterscheidet. Doch du hast dich bereits einmal verändert – kein Mensch wird mit einem solch blinden Hass geboren. Was bedeutet, du kannst es wieder tun. Und falls nicht, dann wird es spätestens in einer Woche sowieso nicht länger mein Problem sein.“ Dies und nichts anderes war die gesamte Nacktheit der Wahrheit, wobei ich mich ernsthaft fragte, weshalb ich mich überhaupt auf ein Gespräch mit ihm herab ließ, denn tat es nichts zur Sache. Womöglich würde er seine Wege finden, um dies durch sein vorurteilsbelastetes Gehirn zu filtern, damit am Ende rein gar nichts von meiner ursprünglichen Aussage mehr an ihm haften blieb – doch aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund wünschte ich mir, dass er aus eigenen Kräften zu der Erkenntnis kam, dass die Schuld an seiner Vergangenheit von weitaus höheren Mächten bestimmt wurde als durch den Vampirismus als unverhoffte Naturbegebenheit. Aus irgendeinem noch viel fataler lachhaften Grund – ja, ich war nicht die Einzige von uns beiden, die allmählich ihren Verstand inmitten dieses Aufeinanderpralls zweier entgegen gesetzter Welten verlor … - erwischte ich mich dabei, mir zu wünschen, dass er eines Tages fähig sein würde zu erkennen, welches Geschenk ich ihm vermachte, welch niemals erdachte Helligkeit, die ihm seinen Pfad aus der trüben Dunkelheit zurück zu sich und dem Leben selbst erleuchtete. Doch wenn mein Plan verlief wie geheißen, so sah ich mich bloß ein weiteres von unzähligen Malen einer Begegnung von einseitiger Bedeutung gegenüber; diesmal gar selbst erwählend, in ewiger Vergessenheit verschluckt zu werden, während ich mich womöglich in den unabsehbarsten Momenten daran zurück entsann, dass ich dem womöglich bereits grauhaarigen und gebrechlichen Alexander Lightwood ein erfülltes Leben geschenkt hatte. Ein Leben, das sich ohne mich vermutlich gar wie von alleine zwischen Messers Schneide verlaufen hätte, wäre er mir nicht rechtzeitig im wahrsten Sinne des Wortes vor die Füße gelaufen. Ein weiteres Mal gab ich hundert Prozent, zum Wohle eines Fremden, zum Wohle eines Todfeindes, während sich an meiner inneren Einsamkeit jedoch nicht das Geringste änderte. Doch behielt ich ihm gegenüber dadurch im jetzigen Moment einen entscheidenden und kostbaren Vorteil bei: Ich konnte mit mir selbst leben. Während meine Worte nun jedoch gedanklich in mir nachhallten, ereilte mich ein Geistesblitz. Es gab da diesen einen Menschen, den einzigen derzeit existierenden, welcher sowohl die meine, als auch Alexander’s Seite einst für sich erlebt hatte – diesen einen Menschen, der vom blühenden Menschenleben in das Dasein als blutsaugender Vampir geworfen wurde und sich im Anschluss durch das letzte weltweite Heilmittel abermals vermenschlichte. Ein kaum merkliches, vor Neugierde gespanntes Grinsen tat sie mir auf beim Gedanken daran, wie sich Alexander’s Schwarz-Weiß-Welt vermutlich an Elena Gilbert, meiner besten Freundin seit Lebzeiten, die Zähne ausbiss. Sie war nachweislich ein stinknormaler Mensch, ganz wie er es war, doch mit einer Vergangenheit, wie selbst die lächerlichen Bücher, in die er offenbar viel zu lange seine Nase gesteckt hatte, diese nicht berichten konnte. „Du darfst mir gerne Bescheid sagen, falls du dich einsam fühlen solltest. Ich weiß, solche Gefühle hat der unnahbare Alexander Gideon Lightwood nie gefühlt, doch falls der unnahbare Alexander Gideon Lightwood sich ja doch, oh Schreck, einmal im Leben geirrt haben sollte, habe ich da eine ganz reizende, zweifellos menschliche Freundin, die sich bestimmt in deine neue Bude herab erbarmt“, tönte ich nun verdächtig lebhaft, nicht zwangsläufig ein Geheimnis darum machend, dass zwischen den Zeilen weitaus mehr zu finden war. Den Gedanken an Elena schob ich allerdings vorerst beiseite, als mein Blick nun auch über die Schulter hinweg mit dem Anflug eines besänftigten Lächelns Emilia entgegen fiel, welche unbeschwert wie eh und je von ihrem kleinen Ausflug in die Bäckerei tönte. „Du bist ein Schatz. Fragt sich nur, wer von uns beiden ihn füttern soll … ich weiß ja nicht, ob du Spaß daran hast …“, plauderte ich von ihrer Besonnenheit wie angesteckt, während meine blauen Augen Alexander zeitgleich neckend entgegen funkelten. Als Emilia nun nachhakte, weshalb ich den Jäger suspekterweise hier gefangen hielt, statt ihm gleich den Gar auszumachen, musste ich durch unversteckt selbstkritische Augen zugeben, dass meine Vernunft mir nichts anderes nahezulegen versuchte. So jedoch nicht mein innerstes, akribischstes Bauchgefühl, welches zumeist meine inneren Kämpfe mit tosendem Gebrüll für sich behauptete. So wie ich Alexander nun an der Seite Emilia’s von oben herab in Augenschein nahm, als sei er ein hoch komplex zu analysierendes Kunstwerk und doch gar nicht wirklich anwesend, gab ich ihr nachdenklich zur Erklärung: „Ich kann es nicht. Und du wirst es nicht. Ich werde warten, bis das Eisenkraut seinen Organismus verlassen hat und ihn anschließend so weiter leben lassen, als habe er nie von unseresgleichen gewusst. Für uns läuft beides auf dasselbe hinaus, die zweite Variante bloß mit weniger Blut …“
@Alexander Lightwood @Emilia Fernandez


In the end we'll fall apart just like the leaves change in colors

And then I will be with you, I will be there one last time now

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#8

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 17.02.2017 22:58
von Alexander Lightwood • 205 Beiträge

