#1

Die Wiege der Vampire

in Wald & See 31.05.2017 12:51
von Josie Saltzman • 282 Beiträge

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#2

RE: Die Wiege der Vampire

in Wald & See 31.05.2017 14:58
von Josie Saltzman • 282 Beiträge

"Nach dreitägigem Zeitsprung"

Ein seltsames Gefühl begleitete mich heute auf dem Weg zu meinem Lieblingsplatz im Wald. Irgendetwas lag in der Luft ich bekam es nur einfach nicht zu fassen. Begleitet von meinem Teddy lief ich den gewohnten Weg schon fast im Schlaf, was nicht weiter verwunderlich war da ich fast jeden Tag hier war, seit ich Venzislav begegnet war. Auch wenn ich schon viel gelernt hatte über Edelsteine die Magie speicherten musste ich dennoch immer wieder hier her um sie aufzuladen. Vielleicht war das sogar besser so, sonst würde ich womöglich den ganzen Tag in meinem Zimmer verbringen und herumexperimentieren. Es reichte ja schon so das ich immer wieder vergaß zu essen oder sogar zu trinken, so vertieft war ich manchmal. Ansonsten ging es mir eigentlich gut und das Leben in Mystik Falls gefiel mir auch. Das einzige was meine Freude etwas dämpfte war das schlechte Gewissen meinem Daddy gegenüber das ich nicht bei ihm in Boston war. Ohne es wirklich zu merken hatte ich mein Ziel erreicht, ich musste wohl nicht erwähnen das es manchmal gruselig war wie stark mich dieser Ort anzog. Mit einem lächeln betrat ich die kleine Lichtung, die ringsherum mit sehr alten Bäumen gesäumt war. Das Wetter sah ein wenig nach Regen aus, aber selbst wenn es machte mir nichts aus nass zu werden. Vorsichtig stellte ich meine Tasche auf dem Boden ab, die Steine in ihr klimperten leise und ich bückte mich um meinen Lieblingsstein den Turmalin heraus zu holen. Er war bisher der Stein der am meisten Magie für die längste Zeit speichern konnte was sehr hilfreich war wenn man unterwegs mal zaubern musste. Nachdem ich den Stein in der Hand hielt lehnte ich ihn gegen einen der Bäume. Um ihn aufzuladen musste ich jetzt nur noch meine Hand an den Baum legen und die Magie zum Stein umleiten. Eigentlich eine einfache Aufgabe wenn man bedachte das ich beim letzen mal fast drauf gegangen war. Vorsichtig berührte ich das Holz des Baumes und leitete langsam und äußerst vorsichtig die Magie in den Stein um. Ich schloss die Augen atmete konzentriert ein und aus. Nach wenigen Minuten war alles vorbei, ich nahm die Hand vom Baum und hob den Stein auf. "Fertig." sagte ich stolz zu mir selbst. "und ohne nahtot Erfahrung. Das ist auf jeden Fall eine Verbesserung." Doch kaum hatte ich die Worte ausgesprochen wurde der Turmalin so heiß das ich ihn erschrocken los ließ. " Verdammt."fluchte ich und pustete mir gegen die schmerzende Hand. Viel schlimmer war allerdings der Lichtstrahl der sich löste und ungebremst irgendwo im Wald einschlug. Erschrocken rannte ich los und hoffte inständig niemanden getroffen zu haben. Aber mit dem was dort auf mich wartete hätte ich niemals rechnen können.







@Alexander Lightwood



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#3

RE: Die Wiege der Vampire

in Wald & See 01.06.2017 10:50
von Alexander Lightwood • 205 Beiträge

NACH DREITÄGIGEM ZEITSPRUNG


Wie kann es sein, dass ein einzelner Mensch den eigenen Alltag so auf den Kopf stellen kann, nur um mit seinem Verschwinden alles wieder in den Scherben zu hinterlassen die von Beginn an da gewesen waren? Seit ich Tennessee und somit auch Rowan den Rücken gekehrt hatte sind nun drei Tage vergangen. Drei Tage in denen ich mich frage ob ich nicht hätte bleiben sollen, ob ich sie nicht hätte mitziehen müssen, sie zwingen müssen, dass sie ins Auto steigt, weg von diesem Verbrecher. Doch all das wäre nicht das Richtige gewesen, all das hätte nichts geändert an der Tatsache dass sie nun ihren eigenen Weg zu gehen hatte, ganz gleich was ich davon halte. Ich bin kein Teil ihrer Familie, nicht im biologischen Sinn und doch, Gott bewahre, das würde ich vor keinem anderen Menschen je zugeben, ist irgendwie doch Teil meines Lebens geworden. Genau das ist es was mich beunruhigt, das ist es was mich nachdenklich werden lässt. Habe ich mir nach all den Jahren der Verluste nicht geschworen für keinen Menschen dieser Welt mehr etwas wie Sorge und Zuneigung zu empfinden, egal in welchem Sinn? Das hatte ja bereits bei Caroline nicht funktioniert, auch da waren die Mauern rund um meine Emotionen mehr ein löchriger Zaun, statt feste, beständige Steine. Ohne Rowan ist meine Hütte bloß eine Hütte ohne Leben, niemand mehr der wartet, der freudiger Erwartungen ist, wenn die Tür aufspringt und ich von meinen üblichen Barbesuchen in der Nacht heim komme, niemand mehr der das Bett blockiert, niemand mehr der mir Fragen stellt über alltägliches. Ich habe meine Hütte zurück, doch dieser einstige Wunsch ist heute bittere Strafe für mich.
Immer öfter in den letzten Tagen, so auch heute, bin ich um die Mittagszeit, wenn die Sonne gerade versucht den höchsten Punkt des Himmels zu erreichen, im Wald unterwegs, mit Pfeil und Bogen um mit dem Jagen den Kopf frei von allen Gedanken zu bekommen, die mich quälen. Gedanken wie es Rowan wohl ergeht, ob sie immer noch glücklich mit ihrer Entscheidung ist, Gedanken was Caroline nach dem Abend in der Bar von mir denkt, wie sie zu mir steht, Gedanken über den Mann im Anzug, der in einem einzigen Moment meine kompletten Erinnerungen offengelegt hat, mir sie auf dem Silbertablett servierte, damit sie mich verfolgen, damit die Gewissheit da ist, dass jener Mann nun mehr von mir wusste, als irgendein Mensch sonst.
Den Köcher voller Pfeile auf dem Rücken, den Bogen in der rechten Hand und einen Pfeil in der linken Hand, gespannt im Anschlag, bereit für alles was mir vor die Augen tritt. Es geht nicht um das Jagen an sich, nicht um das erlegen eines Tieres, nicht um das berauschende Gefühl der Macht wenn das Leben des Tieres aus ihm herausgesaugt wird, durch einen einzigen Pfeil. Nein, es geht um die Natur, es geht um den Frieden, um die Ruhe, darum, dass man für einen guten Schuss nicht nur körperlich in absoluter Ruhe sein muss, sondern auch geistig ohne Unruhe umherwandern muss. Es ist das Gleichgewicht von Körper und Geist, welches dem Bogenschützen zu seiner Treffsicherheit verhilft und genau das ist es, was ich an diesem Sport so liebe, was mich daran gut sein lässt. Meine Schritte sind bedacht, fast lautlos, versuchend keinerlei Äste unter den Sohlen meiner Füße zu zerbrechen. Ich kann nicht sagen wie weit ich schon im Wald umher gegangen bin, wie lange ich schon meinen Füßen folge, ohne ein Ziel vor Augen zu haben, ohne eine einzige Spur von Leben in diesem Wald.
Doch kaum habe ich darüber nachgedacht, kaum ist mir in den Sinn gekommen das dieser Wald verdächtig leer und ausgestorben erscheint, da höre ich das knacken eines Astes halblinks von mir, zu dem ich mich langsam wende, darauf aus keine allzu hastigen Bewegungen zu provozieren. Da ist ja was ich gesucht habe, da ist zum ersten Mal in diesen Mittagsstunden ein Reh direkt vor mir. Langsam erhebe ich den Bogen mit dem gespannten Pfeil, ziehe die Sehne nach hinten und fixiere das prachtvolle Reh, welches sich zwischen zwei Bäumen am Gras der Bodens labt, unwissend das die Gefahr in unmittelbarer Nähe ist. Langsam richte ich den Pfeil auf mein Ziel, blicke über meine Pfeilspitze auf den Punkt, den ich treffen will, verlangsame meine Atmung, so als wäre ich die Luft selbst. Im selben Moment als ich die Sehne, den Pfeil loslassen will, sehe ich aus dem Augenwinkel etwas auf mich zurasen, etwas schnelles, etwas helles, etwas undefinierbares. Noch im selben Atemzug schaffe ich es den Pfeil loszulassen, mich zu Boden zu stürzen und um Haaresbreite dem Lichtblitz zu entgegen, der mich sonst direkt zwischen die Augen getroffen hätte. Ohne diesen Reflex wäre womöglich dies meine letzte Aktion gewesen, doch so ist es nur mein Rücken der in Mitleidenschaft gezogen wird, der den harten Waldboden küsst. Der Pfeil er schlägt in einem der Bäume ein, der Lichtblitz hinter mir, mein Rücken landet auf dem Boden, der Köcher bohrt sich leicht in ihn, während das Reh aufgescheucht wird und das Weite sucht. Noch immer versuche ich meine Atmung zu stabilisieren, das Herz zu beruhigen, das unruhig schlägt, während ich die Erklärung für diesen Blitz, Lichtstrahl, was auch immer, suche. Nach einigen Minuten in denen ich auf dem Waldboden sitze, aufschaue zu der >Stelle an dem er eingeschlagen ist und meinen Bogen zu aller Sicherheit mit meiner Hand bedecke, da höre ich Schritte, knackende Äste unter eiligen Schritten, die immer lauter werden. Trotz der Unruhe in mir, trotz das gerade nicht Körper und Geist im Einklang sind, trotz alledem ziehe ich einen neuen Pfeil aus meinem Köcher, spanne ihn ein und richte die Pfeilspitze in die Richtung aus der die Schritte kommen. Sitzend, ohne eine weitere Bewegung warte ich nun auf das was kommt, auf das was mich womöglich mit dem Lichtblitz angegriffen haben könnte, auch wenn ich mir mit einem einfachen Bogen keine großen Chancen ausrechne, so ist mein Wille größer als die Furcht vor dem Ungewissen. Furcht die ich mir nie im Leben eingestehen würde, doch es rast nicht alle Tage ein Lichtblitz mitten im Wald direkt auf einen zu.