Da sitze ich nun, angekettet wie ein Hund, auf kaltem Steinboden, den Blick herabgesenkt auf meine Beine, die Haare sie fallen mir über die Stirn herab, leblos als sei ich nichts weiter als eine Leiche, ein lebloser Toter Köper. Wenn man es genau nimmt bin ich das sogar, ein lebloser Körper, frei von Emotionen die auf Leben in mir schließen würden. Lediglich meine flache Atmung, das Pochen meines Herzens und die Tatsache das ich einfach keine zwei Minuten still sitzen kann, ohne meine Beine zu bewegen oder an den Ketten zu ziehen, bis sie zu klappern beginnen, als seien wir in einem zweitklassigen Geisterfilm.
Meine derzeitige Lage ist allein meine eigene Schuld, ich kann diese nicht von mir abwälzen und einem anderen in die Schuhe schieben, nein, diesmal ist es ganz und gar meine Schuld. Ich habe mich in diese missliche Lage gebracht, habe mich von den Fantasien meiner Rache leiten lassen, bis ich blind für die Realität wurde. Doch nichts kann je ändern was ich bin, nicht nochmal, nichts kann mich davon abbringen zu bekommen was ich will: Gerechtigkeit und Rache. Mag sein das ich mein Ziel zumeist aus den Augen verliere, zu meist dann wenn ich in die ihre Blicken darf, aber ich würde es niemals vergessen, niemals die Spur verlieren und niemals eine Niederlage hinnehmen. In mir drin ist es totenstill, keinerlei Emotionen scheinen an den Mauern in mir empor klimmen und an die Oberfläche zu wollen, doch auch die Wut und der Zorn sind verflogen, auf eine unbekannte Reise, vermutlich nicht so weit weg wie es denn Anschein haben mag.
Erst als sie beginnt zu reden, ich aber nicht aufsehe, spüre ich etwas in mir aufkeimen, etwas was zu Beginn ihrer Worte noch undefinierbar erscheint, sich jedoch mit jedem Wort aus ihrem Mund verdeutlicht: Schuldgefühl. Zuletzt spürte ich dieses Gefühl als meine Eltern, die Lightwoods, zu Grabe getragen wurden und ich oben am Podest stand, den trauernden Mienen entgegen blickte und fortan schwor die Wahrheit ans Licht zu bringen und Gerechtigkeit walten zu lassen, auf das meine Eltern endlich Frieden finden könnten. Doch nun spüre ich dieses Gefühl tief in mir aufflammen, sich durch ein Kribbeln in mir verbreiten, während ich ihren Worten Gehör schenke. „Du vergleichst mich mit deines gleichen? Welch Ironie. Der Vampirhasser wird mit Vampiren verglichen. Soll mich deine Antwort eigentlich beeindrucken? Irgendwas in mir bewegen? Du hast keine Ahnung wieso ich solchen Hass gegen dich und deine Art hege. Mag sein das ich größenwahnsinnig, hassend oder verzweifelt wirke, doch ein Buch würdest du doch auch nicht nach seinem Einband beurteilen oder? Warum versuchst du es dann bei mir? Und jetzt komm mir nicht mit „das machst du aber auch“, denn ich habe dir etwas voraus: Ich habe dich schon in der Seitengasse durchschaut als ich deinem ach so tollen Verlobten erklären musste wieso du ihn brauchst und ich in deine Augen geblickt habe“, gebe ich zunächst zur Antwort, noch immer sehe ich nicht auf, rede monoton und gefühlskalt vor mich hin. „Halte mich für was auch immer du willst, vergleich mich mit wem immer du willst, aber hör auf so zu tun als sei ich für dich so leicht zu durchschauen. Stille Wässer sind tief“, bei meinem letzten Satz hebe ich zum ersten Mal nach einer ganzen Weile den Kopf und schneide sofort mit meinen braunen Augen in ihren Blick ein um die Ernsthaftigkeit meiner Worte abermals zu verdeutlichen. Doch mein Blick, der zeugt nicht etwa von ernster Natur, sondern von einem zuvor noch die dagewesenen Blick: Verzweifelte, braune Augen sehen zu ihr auf, Augen die eines kleinen Jungen ähneln der gerade dabei ist seiner Mutter an der Ladenkasse die ein oder andere Süßigkeit unterzujubeln in der Hoffnung sie würde sie wortlos bezahlen, statt sie wieder zurück ins Regal zu stellen. In Wahrheit aber ist dieser Blick wie eine Bitte, die bitte mich ein einziges Mal zu verstehen, so wie ich verstanden werden will. Die Tatsache dass sie noch immer ein Vampir ist, eine Blutsaugerin, der Quell meines Hasses und der Antrieb meiner Rache, blende ich komplett aus dieser Unterhaltung aus, doch ausblenden heißt niemals vergessen, ich stelle diese Tatsache nur gekonnt in den Hintergrund. Denn das letzte Mal als ich eine derartige Unterhaltung geführt habe, das letzte Mal das ich eben solche Regungen in mir gespürt habe, ist eine Ewigkeit her.
„Ich habe mich in meinem Leben ein dutzende Male verändert, immer dann wenn ich einen weiteren Menschen ins Jenseits verabschiedet habe. Immer wenn einer jener von mir gegangen war, so starb auch ein Teil von mir mit ihm“, gebe ich ganz offen und ehrlich zu, gleichgültig wie sie mit jenen Informationen umgehen würde, ob sie überhaupt damit umgehen wird oder ob sie sie gekonnt ignoriert. Wie gesagt: Es ist mir egal, zu Mal ihre letzten Worte mich stutzig machen und mir einen verwirrten Ausdruck ins Gesicht treiben: „Was meinst du mit „…und falls nicht, dann wird es spätestens in einer Woche sowieso nicht länger mein Problem sein…“, hm? Was hat es damit auf sich? Glaubst du ich würde all das einfach so vergessen? Weiter leben als sei nichts geschehen, als hättet ihr nicht DEREN Blut an euren Händen?“, bestürzt werden meine Worte hastiger, schneller, rasender vor Entsetzen. Wie kann sie mit gesundem Verstand glauben dass ich mich geschlagen gebe und von dannen ziehe als sei nie etwas gewesen? Wie kann sie denken ich würde das Verbrechen an meinen Eltern einfach so vergessen? Mir fehlen nach meinem Ausbruch zunächst die Worte, zu aufgebracht lässt mich die Vorstellung werden das sie mir zu traut ich würde auch nur eine Episode meines Lebens jemals vergessen können. Ich meine: Ich verdränge die Erinnerungen, ich sperre sie gemeinsam mit meinen Gefühlen weg, doch vergessen werde ich sie nie.
Nie werde ich meine blutverschmierten Hände vergessen als ich ein kleiner Junge war. Nie werde ich das Gesicht Kyles vergessen, bevor er seinen letzten Atemzug auf Erden in seine Lungen gezogen hatte. Nie werde ich den Anblick von Mr. Hastings vergessen, wie er versucht hatte mir das Leben anhand eines Tieres zu erklären, nur um ihm danach das Genick mit bloßen Händen zu brechen, als sei es ein dünner Ast. Nie werde ich die blutleeren Körper der Lightwoods vergessen, über ihnen der Vampir gebeugt der für jenes schreckliche Verbrechen verantwortlich war. All das kann und werde ich niemals vergessen, so sehr ich es auch eines Tages wollen würde, ich kann nicht die Erinnerungen loslassen die mich an Momente Erinnern die mich prägten und so formten wie ich nun bin: Ein selbsthassender, suizidgefährdeter Trunkenbold mit einer arrogant großen Klappe.
„Einsamkeit lässt sich nicht mit Gesellschaft vertreiben, Einsamkeit ist beständig. Wenn du glaubst sie ist weg hast du sie in Wahrheit nur verdrängt. Doch sie lauert auf den nächst besten Moment, bereit zuzuschlagen wie eine hungrige Löwin“, da meine Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, rasseln bei jedem Wort die Ketten, immer dann wenn ich versuche meine aufgebrachte Ader mit meinen Händen zu untermalen. „Wozu? Damit auch sie stirbt? Denn das tun sie alle irgendwann, sie sterben. Als laste ein Fluch auf meinen Schultern, ein Fluch der jedem den Tod bringt der auch nur einige wenige Momente in meiner Nähe aushält“, folgende Worte über den Fluch, wie ich ihn nenne, habe ich in solch einer Form noch nie über meine Lippen gebracht. Doch in Wahrheit hatte ich oftmals das Gefühl verflucht zu sein, dies aber immer wieder als Humbug abgetan, als Hirngespinst.
Zunächst nehme ich Emilia in all meiner Wut, meiner Rage über Carolines Worte und meinen aufgeschlossenen, nüchternen, ohne Hass ausgesprochenen Worten, nicht wahr, doch als Caroline sie erblickt und die beiden Frauen sich über mich und mein „Leben“ unterhalten, beäuge auch ich sie mit einem skeptischen Blick. Sie ist, neben Stefan, also auch der Meinung dass mein Tod die beste aller Lösungen sei. Ganz meine Rede, aber zuerst will ich Rache, nicht eher will ich aus dieser Welt abtreten. „Keinen Appetit, immer noch nicht. Außerdem würde ich lieber wie ein Hund vom Boden essen, auf allen Vieren kauern, als das auch nur eine von euch mich füttert. Vergesst es!“, am liebsten hätte ich nun meine Arme verschränkt, doch ist mir dieser Luxus der Gestik leider nicht vergönnt. Caroline erahnt nicht was sie mit ihren abschließenden Worten offenbart hat: Ihren Plan, sie hat tatsächlich Emilia von ihrem Plan erzählt, vor seinen Augen. Wer ist hier naiv, sie oder ich? Beide Frauen stehen nun nebeneinander und lassen ihre Blick auf mich herab, als sei ich der Angeklagte auf der Anklagebank eines Gerichtes. Seit Emilia den Kerker betreten hat verspüre ich eine neu gewonnene Arroganz in mir aufkeimen, als sei sie der Gips, der meine Risse, die sich in meiner Mauer tief in mir gebildet hatten, stopft, das tropfen der Gefühle anhält und mich wieder zu jenem Alec macht der ich bereits im Mystic Grill war, da kommt mir Emilias Bericht über Stefan, den sie offensichtlich mit Romeo meint gänzlich gelegen. „Stefan scheint wirklich ein guter Fang zu sein…“, beginne ich, doch ich stoppe, behalte den Rest meiner Sätze für mich, öffne aber abermals die Lippen und einen neuen Ansatz zu beginnen. „Nenn mich nicht Jäger, Alec reicht voll und ganz.“

@Caroline Forbes @Emilia Fernandez


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#9

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 18.02.2017 02:01
von Emilia Fernandez • 168 Beiträge

Über das Bild das sich der Brünetten dar bot musste sie auch erstmal schmunzeln, sie hatte ihn tatsächlich an Armen und beinen in einem Kerker gefesselt, sie selbst konnte mir keine Plausible Erklärung geben warum sie ihn am Leben lassen wollte, die einzige die sie mir gab war das sie es nicht konnte und ich es nicht tun würde, ich stellte also die Sachen vom Bäcker erst mal zur Seite und blickte mit Caroline auf Alec hinab, er kauerte tatsächlich wie ein Hund auf dem Boden, er wirkte eher wie ein Hundewelpe, er sah so überhaupt nicht gefährlich aus, ich blickte also wieder zu Caroline.

„der einzige Grund warum ich dir diesen Wunsch erfülle ist da ich dich als Freundin sehr schätze und dir nie eine Wunsch abschlagen könnte, auch wenn ich noch immer nicht verstehe was du gegen ein wenig Blut einzuwenden hast, ich selbst kann nicht mehr zählen wie viele Jäger schon hinter mir her waren.“

Sie schweifte kurz mit ihren Gedanken ab, musste an die Zeit denken an denen sie noch fühlte, in der Zeit in der Sie noch liebte, da gab es diesen Jungen Mann, sie liebte ihn so sehr das es fast schon weh tat, er war ein Jäger, hatte ihr was vorgespielt und wollte sie nachts töten, gerade so kam sie nochmal davon, sie schüttelte diese Gedanken schnell bei Seite und blickte wieder in die Blauen Augen Carolines.

„Er macht irgendwie den Eindruck als würde er wohl beißen wenn man ihn füttern will, aber ich kann das verstehen, sein Stolz ist sicher so groß das er lieber verhungern würde denke ich..“

Ich ging auf Alec zu und ging vor ihm in die Hocke runter und legte den Kopf etwas schief, musterte ihn ausgiebig und genaustes, selbst in diesem Moment schien ihn sein Stolz noch immer nicht verlassen zu haben, man konnte ihm seine Arroganz ganz genau ansehen und so sah sie ihm in die dunklen Augen.

„Irgendwie bist du ja ganz niedlich Alec, hast du eine verdammte Ahnung wie viel Glück du hast das du nicht an jemand anders geraten bist? jeder andere Vampir hätte dich zum Frühstück verspeist.
Also sei nicht so zickig und iss wenigstens ein bisschen was“

Sagte sie mit ruhigen Tonfall und stand dann wieder auf und blickte zu Caroline, nickte ganz leicht, wollte ihr damit zu verstehen geben das sie ihr helfen würde, das sie auf ihrer Seite war und ihm nichts tun würde wenn sie das will.




@Caroline Forbes
@Alexander Lightwood



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#10

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 18.02.2017 23:02
von Caroline Forbes • 882 Beiträge

Mittlerweile sollte ich mich bereits daran gewöhnt haben, doch jedes weitere Wort, welches er wagte über Stefan zu verlieren, erfasste mich mit frischerer Entrüstung. Wer konnte schon wissen, ob es nicht etwa der blanke Neid war, der aus seinen Worten sprach? Denn ganz gleich, ob Stefan der Letzte war, den man in die Rolle des perfekt gesäuberten Schwiegersohnes, Schrägstrich Märchenprinz, zuordnete, so hatte er noch immer jemanden, der bedingungslos um ihn kämpfte und ihm das Gefühl vermittelte, dass weitaus fatalere Vertrauensbrüche dazu notwendig waren, um sich selbst vollkommen alleine gelassen wieder zu finden. Stefan wusste, ganz im Gegensatz zu Alexander, einen festen Grund unter seinen Füßen; Arme, die ihn auffingen, selbst dann, wenn er sich selbst verlor, so niemals in den eigenen Armen, sondern in den meinen. Mein Verlobter hütete einen kostbaren Schatz, der in harten Zeiten wie unseren wohl den allerwenigsten Liebenden vergönnt war, so war es leicht, jemanden zu finden, der dem eigenen Lachen etwas abgewann, doch umso schwerer, jemanden an seiner Seite zu wissen, der jenes Lachen selbst durch die dunkelsten Pfade hindurch niemals zu schwinden glaubte. Die bedingungslose Liebe, in guten wie in schweren Zeiten, sie alle trällerten ihre besinnlichen Liedchen darüber, sie alle versprachen sich diese ein jedes Mal vor dem gemeinsamen zu Bett gehen, da sie jene Worte aus Film und Fernsehen kannten und wohl für angepasst hielten, um ihr Leben auf vorgelebten und somit in Sicherheit wiegenden Strukturen zu erbauen. Doch genau jene Liebe, welche massenweit gepredigt wurde, man stahl sie aus Menschen und Monstern wie mir: jenen, die tatsächlich nichts anderes lebten als die schillerndsten Romantikträume derer, welche sich scheinbar dazu herausgefordert fühlten, Träumern wie mir selbst die letzte friedenssingende Fantasie auszutreiben. Niemals vermochte ich mir auch nur vorzustellen, auf dieselbe unerschütterliche Weise geliebt zu werden, wie ich sie wohl an die Seelen verschenkte, die sie allem Schein nach am Wenigsten verdienten – doch, so hatte ich gelernt, waren diese zumeist jene, die sie am Meisten brauchten. Man sollte die Menschen nicht nach ihrem Einband beurteilen? Kamen diese Worte gerade tatsächlich aus dem Mund jenes Mannes, der genau dies am Besten konnte? Tatsächlich war mir selten jemand zu Augen gekommen, der die komplexen Persönlichkeiten um sich herum in derartiger Windeseile in die erstbeste Schublade hinein stopfte und der Mühe wohl gar nicht erst bemächtigt war, die Schublade ein weiteres Mal zu öffnen. Ich war es leid, dem Jäger dabei zu zusehen, wie er sich all meine Worte und all die spärlichen Einblicke in mein Leben so zurecht legte, dass dabei das Meiste an Bestätigung seiner wahnhaften Fantasien für ihn heraus sprang. Er konnte vielleicht sich selbst mit bemerkenswerter und zugleich gefährlicher Raffinesse etwas vormachen – eine Tatsache, bei der es mir im Grunde genommen ebenso leicht fallen sollte, ihn in die Box mit der Aufschrift ‚Psychopath‘ hinein zu packen, wenn ich denn so bequemlich wäre –, doch mich täuschte er nicht. In meinen Augen fürchtete er nichts weiter als den Kontrollverlust, in welchen ihn eine unfassbare Sinnkrise hinein werfe, hätte er doch keinen schwarzmalerischen Schurken mehr, auf den er die Verantwortung für all seine Gefühle abtragen konnte. Es widerstrebte mir, ihm genau jene Rolle herzugeben, die Rolle der Schuldigen, die Lasttragende für all das, was jemand, dessen Gesicht ich mir nicht einmal erdenken konnte, ihm zugefügt hatte. War das womöglich der Grund, weshalb er zu ebenso persönlich anmaßenden Gegenstichen aufgesetzt war? Da meine Hilfsbereitschaft und dieser irrsinnige Helferkomplex töricht genug waren, seine heilig gehüteten Schubladen zu sprengen? Wen sollte er sonst hassen, wenn nicht den Vampirismus als solchen? Den tatsächlich Schuldigen in seinem Fall – oder sich selbst, da er diesen nicht halten konnte? Jeder gesund denkende Mensch, zu welchen ich Alexander gewiss zu keiner Sekunde gezählt hatte, vermochte zu erkennen, wie sehr man sich selbst entglitten sein musste, um Schuld in jemandem zu suchen, den man zuvor nie gesehen oder etwa gesprochen hatte. Allem Anschein nach war Alexander tatsächlich dermaßen zerrüttet und verloren, wie er anhand seiner Worte ja scheinbar hoffte, von mir betrachtet zu werden, so immens wie er jegliche Hoffnung von sich abwehrte, doch wie gesagt: bloß allem Anschein nach. Ich hatte bereits genügend gebrochene Seelen kennen gelernt, um zu erfahren, wie ihr Scheitern schmeckte. Jener Mann, den ich einst für den personifizierten Teufel hielt, selbst er hatte mich auf eine Weise bewegt, welche mein klar gegebenes Denken von Gut und Böse in Schutt und Asche niederbrannte. Es lag im tiefsten Urinstinkt eines Menschen, welchen ein jeder Vampir tief in sich vorhanden begraben trug, Scheue gegenüber dem Unbekannten zu hegen, vor alledem, was unergründlich und somit schwer berechenbar schien, da das Wissen um die eigene Fähigkeit, dergleichen tatsächlich zu bewältigen, zuvor niemals durch sich selbst hatte ertastet werden können. Hatte man aber bereits einmal von der Dunkelheit gekostet, sich in ihrer täuschend süßen Zuflucht gewogen, so wurde das Dunkel im Gegenüber greifbarer, ersichtlicher – und die Furcht schwand. So konnte man, wenn man so wollte, meine Gesinnung gegenüber Alexander als blanke Naivität einstufen. Das Buch nicht nach dem Einband bemessen … das konnte man hingegen auch … „Das Buch nach dem Einband beurteilen, hm, Sigmund Freud?“, tönte ich gehässig, die Brauen unbeeindruckt angehoben, „würdest du dich nicht so akribisch weigern, Stefan als das zu betrachten, was er ist, würdest du erkennen, dass er weitaus mehr durchmachen musste, als du dir auch nur vorstellen kannst. Beispielsweise den Mut, sich genau den Emotionen zu stellen, vor denen du dich versteckst wie ein in die Ecke getriebener Junge. Du willst uns beurteilen, weil Blut an unseren Händen klebt?“ Mit jenen Worten verlief sich mein Stimmklang in einschneidenden Flüstertönen, parallel zu meinen ihn ermüdet durchlöchernden Augen, welche dem, was sie begegneten, entgegen sahen wie ein Puzzle, das ganz ansehnlich hätte werden können, wenn nicht hier und da diese lästigen, unzuordbaren, leeren Flächen wären, die die schiere Möglichkeit des Vollkommenen schlichtweg beleidigten. Es war, als gab ich der Intensität meiner Worte wie gebeugt nach, als ich vor ihm sachte auf die Knie fiel, ihm nun abermals auf Augenhöhe begegnend, was zu der Abfälligkeit meiner Mimik jedoch wirkte wie eine durch mich empfundene Rollenparade entgegen aller Naturgesetze. „Wieso bewunderst du uns nicht stattdessen? Immerhin ist uns, den ganz, ganz bösen Bestien, immerhin das gelungen, wovon du“, setzte ich spielerisch genießender Provokation an, mit einem Male die gefeilte Nagelspitze meines langschlanken Zeigefingers in seine Brust bohrend, kaum länger als eine Sekunde parallel zum ‚du‘, während meine Lippen die Ironie mit einem giftigen Schmollmund begleiteten, „geträumt hast, als du nach Mystic Falls aufgebrochen bist. Wie widerlich kalt müssen diese vampirischen Ungeheuer nur sein, um das Leben aus jemandem auszumerzen, als sei es banaler als der Dreck unter ihren Schuhen? Wie können sie all diese Bände zu deren geliebten Angehörigen müheloserer Unbeschadenheit durchtrennen als eine Schere den seidensten Faden? Ohne wissen zu wollen, was es für den bedeutet, der daran zugrunde geht? Wie können sie sich nur das Recht heraus nehmen, über unwertes und wertes Leben zu entscheiden, über ein Leben, das für dich mehr bedeutet als das Eigene, Alexander Gideon Lightwood? Wie können sie bloß für den kurzfristigen Kick und eine kaum andauernde Erlösung eine Seele voll von schillerndsten Erinnerungen und Gefühlen rauben? Wie können diese Bestien nur all das tun, wovon du träumst, ohne zu fragen, wie es dir dabei geht? Und wie können sie obendrein so stur sein, barmherziger zu entscheiden als du, wenn du einmal von ihnen das erwartest, was du in ihnen sehen willst?“ Und dann, für schwach erkennbare milisekündige Augenblicke, schimmerte nichts als tiefstes Bedauern aus dem lebhaften Funkelns meines Ozeanblaus zu ihm hinaus, als sei dies der Moment, in dem ich erkannte, dass die fehlenden Puzzleteile nun doch zu Unauffindbarkeit verdammt waren. Kaum hatte ich meinen Gedanken jedoch Luft gemacht, wich mein Atem ihm unruhiger Aufgewühltheit entgegen – ja, ich hatte gekämpft. Für den emotional Blinden nichts als Worte, doch ich hätte gekämpft. Für den emotional Blinden glich es reinster Schwäche, sich von den Hilflosen in deren Abgrund hinab reißen zu lassen, doch ich fühlte es in jedem meiner schwer bebenden Herzschläge: Ich hatte gekämpft und war dennoch noch immer inmitten der Schlacht. So war ich nun mal, scheinbar mein Leidwesen bis in alle Tage: Ich fürchtete nicht, mich zu verbrennen, da ich selbst in dem tosendsten Feuer nichts als lockende Wärme sah. Als Katherine mich damals in einen Vampir verwandelte, war ich nicht länger dieselbe gewesen: Ich hatte die Dunkelheit geküsst und so wusste ich, dass selbst in dieser Zärtlichkeit verborgen lag. Das anfänglich als unbezwingbare Grauentat betrachtete Vermächtnis Katherines drohte mich zu zerbrechen, doch stattdessen war ich über mich selbst hinaus gewachsen, hatte Abgründe bewandert, die mir ein zweites Mal so schnell keine Angst mehr einjagten. Äußerst ironisch, wenn ihr mich fragtet, dass die menschliche Caroline nicht auch nur einen Funken Hoffnung in Alexander gesehen hätte. Während Emilia Alexander nun als niedlich bezeichnete und ihn davon überzeugen wollte, dem eigenen Stolz nachzugeben und etwas zu sich zu nehmen, traf mein Blick sie aus seitlicher Augenhöhe wie eine hoffnungslos belastete Mutter, die dringend eine Auszeit vom Leben brauchte. Dennoch brach ein kleines Lächeln darunter für sie hervor, ein Lächeln verbundener Dankbarkeit. Ich wusste, es lag fern von alledem, was sie jemals unterstützen wollte und doch war sie hier, an meiner Seite, babysittete das Lämmchen, das sie andernfalls am Liebsten zwischen ihren Zähnen gewusst hätte. „Wenn du ihn so niedlich findest, spricht nichts dagegen, ihm hin und wieder einen Besuch abzustatten. Solange du ihn nicht anknabberst, bleibt er bestimmt noch ein Weilchen zuckersüß“, scherzte ich nun in den mädchenhaftesten Tönen, ihr amüsiert entgegen grinsend, schamlos vor Alexander’s Nase, als waren wir doch nichts weiter als tratschende Schulmädchen, während Alexander der Klischeeverschnitt des Neuankömmlings. Dennoch verbarg sich in meinem Augenpaar weitaus mehr als Amusement, mitunter nämlich auch eine unausgesprochene Bitte á la: Wenn sie ihn mochte, sollte sie ihn doch haben, mir wurde er allmählich ohnehin zu anstrengend. „Hauptsache, du vergisst nicht, dass er genauso schnell wieder gehen wird, wie er gekommen ist“, fügte ich anschließend ganz und gar belehrend hinzu, so als sei Emilia jene, welche sich vor Augen führen musste, wie lächerlich doch eine emotionale Bindung zu diesem dahergelaufenen Jäger wäre – dergleichen fiele mir niemals ein, Gott bewahre. Für einen blitzrasch auf ihn gefallenen Blick widmete ich Alexander daraufhin nichts als ausdrucksstark verdeutlicht gewollte Distanz, ehe ich mich erhob und mir ganzen Hochmuts den Staub von der Jeans klopfte, in welchem Alec thronte.
@Alexander Lightwood @Emilia Fernandez