@Josie Saltzman


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zuletzt bearbeitet 01.06.2017 10:53 | nach oben springen

#4

RE: Die Wiege der Vampire

in Wald & See 01.06.2017 12:18
von Josie Saltzman • 282 Beiträge

Um Himmels Willen was hatte ich da nur wieder los getreten? Tausend Gedanken rasten durch meinen Kopf. Was war wenn ich jemanden verletzt oder sogar getötet hatte? Selbst wenn das einfach nur ein normaler Mensch gesehen hat konnte das verheerend sein. Nichts was sich nicht vielleicht mit ein bisschen Manipulation regeln ließ aber ich war entschieden dagegen, solche Dinge anzuwenden. Ob ich wohl noch immer so denken würde, sollte ich ein Vampir werden? Interessante Frage nur leider im Moment völlig überflüssig. Ich rannte weiter immer dem grellen Licht des Blitzes hinterher. Die Äste knackten unter meinen Füßen und ich versuchte nur mich noch mehr zu beeilen. Immer wieder bat ich inständig das nichts schlimmes passiert war und ich mich nicht jetzt schon für irgendwas schuldig fühlen musste. Reichte den nicht schon die Dinge über die ich mir so wieso Gedanken machen musste? Musste mir wirklich jetzt auch noch so ein Fehler uterlaufen? Ich hörte ein Geräusch von weiter vorne und versuchte noch schneller zu rennen was nicht so leicht war für jemanden in meiner Körpergröße. Aus irgendeinem Grund kommt rechts von mir ein aufgescheuchtes Reh entgegen weshalb ich kurz stehen bleibe und ihm hinterher sehe. Vielleicht hatte ich wirklich Glück und das Reh war der einzige, der was mit bekommen hatte, aber ich musste dennoch sicher sein weshalb ich wieder anfing zu laufen. Es wäre sicher einfacher gewesen einfach nur so zu tun als hätte ich nichts gemerkt, aber das war einfach nicht meine Art und seit ich Ven getroffen hatte war, mir klar geworden das ich einfach nur ich sein brauchte. Wer ein Problem damit hatte musste wohl oder übel damit leben. Denn die Tage an denen ich versuchte normal zu sein waren definitiv vorbei. Ich kam der Einschlag Stelle immer näher, nur noch ein paar Meter, ich spürte förmlich das kribbeln das die ausgesonderte Magie auf meiner Haut verursachte. Von meiner Position aus sah ich schon den Ausmaß meiner Unachtsamkeit, dadurch war ich so sehr abgelenkt das ich den jungen Mann der auf dem Boden saß und einen Pfeil auf mich richtete, als ich schon fast vor ihm stand. Erschrocken keuche ich auf und halte kurz die Luft an um nicht zu quitschen vor Schreck. Dann kam mir wieder in den Sinn warum ich her gerannt war. Völlig die Tatsache ignorirenend das er einen Pfeil auf mich richtete, umkreiste ich einmal und stellte ersteinmal keine Verletzungen fest. Dann stand ich wieder vor ihm und im ersten Moment wusste ich auch nicht so recht was ich sagen sollte. "Sind sie verletzt?"fragte ich ihn besorgt und trat nervös von einem Fuß auf den anderen. Ich hoffte inständig das er nicht verletzt war dann hatte ich zumindest nicht das zu verantworten. Während ich auf seine Antwort wartete betrachte ich ihn. Er schien ein normaler Mensch zu sein, allerdings einer mit Pfeil und Bogen. Seine Augen waren braun und sein Haar war sehr dunkel, fast automatisch legte ich den Kopf leicht schräg und lächelte verlegen. Wie sollte ich ihm das nur erklären?





@Alexander Lightwood



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#5

RE: Die Wiege der Vampire

in Wald & See 04.06.2017 14:53
von Alexander Lightwood • 205 Beiträge

Aufgescheuchte Augen hetzten die Spitze des Bogens von einem Winkel des Waldes zum anderen, lassen die Spitze im Licht das durch die Baumkronen tanzen. Es ist nicht mehr das Gleichgewicht zwischen äußerer und mentaler Ruhe, dem Pol des geistigen Einklanges, sondern das pure, erdrückende Gefühl des Überlebensinstinktes, der durch meine Adern schießt. Ich kann nicht sagen woher der Lichtblitz kam, kann nicht sagen von was es kam, kann nicht mal bestimmen was es überhaupt war, doch so wahr ich hier am Boden sitze, zwischen Steinen und Ästen am Waldboden, mit dem kampfbereiten Bogen in der Hand, so würde ich dieses Etwas nicht kampflos gewinnen lassen. So sehr mir mein eigenes Leben in den letzten Jahren in die Unwichtigkeit abdriftete, so hat es doch in den vergangenen Tagen an Wichtigkeit gewonnen, auch wenn diese Erkenntnis nicht ist, was ich offen und ehrlich zugeben würde. Mein Herz es rast vor Aufregung, das Adrenalin es wird durch meine Adern gepumpt, während ich nur meine kühnsten Träume und wildesten Fantasien darauf ansetzen kann, was mich mit diesem Lichtstrahl zu Boden warf. Noch gehe ich felsenfest davon aus, dass dieses Etwas es auf mich abgesehen hat, es nicht bei einem hinterhältigen Angriff bleiben würde. Nach einigen Minuten in denen ich mein rasendes Herz nur schwer beruhigen kann, in denen ich die starken, nach Luft schnappenden Atemzüge halbwegs kontrollieren kann, nehmen meine wachsamen Ohren knackender Äste wahr, die unter schnellen Schritten zerbrechen. Schnell wende ich die Pfeilspitze zu jener Schnittstelle zwischen zwei Bäumen, aus der ich die Geräusche vermute, aus der ich den Angreifer vermute. Nun ist Ruhe geboten, die Schweißperlen auf der Stirn, das unruhige Herz und die Atemzüge interessieren nicht, das einzige was zählt ist der ruhige Halt des Bogens, der genau auf das Ziel gerichtet ist. Die Schritte sie nehmen zu, werden hastiger, das Knacken der Äste ist mittlerweile nur noch eine Randerscheinung, sie gehen unter den vielen einzelnen Schritten unter, Schritte die von Mal zu Mal beschleunigen, Schritte die von Mal zu Mal näher kommen, Schritte die im Einklang mit meinem Herzen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Ein letztes Rascheln der Sträucher, ein vorbeihuschen von Schatten und dann sollte es soweit sein, dann sollte ich dem Angreifer in die Augen blicken können, ehe die Entscheidung fällt ob sich dieser Pfeil durch sein Fleisch bohrt oder nicht. Mit allem hätte ich rechnen können, jede Eventualität hatte ich abwägen können, doch was aus dem Wald kurz vor mir und meinem todbringenden Pfeil zum Stehen kommt, verschlägt mir die Sprache. Es ist ein Kind, ein kleines Mädchen, gerade einmal fünf oder sechs Jahre alt, welches beinahe genau in meinen Pfeil gelaufen wäre, welches beinahe den Pfeil zu spüren bekam, der für den Angreifer bestimmt gewesen war. Doch senken kann ich den Bogen nicht, kann die Spitze des Pfeiles nicht von ihr abwenden, denn irgendetwas blockiert mich, irgendetwas lässt mich nicht locker lassen. Seien wir mal ehrlich, das hier ist Mystic Falls, wo nichts ist wie es scheint, doch sie ist ein kleines, unschuldiges Mädchen, die wohl keiner Fliege etwas zu Leide tun würde. Wir starren uns an, Aug in Aug, beide mit weit geweiteten Augen, zwischen und der gespannte Pfeil des Bogens, dessen Spitze sich genau auf ihr Herz richtet. Plötzlich quietscht sie auf, einfach so ohne ein zutun von mir, lässt mein Herz nur noch schneller vor Anspannung und Verwirrung schlagen, ehe sie beginnt um mich zu laufen, mich zu umkreisen, mich nur noch mehr in die Verwirrung zu stürzen. So schnell wie sie mich umrundet kann ich nicht mal den Pfeil ausrichten, nicht das Ziel visieren, ehe sie wieder vor mir steht, ihre Augen mich betrachten, von oben bis unten. Ich lege meinen Kopf schief, betrachte auch sie, während der Pfeil sich in meinen Händen langsam entspannt, er nicht länger eine Bedrohung darstellt. Langsam, ganz langsam stecke ich ihn zurück in den Köcher, die Augen nicht von dem kleinen, unerklärlichen Mädchen abwendend, langsam, ganz langsam sinkt auch der Bogen, liegt neben mir auf dem Waldboden, während ich jede Bewegung fließend im Einklang mit dem Wind mache, nichts ruckartiges, sondern gleichmäßig als hätte ich gerade wieder ein Reh vor mir. Es gleicht wie ein Déjà-vu, dass ich ausgerechnet nach den letzten Tagen gerade hier im Wald wieder auf eine Fremde treffe, die mich ansieht als sei ich ein längst verschollener Geist. Die Verbindung zu einem früheren Ereignis ignorierend höre ich mir ihre Worte an, mustere sie von oben bis unten und stelle fest, dass hingegen meiner Verwirrung sie nervös zu sein scheint, dass ihre Worte schon einer eindeutigen Botschaft gleichen. Statt zu Fragen was passiert ist fragt sie ob ich verletzt bin, dazu der Einschlagpunkt des Lichtstrahles und ihre aufgehetzte Nervosität lassen mich schon erahnen in was für eine Richtung das Lösen dieses kleinen Rätsels führen könnte, doch irgendetwas in mir will es nicht wahrhaben, irgendetwas in mir will nicht einsehen das die Vermutungen tatsächlich der Wahrheit entsprechen könnten. Doch etwas anderes in mir treibt mich dazu meine linke Hand auf den Griff in der Mitte des Bogens zu legen, der neben mir den Waldboden ziert. Noch bin ich nur ein Mensch in einer Welt voller Kreaturen, in einer Welt in der Vampire der Normalität angehören statt Legenden und Geschichten zu entspringen. „Verletzt? Wie kommst du darauf?“, Aug in Aug in gleicher Höhe kann ich nicht anders als den Ahnungslosen zu spielen, als mich dem mit verwirrtem Blick zu widmen, statt direkt mit der Tür ins Haus zu fallen. Man verrät nicht seine Blatt, wenn der Trumpf des Gegners nicht gespielt wurde. Auch wenn vor mir ein Kind steht, so bin ich skeptisch, wie bei allen Begegnungen, die mir das Leben zu bieten droht. Dazu ist es ihr verlegenes Lächeln, das mich dann doch meine Haltung überdenken lässt, dass mich stutzig macht, ob ich der richtigen Ansicht bin. Ist es wie es scheint oder laufe ich geradewegs in eine Falle des Lebens? Es wird sich zeigen, alles wird sich zeigen. Egal ob Freund oder feindlich gesinnt, es ist immer noch ein kleines Mädchen, dass sich einfach nur im Wald verlaufen haben könnte, dass nicht mit alledem zu tun hat, weswegen auch meine Lippen nun ein Lächeln ziert, ein kleines, der Freundlichkeit zu liebe geprägtes Lächeln, das ihr zeigen soll, dass sie im Falle eines Falles keine Angst zu haben brauch. Nicht vor mir, auch wenn die Lage doch recht angsteinflößend zu deuten sein könnte, nicht zuletzt wegen meinen verwirrten ernsten Augen, die auch nicht durch das kleine Lächeln gemildert werden können.