In the end we'll fall apart just like the leaves change in colors

And then I will be with you, I will be there one last time now

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#11

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 19.02.2017 03:01
von Emilia Fernandez • 168 Beiträge

Als ich so auf dem Boden in der Hock Saß und ihn versuchte seinen Stolz über Board werfen zu lassen um was zu sich zu nehmen wurde mir klar das ich es selbst genauso tun würde wie er, in so einer Situation eigentlich der Stolz ist alles was man noch hatte, alles das einem vielleicht durchhalten lies, sie musterte sein hübsches Gesicht noch eine Weile und stand dann wieder auf als Carolines Worte zu ihr durch drangen, sie mochte die Blondine schon immer sehr, sie waren sich in vielen Hinsichten ziemlich ähnlich, obwohl sie doch gleichzeitig so verschieden waren, aber ihre Freundschaft war das einzig echte das Emilia hatte, das einzig echte das sie sich selbst erlaubte fühlen zu dürfen, und deshalb würde sich wohl fast alles für die liebenswerte Caroline Forbes tun, sie schweifte schon wieder etwas ab und ging dann ein paar schritte auf sie zu, sah mit ihren braunen Augen in ihre Blaue Augen.

„Ach komm schon Liebes, du findest unseren Schönling doch auch ziemlich niedlich, ich bemerke wie du ihn manchmal ansiehst, du kannst solche Dinge nicht vor mir verstecken, aber ich kann dich durchaus verstehen, er ist wirklich zuckersüß“

sagte sie mit leisen Worten zu ihrer Freundin ehe sie Alec nochmal einen kurzen Blick zu warf, sie fragte sich wie viel Eisenkraut er wohl in sich hatte und wie lange es wohl dauern wird bis er wieder normal ist und manipuliert werden konnte, sie hörte Caroline wieder zu und musste etwas über ihre Worte lachen.

Glaub mir, das ist mir bewusst das er bald wieder weg ist Caroline, und ich weiß auch das du das gerade wieder etwas überspielen versuchst, aber das funktioniert so nicht.
Ach denkst du ich kann nicht wenigstens ein bisschen knabbern ohne das es gleich zickig wird?“

Warf ich mehr scherzeshalber in den Raum und musste etwas grinsen, sah wieder von beiden hin und her, hatte das Gefühl das in Carolines stimme etwas Eifersucht mit schwang, denn das war das letzte was sie wollte, die Blondine verärgern oder verletzen, deshalb würde sie ihr einfach nur etwas helfen noch.


„ich könnte das beschleunigen, das das Zeug aus dem Körper raus kommt, würde auch nur ein wenig weh tun, aber man könnte etwas Blut ablassen und dann würde das zeug schon von alleine raus kommen, dann kann er so schlnell verschwinden wie er aufgetaucht ist. “

@Alexander Lightwood
@Caroline Forbes



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#12

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 19.02.2017 13:06
von Lucille Darabont • 75 Beiträge

Seit ich denken konnte, spielten Vampire eine große Rolle in meinem Leben.
Meine beiden Eltern schon waren beide Vampirjäger gewesen und ebenso waren es meine beiden Geschwister, demnach wurde mir jene Lebensbeschäftigung einfach mit in die Wiege gelegt, an etwas Anderes wagte niemand zu denken, nein, meine Eltern beachteten nie, dass ihre Kinder vielleicht etwas Anderem, einem normalen Leben nachgehen wollten, es kam für sie nicht in Frage, zu sehr strebten sie nach einer Weiterführung unserer - welch Überraschung - unbekannten Jägerlinie.
Somit lernte ich die blutrünstigen Wesen schon sehr früh kennen, in meinen Augen war etwas immer zu früh gewesen, doch andererseits bat es eine gute Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln, wenn auch ich mich erst sehr spät in der Praxis versuchen durfte.
Für meine Eltern war Mystic Falls in den letzten Jahren zur Vampirstadt schlechthin geworden; all die ganzen Vorfälle, von denen berichtet wurde, schoben sie auf die Blutsauger, überzeugt wie nie.
Doch aufgrund meines kleinsten, neugeborenen Geschwisterchens - welches mich leider nicht aus jener Klemme befreite, dass ich das einzige Mädchen unter uns Kindern war - schafften es meine Eltern gar nicht, jene angeblich vampirverseuchte Stadt zu besuchen und meine beiden älteren Brüder waren ohnehin schon längst in eine andere Stadt gezogen.
Und dank diesen Umständen war ich nun die Erste aller Darabonts, die das kleine, schaurige Mystic Falls unter die Lupe nehmen durfte - während ich die Stadt vorerst mied, trieb ich in dem angrenzenden Wald umher, pirschte auf den Wegen herum und hin und wieder verschwand ich wegen irgendwelchen merkwürdigen Geräuschen zur Tarnung auch zwischen Strauch und Busch.
Gerade befand ich mich ahnungslos in der Nähe des Lockwood-Kerkers, als mich die plötzlichen Geräusche und Stimmen aufhorchen ließen, die aus jener Richtung drangen.
Ich verstand nicht viel, höchstens ein paar Wortfragmente, vermutlich befand ich mich zu weit weg - ein guter Grund, um mich dorthin zu wagen, von wo ich dachte, dass die Stimmen kamen.
Und ich lag richtig - denn keine Minute später fand ich mich am Eingang des Kerkers wieder, in welchem sich gerade die Vampire und Alec befanden, wo ich stehen blieb und erneut lauschte, dieses Mal wesentlich mehr verstehend.
Gerade noch so bekam ich den letzten Satz Emilias mit, welchen sie sprach, bevor ich kurze Stille vernahm und jener letzte Satz weckte eine böse Vorahnung in mir, hatte ich wirklich das Glück so schnell auf Vampire zu treffen?
Auf wahrhaftige Mystic Falls-Vampire?
Aus Reflex griff ich nach dem Gürtel unter meiner Lederjacke, an welchem sich unter andere mehrere mit Eisenkraut gefüllte Spritzen befanden, von welchen ich auch der Vorsicht halber eine ertastete, während ich mich immer tiefer in den Kerker schlich.
Mein Herz hätte normalerweise geschlagen wie wild, wäre beinahe aus meiner Brust gesprungen, hätte ich nicht gelernt, mich zu zügeln und selber zu beruhigen, mich unter Kontrolle zu halten.
Doch stockte ich tatsächlich, als ich nah genug war und um die Ecke lugen konnte; ich sah nichts Geringeres als den mir zu jenem Zeitpunkt noch unbekannten Alexander, welcher in Fesseln gelegt am Boden hockte wie ein gedemütigter Hund und die beiden ebenfalls mir noch unbekannten Vampire Caroline und Emilia, welche vor dem Kerker hockten, in welchem sich der Braunhaarige befand.
Mir ein Seufzen verkneifend zog ich auch eine zweite mit Eisenkraut gefüllte Spritze aus meinem Gürtel und hielt nun jeweils eine in meiner linken und eine in meiner rechten Hand.
"Na dann mal ran an die kleinen Blutsauger," murmelte ich selbst mir noch in Gedanken zu, ehe ich aus meinem Versteck trat und blitzschnell wie gekonnt hinter die Blondine und die Brünette, um ihnen zum selben Zeitpunkt die Spritzen in die nächstbeste, erreichbare und wirksame Körperstelle zu jagen und das Eisenkrautgemisch in ihre Körper spritzte, welches sie sogleich außer Gefecht setzen sollte, waren es wirklich Vampire, wie ich dachte.
Kaum hatte ich dies getan, wich ich mit nun wirklich schnell klopfendem Herzen einige Schritte zurück, um in sicherer Entfernung zusehen zu können, wie ihre Körper wie gewollt an Stärke verloren, es würde sie für ausreichende Zeit außer Gefecht setzen, sodass ich zumindest den Südländer aus seiner Zelle befreien konnte; sobald ich fertig war, konnte ich sie dann umbringen.
So einfach war das.
In meinen Gedanken.
Als ich mich nun ihrer Wehrlosigkeit versichert hatte, hockte ich mich zuerst zu Emilia, um bei ihr nach den Schlüsseln zu suchen, welche ich aber nicht fand, weshalb ich mich auch noch an Caroline versuchte, dieses Mal mit Erfolg.
Mit meinen erbeuteten Schlüsseln trat ich in die offengelassene Zelle, dort angekommen musterte ich Alexander einige Momente, ehe ich ihn seiner Fesseln befreite und die Schlüssel anschließend in die Zellecke warf.
"Dank mir später," murmelte ich ihm zu, bevor ich schon wieder an Carolines Körper stand und mich vor sie hockte, ihren Körper etwas am Kragen zu mir hochzog, gerade so weit, dass die Stelle ihres Herzens gut für mich erreichbar war.
Mit einem Grinsen sah ich auf sie herab und zog langsam mein in Eisenkraut getränktes Messer, mit welchem ich sie ihres Lebens berauben wollte und setzte es an ihrer Brust an.
"Ich hatte euch Blutsauger mächtiger in Erinnerung," begann ich nun, so klingend als wäre ich wahrlich enttäuscht. "Und vor allem nicht so wehrlos, woran mag das bloß liegen?"
Ein leises Lachen entwich meiner Kehle, ja, das Töten von Vampiren machte mir wahrlich Spaß und wenn ich es gemeinerweise etwas hinauszögerte, noch mehr.
"Gerne würde ich dir meinen Namen verraten, doch sich vorzustellen bringt nichts, wo du hübsches Vampirprinzesschen doch gleich tot bist."
Mit jenen Worten drückte ich mein Messer ein wenig in ihre Haut, meiner selbst schon viel zu siegessicher.