@Josie Saltzman


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#6

RE: Die Wiege der Vampire

in Wald & See 04.06.2017 20:40
von Josie Saltzman • 282 Beiträge

Es war nicht gerade schwer für mich der Spur des Lichtblitzes zu folgen, zum einem prickelte die Magie förmlich auf meinen Armen und zum anderen war es deutlich zu sehen wo er durch gerast war. Ich wollte am liebsten noch schneller rennen um das ungute Gefühl was ich in der Magengegend spürte los zu sein. Dieses Gefühl würde sicher verschwinden wenn ich mich vergewissert hatte das ich niemanden verletzt oder getötet hatte. Ich ignorierte völlig den Schmerz in meiner Hand und rannte weiter, denn ich wusste das mir das keine Ruhe geben würde. Völlig fixiert auf die ein wenig weiter entfernte einschlagstelle, hätte ich fast den jungen Mann mit dem gespannten Bogen übersehen. Für einen kurzen Moment sahen wir uns in die Augen und ihr Blick wanderte ebenfalls kurz zu dem Pfeil den auf mich gezielt hielt. Er schien angespannt was mich davon ausgehen ließ das der Sache zumindest misstraute. Aber darum konnte ich mir nun wirklich keine Sorgen machen. Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit nur um eine Sache und das war sein Wohlergehen. Ich wollte niemanden verletzen der mir überhaupt nichts getan hatte. Der Gedanke das ich für meine Schwester zur Gefahr werden könnte reichte mir schon völlig. Ich hatte ihn umkreist um mir einen groben Überblick verschafft, allerdings konnte ich keine Verletzungen ausmachen was mich innerlich aufatmen ließ. Allerdings​ wollte ich absolut sicher sein. Kurz dachte ich an meine ganzen Sachen die noch hinten im Wald lagen und ich hoffte das nicht gerade jetzt jemand vorbei kam. Ich wusste im ersten Moment nicht wo ich ihn einordnen sollte, aber er sah nicht unbedingt gewalttätig aus wobei das sah mein Onkel auch nicht und ihm sagte man nach er sei ein Psychopath. Es schien als hätte er bemerkt wie ich ihm musterte was mich verlegen rot werden ließ und ich mich kurz räusperte um mich wieder zu fangen. Er schien mich nicht mehr für eine Bedrohung zu halten den langsam entspannte er den Pfeil in seinen Händen und legte den Kopf schräg um nun mich zu mustern. Ich fragte mich unwillkürlich was er wohl sah? Ein kleines Mädchen das alleine im Wald herum spazierte? Als hätte er Angst das ich wie ein scheues Reh weglaufen würde, steckte er sehr langsam den Pfeil zurück in den Köcher und ließ mich nicht aus den Augen. Meine Augen blitzten kurz amüsiert auf..er war also ein eher vorsichtiger und misstrauischer Mensch. Er schien mich erneut von oben bis unten zu mustern, was mich in meiner Lage noch etwas nervöser machte. Was ist passiert oder haben sie das gesehen? wären sicher unverfängliche Fragen gewesen aber es widerstrebte mir unehrlich zu sein. Ich bemerkte wie er seine Hand auf den Bogen, der auf dem Waldboden lag legte und mich weiterhin ansah. „Verletzt? Wie kommst du darauf?“hörte ich ihn fragen. War das wirklich sein ernst? Hielt er mich für dumm? Ich atmete tief ein sah über meine Schulter von wo ich herkam, bis kurz hinter ihm wo der Lichtblitz eingeschlagen hatte. Danach sah ich ihn wieder an aber nicht ohne die Arme vor der Brust zu verschränken, eine Geste die ich eindeutig von meine Daddy gelernt hatte. Wenn mein lächeln voher verlegen gewesen war, war es nun leicht verärgert. Ich mochte es überhaupt nicht für dumm verkauft zu werden und da war es egal von wem. "Ist das ihr Ernst?"fragte ich und seufzte. Warum mussten sie das den unnötig in die Länge ziehen? Dort hinten saß mein armer Teddy völlig hilflos rum und ich war verdammt müde weil ich schon seit ewiger Zeit nicht mehr richtig geschlafen hatte. Ich wollte schon irgendeine patzige Antwort geben und gehen als ich mich dagegen entschied. Denn zum einen sah sein lächeln wirklich freundlich aus und zum anderen irritierte mich seine verwirrten ernsten Augen. Ich entschied mich also wie es meine Art war für die Wahrheit aber wo fing man da an bei einem Menschen? Langsam nahm ich zuerst meine Sonnenbrille ab, die ich eigentlich nur trug damit keiner meine Augenringe die ich aufgrund des Schlafmangels hatte sah. "Hallo ich bin Josie und wenn sie mir kurz Zeit lassen da werde ich ihnen das da erklären okay?"dabei zeigte ich auf die einschlagstelle. "Ich werd ihnen nichts tun also wenn das ihre sorge sein sollte." Dabei lächelte ich leicht und hielt ihm vorsichtig meine Hand hin. Dabei vergaß ich völlig das ich sie mir eben noch verbrannt hatte weil ich viel zu sehr darauf bedacht war was er als nächstes tat.

@Alexander Lightwood



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#7

RE: Die Wiege der Vampire

in Wald & See 05.06.2017 17:50
von Alexander Lightwood • 205 Beiträge

Das Lächeln meiner Lippen steht noch immer in völligem Kontrast zu meinen Augen, aber was soll ich sagen, ich kann mein Misstrauen nicht einmal vor einem kleinen Mädchen verbergen, dass womöglich keiner Fliege etwas zu Leide tun könnte. Ich sitze immer noch auf dem harten Waldboden, die Beine zum Schneidersitz angezogen, die linke Hand auf dem Bogen, während die rechte Hand durch mein rabenschwarzes Haar streicht, die feurigbraunen Augen nicht von ihr abwendend. Dieses Misstrauen es herrscht schon immer in mir, jedes Mal wenn ich einem Menschen begegne, sei es ein alter Greis, ein Erwachsener oder ein kleines Mädchen, alle Menschen werden mit Misstrauen gestraft, trotz dass sich meine Lippen zu einem einladenden Lächeln verziehen. Nach meiner Frage in der ich mich ahnungsloser gab als ich eigentlich bin, bemerke ich die Veränderung in ihrem Gesicht, höre wie sie tiefer einatmet als zuvor, den Blick von mir abwendet zurück zu der Stelle von der sie gekommen war, nur um dann genau auf die Stelle zu starren wo der Lichtblitz eingeschlagen war, als wüsste sie genau was das für ein Ding gewesen ist. Mein Blick schlägt in pure Verwirrung um, als sie dann auch noch ihre kleinen Arme vor der Brust verschränkt. Ich kann mir nicht erklären, dass ein so kleines Mädchen solch eine Kraft besitzt, einen Lichtblitz direkt durch den Wald zu schießen, der in einem Baum einschlägt und dort seine Spuren hinterlässt. Aber wir sind auch in Mystic Falls, dort leben Vampire am Tag mit Menschen zusammen, ohne sich vor der Sonne schützen zu müssen und ohne die Angst von jetzt auf gleich zu Staub zu zerfallen. Aber wenn sie das mit dem Lichtblitz war, was für ein Wesen ist sie dann? Stutzig und verwirrt verschwindet auch das Lächeln auf meinen Lippen, gerade als sich unsere Blicke wieder treffen, als ich den Schlag spüre, ähnlich eines Blitzschlages, tief in mir, als sich Aug in Aug geblickt wird, trotz ihrer Sonnenbrille, die die Augen zu verbergen versuchen, ein Phänomen, welches nur ein einziges Mal in meinem Leben bereits vorkam, doch für diesen Gedanken ist keine Zeit, kein Platz in dieser Situation. Ich kann ihr Lächeln deuten, kann sehen dass sie sich ärgert, doch über was, das geben mir ihre Lippen nicht preis, das verbergen ihre Augen noch zu sehr, gestärkt durch die Gläser der Sonnenbrille, als das ich dies erahnen könnte. Doch ihre Frage erübrigt jedes Erahnen, erübrigt jeden verschwendeten Gedanken daran was sie wohl zu verärgern scheint, sodass selbst das Seufzen nur den Punkt auf dem I zu markieren scheint. Im ersten Moment kann ich nicht sagen was sie nun genau von mir hören will, was sie an meiner Aussage so erzürnt hatte, doch auch im zweiten und dritten Moment ist es ein Rätsel für mich, ein schlichtweg unlösbares Labyrinth, geschaffen von einem fünfjährigen, kleinen Mädchen. Meine Verwirrung bekommt keine Gelegenheit sich zu lösen, denn schon nach ihrer entrüsteten Frage ob das mein Ernst sei, legt sie ihre Sonnenbrille ab, lässt mich zum ersten Mal einen ungefilterten Blick auf ihre Augen erhaschen. Sie wirken müde, erschöpft und des Schlafes beraubt, die Frage des Warum ist hier fehl am Platz und doch juckt mich die Neugierde in meinen Fingern. Doch so verwunderlich diese Aktion ihrerseits zu sein scheint ist sie noch nicht damit fertig einen weiteren Grund zur Verwirrung meiner Wenigkeit beizusteuern. Erst die Verärgerung und die Frage ob es mein ernst sei, dann das abnehmen der Sonnenbrille um mir ihre erschöpften Augen zu offenbaren und nun streckt sie mir ihre Hand entgegen und stellt sich mir vor, mit einem Lächeln im Gesicht. Ich lege meinen Kopf schief, kratze mir mit meiner rechten Hand an meinem Hinterkopf und versuche das Ganze in eine logische Ansammlung an Gedanken zu zwängen. Ein kleines Mädchen, welches auftaucht, nachdem ich fast von einem Strahl puren Lichts getroffen wurde, welches verärgert wird, wenn ich versuche die Wahrheit zu verbergen, welche voller Müdigkeit versucht sich auf den Beinen zu halten, die sich jetzt wie selbstverständlich vorstellt. Mein Kopf er rattert, doch ich kann mir die Geschehnisse nicht erklären, kann mir keinen Reim darauf bilden wie das alles zusammen hängt. Ich blicke von ihren müden Augen auf ihre Hand, deren Oberfläche verbrannt ist, ein weiteres Puzzleteil, das wie alle anderen nicht zusammenpasst, nicht einmal annähernd. Sie bietet mir an das sie mir alles erklärt, dass das Rätselraten endlich ein Ende haben wird, wenn ich sie lasse. Will ich darauf eingehen? Was könnte ein kleines Mädchen schon anrichten? Naja der Lichtblitz spricht ja auch für sich selbst. Eine schwere Entscheidung die ich innerhalb von Sekunden zu treffen habe, aber eine die am Ende eindeutiger nicht sein könnte. „Freut mich dich kennenzulernen Josie. Mein Name ist Alexander, nenn mich aber bitte Alec“, mit einem milden Lächeln und der fast automatisierten Betonung des ‚C‘ von Alec nehme ich ihre Hand an dessen Handrücken, ohne dabei auf die Verbrennung zu treffen, drehe die Verbrennung nach oben, als würde ihre Hand auf der meinen ruhen. „Wie ist das passiert?“, eine weitere Frage entkommt meinen Lippen, ehe ich den Bogen in meine linke Hand nehme und aufstehe, dabei ihre Hand loslasse und neben ihr stehe. „Ich höre dir zu, wenn du mir im Gegenzug verrätst was du alleine in diesem Wald vor hast, in Ordnung?“, aus meinem Mund spricht ganz der sorgende Alec, der sein Gesicht nicht oft zeigt, doch bei solch einer Situation weiß selbst ich das der mürrische, selbsthassende Alexander Gideon Lightwood hier völlig fehl am Platz wäre. Aber was ist geschehen, dass so ein kleines Mädchen in diesen Wäldern umher irrt, Lichtblitze verfolgt und aussieht als habe sie tagelang kein Auge zugemacht. Von der Verbrennung in ihrer Handfläche will ich gar nicht erst anfangen, das würde sie mir wohl oder übel erst dann erzählen, wenn sie mich nicht als völlig irrsinnige Bedrohung wahrnimmt, sondern als freundlicher Fremder, der ich doch irgendwie sein kann. Irgendetwas an dieser Situation erinnert mich an Rowan, denn auch sie fand in diesen Wäldern zu mir und schaffte es sich in mein Herz zu schleichen, als ich dies eigentlich für unmöglich hielt. Die kleine Josie hingegen, sie scheint mir abgebrüht zu sein, sie scheint mehr zu wissen als ihr süßes Gesicht preisgibt und sofern ich das beurteilen kann, scheint sie es faustdick hinter den Ohren zu haben. Langsam beginne ich neben ihr her zu gehen, dorthin wo sie herkam, wo sie mir Antworten auf das alles liefern will. Mein Misstrauen, meine Verwirrung, mein Unglaube, alles ist noch da, aber ich kann es einfach nicht mit mir vereinbaren diesem kleinen Mädchen etwas abzuschlagen, zumal meine Neugierde über alles andere überwiegt.