@Caroline Forbes @Alexander Lightwood @Emilia Fernandez







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#13

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 19.02.2017 16:42
von Alexander Lightwood • 205 Beiträge

Zugegeben mein Spruch von wegen das Buch nicht nach seinem Einband beurteilen strotzt nur so von Selbstironie und hinterlässt einen faden Beigeschmack auf meiner Zunge als sei dies ein billiger Spruch den ich aus einem chinesischen Glückskeks geklaut habe. Klar ist das genau das was ich selbst den lieben langen Tag mit Caroline und ihren Vampirfreunden abziehe, doch zurecht wie ich finde. Sie sind Vampire, blutrünstige Mörder die auf ihrer Suche nach Blut alles töten was ihnen in die Finger fällt. Vampire haben eine Definition die es mir doch erlauben sollte sie zu beurteilen, sie alle auf die gleiche Stufe zu stellen, in eine Schublade zu schieben und diese zu verschließen, auf das sich das Bild von ihnen niemals verändert. Menschen hingegen, Menschen wie ich es einer bin können nicht miteinander verglichen werden, dafür sind die individuellen Charakterzüge zu unterschiedlich, als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen. Ich beispielsweise bin ein Mensch der der emotionalen Schwäche und den Gefühlen die diese zu verantworten hatten abgeschworen hat, sie tief in mir drin verberge, damit nie wieder jemand diese zu Gesicht bekommt. Meine Lippen ziert ein Grinsen der arrogantesten Sorte als sie wieder auf meine Worte bezüglich Stefan anspringt, als müsse sie ihn immer und immer wieder verteidigen und in Schutz nehmen, damit ja kein Außenstehender das wahre Gesicht von Stefan kennenlernt. Merkt sie denn nicht, dass ich jene Worte über Stefan verliere, weil ich ein Spiel mit ihr spiele? Sind meine, zugegeben ungewollten, charakterlichen Schwankungen so irreführend für sie, dass sie mein Spiel nicht durchschaut? Oder vermutlich liegt es an meinem lächerlich perfekten Gesicht, dass sie jene Worte nicht als simples, provokantes Spiel einstuft. Ja, es muss an meinem Gesicht liegen, eindeutig.
„Ich betrachte Stefan als Vampir, als das was er ist. Ich betrachte ihn nach meinem ersten Eindruck von ihm, nicht mehr und nicht weniger. Er hat nicht erkannt was zu erkennen war, er hat nicht erkannt was du wolltest, was er aber hätte sollten erkennen. Entweder ist man als Vampir nicht gerade helle im Kopf oder dein „Verlobter“ kann einfach nicht zwischen den Zeilen lesen…“, gebe ich nüchtern zurück, während ich ihren durchbohrenden Blick ebenso erwidere, als würde ich förmlich durch sie hindurch starren. „Da tust du es schon wieder, du vergleichst mich mit diesem Monster, du beurteilst mich und setzt mich mit ihm auf eine Stufe. Und warum? Weil dir keine bessere Argumentation mehr zu seinen Gunsten einfällt, weil du das ständige verteidigen seiner Taten und Fehler leid bist. Ich meine, du lässt dich von einem hassenden Trunkenbold emotional angreifen, der sich jeder emotionalen Schwäche abgeschworen hat. Und wofür? Um einen Kerl zu beschützen der dich nicht einmal wertschätzen kann. Du willst sein Leid mit dem meinen vergleichen? Schön, bitte, wenn dich das glücklich macht, aber was bringt es dir? Stefan wird dies nicht schätzen, sondern es gar nicht wahrnehmen, weil es ihm egal ist…“, den freien Lauf den ich meinen Gedanken hiermit gewähre bereue ich sofort wieder nachdem das letzte Wort meinen Lippen entkommen ist. Die Tatsache das ich über diese Worte nicht einmal eine Millisekunde nachgedacht habe, sondern sie ungefiltert in die Welt hinaus gelassen habe, nagt nun an mir, da ihre ozeanblauen Augen mit ihrem durchstoßenden Blick mich wieder einmal zu etwas undurchdachtem und unberechenbaren verleitet haben, etwas was meinem sonst so strikt denkenden Kopf nicht hätte passieren dürfen.
Doch über diesen erneuten Ausbruch meiner selbst muss ich zu meinem Glück nicht länger nachdenken, denn innerhalb der darauffolgenden Sekunde sinkt Caroline wie von einer Kugel getroffen vor mir auf die Knie, hinein in den Staub, der unter ihr aufgewirbelt wird und in der Luft zu tanzen beginnt. Mit geweiteten, geschockten Augen sehe ich sie an, überrumpelt, da ich diese Reaktion niemals erwartet hätte. Ich mustere sie mit einem skeptischen Blick, ihre blonde Lockenmähne, ihre Augen, ihre gesamte Mimik, einfach alles, bis sich ihre Worte über mich ergießen und ich ihren durchbohrenden Finger direkt auf meiner Brust spüren kann, wie er sich dort hinein bohrt, wie ein Dolch der sogleich auch sämtliches Leben aus meinem Körper hätte Saugen können. Ihre Worte hageln auf mich ein, lassen mich auch Sekunden danach noch stumm nach vorne in ihre ozeanblauen Augen blicken. Für einen Moment sieht es für mich so aus als zeugen ihre Augen von Bedauern, undefinierbares Bedauern, genauso unerklärlich für mich wie die Tatsache, dass sie mich verschont, statt mir das Leben zu nehmen. Aber statt mich antworten zu lassen, was ich ohnehin in diesem Moment einfach nicht kann, spüre ich ihren unruhigen Atem, Zug für Zug auf meinem Gesicht, so als hätte sie gerade nicht nur ihren Gedanken, sondern auch ihrem Herzen Luft gemacht. Warum ich nicht antworten kann? Ihre Worte hageln noch immer in meinem Kopf auf mich ein, hallen immer wieder von den Wänden zu mir zurück, lassen mich sprachlos werden, bis sie sich erhebt, einen Hochmut versprüht der glatt greifbar in der Luft liegt, während sie sich den Staub von der Hose klopft, als sei dieser nur Ballast. Auch jetzt kann ich keinen Gedanken fassen, geschweige denn zum Wortgefecht ansetzen, denn schon erhascht Emilia meine Aufmerksamkeit, als sie mit Caroline die Plätze tauscht, wie bei einem billigen Polizeiverhör, welche ich schon zu genüge hinter mir habe. Mein Anblick scheint ihr zuzusagen, sie zu amüsieren, doch in Wahrheit scheint sie nur ein Schmunzeln für den gefesselten Jäger, wie sie mich gerne nennt, übrig zu haben. Statt jedoch ihr Wort an mich zu richten, beginnt sie mit Caroline über deren Freundschaft zu quatschen als seien sie beide zwei in ihre Teenagerjahre zurück mutiert, als stünden sie nicht in einem muffigen, staubigen, spinnenverseuchten Kerker, sondern in den Fluren einer Highschool. Eine Tatsache bei der ich nur verächtlich mit dem Kopf schütteln und dabei genervt mit meinen braunen Augen rollen kann. Was denken diese beiden eigentlich damit zu bezwecken? Denken sie sie könnten mich wütender machen, nur weil sie mich ignorieren und so tun als sei ich Luft? In Wahrheit lösen sie in mir keine Wut aus, sondern steigern lediglich meine Verachtung, die abermals die Mauern rund um meine eben noch ausgebrochenen, rationalen Empfindungen versiegelt. Fragt sich nur für wie lange diese Mauern diesmal halten, ehe ich mich wieder in einem Ausbruch meiner emotionalen Schwäche befinde. Mir entkommt ein schwerer, genervter Seufzer als ich abermals das Wort „Jäger“ hören muss. Wie oft muss ich es ihnen noch sagen? Wie oft muss ich noch sagen, dass ich kein „Jäger“ bin? Ich bin lediglich ein einfacher Mann, auf der Suche nach Gerechtigkeit, mehr nicht. Denn in Wahrheit hatte ich als ich Caroline schwor sie und ihre ganze Rasse auslöschen zu wollen mehr versprochen als ich vor hatte einzulösen: Ich wollte Gerechtigkeit, ja, aber mit dieser Drohung bin ich etwas über das Ziel hinaus geschossen, habe mich in meiner Rage verloren, bis ich daraus nicht wieder entkommen konnte. Eine Tatsache die mir jetzt zur Aufgabe mutiert ist, zuvor wollte ich nur Rache an jenem Vampir der meine Eltern auf dem Gewissen hat, doch nun da ich mit eigenen Augen den Bestien der Nacht gegenüber gestanden habe, hat sich das Blatt gewendet, mein Vorhaben erweitert, die einstige Drohung wurde eine Aufgabe. Allein die Tatsache das diese Bestien über eine Kraft verfügen die in keinem Internetforum oder Buch zu finden ist, mit der sie der Sonne trotzen und so das Gleichgewicht von Mutter Natur noch weiter beschädigen, als sie ohnehin schon tun.
Doch bevor ich Emilia zu meinem Leidwesen abermals darauf hinweise, dass ich kein Jäger bin und auch nicht so genannt werden will, tritt sie an mich heran und begibt sich, wie zuvor Caroline auch, hinab zu mir auf Augenhöhe, in dem sie sich in die Hocke hinab setzt. Nun blicken sich unsere braunen Augenpaare entgegen, provokant und stolz sind unsere Blicke, so als schenke keiner von uns dem anderen auch nur einen Funken Respekt. Am liebsten hätte ich ihr in ihre Visage geschrien, ihr meine Verachtung entgegen gespuckt, wortwörtlich, als sie das Wort „niedlich“ tatsächlich wagt auszusprechen und mich damit zu betiteln, doch ich beherrsche mich, mit Mühe und Not, verenge meine Augen und starre sie ernst an, so als wolle ich sie mit meinem bloßen Blick ins Jenseits befördern, so als könne ich ihr Antlitz versteinern wie es einst Medusa mit zahlreichen ihrer Opfern getan hatte und das nur mit einem einzigen Blick, ohne einen Finger krümmen zu müssen. „Glück? Denkst du allen Ernstes ich würde an etwas so triviales wie Glück glauben?“, antworte ich, während sie ihren Kopf neigt und sich wieder erhebt, eine Antwort habe ich ohnehin nicht erwartet, wenn dann nur eine die zweifelsohne zu mehr Diskussionen geführt hätte, die ebenso wie alle anderen die ich mit den beiden „Vampirschwestern“ geführt habe im Sande verlaufen wäre.