@Josie Saltzman


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#8

RE: Die Wiege der Vampire

in Wald & See 06.06.2017 01:52
von Josie Saltzman • 282 Beiträge

Er schien noch immer Misstrauen gegen mich zu hegen was ich einerseits verstehen konnte, anderseits war es eine Eigenschaft die mir eher fremd war. Ob das nun gut oder schlecht war, war jedem selbst überlassen. Ich hatte die Neigung fremden erst einmal ein gewisses Maß an Vertrauen zu schenken bevor ich mir durch mein Misstrauen irgendetwas verbaute. Er streicht sich durch die dunklen Haare was meine Gedanken kurz abschweifen lassen als ich mich wieder fange. Er schien mich nicht mehr aus den Augen zu lassen aber das machte gar nichts, ich hielt seinem Blick stand bis ich merkte wie unhöflich das eigentlich war und weg sah. Ich ging davon aus das er nur so tat als wäre er ahnungslos denn der Lichtblitz musste genau an ihm vorbei gekommen sein. Allerdings kam ich ins schwanken als ich seinen sehr verwirrten Ausdruck sah. Ich fragte mich kurz ob ich falsch lag doch als ich nocheinmal die Flugbahn kontrollierte konnte es keinen Zweifel geben. Ich konnte ihm sein Misstrauen einfach nicht übel nehmen auch hatte ich meine Frage nicht so harsch stellen wollen. Das Problem war die Müdigkeit dazu kam die Angst jemanden verletzt zu haben und ich war von Natur aus Recht ungeduldig. Ich hätte mein Verhalten sehr gerne zurück genommen doch leider ging das ja nicht also versuchte ich es zumindest abzumildern. Ich nahm meine Sonnenbrille ab, die ich selbst vor meinen Eltern nicht mehr abnehmen konnte und stellte mich ersteinmal vor so wie es sich gehörte. Dabei reichte ich ihm meine Hand und hoffte ich hatte einen nicht zu schlimmen ersten Eindruck gemacht. Dabei Versuche ich es mit einem freundlichen lächeln was durchaus ernst gemeint ist. Als er den Kopf schräg legt und sich mit weiterhin verwirrten Ausdruck am Hinterkopf kratzt bin ich innerlich am lächeln. Zu gerne hätte ich jetzt gewusst was er dachte obwohl einiges ja aus seinem Gesicht zu lesen war. Ich folge seinem Blick von meinen Augen zu meiner Hand dabei scheint er noch zu überlegen ob ich ihm alles erklären soll. Als seine Antwort kommt ist die Entscheidung getroffen und es gibt auch keinen Weg zurück selbst für mich nicht. Er sagt mit seinen Namen schien aber eine ungewöhnliche Abkürzung lieber zu mögen was ich gut verstehen konnte. "Hallo Alec." dabei betone ich genauso wie er das C. "Es freut mich ebenfalls. Verzeih mein unmögliches​ Verhalten aber ich fürchte ich bin heute nicht gerade geduldig." Wieder lächelte ich und sah ihn dabei an. Endlich nimmt er meine Hand entgegen allerdings am Handrücken um die Verbrennung nicht zu berühren. Für einen kurzen Moment erlaube ich mir diese Berührung zu genießen. Keine Magie kein Zauber kein nichts einfach nur einen einfache Berührung die für den kurzen Moment so viel bedeutet. Manchmal vergaß ich wie es sich anfühlte wenn ein Mensch einen berührte den ich war eigentlich rund um die Uhr umgeben von übernatürlichen das ich manchmal praktisch überreizt war. Das war bei ihm anders. Noch während ich versuchte dieses Gefühl fest zu halten kam seine Frage nach dem was mit meiner Hand passiert war. "Ich hab mich an dem Turmalin verbrannt, aber das erkläre dich alles gleich."sagte ich etwas kleinlaut. Irgendetwas hatte ich falsch gemacht sonst wäre er nicht heiß geworden, die Verbrennung war also die gerechte Strafe für mein Versagen. Ich sah ihm zu wie er aufstand und seinen Bogen an sich nahm. Er nannte mir eine Bedingung dafür das ich ihm alles erklärte und ich willigte ein. Sein Ton klingt besorgt und ich wundere mich warum. Vielleicht machte er sich ja sorgen darum was er gleich erfahren würde. Kurz sah ich auf seine Hand die bis eben gerade noch die meine gehalten hatte und schüttelte dann ganz schnell meinen flüchtigen Gedanken weg. Langsam und schweigend liefen wir nebeneinander her zurück zu Lichtung. Irgendwie war ich gespannt wie er die Dinge aufnehmen würde die ich zu sagen hatte. Als allererstes als wir ankamen ging ihr zu Teddy. Ich drückte ihn fest an mich und hörte ihm zu was er zu sagen hatte. Ich setze ihn auf einen Baumstamm und drehte mich dann zu Alec um. "Verzeih aber ich überlege gerade wo ich am besten anfangen soll" sagte ich und lachte verlegen. Vielleicht sollte ich ja damit angefangen was ich bin dachte ich mir und berührte kurz das Medaillon sowie das kleine Glöckchen an meinem Hals. "Also zuerst einmal ich bin ein Siphoner das ist eine Art Hexe nur ohne eigene Magie."fing ich an und hoffte ihn nicht schon zu überfordern. "Wir saugen Magie von bestimmten Orten Gegenständen und Personen z.b von Vampiren und können dann selber Magie ausüben." Nun das war so einfach erklärt wie ich konnte. "Nun zu deiner er Frage. Ich bin fast jeden Tag hier alleine im Wald weil ich hier übe. Hier wo wir stehen wurden vor 1000 Jahren die ersten Vampire erschaffen und deshalb gibt es hier viel uralte Magie vorallem in den Bäumen ringsum." Ich zeige auf die Bäume und lächle dabei. Ich gehe zu dem Ort wo der Turmalin auf dem Boden lag und hob ihn auf. Danach ging ich auf ihn zu und lege ihn in sein Hand. "Ich hab den Stein mit Magie von den Bäumen aufgeladen dabei machte ich scheinbar einen Fehler. Er war heiß deshalb hab ich mich verbrannt und ihn fallen gelassen. Er schlug auf den Boden die Magie entlud sich und das war dann der lichtblitz." Er war wirklich wie ein Ruhepol in mitten der ganzen Magie und das schien mir genauso gut zu gefallen wie in Magie gehüllt zu sein. "Wenn du noch Fragen hast dann frag ruhig."sagte ich und gähnte leise.

@Alexander Lightwood



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#9

RE: Die Wiege der Vampire

in Wald & See 08.06.2017 22:33
von Alexander Lightwood • 205 Beiträge

Ich kann mir nicht erklären, wieso ich solch ein Misstrauen gegenüber dem kleinen Mädchen hege, wieso ich den ganzen langen Weg über immer wieder zu ihr herab blicke, sie beobachte, ehe ich wieder vor meine eigen Füße blicken muss, um nicht über allerhand Wurzeln zu stolpern, die sich mir in den Weg stellen. Schweigend, so verbringen wir die gesamte Zeit des Weges, als hätten wir uns nichts zu sagen und als würden wir das normalste Bild der Welt abgeben. Doch stattdessen ist es ein Bild, welches ungewöhnlicher nicht sein könnte: Ein erwachsener Mann, bewaffnet mit Pfeil und Bogen, in eine schwere Lederjacke gehüllt und neben ihm ein kleines, zierliches Mädchen, dessen Niedlichkeit nicht einmal durch die dicken Augenringe verblasst die sei vorzuweisen hat. Meine Gedanken kreisen um die Kleine, wie einst um Rowan als ich sie fand oder besser, als sie mich fand. Die kleine Josie ist ganz allein in diesem Welt nahe einer Stadt voller Kreaturen der Nacht, da stellt sich mir zu allererst die Frage wo ihre Eltern sich denn befinden, wieso sie ihr Kind ganz allein durch den Wald irren lassen. Doch dann wird mir schlagartig bewusst, dass ein Kind zu sein nicht voraussetzt auch Eltern zu haben, dass ich ja auch keine Eltern habe, nicht mehr. Ich verwerfe sowohl Frage als auch den Gedankenfaden, den diese wie eine Kette nach sich zieht und konzentriere mich auf ihre letzten Worte, ehe wir losgegangen sind, dass sie sich am ‚Turmalin‘ verbrannt hatte und von dort die Brandwunden ihrer Hand stammen. Ich hatte diesen Satz nicht hinterfragt, den Gedanken nach hinten getränkt was ein ‚Turmalin‘ ist und wie dieses Etwas solche Verbrennungen zur Folge haben kann, aber jetzt, da alle anderen Gedanken nur weitere Gedanken und Erinnerung aufwühlen würden, ist die Frage nach ihrer Hand die einzige die kein totales Chaos hervor rufen würde. Immer wieder versuche ich meinen Kopf nach dem Etwas zu durchsuchen, dass mich daran erinnert das ich dieses Wort schon einmal irgendwo gehört, irgendwo aufgeschnappt habe. Doch da ist nichts, keine Erinnerung daran, dass das Wort ‚Turmalin‘ irgendwo in meinem Gedächtnis je gewesen war. Je länger wir gehen, desto eher vergesse ich meine Gedanken und präge mir stillschweigend den Weg ein, denn ich zuvor noch nie gegangen war, eine Eigenart meiner selbst, schon seit Kindestagen an, seit das Jagen, das auf der Lauer liegen, das im Wald sein zu Hause finden, ein Teil meines Lebens wurde. Der Weg er lichtet sich, die Baumkronen werden geweiteter, das Licht dringt immer tiefer in den Wald hervor, bis wir gänzlich die Lichtung erreicht haben, die Bäume, dick und stämmig, rings herum in Reih und Glied wie ein Zaun um diese aufgestellt sind. Warum bin ich mitgegangen? Diese Frage sie schlägt ein wie ein Blitz in einen Baum, doch ist ebenso schnell beantwortet: Mein Gewissen, an dessen Existenz ich im Großen und Ganzen immer gezweifelt habe, es hätte nicht damit leben können, wenn ich sie alleine weiter ihres Weges gehen gelassen hätte, auch wenn ich bezweifle das sie so klein und zerbrechlich ist wie sie wirkt. Je näher wir der Mitte der Lichtung kommen, desto deutlicher und klarer wird die Szenerie, wenn man das große Ganze betrachtet: In mitten der Wiese befindet sich ein Felsen, in dessen hochgewachsener Mitte eine Kuhle ist, ähnlich eines Kelches, umringt von Baumstämmen, dem wir uns nähern und an dessen Fuß ein Rucksack samt Teddybär liegt. Ich betrachte in einigen Metern Abstand wie sie den Teddy umarmt, sich daran erfreut das er noch an Ort und Stelle ist und als sie diesen wie einen Zuschauer auf einen der Baumstämme absetzt, gehe ich weiter auf sie zu, denn nun würde der Teil folgen an dem sie mir, so gut es einer augenscheinlich fünf jährigen gelingt, die ganze Geschichte erzählt. Was sie ist, wer sie wirklich ist, was sie hier tut, was dieser Lichtblitz ist und warum sie alleine in diesem Wald ist. Auf all diese Fragen erhoffe ich mir eine ehrliche Antwort, eine klärende, ausführliche, für ihr Alter angemessene Antwort. Doch was ich zu hören bekomme, das ist bei Weitem nicht das was ich erwartet hätte. Ich beobachte sie wie sie mir erklärt was sie ist: Ein Siphoner. Ich lege meinen Kopf schief als sie mir erklärt was ein Siphoner ist: Eine Hexe, eine wirkliche und wahrhaftige Hexe. Dann ist es meine Augenbraue die sich hebt, als sie mir erklärt wie sie ihre Kraft bezieht, nämlich aus Orten oder Personen. Zunächst glaube ich das jene Geschichte ein schlechter Scherz ist, dass sie all das ihren kindlichen Vorstellungskräften verdankt, doch als das Wort ‚Vampir‘ fällt, da werde ich hellhörig und folge dem Ganzen dann doch mit etwas mehr Ernsthaftigkeit, auch wenn man mir mein Misstrauen nicht mehr angemerkt hat. Sie erzählt mir das hier genau an diesem Ort, den gerade meine beiden Füße berühren, die allerersten Vampire erschaffen wurden, das dies quasi die Geburtsstätte der Vampire ist. Ungläubig, aber nicht weil ich ihr nicht glaube, sondern weil mein Verstand diese Informationen erst alle einordnen muss, lasse ich den Bogen fallen, der noch immer in meiner Hand liegt, genau wie er fällt auch sämtliches Misstrauen ab, als ich ihr süßes Lächeln sehe. Sie nähert sich etwas, hebt es auf und als sie sich zu mir bewegt, da gehe ich auf die Knie, nur um auf Augenhöhe mit ihr zu sein, nehme den Stein an mich, den sie als ‚Turmalin‘ bezeichnet und drehe ihn zwischen meinen Fingern, wie einen kostbaren Schatz. Sprachloser habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt, doch zum Reden wäre ich ohnehin nicht mehr gekommen, denn Josie redet weiter, erzählt mir immer mehr über sich und ihre Gabe. Dass sie kein normales Kind ist, das war mir klar als sie ihre Arme verärgert vor der Brust verschränkte, doch mit diesem Ausmaß hätte ich niemals rechnen können. Warum ich ihr Glaube? Mystic Falls ist bekannt für Mythen und Legenden und naja es leben Vampire bei Tageslicht unter den Menschen, da wäre ich ein Narr nicht auch zu glauben das mehr existiert als Blutsauger bei Nacht. Als sie mir anbietet Fragen zu stellen, da hebe ich zum ersten Mal meinen Blick von dem Stein und blicke ihr in die Augen. Mein Verstand versucht immer noch alle Informationen zu verarbeiten, sie zu ordnen und meine Vernunft, die an meinen gesunden Menschenverstand appelliert, zu unterdrücken. Dieses kleine Mädchen namens Josie ist eine Hexe, eine wahrhaftige Hexe, mit Magie und allem Drum und Dran, sie weiß über Vampire Bescheid und scheint dies auch als völlig normal zu erachten. „Ich glaube dir“, flüstere ich, den Blick nicht von ihren Augen abwendend. „Ich weiß zwar nicht wie ich das alles verarbeiten soll, aber…“, ich schaue hinab auf den Stein in meiner Hand, drehe ihn ein letztes Mal und lege ihn ihr dann wieder in die unbeschadete Hand, meine linke Hand unter der ihren und die rechte darüber. „…aber ich glaube dir. Diese Geschichte sie klingt ausgedacht, doch deine Augen sie sprechen nicht die Sprache eines absurden Witzes, sondern ich kann in ihnen sehen, wie ernst es dir ist…“, ich lasse ihre Hand los und schaue sie entschlossen an, denn meine Worte sie entsprechend er Wahrheit, der puren Wahrheit, die ungefilterter nicht sein könnte. Mag sein das für Außenstehende all ihre Worte wie ein schlechter Scherz vorkommen, doch ich habe in meinem Leben zu viel durchgemacht, zu viele falsche Entscheidungen getroffen und zu viel gesehen, als das ich nicht ein Fünkchen Wahrheit in diesen Worten erhaschen könnte. „Du bist also eine Hexe, die ihre Magie aber aus anderen Dingen beziehen muss, statt sie in sich zu tragen?“, mag sein das meinen Worten Unglaube entspringt, doch in Wahrheit will ich es nur verstehen, will ihre Worte nicht mit dem Verstand eines Erwachsenen, sondern mit dem Verstand eines Kindes verstehen, eines Kindes das sie in meinen Augen trotz ihrer Fähigkeit immer noch ist. „Aber du kannst wirklich zaubern?“, eine Frage die mir auf der Zunge lag, erdrückend in meiner Brust hing, sich nicht traute hervor zu treten, ehe sie es wirklich in diesem Moment an die Oberfläche geschafft hat. Zu früheren Zeiten, da liebte ich die Geschichte um den Zauberer von Oz, dort wo auch Magie eine elementare Rolle spielt und umso faszinierender finde ich Josie, das kleine Mädchen aus dem Wald, die Siphoner.

@Josie Saltzman


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#10

RE: Die Wiege der Vampire

in Wald & See 09.06.2017 08:56
von Josie Saltzman • 282 Beiträge

Während ich neben ihm herlaufe merke ich wie er immer wieder auf mich herab sieht. Spüre förmlich seine Blicke auf mir und bin mir bewusst das ich gleich rede und Antwort stehen werde. Ich weiß natürlich das er Fragen hat und ich werde sie ihm so gut ich konnte beantworten. Wir gingen schweigend zu meinem Lieblingsplatz zurück, ich schwieg weil ich überlegte wie ich ihm das alles erklären sollte warum er schwieg wusste ich nicht. Sie gaben sicher ein Interessantes Bild ab wenn man uns hier so durch den Wald gehen sah. Ich war nicht sonderlich gut darin zu schweigen genau genommen hatte ich nur selten die Geduld den Mund zu halten. Allerdings war das gerade etwas anderes da ich mir Gedanken machte. Nachdem wir ankamen und ich Teddy ordentlich begrüßt hatte kam er langsam auf mich zu schließlich wusste er ich würde ihm alles erklären so wie ich versprochen hatte. Dann fange ich mit meiner Erklärung an und versuche sie so verständlich wie möglich zu halten um ihn nicht zu überfordern. Während meinen Erklärungen beobachtet​e ich ihn um zu erahnen ob er mir glaubte. Er legte erst den Kopf schräg und hob dann eine Augenbraue was irgendwie lustig an ihm aussah, weshalb ich mich zusammen reißen musste nicht zu kichern. Dann erkläre ich ihm was das für ein Ort ist wo sie gerade stehen und dann schaut er plötzlich etwas ungläubig drein. Nun was sollte ich machen? Mehr als ihm die Wahrheit zu erzählen ging ja wohl nicht. Ich konnte ihn schlecht zwingen mir zu glauben. Ich sehe zu wie sein Bogen zu Boden fällt uns sehe nun selber ein wenig verwirrt aus bevor sich mein typisches lächeln auf den Lippen bildete. Als ich mit dem Turmalin auf ihn zu kam da ging er fast automatisch auf die Knie um in Augenhöhe mit mir zu sein. Ich regestrierte es mit einem lächeln denn ich hasse es ständig zu Erwachsenen hoch blicken zu müssen. Ich sehe ihm zu wie er den Stein in seiner Hand dreht dabei wundere ich mich wirklich das er so gar nichts dazu sagt was er gerade gehört hat. Es macht mich unsicher ob er mir glaubt oder nicht. Denn aus irgendeinem Grund möchte ich das er mir glaubt. Ich hatte eigentlich ein gutes Gespür für Wesen aller Art auch wenn ich nicht gerade vielen Menschen begegnete bin. Ich mochte ihn auch wenn mein Dad nun sagen würde das es zu früh war um sowas fest zu legen. Ich bot ihm natürlich an fragen zu stellen warum auch nicht? Wenn ich sie beantworten konnte würde ich das auch tun. Plötzlich hebt sich sein Blick von dem Stein und sein Blick trifft auf meine Augen. Es verwirrt mich leicht weil das so plötzlich kam doch ich wende meinen Blick nicht von ihm ab. „Ich glaube dir“ höre ich ihn flüstern und bin kurz unsicher ob er das gerade wirklich gesagt hat. Doch er bestätigt es nochmal das er mir glaubt und legt mir meinen Turmalin in die nicht verletzte Hand. Dann umschließt er meine Hand mit den seinen und sieht mir immer noch in die Augen während er spricht. Er erklärt das es ausgedacht klingt aber er es in meine Augen sehen kann das ich die Wahrheit sage. Kurz bin ich so verlegen das ich leicht rot anlaufe aber das geht schnell vorbei und stattdessen bildet sich ein strahlendes lächeln auf meinen Lippen. Viel zu schnell lässt er wieder meine Hand los den gerne hätte ich nochmal gefühlt, wie es war einfach jemanden zu berühren. Ich sehe ihn an und bin mir sicher das jedes Wort was aus seinem Mund kam die Wahrheit war. "Vielen Dank. Ich weiß das so mancher andere aussenstehender das sicher nicht geglaubt hätte. Nicht das ich es nicht beweisen könnte aber ich denke nicht das ich das nötig habe." Anscheinend hatte er die Tatsache noch nicht so ganz verarbeitet aber was solls ich hatte Zeit. „Du bist also eine Hexe, die ihre Magie aber aus anderen Dingen beziehen muss, statt sie in sich zu tragen?“ fragte er erneut nach. "Ja das stimmt so. Ich kann Magie beziehen aus allem was magisch ist. Ich muss es aber berühren."führte ich die Erklärung ein wenig weiter aus. „Aber du kannst wirklich zaubern?“fragte er abermals und ich musste grinsen. Aber anstatt zu antworten überlegte ich mir kurz einen einfachen Zauber den für sein Vertrauen hatte er sich eine kleine Belohnung verdient. Ich nahm seine Hand und blickte ihm in die Augen. "Keine Angst ich tu dir nichts." Ich drehte seine Handfläche nach oben und meine heile Hand legte ich unter seiner. Ich wollte gerade anfangen da viel mir was wichtiges ein. Ich fing leise an zu lachen und klatschte mir mit der Hand gegen die Stirn. "Verzeih ich lache nicht wegen dir aber ich bin es so gewöhnt von übernatürlichen umgeben zu sein das ich vergessen habe das ich von dir keine Magie ziehen kann." Ich schüttelte den Kopf über meine eigene Schusseligkeit und nahm einfach den Turmalin in meine freie Hand. Ich flüsterte die Worte für Feuer und ließ somit eine kleine Flamme über meine Hand schweben. Dadurch das aber meine Hand unter seiner lag sah es so aus als schwebte sie über seine Hand. Lächelnd sah ich ihn dabei an. "Ja ich kann richtig zaubern." sagte ich ihm. Natürlich gab es für alles auch seine Schattenseiten meine waren die zwillingssache unseres Zirkels und dir drohende Präsens meines Onkel. Was auch der Grund für die Alpträume war. Langsam ließ ich die Flamme verlöschen hielt aber weiter seine Hand. Ich zog sie kurz an meine Wangen und versuchte ihn dabei nicht anzusehen. "Es ist schön einfach nur eine Berührung zu fühlen ohne Angst zu haben das man den jenigen verletzen könnte. Danke dafür." Ich ließ seine Hand los und sah ihn dann wieder an. "Sonst noch Fragen? Ich werd sie dir so gut ich kann beantworten."