Deshalb bin ich heilfroh als Emilia sich dazu entscheidet mir nicht länger auf die Pelle zu rücken, mich mit ihren braunen Augen anzusehen als sei ich ein Stück Fleisch auf dem Silbertablett, was ich auch durchaus in meiner jetzigen Situation bin, wäre da nicht Caroline: Sie ist diejenige die sowohl Stefan als auch Emilia davon abgehalten hatte mich zu töten, die die scheinbar mehr in mir in mir zu sehen scheint als ein Stück Fleisch gefüllt mit rotem, tropfendem Blut. Aber genau das ist doch meiner Ansicht nach das einzige was Vampire antreibt, die unwiderstehliche Gier nach dem roten Lebenselixier das in meinen Adern fließt? Ist das nicht die Definition eines blutsaugenden Monsters? Wie kann ich dann meinen ich würde Bedauern oder gar Mitgefühl in ihren Augen erkennen? Bilde ich mir das alles nur ein? Oder warum bringen mich ihre ozeanblauen Augen immer wieder so aus dem Konzept? Liegt es an ihrem Blut das noch immer in meinem Organismus ist? Ja, das muss es sein. Meine Schwankungen, das Ausbrechen meiner Emotionen, das zeigen meiner emotionalen Schwäche, die Anfälligkeit auf ihren Blick: All das passiert weil ich immer noch ihr Blut in mir habe, weil ich es noch auf meiner Zunge zu schmecken glaube. So muss es sein, eine andere Erklärung wäre weder logisch noch nachvollziehbar, weswegen ich mich mit einem selbstsicheren Grinsen rüste, weil ich glaube das Rätsel um meine ungewöhnliche Verhaltensweise gelöst zu haben. Aus meinen Gedanken gerissen werde ich von Caroline die nun beginnt mit Emilia zu reden, naja eigentlich haben sie schon zuvor leise geredet, für seine Ohren allerdings unerreichbar, doch jetzt reden sie wieder laut und deutlich und das was ich höre missfällt mir sehr. Denn auch Caroline nimmt das Wort „niedlich“ im Bezug auf meine Wenigkeit in den Mund, als sei ich ein kleiner Junge den sie auf der Straße gefunden haben, weil er seine Eltern suchte. Bei dem Wort „anknabbern“ werde ich hellhörig, denn ich hatte ja die vorige Unterhaltung weder gehört, noch so viel Aufmerksamkeit den beiden zukommen lassen, das ich es überhaupt mitbekommen hätte, wenn die beiden über das Blutsaugen oder präziser über das Saugen meines Blutes geredet hätten. Doch Carolines letzter Satz macht mich stutziger als die Tatsache das sich beide über das „anknabbern“ meines Körpers unterhalten haben: ‚Hauptsache, du vergisst nicht, dass er genauso schnell wieder gehen wird, wie er gekommen ist‘, dieser Satz wirkt auf den ersten Blick so simple, er wirkt als eine simple Warnung an Emilia die sich nicht zu früh über meine Anwesenheit freuen sollen. Aber auf den zweiten Blick, dann wenn ihr Satz abermals in meinem Kopf widerhallt und ich zum zweiten Mal ihre Stimme deutlich in meinen Gedanken höre, als sei sie dieses Mal nur für mich bestimmt, da schleicht sich der Verdacht in meine Gedankengänge, dass ihr Satz mehr bedeutet als er auf den ersten Blick scheint. Könnte es sein dass dieser Satz nicht Emilia gilt, sondern ihr selbst? Könnte es sein das sie sich selbst daran erinnern muss, dass ich bald nicht mehr hier sein würde? Nein, ausgeschlossen. Caroline ist ein Vampir, ein Monster, die sich nicht um ein Menschenleben zu scheren hat. Oder vielleicht doch? Was steckt noch hinter diesen ozeanblauen Augen verborgen? Was verstecken diese blonden Locken? Völlig zusammenhanglos schüttle ich den Kopf um mich von diesen Gedanken zu befreien, die mir von Sekunde zu Sekunde mehr und mehr ein Bild in den Kopf setzen, ein Bild ihrer durchbohrenden, mitfühlenden ozeanblauen Augen, als lägen sie auf meinen Schultern, wie eine Bürde. Bei den ganzen Gedankengängen lasse ich die Tatsache außeracht, dass sie immer noch der Meinung ist ich würde der Stadt nach alldem was passiert ist einfach so und zudem noch freiwillig den Rücken zukehren.
Beide Frauen stehen vor mir, stehen nebeneinander, leicht schräg, sodass sie sich sowohl gegenseitig, als auch mich im Blick haben, während sie nun vor meinen Augen weiter reden, als sei ich gar nicht im Kerker, als sei ich unsichtbar. Hin und wieder sehe ich wie Emilia mir Blicke zu wirft, doch ihre Worte kann ich nicht verstehen, geschweige denn von ihren Lippen ablesen. Ihre komplette Unterhaltung nehme ich nur wie von weither wahr, als wäre ich gerade dabei einen Film zu schauen, nur mit der Tatsache das ich in einem Kerker gefesselt dasitze wie ein Verbrecher in einem Hochsicherheitstrakt. Wenn es nach Emilia geht, würde sie mir nach Herzenslust ihre weißen Beißerchen in mein Fleisch rammen, mein Blut trinken und sich daran ergötzen, während Caroline es am liebsten hätte wenn ich ihr den Rücken zukehre und das Weite suche, Mystic Falls auf nimmer Wiedersehen verlasse. Auch wenn ich gerade in meiner eigenen Gedankenwelt feststecke, wie in einem Treibsand, nehme ich meine Umgebung wie in Trance dennoch wahr, zwar verzögert, aber immerhin. Was war das also dahinten am Eingang? Da, genau hinter Emilia? Eine Maus? Hat die Gefangenschaft schon nach ein paar Stunden dafür gesorgt dass ich wahnsinnig geworden bin? Gerade will ich meine Beobachtung als Hirngespinst abtun, als urplötzlich und unerwartet eine Gestalt mit feurig, rötlichen Haaren aus ihrem Versteck hervor schnellt. Mit geschockten, geweiteten Augen muss ich hilflos und auch wehrlos dabei zusehen, wie die Unbekannte Caroline und Emilia bekämpft, den beiden Vampiren eine Spritze in die sonst so makellose Haut rammt, die womöglich Eisenkraut enthält. Meine Vermutung bestätigt sich als die beiden Frauen schreiend und unter qualvollen schmerzen zu Boden gehen, denn vor Eisenkraut ist laut dem Internet kein Vampir sicher. Ich für meinen Teil, ich sitze da, mit klopfendem Herzen, geweiteten auf die Unbekannte gerichteten Augen, still, bei dem Versuch keinerlei Mucks von mir zu geben. Ich beobachte die Unbekannte Frau dabei wie sie zuerst bei Emilia, dann bei Caroline nach etwas sucht, was sie bei letzterer auch findet: Den Schlüssel, den Schlüssel zu meiner Freiheit. Sie tritt an mich heran, beäugt mich von oben herab, wie ein Hund in einem Zwinger, ehe sie meine Fesseln löst, mich befreit und mit nur drei Wörtern sitzen lässt, wie bestellt und nicht abgeholt. Als das schwere Gefühl der Ketten von meinen Handgelenken der erlösenden Freiheit weicht, bleibe ich noch sitzen, sprachlos, die letzten Minuten verarbeitend. Ich reibe meine geschundenen, wunden Handgelenke, die durch die Fesseln und meine vergeblichen Befreiungsversuche rötliche Striemen vorweisen. Als ich endlich einen eigenen klaren Gedanken fassen kann, ist das erste was mir in den Sinn kommt eine einfache, simple Frage: Wurde ich gerade ernsthaft von einem Mädchen gerettet?
Diese Tatsache kratzt so sehr an meinem Ego, dass ich erst nach Minuten aufstehe und mich der Szenerie vor mir widmen kann, weil ich schlicht und ergreifend nicht fassen kann, dass eine Frau das geschafft hat, was ich nicht schaffen konnte. Verdammt wie mich das aufregt, verdammt wie mich das quält. Dieser Moment ist zerstörerischer als jeder Messerstich, als jeder Peitschenhieb auf meine nackte Haut.
Langsam torkle ich zwei Schritte nach vorne, meine Beine sind noch taub vom langen sitzen, sodass erst wieder Blut in sie hinein fließen muss.
Vor mir liegen die beiden Vampire, wehrlos, entkräftet, schwach, so wie ich sie gerne überwältig hätte, so wie ich ihnen gerne ein Ende bereitet hätte. Nun ist meine Chance zum Greifen nah, doch als ich Lucy sehe wie sie sich über Caroline beugt und ich das Messer in ihrer Hand aufblitzen sehe, da stoppe ich. Nicht nur meine Bewegungen, sondern auch alle Rachegedanken, alles in mir stoppt augenblicklich. Lucy ist gerade im Begriff das zu tun was mein großer Wunsch ist: Einem Vampir das Leben nehmen, dafür verantwortlich sein das der Vampir ein letztes Mal das Zeitliche segnet auf eine Reise ohne Wiederkehr.
Aber etwas hält ihn davon ab Lucy das Messer aus den Händen zu reißen und selbst die Spitze dessen an Carolines nackter Haut anzusetzen. Aber wieso? Was ist nur los mit ihm? Wo ist der Stolz? Wo ist die Rache? Wo ist Alec hin? Statt das sein Kopf die allerschönsten Mordfantasien durchlebt, schreit alles in ihm danach Lucy aufzuhalten, nicht um die Sache selbst zu beenden, sondern um Caroline zu retten. Aber wieso? Wieso will er, ausgerechnet er, einen Vampir retten? Haben ihre ozeanblauen Augen ihm jetzt komplett den Verstand vernebelt? Kaum erwähnen meine Gedanken ihre Augen, schon sehe ich sie bildlich vor mir, mit jenem Bedauernden Ausdruck von zuvor. Verdammt! Schon wieder hat die Mauer in mir drin einen Riss bekommen, einen gewaltigen Riss der Emotionen an die Oberfläche treibt, für die ich mich spätestens in ein paar Augenblicken wieder hassen werde. Alles in mir schreit, ein Zwiespalt zwischen Verstand und Emotionen entsteht, sie kämpfen unerbittlich, bis nur noch eine der beiden Parteien zu hören ist. Der Groschen ist gefallen, die Entscheidung unwiderruflich in meinem Kopf eingebrannt. Mit schweren Schritten und ernstem Ausdruck im Gesicht nähere ich mich Lucy. Mit jedem Schritt steigt meine Kraft, die Energie fließt zurück in meine Adern, gemischt mit Adrenalin und Entschlossenheit. Ich bewege mich hinter Lucy und als jene gerade ausholt, das Messer hoch zum Himmel erhebt um der jungen Vampirin den Todesstoß zu verpassen, ergreife ich ihre Hand mit dem Messer. Ja, ja ich halte sie auf, ich halte sie auf eine Vampirin zu töten, ja ich der große Vampirhasser. Zugeben würde ich es nie, doch in mir steigt das Mitgefühl für die blonde Vampirin auf, das sich seit meiner Begegnung mit Stefan in der Seitengasse in mir versteckt hat. Jenes Mitgefühl treibt mich an, jenes Mitgefühl will um jeden Preis verhindern das ich sie sterben lasse. Ich weiß, spätestens dann wenn die Mauer in mir wieder alle entlaufenen Emotionen gefangen hat werde ich mich für diese Aktion und meine verpasste Chance hassen, doch jetzt zählt nur eines: Caroline Forbes vor dem Tod retten und diese unbekannte so lange in Schach halten, bis Emilia oder Caroline wieder bei Kräften sind.
Ich ziehe Lucy mit all meiner Kraft von Caroline herunter, schaffe es aber nicht ihr das Messer zu entreißen. Nun stehen wir da, Aug in Aug, meine Augen blicken in die grünen Augen der Fremden, die das Messer vor sich hält, mir, dem unbewaffneten Angreifer entgegen. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, während ich allmählich realisiere was ich, der hassende Trunkenbold mit dem lächerlich perfekten Gesicht, gerade getan habe. Ich habe einen Vampir gerettet!

@Caroline Forbes @Emilia Fernandez @Lucille Darabont


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#14

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 19.02.2017 20:12
von Caroline Forbes • 882 Beiträge

Emilia’s Antwort sollte mich doch unsanft überraschen, so erahnte ich selbst nicht einmal, was mich tief in mir zu diesen Worten bewegt hatte. So wie sie mir nun mit diesem unangenehm entkleidenden ‚Na na na, ich kenne dich doch‘-Blick entgegen sah, traf der meine sie mit einem Ausdruck intensivster Abwehr, so als habe ich auf der Suche nach süßlichem Fruchtgeschmack unerwartet in eine saure Zitrone gebissen. Die Nase von Entrüstung und wollender Abneigung gerümpft, die Stirn in ratlose Falten gelegt, beäugte ich sie zusehends fragend, als hatte sie soeben einen Witz gerissen, für den man sie gesellschaftlichen Selbstmordes züchtigen konnte. „Niedlich? Ja, niedlich im Sinne eines wehrlosen, jaulenden Hundewelpen vielleicht. Mach dich nicht lächerlich, Emilia“, wehrte ich ungekonnt ab, meine Worte mit einem wollend fassungslosen Augenrollen verdeutlichend. Doch sollte ich auch weiterhin nicht von ihrer mich in die Ecke treibenden Enttarnung verschont bleiben, so wie nun allen Ernstes meinte, ich versuchte bloß etwas zu kompensieren – wie etwa so etwas Absurdes wie Zuneigung zu jenem, der nach unserem Leben trachtete. „Du kennst so etwas wie Mitleid wahrscheinlich nicht. Worum ich dich wirklich beneiden kann, es ist wie ein lästiger Blutegel, den man am liebsten loswürde“, bemühte ich mich abschätzigen Stimmklangs, mich aus der Bredouille zu katapultieren, alsbald mein Blick von oben herab bloß noch unterstreichend auf Alexander herab fiel, als kostete es mich all meine Mühe, mich seinem elendigen Schicksal zur Güte zu erbarmen. Weiterhin verdeutlichte das Ozeanblau meiner Augen ihm nichts Weiteres als die Enttäuschung des unvollendeten Puzzles, doch wo die Enttäuschung war, schwang die Täuschung ja immerhin mit – und somit der Glaube, das, was ich da vor mir hatte, konnte mithilfe der richtigen ‚Wenn‘ und ‚Abers‘ zu zufrieden stellender Vollständigkeit erblühen. Eine äußerst zwiegespaltene Haltung, aus welcher der eine die Enttäuschung entnahm, während ein anderer die bloße Täuschung. Und ein weiteres Mal versetzte mir Alexander mit seinen Worten einen zusätzlichen Stich im Herzen, doch die Betroffenheit und der sofortig aufblitzende Schwermut in meinen Augen ließ sich nicht einmal durch mein sarkastisches Belächeln seiner Argumentationen verschleiern, welches als letzten Griff an alledem, an das ich festzuhalten versuchte, mich weit über ihn und allem, das er verkörperte, zu erheben versuchte. Dennoch sprach mein anfängliches Schweigen diesbezüglich mehr als tausend Worte, denn die Genugtuung, ihm zu allem Überdruss Zuspruch zu schenken, offenbarte ihm andernfalls nichts anderes als die Bestätigung dessen, dass ich für ihn so leicht zu knacken war wie eine Kastanie. Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, was ich mir selten erlaubte zu sein, so ließe sich schlichtweg nicht behaupten, dass mein Verlobter derzeit auch nur halb so sehr an meinem Wohlempfinden interessiert war, wie ich es mir gerne zurecht erträumte – doch mündete auch seine augenscheinlich abweisende Haltung in einem weitaus bedeutsameren Geschenk, dessen Bedeutung ein dahergelaufener Sterblicher wie Alexander niemals verstehen können würde. Ohne ihn wären meine Töchter schutzlos den Fängen des Teufels höchstpersönlich ausgeliefert und nur aufgrund dessen, dass Stefan ihm im Umkehrschluss seine Seele zur Entlastung jener meiner Töchter anbot, sah er sich mit Grauentaten umstellt, welche eines unabdingbaren Tages sein Gewissen zermatetern und ihn womöglich Jahrzehnte auswegloser Verdammnis aussetzen, in dem Versuch, mit sich selbst zu leben. All das wegen mir. Wie undankbar musste ich sein, um ihm aufgrund alledem Schuld zu zuschreiben – dafür, dass er derzeit nicht derselbe war, da der wahrhaftige Stefan niemals unter keinen Umständen fähig sein würde, seinen Teil des teuflischen Paktes einzulösen? Dafür, dass er gezwungen war, eine seelenlose Bestie zu verkörpern, um stark genug zu sein, mir nicht mein größtes Heiligtum auf der Welt, meine beiden Mädchen, entreißen zu lassen und somit den psychischen Abgrund, der ursprünglich für mich bestimmt war, auf sich zu nehmen? War Böses zu tun, um Gutes und vor allen Dingen Selbstloses zu bewirken, denn tatsächlich so böse, wie es schien? Ich war mir sicher, teilte ich derartig persönliche Umstände und private Begebenheiten mit Alexander, so umklammerte er all meine Preisgebungen auch fortgehend in seinen zerstörerischen Fäusten, nahm sich was er nur bekommen konnte aus mir, aus keinem komplexeren Grund als jenem, mich schlicht und ergreifend zu verletzen – vermutlich, damit ihm sein eigenes Leben nicht länger so armselig erschien, wie es das tatsächlich war. „Freut mich für dich, dass es dir eine solche Verzückung bereitet, dass in meinem Leben nicht alles läuft wie geschmiert. Aber wie wäre es, wenn du den Teil mit dem ‚emotional angreifbar‘ einfach nochmal überdenkst? Du hast vergessen, dass wir die unnahbaren Monster fern jeglicher menschlicher Gefühle sind: Weshalb versuchst du also, mir durch die Augen eines Menschen meine Gefühlswelt erklären zu wollen, hm?“, erwischte ich mich dabei, mich abermals zur leider offensichtlich notwendigen Abwehr auf seine kleinen Spielchen herab zu lassen, ihm nahezu kindlicher Herausforderung durch hochmütige Augensprache entgegen blitzend. Kaum waren jene Worte jedoch gesprochen, vernahm ich den Klang sich alarmierender Geschwindigkeit annähernder, hörbar leichtfüßiger Schritte, ganz offensichtlich ein Mensch, ganz offensichtlich unzuordbar, doch kaum war es mir gelungen, binnen des Bruchteils einer Sekunde die drohende Gefahr zu erkennen, aus welcher es sich schleunigst zu winden galt, sah ich meinem unverhofften Feind geradewegs in die exotisch grünbraunen Augen hinein: ein Rotschopf, vermutlich gar noch ein Teenager, der wohl besser in ein verfluchtes Cheerleaderteam gehörte statt auf direkter Augenhöhe zu einer meinesgleichen. Durch geweitete Augen, umrahmt von vor Ironie nur so triefender, ironisch angehobener Brauen, welche es bereits zu erster Sekunde wagten, die Kleine deutlich und unverkennbar zu unterschätzen und ihr schamlos Gift und Galle entgegen zu spritzen, nicht zu vergessen mit einer Prise drohenden ‚das wagst du kleines, unbeholfenes Schäfchen nicht‘, sog ich ihren Anblick von ganzer Größe auf mich ein, offensichtlich nicht wissend, ob ich ihr Erscheinen belächeln oder beweinen sollte – der erste unmittelbare Einstich in ihre so gegensätzlichen Augen, blau gegen grünbraun, Hochmut gegen Todeszorn, dauerte bloß wenige Sekundenbruchteile an und glichen dennoch einer zeitlosen Ewigkeit, in welcher mit drastisch ansteigender Gewissheit spürbar wurde: Gott, ich hasste diese Kleine. Doch innerhalb meiner ungünstigen Überraschung nahezu überrumpelt, stieß sie zum trommelwirbelnden Angriff aus, ehe mein Verstand hatte schalten können, so vermochte mein physisches Können zwar über übernatürliche Reaktionsfähigkeiten zu verfügen, so doch nicht mein hübsches Lockenköpfchen, welches die Gefahr zu spät erkennen durfte. Dies büßte ich unter einem scharfen Einstich in meinen freiliegenden Ellenbogen ein, alsbald die winzigdünne Spritze sich buttergleich in meine zarte Haut versenkte; Eisenkraut brannte in meinen Adern und verbreitete sich rasender Geschwindigkeit bis auch in die letzte Faser meines Körpers, während es war, als wurden all meine Organe und Muskeln innerlich von nichts als dem Todesfeuer selbst verschlungen – nach außenhin derweilen bloß erkennbar, wie mein Körper überwältigt durch die Macht einer so unscheinbaren Tröpfchenansammlung in sich zusammen brach, zugrunde ging unter dem Schmerz, der meinem zierlichen Körper weitaus mehr an Bewältigungskraft kostete, als dass ich bloß noch zu einer weiteren Bewegung fähig sein würde. Nicht einmal mehr die Selbstbeherrschung verblieb mir, meinen Hinterkopf vor dem harten Aufprall auf dem modrigen Steinboden zu bewahren, den Sturz auch nur in irgendeiner Form unmöglich zu dämpfen – in dem Moment, in dem mich die Erschütterung meines Kopfaufschlags ereilte, die Szenerie um mich herum in störrisch wackelnde und irritierend an mir vorbei zuckende Bildern geschlagen, als glich die Realität nichts weiter als einer stockenden DVD, nun zusätzlich die Lautstärke der Stimmen um mich herum mal in bis zur Unkenntlichkeit verschluckter Stille, blitzartig darauf jedoch derartig pochender Lautgewalt, dass es mir den unter Schmerzen verzogenen Kopf zu sprengen drohte. So wand ich mich hemmungslos am Boden liegend wie eine halb zertretene Kakerlake am Kerkerboden, begleitet durch nichts als mein entsetzlich schmerzhaftes Aufstöhnen, kaum zu einem klaren Gedanken fähig, kaum zu einer deutlicheren Regung meines Verstandes als: ‚Emilia …‘ Mit meinem Fall hatte es mein leidverzerrtes Gesicht jedoch geradewegs in die Richtung Alexander’s verworfen, welchen ich durch Blicke, so nah und doch so fern, mit einer solchen Intensität und doch ebenso schlagkräftiger Distanz bestarrte, wie man sie ansonsten wohl nur dann erlebte, wenn man gezwungen war, dem Blick einer seelenlosen Leiche entgegen zu sehen. In mir schien sich nicht vielmehr zu regen als der nackte Schmerz, welcher ihm deutlich und doch stumm aus meinen ozeanblauen Augen entgegen schrie – Augen, wie diese ihm Minuten zuvor noch voll kindlicher Hoffnung entgegen geträumt hatten. Es wurde offensichtlich, dass ich in jenem tiefseelisch geteilten Augenblick in einem gefährlichen Zustand zwischen Wachbewusstsein und Ohnmacht schwebte, ja, am seidenen Faden zur gänzlichen Unzurechnungsfähigkeit baumelte – und dennoch ließ es sich mir nicht nehmen, daher genuschelt wie die Worte eines Schwerbetrunkenen mein mädchenhaftes Kichern in die großen Weiten der Halle zu entsenden, wiederhallend aus jeder Ecke nichts anderes als mein die lediglich von adrenalinpumpenden Herzen begleitete Stille brechendes, königliches Gelächter, welches es offenbar selbst in einer Situation dieser für ungemein wichtig fand, erhört zu werden: „Süße Haare, was soll das sein, Erdbeerblond? Find ich hinreißend, ehrlich … zu stillos für Blond, zu kindlich für Rot … wenn ich an etwas sterbe, dann an meinem Augenkrebs, Kleines …“ Nun des Weiteren durch den Schmerz und den Schock im Inneren wie benebelt, schien ich mich unter leisem Gelächter nach tiefen Atemeinzügen japsend kaum mehr aus diesem zu erholen – und doch sprachen meine tief in Alexander eintreffenden Blicke, nun da er durch die kleine Jägerin der Gefangenschaft entlassen wurde, eine ganz andere Sprache: ‚Das warst du‘. Und nichts anderes war ich für jenen schmerzüberschatteten, zeitlosen Moment in der Lage, zu wörtlichen Gedanken zu formen. Er hatte sie gerufen, er hatte für mein Erbarmen mit dem drohenden Mord an mir und meiner Freundin zurückgezahlt. Das war er. Meine Güte kostete mich den Tod, nichts anderes verhießen meine allmählich entgleisenden Blicke gen des Südländers, Blicke, welche drohten, im folgenden Handlungsschritt bereits meine Letzten zu sein. Mit einem Mal, es glich mir eines schieren Zeitübersprungs, beugte sich meine Rivalin auch schon so plötzlich über mich, meine müden Blicke ihr gebeugt begegnend aus der Tiefe meines schlaff zurück fallenden Kopfes, während bloß ihr grober Griff meines Kragens mich vor einem abermalig kontrolllosen Aufprall dessen bewahrte. Obgleich meine Gedanken durch den kochend heiß meine Venen durchrauschenden Schmerz nahezu gänzlich absorbiert wurden, rief das Ausholen ihres Messers nun jedoch meinen tiefschlummerndsten Selbsterhaltungstrieb mit einem Mal zu vollständiger Wachsamkeit aus: mit einem Mal sah ich mich bereits von ihrem Messer zerfetzt, den hübschen Blondschopf ihr zu Füßen rollend, während die aufkeimende Grausamkeit des alleinigen Gedanken, Stefan würde mich auf diese Weise vorfinden, meine erblassten Wangen von Strömen wildester Tränen überfluteten … ich sah mich selbst, wie ich mich in der bedingungslos eisernen Entschlossenheit ihrer grünbraunen Augen spiegelte, blickte meiner eigenen Todespanik entgegen, wodurch sich das eigene Ende umso realer anfühlte … und mir nichts Geringeres übrig blieb, als mich der Tatsache hinzugeben, dass ich nach der Ewigkeit hatte ausgreifen können, mir jedoch nichts als ein zart bejahrtes Dasein als blutjung sterbende Frau vergönnt war … todesgeweiht ließ ich die eigenen Lider der Angst ergeben fallen, gar friedlich und beruhigt, da die Hoffnung mir kein Weiteres bangen und zweifeln erlaubte. Die Drohungen der Rothaarigen erhörte ich bloß als schwach an mich heran wehend begleitende Melodie meiner eigenen Reise in das ungewisse Nichts – und doch, ich fand meine letzte Kraft für das stimmlose Hauchen folgender Worte: „Dein Name ist bedeutungslos.“ Nun jedoch überfielen sich die unverfolgbar heftig rasch aufeinander fallenden Bilder, alsbald ich den Grund der schwindenden Zugkraft, die Lucille auf mich auswirkte, um mich unter sich zu erheben, durch rasch aufblitzende Augen beäugte – und inmitten des niemals erwarteten Rangelns zwischen ihr und Alexander, ausgerechnet Alexander, entgegen sah! Meine Augen weiteten sich, als habe ich soeben das Unmöglichste beobachten dürfen, doch noch stand der Kampf nicht entschieden – doch aufgrund dessen, dass ich ihr, im ersten Moment der Entmächtigung durch Alec, noch immer nahe genug war, so war ich es nun, die druckstark an ihrem Kragen riss, genau in dem Moment, als die nötige Aufmerksamkeit schwand, um mich weiterhin im Griff zu behalten. Was zur Folge trug: Im Gerangel mit Alexander entglitt ich ihrem festen Griff, nun jedoch den Spieß umdrehend und sie seitlich meines fallenden Körpers mit sich zu Boden zu reißend! Das Euphoriegefühl, das mich aufgrund dessen, dem Tode haarscharf von der Schippe entsprungen zu sein, gleißender als Licht durchströmte, war unbeschreiblich – und so der gewaltige Spott in meinem stutenbissigen Lächeln, als ich mich nun mit meinem allerletzten Funken Energie über Lucille rollte, welcher im Fall ihre eigene Schutzmöglichkeit, das Messer, meterweit entglitten war. „Sayonara, Miststück“, entwich meiner erstickenden Stimme brüchiger Schwäche, alsbald ich tief in ihren feurigroten Schopf fasste und ihren Hinterkopf mit schmetternder Gewalt zu Boden hämmerte. Vermutlich sollte auch meine Rivalin schon bald Sternchen vor den Augen sehen, doch ich hätte es nicht gewusst … denn so wie ich nun seitlich von ihrem Körper glitt und mein Blick durch schwächelnde Lider zu Alec hinauf reichte, wurde ersichtlich, dass all meine Kräfte ausgeschöpft waren. Kaum flüsterte ich ein schwer bewegtes „Danke“ durch nassfunkelnde Augen hinauf, so schlossen sich diese und mein Körper bemächtigte sich seitens der Vampirjägerin seiner meistgebrauchten Kräfte … ich verblieb bewusstlos.
@Alexander Lightwood @Emilia Fernandez @Lucille Darabont