@Alexander Lightwood



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#11

RE: Die Wiege der Vampire

in Wald & See 13.06.2017 01:34
von Alexander Lightwood • 205 Beiträge

Immer noch ist es so unglaubwürdig und doch so klar, so zweifelhaft und doch so simple, so ausgedacht und doch so real, all das was mir die kleine Josie, die ich kaum seit mehr als einer Stunde kenne, gerade in einem Moment schierem und unverständlichen Vertrauen erzählt hat. Noch immer knie ich auf der Lichtung, das Grad rings um mich herum und vor mir dieses kleine Mädchen von gerade einmal fünf Jahren, welches mir gerade eine neue Welt zu eröffnen versucht. Ich habe keinerlei Zweifel an ihrer Erzählung, obwohl diese so abstrus, so erfunden, so unglaubwürdig erscheinen mögen, doch ich kann nicht anders als in all dem einen Funken Wahrheit zu sehen, ihn zu spüren, ihn zu greifen und festzuhalten. Kinder sind mitunter die aufrichtigsten Menschen dieser Erde, ihre Ansichten tragen sie ungefiltert und ungeschönt mit sich, nehmen keinerlei Rücksicht auf das Gegenüber, sondern sind brachial und erbarmungslos. Des Weiteren ist es ihre Art wie sie mir diese Dinge präsentiert, eine Art die Zweifel ausmerzt, die Art wie ihre Augen voller Ehrlichkeit zu leuchten beginnen, während sie mir in jedem Detail ihr Wesen erklärt. Ihre Worte klingen weder ausgedacht, noch scherzhaft, sondern ehrlich, aufrichtig und aus tiefstem Herzen gesprochen, so wie es nur die Fähigkeit der Kinder sind, die mit ihrer kindlichen Reinheit es schaffen die Augen eines selbsthassenden Egoisten wie die meinen zum Leuchten zu bringen, als habe er gerade das schönste Geschöpf auf Erden gesehen. Ihr Dank ist zu viel des Guten, doch widersprechen kann ich mit keiner Silbe, denn zu sehr fixieren sich meine Augen auf sie, meine Sinne auf das was noch folgen mag, als dass ich auch nur ein Wort als Antwort geben könnte. Das Wort ‚beweisen‘, es lässt meine Augen in seinem feurigsten Braun erstrahlen, als säße dort gerade der kleine Alexander Lightwood vor ihr, dessen Traum von einer Welt, wie die in der Zauberer von Oz, wie in den Geschichten die er einst hörte, wahr geworden ist. Nein, ein Beweis ist definitiv nicht von Nöten, auch ihre Bestätigungen meiner in Irrglaube formulierten Fragen, all das ist nicht von Nöten, denn der kleine Junge in mir, der nie einer sein durfte, er hat ihr längst geglaubt, er hat längst begriffen das dies kein Märchen, sondern Realität ist. Auch wenn ich es niemals zugeben würde, vor keinem Menschen dieser Erde, so bin ich doch innerlich gern mehr als ein selbsthassender Trunkenbold und Egoist, auch wenn die Menschen eben jenen gern sehen würden, als Bestätigung für ihre Theorien über mich. Als sie meine Hand ergreift, da werde ich aus meinen Gedanken gerissen, aus Gedanken die meine Kindheit näher durchleuchtet hätten, wenn ich diese Gedankenstränge weiter verfolgt hätte, doch der sanfte Druck von Haut auf Haut, das raue meiner Hände und das weiche der ihren, er weckt mich aus der Trance des Gedankenpalastes, der immer weiter aufgebaut wird, weiter und weiter mit jedem neuen Gedanken, der geschaffen wird. Ich lasse mit meiner Hand machen, was auch immer sie vorhat, ich würde ganz ohne Misstrauen darauf warten, es mit eigenen Augen sehen wollen, was sie nun vorhat. Die kindliche Hand unter meiner, sie erinnert mich wieder an längst vergangenes, an Tage der Unbeschwertheit, Tage an denen ich noch einen Bruder hatte, einen Freund den es zu beschützen galt. Doch weiter schafft auch dieser Gedanke die Reise durch meine Erinnerungen nicht, denn ihr Lachen, von kindlich, reiner Naivität geprägt, so verlockend, dass es mich für einen kurzen Moment an Rowan erinnert, reißt mich abermals hinfort aus dem Palast der Gedanken zurück in das Hier und Jetzt. Es scheint als habe sie Magie aus mir ziehen wollen, ehe sie sich zurück besann, dass ich ein gewöhnlicher Mensch, nichts besonders, bin, jemand der lebt um zu sterben, statt die Ewigkeit und darüber hinaus vor sich hat. Ich beobachte sie, verfolge mit den Augen jeden ihrer Schritte, während ich immer noch im Gras der Lichtung knie, die Augen auf Augenhöhe mit den ihren, um ihr zu zeigen, dass uns keinerlei Größe voneinander trennt, das wir einander ebenbürtig sind, trotz des Alters, trotz der Reife, trotz der Wesensunterschiede, trotz alledem sind wir auf der Erde verweilende Menschen. In der einen Hand hält sie nun die meine und in der anderen Hand den Stein durch den sie sich nach eigenen Angaben eben selbst verbrannt hatte, doch bevor ich etwas entgegen kann, Bedenken aussprechen und sie davon abhalten kann, da höre ich ihr Geflüster und einen Wimpernschlag später sehe ich die Flamme die über meiner Hand schwebt als sei ich deren Erschaffer, als habe ich diese Macht, wie sie sonst nur in Märchen, Legenden und Geschichten der Fall ist. Ihr Lächeln nehme ich nur aus dem Augenwinkel heraus wahr, denn meine braunen Augen fixieren gänzlich die Flamme in meiner Hand, die sich in meinen Augen spiegelt, darin tanzt und so dem feurigen Braun meiner Augen buchstäblich das Feuer schenkt, für das sie so bekannt zu sein scheinen. Als sie mir abermals bestätigt das sie zaubern kann und damit den ultimativen, unumstößlichen Beweis liefert, das ihre Geschichten, dass ihre Erzählungen über sich selbst wahr sind, dass sie eine Simphonerin, eine Hexe ist. Als die Flamme erlischt, nicht mehr in dem Braun meiner Augen tanzt, da blicke ich zum ersten Mal von meiner Hand auf, in ihre Augen, sehe sie mit staunender Begeisterung an, ohne auch nur ein einziges Wort sagen zu können. Das sie noch immer meine Hand hält, das habe ich beinahe vergessen, doch als sie meine Hand an ihre Wange führt und ich die zarte Haut spüren kann, da öffnen sich überrascht meine Lippen, doch entkommen will kein einziges Wort, viel zu sehr ist es das Erstaunen was mich packt. Eine Berührung so simple, so fern von allem was sonst in mir vorgeht, was ich sonst nach außen hin mime, eine Berührung die so rein und menschlich ist, dass ich für einen Moment alles vergesse: Mich selbst, meine Vergangenheit, alles um mich herum, nur um diesen Moment zu genießen, zu verweilen und eine der wenigen Erinnerungen zu schaffen, die gut ist, für die es sich lohnt, wenn man sich die Mühe macht an sie zurück zu denken. „Berührungen und Ängste, beides Zeichen von Menschlichkeit. Du bist noch so jung, die Angst des Verletzens, sollte nicht Teil deiner Gedankenwelt sein. Menschen werden verletzt, auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen. Manch einer durch den Stich eines Schwertes, manch einer durch die brachiale Erinnerung an die Vergangenheit. Du kannst nicht verhindern dass du jemanden verletzt, denn das gehört zum Leben dazu…“, ich kann mir nicht erklären wieso ich diese Worte verliere, wieso ich diese Worte ausgerechnet einem Kind offenbare, Worte die mich an Tage erinnern an dem Erinnerungen sich schufen, die heute den Unterscheid ausmachen, die verletzten, sobald sie ins Gedächtnis rücken. Doch diese Worte sind wahr, sind echt, sind die eines Alexander Gideon Lightwood, der nicht oft an das Tageslicht gerät, der sich nur in seltenen Momenten zeigt, wenn er es schafft sich gegen die Fesseln des Inneren zu wehren und zu entkommen, wenn auch nur für einen kleinen Moment. Erst als sie meine Hand loslässt und mich um weitere Fragen ermutigt, da verschwimmt wieder alles und das normale Selbst des Alexanders ist wieder im Vordergrund. „Ich glaube nicht, nein. Das muss alles erst einmal sacken. Danke für dein Vertrauen, kleines.“, ich kann nicht mehr sagen, nicht mehr fragen, denn auch wenn ich ihr glaube, auch wenn ihre Worte der Wahrheit entsprechen, so ist ihre Geschichte starker Tobak für einen Mann wie mich, der gerade versucht all das in dieser Welt, die Mystic Falls mir eröffnet hat, zu verstehen und zu verarbeiten. Selbst meine eigene Frage an sie über ihre Eltern, sie ist verpufft, einfach weg aus meinen Gedanken, als wäre sie nie dagewesen. Alles was ich nun mache, ist ihr weiter in die kindlichen Augen zu starren, die mit wachsender Neugierde in die meine blicken. „Gibt es noch etwas was du mir zeigen willst?“, bricht es aus mir heraus, als ich gerade an die Stille zu gewöhnen schien, die uns umweht hat.

@Josie Saltzman


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#12

RE: Die Wiege der Vampire

in Wald & See 14.06.2017 10:48
von Josie Saltzman • 282 Beiträge

Ich kann regelrecht sehen wie es in seinem Kopf arbeitet, die Stirn die ab und zu kraus gezogen wird so das sich kleine Falten bilden aber auch an seinem Mienespiel das sein Gesicht minimal verändert. Vielleicht wäre das anderen gar nicht so sehr aufgefallen aber ich war sehr aufmerksam meiner Umwelt gegenüber. Für mich war das ja auch nur logisch Unachtsamkeit konnte durchaus den Tod bedeuten. Da man einem nur vor den Kopf sehen konnte versuchte ich das meiste Anhand der Mimik zu lesen. Das klappte nicht immer und vorallem ältere Wesen hatten gelernt ihre Mimik zu beeinflussen. Es machte mich doch ein bisschen nervös das er kein Wort sprach und mich stattdessen seinen Blick auf mich fixierte. Ich sehe in seine Augen und sie scheinen förmlich zu brennen. Was hat das nur zu bedeuten? Ich hatte durchaus mehr mit Erwachsenen zu tun aber trotzdem waren mir manche Reaktionen ein Rätsel. Als ich seine Hand nahm konnte ich regelrecht sehen wie er aus seinen Gedanken gerissen wird und schenke ihm ein kleines Lächeln zur Beruhigung. Ich wollte ihn nicht verschrecken was ein seltsamer Gedanke war wenn man bedachte, das er ein Erwachsener Mann war und ich ein kleines Mädchen. Ich bezeichnete mich selber nur selten als kleines Mädchen, meine Gedankengänge waren schon viel weiter entwickelt und die Tatsache das ich schon tot gewesen war, bevor ich überhaupt geboren wurde ließ mich durchaus anders handeln als ein normales Kind. Kurz war ich in Gedanken aber ich schüttelte innerlich schnell den Kopf den ich wollte jetzt nicht abgelenkt werden. Irgendwie hab ich das Gefühl als müsste ich mich entschuldigen aber ich weiß nicht wofür. Ich hatte versucht Magie aus ihm zu ziehen bis ich gemerkt hatte das er ja ein Mensch war. Vielleicht war es auch ein wenig erschreckend das ich nur von übernatürlichen umgeben war, aber für mich war es der Alltag und ich musste mir eingestehen das ich niemals so normal wie die anderen sein würde. Er kniet die ganze Zeit vor mir im Gras und ich lächle vor mich hin. Kaum einen schien es zu interessieren das man es selbst als Kind nicht leiden konnte wenn man auf einen herab sprach. Ich konnte das genauso wenig leiden. Alec allerdings kniete mitten im Wald auf den Knien um auf Augenhöhe sein. Wieder eine Sache die ich ihm hoch anrechnete. Ich hatte eine Flamme erschaffen die nun fröhlich vor seinen Augen tanzte. Feuer...das Element was mir am leichtesten fiel. Feuer hatte was mit Kontrollverlust zu tun mit Wut. Es war unberechenbar und doch konnte es wunderschön sein. Ich konnte mich mit Feuer identifizieren und genau deshalb konnte ich mit Feuer am besten umgehen. Aber auch wenn ich wütend war so war es stets Feuer was fast selbstständig erschien und oft geriet es dann auch unter Kontrolle. Dadurch das ich mich wegen der ganzen Gedanken nicht mehr konzentrierte verlöschte die Flamme wieder. Völlig in meine Gedanken vertieft merkte ich erst relativ spät das sein Blick von meiner Hand zu meinen Augen gewandert waren. In seinem Blick lag staunende Begeisterung während in seinen Augen etwas kindliches aufblizt. Seine Hand an meiner Wange zu spüren tut so gut und ich spüre bitterlich wie lange es her sein muss seit ich einfach nur fühlen durfte. Ich sehe wie sich seine Lippen überrascht öffnen doch er sagt kein Wort. Während ich noch seine Hand halte meldet er sich plötzlich zu Wort, ich öffne meine Augen und sein braun traf auf meines. Ob er wohl wusste wie viel er mit diesen Worten über sich preisgab? Ich hatte gar keine Zeit großartig darüber nachzudenken den seine Worte hatten mich durchaus erreicht...mich berührt an einer Stelle wo ich kein Kind mehr war...dort wo kein Platz mehr für kindliches war, in meinem Herzen. Ich konnte ein schlucken nicht verhindern, doch die Tränen die versuchten sich vorzudrängen drückte ich erstmal erfolgreich weg. "Ich bin ja auch noch Menschlich. Aber doch ist sie es du ahnst nicht einmal wie sehr sie meine Gedanken bestimmt. Das stimmt allerdings man kann auf vielerlei Arten jemanden verletzen." Ich versuchte erneut mich zu konzentrieren versuchte alles was mich bewegte in die hinterste Ecke meines Seins zu schieben doch es gelang mir nur mäßig. "Wenn ich es nicht richtig kontrolliere dann verletze ich den jenigen denn ich berühre. Alles hat seine vor und Nachteile das ist einer davon. Ich kann kein übernatürliches Wesen berühren ohne zu riskieren ihn zu verletzen." Ich dachte daran was mir und meiner Schwester bevorstand und meine Entscheidungen die ich diesbezüglich getroffen hatte. Dachte ein meine Mom die ich nicht ohne Angst umarmen konnte und an den Abstand den ich versuchte zu gewinnen um zu keiner Zeit eine Gefahr für meine Schwester zu sein. Langsam ließ ich seine Hand los auch wenn ich sie gerne noch weiter gehalten hätte und Versuche mich abzulenken in dem ich Alec Frage ob er noch fragen hätte. Er verneint es und erklärt mir warum, ein kleines Lächeln umspielt direkt meine Lippen und ich nicke. "Ich verstehe. Du kannst ja fragen wenn du bereit dafür bist. Sehr gern Alec." Er starrt mir geradewegs in die Augen aber es macht mir nichts aus. Ganz im Gegenteil jemanden in die Augen zu sehen zeugte von Ehrlichkeit. Dann platze es plötzlich aus ihm heraus ob ich ihm noch etwas zeigen wollte. Seine fast kindliche Neugier bringt mich zum kichern und ich überlege kurz. "Ja ich könnte dir etwas zeigen was ich erst vor kurzem gelernt habe. Allerdings möchte ich dafür zwei Dinge von dir. Zu einem brauche ich deine Jacke, keine Angst du bekommst sie unversehrt zurück. Ausserdem möchte ich gerne das du mir zeigst wie man mit dem Bogen umgeht." Ich lächele ihn an "Einverstanden?"