In the end we'll fall apart just like the leaves change in colors

And then I will be with you, I will be there one last time now

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#15

RE: der Lockwood-Kerker

in Wald & See 19.02.2017 21:40
von Emilia Fernandez • 168 Beiträge

Gerade Eben war sie noch in einer Unterhaltung mit Caroline, fast so normal als würden Sie bei einer Tasse Kaffee zusammen sitzen und über alte Zeiten plaudern, das sollten sie sowie so unbedingt mal wieder tun so bald das hier alles vorbei war, nur das Problem an solchen Dingen war, das meistens nach dem einen, schon das andere Missgeschick folgte, ihr Versuch sich rauszureden war dennoch vergeblich, Emilia hatte eine lange und gute Menschenkenntnis, und sie kannte auch ihre Freundin, aber sie würde nicht weiter darauf rum hacken, sie würde die Blondine einfach lassen und ihr den gefallen tun, sie verzog etwas das Gesicht als Caroline sie auf ihr Mitgefühl ansprach, den tief in ihrem Inneren fühlte sie ja noch, und tief in ihrem Inneren besaß sie auch Gefühle mit Mitleid oder Reue, aber diese Dinge zeigte sie eben nur sehr ungerne.

“Care, wenn wir wollen können wir alle so sein, das weißt du, ich bin der Überzeugung wenn man will, dann kann man alles sein. und Gefühle sind meistens nur lästige Begleiter die einen Schwach machen, die einen nicht Rational denken lassen und verblenden, deshalb sind meine tot“

In Wirklichkeit hatte die Brünette einfach nur eine Mauer um ihr Herz gelegt um nicht mehr fühlen zu müssen, sie hielt ihr innerstes verschlossen, auf das ihre Seele nicht noch mehr Risse bekommen würde, auf das sie nicht zusammenbrach und solch eine Schwäche zeigte, deshalb hatte sie sich die Maske von der starken und selbstsicheren Frau zugelegt hatte, sie warf wieder einen Blick zu dem am Boden liegenden Alexander und wollte gerade weiter reden als sie einen Stich in ihrem Hals spürte, das brennen verteilte sich sofort in ihren Venen und breitete sich in ihrem Ganzen Körper aus, das konnte nur Eisenkraut sein, vor schmerzen gekrümmt ging sie zu Boden und windete sich schmerzvoll etwas umher, ihr Sichtfeld wurde immer kleiner und kleiner bis ihr komplett schwarz vor Augen wurde und sie das Bewusstsein verlor, das darauf folgende bekam sie dann natürlich nicht mit da sie weiterhin bewusstlos auf dem kalten Boden des Kerkers lag.

@Alexander Lightwood @Caroline Forbes @Lucille Darabont



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