@Alexander Lightwood



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#13

RE: Die Wiege der Vampire

in Wald & See 15.06.2017 17:29
von Alexander Lightwood • 205 Beiträge

Der Wechsel meiner Gemüter, er überfordert mich zutiefst, während ich versuche zu wahren, was all die Jahre gewahrt wurde. Einerseits ist es die kindliche Neugier die sich in mir ausbreitet, die alles was sie berührt in schillerndste, kindliche Farben taucht, andererseits ist es der Alexander in mir, der ich wurde, der ich nie sein sollte und wollte, doch der standhaft auf beiden Beinen steht. Dieser Alexander ist es, der alles was als schwäche betrachtet wird in eine Kiste sperrt, sie verschließt und hinter Mauern versteckt, damit ja nie wieder etwas herausbricht, was ein anderer zu seinem Vorteil nutzen kann. Aber als ich diese Worte von Verletzlichkeit verlor, gerichtet an Josie, eine fünfjährige, da war es die Schwäche die sich aus ihrem Gefängnis ihren Weg an die Oberfläche gebahnt hat. Seit ich hier bin hat die Fassade Risse bekommen, Risse die bröckeln, die nicht wieder verschlossen werden können. Ich kann nicht sagen, was für ein Mensch ich eigentlich bin, was für ein Mensch ich sein soll oder was für ein Mensch die anderen in mir sehen wollen, diese Entscheidung, wie ich sie nenne, sie liegt nicht in meiner Hand, auch wenn ich das gerne hätte, doch ich bin nicht fähig zu entscheiden welcher Mensch ich sein will oder zu sein habe. Erst ihre Antwort reißt mich aus dem Wirrwarr dieser abstrusen Gedanken, die sich von Mal zu Mal mehr zu einem gigantischen Gedankenpalast formen, der allein durch ihre Worte zerplatzt wie eine Seifenblase. Ein etwas genauerer Blick in ihre Augen, der ohne die Gedanken in meinem Kopf, möglicher ist als zuvor, verrät mir das sich ihre Gedanken in ihrem Kopf zu überschlagen drohen, sie einnehmen wollen, während sie mit mir spricht. „Menschlichkeit ist undefinierbar, jeder hat seine eigene Art dieses Wort zu erklären…“, bevor ich jedoch in meinen Gedanken das Wort ‚Menschlichkeit‘ wieder und wieder neu definieren kann, fahre ich mit meinen Worten fort. „Du darfst nicht den Mut verlieren, nicht den Glauben daran das du es kontrollieren kannst. Du musst an dich selbst Glauben, daran das du die Kontrolle hast. Du bist vielleicht noch ein kleines Mädchen, doch du kannst schon so viel mehr als die meisten kleinen Mädchen dieser Welt. Beherzige das stets, du bist etwas Besonderes kleine Josie…“, ein Lächeln huscht über meine Lippen, denn diese Worte sind mal wieder der Beweis, dass mehr in mir steckt als ein selbsthassender, egoistischer Trunkenbold, den alle in mir sehen. Noch immer hält sie meine Hand, doch nach meinen Worten ist auch dieser Moment vorbei, die Hände entgleiten sich, das Gefühl von Haut auf Haut, welches in diesem Moment so heilsam war, es schwindet. Und während die Stille wieder Einzug erhält, betrachte ich nicht mehr Josie, sondern die Umgebung, ich lasse meinen Blick schweifen, durch die Baumreihen hindurch, die dicht wie eine Wand rings um die Lichtung stehen, deren Blätter im Wind wehen, das Gras der Lichtung welches sich in seinem satten Grün den Bewegungen des Windes hingibt, der absolut friedlichen Atmosphäre schmeichelt, bis es Josie ist, die wieder zu reden beginnt, vielmehr zu kichern anfängt, aber nicht das friedliche zerstört, sondern mit ihrem Kichern dazu beiträgt es heilsamer werden zu lassen. Schlagartig sehe ich sie an, wie sie überlegt, was in ihren Augen zu erkennen ist. Als sie mir einen weiteren Zauber demonstrieren will bin ich ganz hellhörig und wieder wie ein kleiner, vorfreudiger Junge, bis sie jedoch zweierlei Dinge von mir will. „Meine Jacke?“, wiederhole ich ungläubig und blicke an mir herab als würde ich mich vergewissern wollen, dass ich sie tatsächlich trage. Die Entscheidung fällt mir sichtlich schwer, nicht weil ich Josie nicht vertraue, nein, sondern weil mir der Verlust meiner Jacke sichtlichen Schmerz bereiten würde, doch diese Geschichte steht auf einem anderen Blatt. „Du willst das Bogenscheißen lernen?“, erfrage ich mit einer vor Neugierde erhobenen Augenbraue, währen dich den Köcher von meinem Rücken nehme. Nicht das ich es ihr nicht beibringen könnte, doch ihre Intension es zu lernen, sie verwirrt mich. Einst wurde mir der Bogen in die Hände gedrückt und mir wurde es auf erzwungen zu lernen was ich heute mit wachsender Perfektion kann, damals wollte ich nicht, doch heute ist es ein Teil von mir. Heute beruhigt mich der Einklang zwischen äußerer und innerer Ruhe zunehmend, das mentale Zusammenspiel von Körper und Geist. Langsam entledige ich mich meiner Jacke, eröffne so den Blick auf die tätowierten Oberarme die sich darunter verbergen. “Ich vertraue dir…“, murmele ich als ich ihr die Jacke reiche, ein mildes Lächeln dazu aufbringe und sie ansehe. Kaum hat sie die Jacke in ihren Händen, da fahre ich mir mit meinen Händen durch die Haare und versuche diese zu richten. „Ich kann dir zeigen wie man mit dem Bogen umgeht, wenn du das wirklich willst…“, sind meine letzten Worte die ich an sie richte, ehe ich völlig still das beobachte was gleich passieren wird. Auch wenn ich bezweifle das die Eltern der kleinen Simphonerin nicht sonderlich begeistert wären, würden sie wissen, dass ihre Tochter im Wald bei einem Fremden ist und von ihm gezeigt bekommt, wie man mit einer potenziell tödlichen Waffe umgeht. Doch sie ist hier ganz alleine, weiß Gott wie lange und niemand ist seit her gekommen um nach ihr zu sehen. Wieder einmal schleicht sich der Gedanke ein, ob sie womöglich so wie ich keine Eltern mehr hat, ob sie auch verloren hat, was kein Kind allzu früh verlieren sollte. Doch fragen wie es denn um ihre Eltern steht, das kann ich auch nicht, zu sehr würde sie diese Frage in die Enge treiben, sie womöglich verschrecken und das kann ich aus irgendeinem Grund nicht verantworten, denn womöglich hat sich dieses kleine Mädchen schon jetzt in mein Herz, wo auch immer es ist, geschlossen so wie es auch Rowan geschafft hatte. Ganz gleich was alle über mich denken, wie oft ich als egoistischer, selbsthassender Trunkenbold bezeichnet werde, ich habe ein Herz, auch wenn ich es erst finden muss, auch wenn ich auf der Suche nach jenem bin, wie der Blechmann, so wird es irgendwo sein und auf mich warten. Bis dahin genieße ich die Szenerie und starre gespannt auf die kleine Simphonerin und erwarte ihr nächstes verblüffendes Meisterwerk, welches in den Augen ungläubiger Narren niemals zur Geltung kommen würde, doch in meinen ist es etwas Besonderes, genau wie sie.

@Josie Saltzman


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#14

RE: Die Wiege der Vampire

in Wald & See 16.06.2017 11:14
von Josie Saltzman • 282 Beiträge

Obwohl es durchaus vorkam war ich überrascht über seine so ehrlichen Worte. Es war selten das jemand so offen sprach den die meisten sahen mich an und verhätschelten mich dann. Etwas was ich so gar nicht mochte. Seine Worte trafen ins Schwarze und vor allem in mein Herz. Was hatte der junge Mann hier vor mir nur an sich das er es schaffte solch ein Chaos mit ein paar simplen Worten anzurichten? Ich hatte mich normalerweise besser unter Kontrolle. Früher hätte ich mich jetzt wohl in seine Arme geworfen und geweint aber solange ich das verhindern konnte so schwach zu wirken würde ich es auch tun. "Ja vielleicht aber Menschlichkeit geht nicht einher mit menschlich sein. Es gibt durchaus Vampire die mehr Menschlichkeit aufweisen als so mancher Mensch." Ich lausche weiter seinen Worten und weiß das er jedes Wort ernst meinte aber sie genauso. "Oh ich gebe nicht auf. Für nichts auf der Welt würde ich aufgeben. Ich verliere vielleicht manchmal den Mut weil mir alles so sinnlos vorkommt aber generell stehe ich wieder auf." Ich schenkte ihm ein lächeln als er sagte das ich besonders wäre. "Vielen Dank Alec." Es huschte ein lächeln über seine Lippen und es machte ihn nur noch sympathischer. "Du solltest viel mehr lächeln, das steht dir nämlich gut." dabei kicherte ich leise und sah ihn weiter an. Ich sehe ihm zu wie er seine Umgebung betrachtet und lächle einfach. Ich konnte mir vorstellen das man selbst als Mensch spüren konnte das dieser Ort besonders war. Kurz fiel mein Blick auf Teddy und ich winkte ihm zu. Er schien ein wenig einsam dahinten aber sein leises Summen bewies etwas anderes. Dann blicke ich ihn an und mein kichern sorgt dafür das er auch mich wieder anblickt. Ich hatte noch einen schönen Zauber den ich erst vor zwei Tagen gelernt hatte. Allerdings würde ich dafür zumindest seine Jacke brauchen. Nun ich brauchte sie nicht wirklich für den Zauber aber ohne würde uns das beide in eine sehr peinliche Situation bringen und das wollte ich vermeiden. „Meine Jacke?“ hörte ich ihn ungläubig sagen. Dabei sah er an sich herab als wenn er nicht wüsste ob er eine Jacke trug. Es schien als würde er sehr an seiner Jacke hängen weshalb ich nochmal überlegte aber nein mit der Jacke würde nichts passieren ich musste sie ja nur tragen. "Ja. Ich schwöre das mit ihr nichts passieren wird. Wirklich." Die zweite Sache dich ich gerne möchte war das Bogenschießen lernen. Es konnte sicher hilfreich sein etwas zu lernen womit ich mich notfalls verteidigen konnte. Ausserdem sollte ich wirklich meine wagen Gedanken verwirklichen wäre das ein Vorteil. „Du willst das Bogenscheißen lernen?“fragte er mich und hob eine Augenbraue was so süß bei ihm wirkte das ich mir ein lachen verkneifen musste. "Ja das möchte ich durchaus."antwortete ich ihm. Ich sollte vielleicht noch nicht darauf eingehen warum genau das so wichtig war. Wir hatten uns gerade erst kennengelernt​ und ich wollte ihn nicht mit meinen mein Onkel ist ein Psycho Gespräch verschrecken. Ganz zu schweigen von dem ganzen anderen die hier eine Gefahr darstellten. Als ich schon denke das er es sich anders überlegt und ich vielleicht zu viel verlange da zieht er schon seine Jacke aus und reicht sie mir. "Danke und du wirst sie auf jeden Fall zurück bekommen." Dann fällt mein Blick auf seine Oberarme und mir klappt buchstäblich der Mund offen. Seine arme sind tätowiert und ich merke gar nicht wie ich fasziniert darauf sehe. "Wow."entkommt es meinen Lippen den es ist tatsächlich das erste Mal das ich sowas in Wirklichkeit sehe. Nicht auf Bildern oder im Fernsehen sondern hier genau vor mir. Ich sehe ihm kurz in die Augen bevor ich vorsichtig meine Hand hebe und sanft die Tätowierung entlang streiche. "Es fühlt sich ganz normal an." sage ich mehr zu mir selbst und ein fasziniertes lächeln lag auf meinen Lippen. Erst seine Worte rissen mich los und ließen mich ein wenig rot anlaufen. "Verzeihung."brachte ich schnell zu Stande bevor ich seine Worte in meinem Kopf realisierte. "Ja das will ich."bestätigte ich und kann ein fröhliches lächeln nicht​ verbergen. Er hat sich an meine Wünsche gehalten nun würde ich ihm den Zauber zeigen. "Dann fange ich mal an." Ich ging und holte sowohl Teddy als auch meine Tasche und kippte den Inhalt auf den Boden. Teddy setzte ich neben Alec hin damit er mir zusehen konnte wie immer eigentlich. Dann hob ich die zwölf Steine auf in legte sie in einem Kreis um mich herum so wie bei einer Uhr. Der dreizehnte war ein Tigerauge der an einer Kette hing den ich mir um den Hals legte. Ich kontrollierte nochmal alles, zog dann seine Jacke an und schloß den Reißverschluss. Ich sah noch ein letztes Mal rüber zu Alec und lächelte geheimnisvoll. Dann schloß ich die Augen und konzentrierte mich auf den Zauber dabei berührte ich die Kette mit dem Tigerauge und murmelte die Worte die für den Zauber vorgesehen war. Ich merkte die Veränderung direkt den ich spürte das mir schon bekannte ziehen in den Knochen. Es war ein wenig schmerzhaft weswegen ich kurz mein Gesicht verzog aber das ließ aber schon bald nach. Meine Gliedmaßen wurden länger, mein Gesicht reifer und selbst mein Körper veränderte sich. Nach vielleicht einer Minute war es schon vorbei ich drehte mich zu ihm um und war auf seine Reaktion gespannt den nun stand er meinem 17 jährigen ich gegenüber. Seine Jacke ging mir bis zur hälfte der Oberschenkel. Nun dürfte klar sein warum ich die Jacke gebraucht hatte, Kleidung wuchs einfach nicht mit und es wäre doch sehr peinlich gewesen wenn sie jetzt nackt hier gestanden hätte. Langsam gehe ich auf ihn zu und grinse leicht. "Also was sagst du?" Ich drehe mich einmal im Kreis und lächle ihn dabei an.




@Alexander Lightwood



°~ "A broken soul, hidden behind a smile" °~





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#15

RE: Die Wiege der Vampire

in Wald & See 18.06.2017 21:05
von Alexander Lightwood • 205 Beiträge

Nun hat sie die wichtigsten Dinge von mir die ich tagein tagaus mit mir herum trage: Zum einen Worte die nicht allzu viele Menschen jemals von mir zu hören bekommen, Worte so ungefiltert rein aus meinen Gedanken, ohne Hass und Wut. Zum anderen meine Jacke, das letzte Stück Erinnerung, welches nicht bloß in meinen Gedanken, sondern auch in meinen Händen existiert. Zunächst liegt mein Blick weiter auf meiner Jacke, dem schwarzen Leder, das sich nun in ihren kleinen Händen hält. Erst als ihre Begeisterung in Form eines ‚Wow`s‘ über meine Arme zum Vorschein kommt, sehe ich hinauf von meiner Jacke zu ihren Augen. Die Begeisterung in ihren Augen als würde sie zum ersten Mal derartige Zeichen sehen, die mit Tinte und Nadel unter meine Haut gestochen wurden, auf ewig darin verankert, als Zeichen meiner Vergangenheit, auf das ich sie niemals im Leben vergessen werde, sondern der Blick in den Spiegel ausreicht um die Erinnerungen zu wecken, diese Begeisterung ist mir fremd, denn sonst begegnen mir die Leute die sie zu sehen bekommen mit missgünstigen, unverständlichen Blicken. Als sie dann noch ihre Hand darüber legt, die Verbindung von zarter auf rauer Haut wieder zu spüren ist und ihre Worte so klingen als sei sie ein ganz gewöhnliches, neugieriges kleines Kind, da muss ich Lächeln, kein mildes, kurzes Lächeln, sondern ein breites, freundliches Lächeln, welches echt selten den Weg auf meine Lippen findet. „Es ist auch ganz normal, diese Zeichen sind ein Teil meiner Haut, ein Teil meines Wesens, die gehören zu mir wie die Haare auf meinem Kopf oder wie die Lungen in meiner Brust…“, gebe ich leise zur Antwort als sie ihre Worte mehr zu sich selbst sagt, als zu mir. Begleitet von Worten der Entschuldigung lässt sie von meinem Arm ab und das Gefühl das sowohl erlösend als auch unangebracht gewirkt hatte, verschwindet abrupt, während ich sie beobachte, wie sie voller Freude bestätigt das sie das Bogenschießen lernen möchte. „Sofern deine Eltern damit einverstanden sind, bringe ich es dir gerne bei. Du bist zwar kein gewöhnliches kleines Mädchen, doch ich muss sichergehen das sie das wollen. Schließlich bin ich ein Fremder für sie, ganz gleich was du denken magst“, kommentiere ich ihre Bestätigung mit aller größter Vorsicht. Ich möchte sie nicht verärgern und sie wie ein kleines Kind behandeln, doch das ist sie nun mal, kein gewöhnliches Kind, aber ein Kind, welches unter der Aufsicht zweier Liebender Eltern stehen sollte, sofern diese noch unter den Lebenden verweilen. Ich kann und will dieses Thema nicht anschneiden, nicht auf eine Art die womöglich nicht gewollt ist, doch irgendwann muss es passieren, denn nichts könnte ein falscheres Bild hervorrufen als das eines erwachsenen Mannes und eines kleinen Kindes allein im Wald, denn obgleich die Umstände andere sind, ist es das was die Leute sehen über das sie ihr Urteil fällen. Ihre Ansagen das sie nun beginnen würde reißt mich aus meinen Gedanken über das Bild, welches dieses Aufeinandertreffen erwecken könnte und fokussiert meine Aufmerksamkeit auf Josie, wie sie nun den Inhalt ihrer Tasche auf den Boden kippt, die vielen verschiedenen Steine sich ihren Platz im Gras suchen. Meine Aufmerksamkeit, mein Blick, sie suchen nach einem Punkt auf den sie sich konzentrieren sollen, Josie oder die Steine, deren Oberflächen im Sonnenlicht glänzen, doch diese Entscheidung nimmt die Kleine mir ab, als sie mir ihren Teddy zu meiner linken ins Gras setzt. Verstohlen blicke ich zu dem kleinen Stoffbären hinab, betrachte ihn ein oder zwei Sekunden lang, ehe ich den Blick loseisen, ihn sogar abwenden muss, denn der alleinige Anblick dieses Bären den Kinder ihr eigen nennen, schwappen Bilder von hinten nach vorne, vor mein inneres Auge, die in diesem Moment keinen Platz finden würden. Bilder eines kleinen Jungen mit Stoffbären der seine letzten Atemzüge an mich richtet, ehe er seine Augen für immer schließt. Schnell schüttle ich den Gedanken und all die damit verknüpften Bilder und Erinnerungen ab, versuche den Bären zu meiden und mich gänzlich auf Josie zu konzentrieren die gerade dabei ist die funkelnden Steine ins Gras zu legen, allesamt in einen Kreis, während einer der Steine um ihren Hals hängt. Ich betrachte das Schauspiel, zähle die Steine und versuche mit meinen Augen die Reinheit der Farben zu erhaschen, ehe mich der Reißverschluss meiner eigenen Jacke erneut um einen festen Ankerpunkt beraubt und ich erneut einen neuen Fokus meiner Konzentration suchen muss. Ihr geheimnisvolles Lächeln verwundert mich, doch überspiele ich mit einem Blick der sie von oben bis unten mustert, wie sie die für ihren zierlichen Körper viel zu große Jacke anhat. „Steht dir hervorragend, passt wie angegossen!“, scherze ich, ehe ich verstumme um den Zauber von Anfang bis Ende sehen zu können. Sie schließt ihre Augen, murmelt die Worte und berührt die Kette die um ihren Hals baumelt. Ich halte förmlich den Atem an, unwissend was passieren würde, der Schlag meines Herzen setzt aus, unwissend was mich erwartet. Ich sehe wie sich ihr Gesicht verzieht, doch ich bin zu erstarrt etwas zu unternehmen, zu sehr lenkt das länger werden ihrer Gliedmaßen mich ab. Irgendwas in mir schreit nach Flucht, aber gleichermaßen ist es der Wille und der Stolz nicht in einen Fluchtmodus zu wechseln. Langsam rücke ich Stück für Stück auf meinen Knien nach hinten, bis ihre ‚Verwandlung‘ abgeschlossen scheint, ich nicht mehr der fünfjährigen Josie in die Augen blicke, sondern einer deutlich älteren, reiferen Frau. Meine Augen, meine schockierten und zugleich verwirrten Augen treffen auf die ihre, mein Herz es schlägt wieder doch nun um einiges schneller, meine Atmung die ausgesetzt hatte, sie agiert wieder normal. Ihre Kleider sie liegen am Boden, während nur meine Jacke das von ihrem Körper verdeckt, was sonst offenbart werden würde. Als ich dies bemerke, als mein Kopf es schafft den Umstand zu realisieren, das sie unter all dem schwarzen Leder so dasteht, wie Gott sie schuf, da schließe ich meine Augen, presse meine Lider förmlich aufeinander. Nichts und niemand würde mir dies glauben, nichts und niemand würde mich verstehen, doch in diesem einen Moment ist alles was ich kann die Augen zu verschließen vor etwas, was nicht sein dürfte. „Was ich sage?“, presse ich durch meine Lippen hervor, während ich in völliger Dunkelheit tappe, die Hände neben mir im Grad vergraben, so als bräuchte ich einen Halt. „Ich kann dich nicht ansehen, es wäre einfach nicht richtig, es wäre falsch…“, stammle ich, während ich krampfhaft versuche die Augen geschlossen zu halten. Was würde dieses Bild nur für eine Wirkung haben? Gerade noch stand sie da, das kleine Mädchen und nun? Nun steht eine junge Erwachsene vor mir, die nackt wäre, würde sie nicht meine Jacke tragen. Alles was mir mein noch vorhandener, gesunder Menschenverstand, der letzte Funke davon, sagt, ist das ich diesen Anblick niemals zu Gesicht bekommen sollte, das obgleich dies ein Zauber ist, ich niemals diesen Anblick in mich aufnehmen darf. „Würdest du dich bitte wieder zurück verwandeln? Wäre echt eine Erleichterung…“, mehr kann ich nicht mehr sagen, denn auch wenn sie es nur gut meinte, ist dieser Umstand Nerven aufreibender als die Tatsache, dass sie wirklich zaubern kann. Wer hätte auch ahnen können dass sie weiß was sie tut? Ob sie überhaupt versteht was mein ‚Problem‘ ist? Ich würde es ihr in einfachen Worten erklären, dann wenn ich meine Augen wieder öffne, dann wenn sie wieder die fünfjährige Josie ist, dann wenn der Zauber ein Ende hat.

@Josie Saltzman


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